Deidameia

  • Ein langer Urlaub war es gewesen, was Titus sich nach den unglaublichen Einnahmen der letzten Monate geleistet hatte. Er war kein verschwenderischer Mann, ganz und garnicht, aber einfach mal an der Küste Dalmatiens die Füße hochzulegen und eine ganze Weile nichtmehr runter zu nehmen, das war schon etwas besonderes in seinem Leben.


    Aber jetzt war er zurück, und selbstverständlich hatte er die Reise zurück genutzt, um hier und dort ein paar Exemplare zu erwerben. Wie zum Beispiel Deidameia.


    "VOLK VON ROM!!!", tönte das starke Bariton über den Mercatus, das sogleich klarmachte, dass der König des Sklavenmarktes etwas neues hatte, "VOLK VON ROM!! LANGE BIN ICH WEG GEWESEN, DOCH STÄNDIG GALTEN MEINE GEDANKEN NUR EUCH... und meiner Geldbörse... SCHAUT EUCH DIESES GRAZILE WESEN AN!!!"


    Ein lässiger Schnips mit den Finger, und die junge Frau wurde auf das Podest geschoben, um prüfend von potentiellen Käufern betrachtet zu werden.


    "Dies ist Deidameia. Wunderschön, nicht wahr? Aber das ist nicht alles... dieses junge Geschöpf kann ein paar Sachen, die für eine Sklavin außerordentlich untypisch sind! Lesen und Schreiben zum Beispiel, und sogar die hohe Kunst der Mathematik! Sie spricht fließend die wunderschöne Sprache Roms, aber auch etwas von der Sprache der Hellenen.", Kunstpause, Titus benetzte die Staubtrockene Kehle mit einem Schluck Wasser, und ließ das Volk murmeln, "Aber damit es nicht zu undamenhaft wird, hat sie eine schöne Stimme, die vielleicht das eine oder andere Ereignis schmücken wird, und natürlich kann sie mit Stoffen. Feldarbeit ist ihr auch nicht fremd, also ein ziemlich universal einsetzbares Mädchen. Und wem das nicht reicht... schaut sie euch an, ich bin mir sicher jeder Freund des weiblichen Körpers dürfte seine Freude an diesen Formen haben! Also, Leute, stellt eure Fragen und bietet!"


    Sim-Off:

    Die Versteigerung geht bis Dienstag Abend, dem 21.07. um 21:01


    Alle editierten Postings scheiden als Gebot aus!

  • Deidameia sah sich etwas unruhig um. Sie wusste, dass sie eine Sklavin war, mit dem Wissen dieses Standes wurde sie erzogen. Und es störte sie nicht, sie hatte, alles in allem gesehen, immer ein sehr gutes Leben führen können und es verlangte sie auch nicht nach etwas Besonderem. Aber keiner konnte wissen, wohin es nun mit ihr ging. So die Götter wirklich auch einmal ihre Augen auf einfache Sklaven richteten, so mögen diese ihr nun wohlgesonnen sein. Sie hatte schon grausige Dinge gehört. Und gerade in Rom gab es von jeder Sorte Mensch eine Kostprobe.
    "Volk von Rom" erklang alsdann auf dem Podest und schon stellte sich neben ihr ein doch sehr kräftiger Mann auf, der ihr mehr als deutlich vermittelte, dass es für sie nun losgehen sollte. Als dann 'ihr' Stichwort erschien, spürte sie schon das Drängen nach vorn und artig folgte sie diesem. In schlichter, aber ordentlicher Kleidung stand sie nun vor den Massen Roms und betrachtete die Menschen. Einige sahen hoch, andere gingen weiter. Eine Frau zerrte ihren Mann hinter sich her. Und sie selbst? Sie bot für die meisten Blicke wirklich ein würdiges Ziel dar. Sie war schlank und nicht sonderlich groß. Ihre Haut schien auf die Entfernung makellos und war von typisch südlicher Färbung, möglicherweise durch Sonneneinfluss ein wenig dunkler. Sie zwang sich zu einem freundliche Lächeln und achtete darauf, ihre Hände nicht zu verbergen. Sie hatte keine sehr langen Finger, eher gesunder Durchschnitt. Aber sie waren ordentlich und gepflegt und wirkten nicht verbraucht. Die Feldarbeit war nun doch eine kleine Weile her.


    Sie lauschte den Worten des Sklavenhändlers. Er stellte sie übertrieben dar, befand sie, aber es war nicht an ihr, ihn etwas zu mäßigen. Sie wurde als Lehrerin für die Schützlinge ihres Herren ausgebildet, bis diese Ausbildung durch ein unglückliches Geschick abgebrochen wurde. Gemerkt hatte sie sich diese Fähigkeiten dennoch, wusste sie doch, wie wertsteigernd es in den Augen der Menschen war. Das konnte ein Garant für einen guten Haushalt darstellen. Trotz alledem pries er die Wahrheit doch sehr hoch und eine leichte Verlegenheit war deutlich in dem scheuen, nervösen Blick zu sehen, mit welchem sie die Kunden beobachtete. Sie schluckte einen schweren Kloß hinab und bewegte sich ein wenig - wie es ihr zuvor eingebleut wurde.

  • Ich hatte es zwar eilig, rannte doch eher gehetzt durch die Straßen Rom´s, kam ich am Mercatus vorbei. Ab und an warf ich beim durchlaufen der Stände einen Blick auf den Sklavenhändler Titus Tranquillus. Zugegeben, ab und an hatte er doch brauchbare Sklaven anzubieten. Doch bei dem ab und an blieb es auch eben.
    Der Sklavenhändler war in meinen Augen auch ein Auskenner. Viele seiner Sklaven wurden zu horrenden Preisen angeboten für Fertigkeiten, welche die Sklaven angeblich auszeichnen sollten. Die man in den eigenen vier Wänden hinterher vergeblich suchte.
    Deswegen beobachtete ich bis dato immer nur, schmunzelte über die ausschmückende Wortwahl des Titus Tranquillus. Wusste ich doch zumeist, was dahintersteckte.
    Auch heute hörte man von weitem die markante Stimme von ihm. Mich zu der Stimme vortastend, schaute ich mir als erstes das heutige Angebot an und wollte eigentlich schon abdrehen als mir das Mädchen auffiel, über welches der Halsabschneider gerade philosophierte und es den umstehenden anpries.


    Ich trat näher und blickte sie mir etwas genauer an. Die anderen in der Reihe hatte ich für nicht tauglich empfunden doch hier verweilte ich doch einen Moment länger.
    Ich hörte mir den Steckbrief, den Titus Tranquillus über die Sklavin, sie hieß übrigens Deidameia, genau an und schüttelte insgeheim den Kopf. Wenn das alles wahr sein sollte, wäre dieses Wesen überaus begabt und sicher nicht auf dem Markt unter der Fuchtel des Halsabschneiders gelandet.


    Auch war es ein eher sehr schlankes Wesen, wo ich mir schwere Gartenarbeit, wie sie Titus Tranquillus anpries ganz und garnicht vorstellen konnte aber gut. Mein Interesse war geweckt und ich beschloss für mich, der Versteigerung noch ein wenig beizuwohnen auch ohne mich mittels Wortmeldung in der Masse zu identifizieren.

  • Die junge Sklavin, mit Augenmaß geschätzt ungefähr Anfang der Zwanziger, war durchaus wohl gerundet und hübsch anzusehen. Und dass sie diesen Eindruck ebenfalls auf manche Männer unter dem Publikum machte, sah sie auch. Sie konnte nicht gerade behaupten, dass es ihr besonders angenehm erschien. Das Haar fiel ihr locker auf die Schultern und kräuselte sich an den längeren Enden auf dem Rücken. Die Lippen sind recht schmal und auch die Stubsnase war klein geraten. Für die Menschen, die dem Stand recht nahe waren, war gut zu sehen, dass sie einige wenige Sommersprossen auf der Nase hatte.


    "Wo bin ich nur hingeraten, warum vor Allem..." murmelte sie sehr leise und bruchstückhaft für sich, selbst für den Händler nicht hörbar. Ihr hatte es selbst auf dem Hof recht gut gefallen, wenn sie auch große Schwierigkeiten damit hatte, mehr als zwei, drei Stunden auf dem Feld zu arbeiten. Dafür war sie zu schmächtig und zierlich gebaut. Außerdem laugte sie die brennende Hitze schnell aus. Fast 2 Jahre hatte sie gepflückt, dann half sie eine Weile eher im Haushalt des Hofes selbst aus, denn die Arbeit bekam ihr nur mäßig gut. Und dann war's irgendwann vorbei mit dem Hof und anstatt zu ihrem alten Herrn, der in Ostia weilte, zurückkehren zu können, wurde sie komplett weiterverkauft. An Titus Tranquillus, der Dominus der sie nun versuchte, an den Mann zu bringen. An einen guten, hoffte sie nachwievor inständig. Sie strich sich in einer flüchtigen Geste die Haare hinter die Ohren und drehte sich wieder etwas herum.

  • „Sag mal. Cassivellaunus. Was denkst du von der Sklavin? Hmm?“ Der Britannier, welcher gerade daran gewesen war, sich den Rotz aus seiner Nase zu fischen, schreckte auf und wischte sich das körperliche Produkt an seiner Tunika ab. Er hatte nicht aufgepasst. „Äh, Herr. Nun. Das ist eine Frageeeee, die kann ich nicht beantworten.“, näselte der Sklave, Ausflüchte suchend, und knubbelte an seiner Nase herum, wodurch er das Wachsstück, welches er hinaufgetan hatte, einem Aberglauben aus seiner Heimat folgend, über seine gesamte Nase verwischte. „Einmal nicht so, jetzt und gleich...“ „Du bist so unnütz, dass es schon eine Freude ist.“, lächelte Piso milde, bevor sich sein Gesicht schlagartig verzog. „Schau einmal. Hier sind wir, auf dem Marktplatz. Was denkst du von der Ware, die Titus Tranquillus anbietet?“ Er zeigte dorthin. Ein Mädchen wurde angeboten. „Äh... nicht schlecht, Heeeeerr.“ Findest du? Ist sie nicht ein bisschen magersüchtig?“ „Nein, nicht unbedingt, ich denke...“
    Ihm räusperte der norditalienische junge Patrizier ins Ohr hinein. „Hör mal zu! Preisfrage: Wer ist der größte Ästhet unserer Zeit?“ Äh, das war doch dieser Grieche, wie hieß er, ich...“ „Aulus...“, machte Piso in einem bedrohlichen Ton.
    „Aulus Flavius Piso! Natürlich! Hurra auf ihn!“ Scheel blickte Piso den Britannier an. „Genau. Und was sagt uns das?“ „Dass... hmmm...“ Piso seufzte. „Ich bin der, der es am Besten beurteilen kann.“ Wieso fragst du mich dann nach meiner Meinung, Herr?“ „Weil, weil... ich dich erziehen will! Zu einem halbwegs brauchbaren Sklaven!“ Er seufzte. „Wieso haben mich die Götter nur bestraft, solch einen blöden Diener zu haben. Komm, gehen wir.“ „Und die Sklavin willst du nicht kaufen?“ Ach ja, genau! Was ist das Budget?“ Der Britannier beugte sich zu Piso her. „Aber du bist pleite.“, füsterte er ihm zu. „Du hast alles für Antiochos ausgegeben.“
    Piso blickte Cassivellaunus baff an. Dann verzog sich sein Gesicht. "Wie bitte?", fragte er grollend. Cassivellaunus erkannte sofort die Zeichen. Das narzistische Ego des Piso musste besänftigt werden. „Gehen wir, Herr! Sie kann niemals deine ästhetischen Ansprüche erfüllen!“ Piso nickte. „Guter Sklave. Komm, gehen wir.“Ach Herrje! Singen hätte sie können, hat Tranquillus gesagt...“Als ob ich nicht singen kann! Ich bin der beste Sänger von Rom! Du hast mich doch schon singen gehört!“ Deplorablerweise ja, dachte sich Cassivellaunus und lächelte säuerlich. „Soll ich es hier tun? Hä?“ „Nein. Bitte, Herr. Die Eier.“ „Ach ja!“, meinte Piso, der faulen Eier, damals bei seinem großen Auftritt am Marktplatz auf ihn zufliegend, eingedenk.
    Die beiden, Herr und Sklave, verließen diesen Ort, und begaben sich woanders fort. Ja, der Reim ist blöd, aber Piso hätte er sicherlich gefallen.

  • ~ Etwas abseits des Geschehens, aber mit gutem Blick auf das Wesentliche ~


    "Hast du das gehört? Deidameia ist ihr Name. Scheint eine Griechin zu sein und zudem sehr gebildet. Naja sofern der gute Titus nicht wieder mal das Blaue vom Himmel herunter lügt", rief Attica ihrer Freundin Prisca zu. Gemeinsam hatten sie einen Einkaufsbummel unternommen und wie so oft legten sie einen kleinen Zwischenstopp bei den Sklavenversteigerungen ein. Auch wenn sie nicht zwingend nach Sklaven suchten, waren die Versteigerungen doch immer wieder recht amüsant anzusehen. "Wäre die nichts für dich, Prisca, oder für deine Kinder. Wann ist es denn bei dir endlich soweit? … Du findest wohl keinen passenden Mann huh? Ach, ich vergaß ja ganz, für dich ist ja nur ein Patrizier gut genug", zog die Tochter einer reichen Plebejerfamilie ihre adelige Freundin - wie so oft - mit dem leidgen Thema 'Heirat und Kinder' auf.


    Sie kann es einfach nicht lassen., dachte sich Prisca nur und entgegnete daraufhin leicht gereizt: "Seeehr witzig Attica, aber … wenn ich mir im Gegenzug deinen Bauch so ansehe, … erst gestern in den Thermen! Puh, wie viele Kinder hast du gleich noch mal zur Welt gebracht - Zwei, drei? Ist auch egal, dein Bauch sieht jedenfalls faltiger aus wie mein ältestes getragenes Kleid. … Nein danke! Auf so was kann ich gut und gerne verzichten" Atticas Schwangerschaftsstreifen und ihre Problemzone zu erwähnen war zwar gemein, aber dafür hatte DAS ordentlich gesessen.


    Prisca lehnte sich grinsend in die Kissen ihrer Sänfte zurück und genoss den Anblick, den ihre vor Wut schäumende Feundin nun bot. Selbst Schuld! Sie hat schließlich damit angefangen, wähnte sich Prisca wie so oft im Recht. Aber so ganz Unrecht hatte Attica gar nicht mal. Eine gebildete Griechin - noch dazu jung. Eigentlich gar keine so schlechte Investition für die Zukunft, überlegte die Aurelia für sich und schließlich gab sie Naavi einen Wink: "Du Sklave, geh nach vorne und erkundige dich nach dem Alter der Sklavin und ob sie Erfahrung in der Erziehung von Kindern hat!"


    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/8172/sklave10qu1.jpg]
    Auf den Befehl seiner Herrin hin schlängelte sich der Ägypter sofort durch die Menge hindurch nach vorne an das Podest, von wo aus er dem Sklavenhändler, mit der ihm angeborenen Lispelstimme zu rief: "He du, Sklaffenhändler! … Meine Herrin läfft fragen, wie alt die Sklaffin ifft und ob fi fif auff mit Kindern auffkennt"

  • [Blockierte Grafik: http://img137.imageshack.us/img137/3248/arbeiter1gs2.png]
    IANITOR


    Da er seit einiger Zeit nicht nur die Dienste am Tor des Domus seiner Herrschaft versah, sondern auch die des Maiordomus, oblag ihm die Aufgabe, die der pater familias samt der notwendigen Mittel hatte überbringen lassen. Nach Verstärkung für dessen Haushalt sollte er auf dem Sklavenmarkt Ausschau halten. Diese Anweisung war nun nicht sehr spezifisch und so sah er sich aufmerksam um, ob im Angebot etwas auftauchen würde, das in jenen Haushalt passen könnte.
    Am Stand des 'ehrenwerten' - als gäbe es solche Männer unter den Sklavenhändlern - Titus Tranquillus verweilte er einen Moment, doch für den kräftigen Nubier bestand für ihn kein Bedarf und so ging dieser in andere Hände über. Eigentlich wollte er sich schon wo anders umsehen, entschied aber noch auf den nächsten Posten zu warten.
    Eine junge Griechen war da also noch im Angebot und wenn auch nur die Hälfte der von Titus angepriesenen Talente der Wahrheit entsprachen so würde sie recht brauchbar sein. Zur Not eben direkt zum Vergnügen des 'Alten' oder eines seiner Söhne.
    Er quetschte sich weiter nach vorne durch um auch mitzubekommen was andere Interessenten sich erfragten. Gespannt wartete er zunächst nur auf die Antwort, die der Nuschler eben gestellt hatte.



    SKLAVE - SERVIUS ARTORIUS REATINUS

  • Deidameia ahnte nichts von sarkastischen Sklaven, paradoxen Herren und streitsüchtigen Damen im Publikum. Nun, letzteres war kaum zu vermeiden, waren doch den Erzählungen ihres Herren nach viele höhere Damen gerne für Streitigkeiten aufgelegt. Sie selbst würde hierbei wahrscheinlich keine größeren Probleme haben, konnte sie doch in den richtigen Momenten gerade noch einlenken und schlichtend für die eigene Haut einstehen.
    Zurückhaltend hielt sie das Kinn leicht gesenkt und sah nur immer wieder so diskret wie möglich mit den Augen auf. Musterte die Menschen, welche interessierte Fragen stellten. Hin und wieder ließen auch missmutige Kommentare ihre Aufmerksam steigen, welche sich auf das betrügerische Bild des Tranquillus bezogen. Aber waren nicht alle Sklavenhändler irgendwo auch wirklich Betrüger? Sie selbst hatte schon mit manchen Sklaven des Tranquillus gesprochen, seit sie in diesem Gefolge gelandet war. Ein paar Tage mochte es her sein. Er hatte wohl durchaus auch schon mal einen wirklich dummen Sklaven als Schreiberling verkaufen können. Wie, das wusste wohl nur er.
    Nachdenklich wickelte sie eine Strähne an ihrem Finger auf und schwieg weiterhin - wie es sich in ihrer Rolle gehörte. Dann stieß sie auf eine wirklich heitere Stimme und sie blickte rasch zu dessen Quelle. Er hatte einen wirklich groben Aussprachefehler. Kurz zuckte ihr Mundwinkel etwas auf, ehe sie sich die Frage stellte, wieso er offenkundig kein 's' aussprechen konnte. Hatten seine Herren ihn so schlagen lassen, dass er Zähne verlor? Oder lag es an seiner Herkunft? Seinen Mund hatte sie so rasch nicht erblicken können. Also wandte sie den Blick zügig wieder ab und gen Boden.

  • "Dieses Mädchen zählt gerade mal zwanzig Sommer, vielleicht ein wenig mehr, wer zählt da schon mit? Und ja, sie hat Erfahrung im Kinderhüten, habe ich sie doch einem wohlhabenden Eques mit großer Familie abgekauft.", beantwortete Titus ruhig die Fragen.


    Sim-Off:

    Titus wird wegen dezentem RL-Stress des Spielers kaum aktiv an der Versteigerung teilnehmen können.. :(

  • Verus schlich in der Gewandung seines Titels über den Markt. Im Schlepptau hatte er einige Schreiberlinge und Beamte, die ihm einige Tabulae hinterhertrugen. "Decimus, wir müssen dringend noch einige Griffel einkaufen. Die Amtstuben brauchen dringend welche," eiferte sich ein Schreiber an Verus heran. Verus verzog die Augenbrauen. Den ganzen Tag ging das nun schon so. Diese lästigen kleinen Maden umschwärmten den Speck, den Verus verkörperte. "Wir kaufen sie ja...", zischte Verus genervt und blieb bem Stand vom wohl bekannten Sklavenhändler stehen. Ein hübsches Etwas hatte sein Aufsehen erregt. "Herr, wir sollten nun weitergehen," sagte ein Beamter und deutete mit seinem Arm Richtung Amtssitz. Verus winkte genervt ab.


    Er löste sich fluchtartig von seiner Gruppe oder besser seinen Wächtern. "Platz da! Römischer Beamter! Wichtige Angelegenheiten!"Verus kämpfte sich mühsam bis direkt vor das Mädchen. Seine Ritterrobe und seine Amtsautorität machten, wie immer, den Weg frei. Zumindest hatte es dieses mal geklappt. Bei Weitem, dies klappte nicht immer. Er war nun mal nur Regionalbeamter.


    Er starrte das Mädchen kurz an. Hübsch war sie. Wie stand es um ihre Gesundheit? Verus wurde recht umfangen von diesem Traum. "Sie muss von Venus geschaffen sein," murmelte er wirr dahin.


    Verus verfiel jedoch in alte Muster und fragte typisch römisch nach den Zähnen. "Zeig' deine Zähne, Mädchen! Ich will prüfen, ob du gesund bist."
    Er behandelte sie zwar, wie Vieh aber dies war nicht bösartig oder gehässig gedacht, sondern viel mehr eine Versicherung für einen Sklavenkäufer. Es war als Römer üblich, so etwas zu prüfen. Verus beugte sich vor. Seine Beamten und Schreiber schoben sich langsam hinter ihn. "Herr, für sowas haben wir keine Zeit." Verus drehte sich wütend um. "Wir haben Zeit."

  • Das Mädchen hatte dem Händler gesagt, es seien 22 Sommer, aber bei all den Sklaven merkte man sich das genaue Alter selbstverständlich nicht. Jetzt war sie wirklich nur ein Stück Vieh, so wie es das Gesetz vorsah. Alles was vorher war, war nun vorbei. Und wenn sie Pech hatte, würde auch ihr nächster Herr sie nur wie reines Vieh behandeln. Wer wusste schon wie die Menschen in Rom im Allgemeinen waren?
    Da vernahm sie eine kraftvolle Stimme und erhob den Blick wieder ein kleines Stück. Dieser traf beinahe augenblicklich den Mann mit der deutlichen Ritter-Kennzeichnung. Kurz zuckte ihr Mundwinkel im guten Glauben nach oben und offenbarte ein knappes Lächeln, ehe ihr deutlich bewusst wurde, dass es ein anderer Ritter war. Natürlich war er das. Und auch wenn ihr bewusst war, dass er ein völlig anderer Mensch war, sein musste, täuschte ihr der Sinn vor, dass dieser Mann nicht schlecht sein konnte. Dennoch ebbte die innere Vorfreude wieder ab und das Lächeln wich wieder der Maske, welche sie die ganze Auktion bis hierher trug. Aber immerhin hatte sich der erste Mensch, wenngleich durch seine laute Äußerung, auf sich aufmerksam gemacht. Nein, halt, der Zweite. Ihr Blick schweifte zu dem seltsamen sprechenden Mann, der scheinbar kein 's' kannte.
    Dann wandte sich der Eques direkt an sie. Sogar das Alter könnte ihrem alten Herrn gleiche. "Sehr wohl, Dominus." erwiderte sie auf seine Worte hin und öffnete den Mund zaghaft, aber für einen Einblick ausreichend. Auch hier zeigte sich, dass sie einen guten Herrn gehabt hatte - sie waren sauber und gepflegt, soweit die Möglichkeiten es zuließen. Keine gröberen Verfärbungen waren sichtbar. Sie zuckte kurz erschrocken zusammen, als er die Männer hinter ihm zusammenpfiff, schloss hieraus letztendlich, dass er ein Mann mit Einfluss sein musste. Fragend suchte sie seinen Blick, sie wollte ihren Mund nicht zu lange geöffnet lassen. So vorgebeugt fühlte sie sich etwas unwohl.

  • "400 Sesterzen!" rief Merula, der irgendwo im Getümmel stand und von dort aus das Geschehen gut im Blick hatte. Eigentlich hatte er vorgehabt, seinen Wettgewinn von den Ludi Apollinares in ein neues Pferd zu investieren. Und eigentlich brauchte er auch gar keine Sklavin. Er hatte ja Celsa, den Freigelassenen seines Vaters, der ihn schon oft genug seiner Nerven beraubt hatte. Mit Sklaven hatte der Iunier noch nie allzu viel anfangen können; sie langweilten ihn zumeist nur.
    Doch wie so oft traten auch hier seine charakterlichen Eigenheiten in den Vordergrund. Innerhalb von Sekunden konnte er seine Meinung ändern, konnte alles über den Haufen werfen, was eben noch fest beschlossen schien.
    Und mit seinem eigenen Geld hatte Merula noch nie vernünftig haushalten können. Warum also jetzt damit anfangen?

  • Verus warf einen kurzen aber warmen Blick auf die Zähne und den Mundraum. Er wirkte gesund und die Zähne zeigten keine Verfärbungen. Verus war eindeutig überrascht über so eine gute Gesundheit. Er nickte zufrieden und wandte sich an seine Untergebenen. "Ich glaube, dass ich eine Sklavin für meine Arbeit für die Verwaltung brauche." Die Beamten schwiegen.


    Verus schaute sie freundlich an. "Zeig' mir deine Hände, Mädchen." Verus wollte wissen, ob sie schon einmal im Leben hart gearbeitet hatte oder ob sie irgendwelche Narben davongetragen hatte. Die Hände sagten viel über eine Person aus.


    Plötzlich bot ein Fremdling 400 Sesterzen. Dieser sah nicht danach aus, dass er besonders reich wäre. Seinen Stand konnte Verus auf die Distanz nicht ausmachen. Jedoch wusste er sofort, dass diese Sklavin bei ihm in den falschen Händen wäre. Sie war zu mehr bestimmt als zu einem Sklaven-Dasein.
    Ihre Schönheit und ihre warme Stimme, die Verus kurz vernommen hatte, waren verschenkt bei einfacher Arbeit. Er räusperte sich.


    "900 Sesterzen!"


    Verus musste diese Sklavin vor einem schlimmeren Schicksal bewahren, dass hatte er sich in diesem Moment geschworen. Dazu zählte Hausarbeit, Gartenarbeit und körperliche Arbeit im Allgemeinen.

  • So langsam kam Bewegung in die ganze Sache. Was etwas zögerlich begann setzte sich nun in ein munteres Bieten fort.
    Der Herr mit dem ersten Gebot war mir gänzlich unbekannt, was ich von dem zweiten Bieter nicht behaupten konnte. Er war mir noch bekannt von dem Wagenrennen in Misenum. Ja genau, Decimus Verus. Ich blickte zu ihm hinüber und lächelte. "Salve Decimus Verus, wie ich sehe bist du an der Sklavin interessiert!"
    Die Fragen an Titus Tranquillus, welche für mich eventuell interessant gewesen wären, waren demnach schon durch die Fragen der umherstehenden beantwortet und ich ließ, den Kopf auf die Hand gestützt diese Versteigerung einfach auf mich wirken.


    "Ich biete 1500 Sesterzen"


    Ein wenig war ich doch selbst von mir überrascht. Die Entschlussfreudigkeit meinerseits war mir sonst fremd.
    Mittlerweile hatte sich eine Menschentraube um die Sklavin gebildet und sie schien am heutigen Tag keine schlechte Partie zu sein.

  • "Salve", grüßte Verus und wandte sich leicht erheitert an den Annaeus. "Ja, das bin ich wirklich. Man sieht es mir wohl an? Sie ist etwas Besonderes, zumindest glaube ich das." Er lächelte.


    Plötzlich bot der Annaeus 1500 Sesterzen. Verus war erneut überrascht. Woher hatte der junge Mann soviel Geld? "Dir scheint es geldtechnsich ja gut ergangen zu sein, Annaeus," scherzte Verus und wandte seinen sanften Blick erneut zur Sklavin. Hoffentlich würde er den Zuschlag erhalten, natürlich musste er aber vorher bieten.


    "2200 Sesterzen!"


    Hoffentlich würde das aussreichen. Er würde zwar alles bezahlen, um sie zu retten aber er wollte sich als guter Finanzbeamter nicht in Unkosten stürzen. Ihre sanften Lippen lenkten ihn aber schnell von solchen Gedanken ab. Sie war jeden Aurii wert. Ihre Augen funkelten für Verus einfach unwiderstehlich.

  • Als der Ritter sich scheinbar mit ihrem Mundwerk zufrieden gab, schloss sie dieses wieder voller Erleichterung. Und offenkundig war er ehrlich interessiert, denn sie vernahm, dass er sie für Verwaltungsarbeit einsetze wollte. Sie verstand nicht Recht, dass es nicht um Haushaltsverwaltung ging, daher lächelte sie auch nur warm. Denn einen Haushalt verwalten, das traute sie sich durchaus zu. Aber ob sie auch in einem Officium arbeiten würde, wo so viele fremde Menschen waren? Das könnte sie nicht mit Bestimmtheit sagen. Wahrscheinlich eher verunsichert.
    Bereitwillig streckte sie also auch ihre Hände vor. Die Nägel waren ordentlich gesäubert worden - anders hätte Tranquillus auch kaum jemanden auf den Markt bringen können - und die Haut war auf der Oberfläche sehr weich. An den Ballen hatte sich eine leicht dickere Haut gebildet, als Resultat der Hausarbeit. Ein kleiner Kratzer auf einem Finger, mehr war nicht an Makel zu erkennen. Sie betrachtete ihrer beider Hände und lächelte dann den Mann freundlich an. Er schien zumindest nett zu sein.


    Inzwischen waren auch aus der Menge immer weiter Gebote zu hören, während sie etwas verwirrt noch auf ihre Hände sah und sie alsdann wieder an ihren Körper schmiegte - schüchtern vor dem Bauch verschränkt. Immer wieder glitt ihr Blick über die Menge und immer wieder traf er den freundlichen Eques. Leichte Voreingenommenheit durch seine freundliche Art hatte sich inzwischen gebildet, wenngleich sie auch versuchte, dies aus ihrem Blick zu streichen. Und er hielt sie für etwas Besonderes! Das war sie zwar nicht, klang aber nicht gerade nach einer schlechten Behandlung. Sie lächelte als sich ihre Blicke kreuzten.

  • [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/8172/sklave10qu1.jpg]
    Als einer der Ersten stand Naavi direkt vorne am Podest und er bekam von Titus auch prompt eine Antwort auf die Frage seiner Herrin. Etwa 20 Jahre alt und hat Erfahrung mit Kindern Der Ägypter nahm dies nickend zur Kenntnis. Mehr hatte seine Herrin auch nicht wissen wollen. Einen Moment verharrte Naavi noch auf der Stelle und er betrachtete mitfühlend das Mädchen dort oben auf dem Verkaufspodest. Er erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem er - so wie sie jetzt - dort oben gestanden hatte und diese demütigende Zurschaustellung über sich ergehen lassen musste.


    Lange dauerte es auch nicht bis sich weitere Interessenten einfanden und das Bieten begann. Weitere Fragen wurden gestellt und die Sklavin sollte ihre Hände und die Zähne vorzeigen. In diesem Moment wandte sich Naavi schnell von dem Geschehen ab. Er konnte und wollte dies nicht mit ansehen. Mit einem tiefen Atemzug trat er den Weg zurück zu seiner Herrin an mit der leisen Hoffnung, dass sie die Sklavin vielleicht ersteigern würde.


    "Herrin, die Sklafin ift etwa zwanzif Jahre alt und hat fehr gute Erfahrung im Kinderhüten. Zweitaufendzweihundert Sefterfzen find aktuell für fi geboten"


    Zurück bei der Sänfte erstattete Naavi seiner Herrin artig Bericht. Nur leider nahm diese seine Worte nur flüchtig zur Kenntnis, indem sie mit der Hand einfach abwinkte. Im Augenblick hatte die Aurelia nämlich mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen:


    Die Wut ihrer Freundin war mittlerweile verraucht, doch dafür weinte diese jetzt bitterlich über Priscas Gemeinheit von eben. "Du findest meinen Bauch also hässlich? Wie kannst du nur so etwas behaupten du blöde Kuh! ", schluchzte Attica fortwährend hinter den zugezogenen Vorhängen ihrer Sänfte, was wiederum die Aurelia langsam zur Weißglut brachte. ...


    Du meine Güte, warum kann Attica die Wahrheit nicht einfach so hinnehmen wie sie ist?!, fragte sich Prisca mit einem entnervten Blick hinüber zu der Sänfte ihrer Freundin. "Jetzt werde bitte nicht ausfallend meine Liebste",was kann ich denn dafür, dass dein Bauch vom vielen Kinderkriegen so faltig ist?!."So hab ich das doch nicht gemeint. … Bitte verzeih mir Attica", versuchte Prisca widerwillig und mit rollenden Augen einzulenken, einzig, um den Streit an diesem öffentlich Ort nicht eskalieren zu lassen. Schade nur, dass sie dabei so wenig Gehör für den Sklaven hatte, der durchaus Interessantes über Deidameia zu berichten hatte.

  • [Blockierte Grafik: http://img137.imageshack.us/img137/3248/arbeiter1gs2.png]
    IANITOR


    Wenig begeistert war der Sklave als er sah wie ein ritterlicher Beamter unter Missbrauch seiner Würden unaufhaltsam nach vorn drängte. Seine Herrschaft würde sich nie derartig selbst erniedrigen und Rang und Titel so schamlos einsetzten. Missbilligend schürzte er die Lippen. Allerdings war er wieder etwas mit der Situation versöhnt, hatte ihm, der nicht weit weg stand, dieser Vorstoß einen Blick auf das gestatten, was die hübschen Lippen sonst verbargen. Auch er war mit dem Anblick zufrieden.
    Er glaubte ein gutes Auge für neue Sklaven zu haben, zumindest hatte er sich bisher selten geirrt. Er brauchte nicht lange um Kosten und Nutzen abzuschätzen und gab schon bald ein Angebot im Namen seines Herrn ab:
    "Dreißig Aurei!*"



    SKLAVE - SERVIUS ARTORIUS REATINUS



    *3000 Sesterzen


    [SIZE=7]edit: grammatik![/SIZE]

  • Verus war recht überrascht darüber, dass dieser Plebejer hinter ihm so viel Geld bieten konnte. Wütend wandte er sich an den Sklavenhändler. Er musste diese Sklavin erretten, koste es, was es wolle. Das Schicksal bei diesem einfacher Proles war wahrscheinlich weitaus schlimmer als alles andere.


    Er deutete Titus Tranquillius an, sich zu ihm zu beugen. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr. "3150 Sesterzen mit Lieferung nach Hause."


    Verus war es überdrüssig seine Stimme so sehr anzustrengen. Der Sklavenhändler kannte ja nun sein Gebot.


    Sim-Off:

    EDIT - SimOff entfernt, da falsch. ;)

  • "2200!!!!! 3000!!!!! 3150!!!! Wie bitte? 3150???? MIT LIEFERUNG NACH HAUSE??? Der Herr beliebt zu scherzen... also, ich dachte, ich wäre lange genug im Geschäft, aber es scheint immernoch Witzbolde zu geben, die meinen hier ihre Späße mit mir treiben zu können! ERNSTHAFTE ANGEBOTE BITTE!!!", dröhnte Titus' Stimme über den Platz, und er strafte den Witzbold mit finsterem Blick, bevor er fortfuhr:"DREITAUSEND SESTERZEN SIND GEBOTEN!!!"


    Sim-Off:

    Hier ist noch nichts vorbei. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!