• Das Forum Romanum war schon immer einer der Orte in Rom, die Alexandros am meisten mochte. Schon als kleiner Sklavenjunge hatte er jede sich ihm bietenden Gelegenheit genutzt um hierherzukommen. Denn hier verspürte er immer etwas ganz besonderes. Er konnte es kaum in Worte fassen und es auch nicht wirklich einordnen, er wusste nur, dass es schon damals immer ein leichtes Kribbeln in ihm ausgelöst hatte. Wenn er hier war, fühlte er sich immer wie ein Teil von etwas größerem und auch wenn ihm immer klar war, dass er als Sklave niemals einer der vielen Römer sein würde, die hier auf dem Forum, im Zentrum der Welt, über das Schicksal ganzer Völker debattierten und entschieden, fühlte er sich trotzdem immer als würde er dazu gehören.
    In der riesigen Menschenmasse, die fast immer auf dem Forum herumwaberte, fiel er nicht auf und konnte trotzdem das Gefühl geniessen dabei zu sein.


    Da er sich hier immer wohlgefühlt hatte, war er nun auch hierhergekommen. Erst seit wenigen Stunden war er kein Sklave mehr und doch fühlte er sich schon ein wenig verloren in der großen Welt. Früher kannte er seinen Platz in der Gesellschaft, doch wie war das jetzt? Er war nun frei, das war ja schön und gut, aber was genau bedeutete das eigentlich? Was war Freiheit?
    Gedankenverloren schlenderte er über das Forum und versuchte wie früher einfach in der Masse unterzutauchen und aufzugehen, doch irgendwie funktionierte es nur bedingt. Er bewegte sich langsam vorwärts und blickte auf seinen Arm, wo noch am Morgen der silberne Armreif gewesen war und wo nun nichts mehr war. Abgesehen von einem Streifen hellerer Haut, weil der Armreif stets verhindert hatte, dass die darunterliegende Haut Kontakt zur Sonne hatte. Doch dieser Streifen würde auch noch verschwinden und mit ihm das letzte Zeichen für das, was er noch am Morgen gewesen war.
    Er schüttelte unbewusst leicht den Kopf und bewegte sich langsam weiter fort.


    Sim-Off:

    Wenn jemand mag..

  • Als noch junger, oder besser gesagt frischgebackener Senator war es wichtig, sich regelmässig auf dem Forum zu zeigen. So schlenderte ich jeden Tag gemütlich mit meinem Gefolge über den Platz, liess mich bewusst ansprechen und von meinen Klienten in Szene setzen und hörte dabei auch das Eine oder Andere aus dem Klatsch der Stadt.


    Nun ja, ganz so übel war das ja auch nicht, aber meinen Platz in den Reihen der Senatoren hatte ich noch nicht gefunden und war mir daher noch in manchen Belangen etwas unsicher.


    Sim-Off:

    Wenn das irgendwie passt, warum nicht?

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  • Das wohlige Gefühl, dass er zu finden gehofft hatte, wollte sich einfach nicht einstellen, obwohl Alexandros mittlerweile schon eine Weile durch die Menschenmasse gewandert war und hier und da sogar ein paar Worte mit Bekannten - zumeist Sklaven im Dienst verschiedener Senatoren - gewechselt hatte. Hätte er nicht eigentlich jeden Grund zur Freude gehabt, hätte er sicherlich angefangen zu verzweifeln, doch immer wenn er begann in die Verzweiflung abzurutschen, erinnerte ihn eine kleine Stimme daran, dass er sich doch bitte darüber freuen sollte, dass er nun frei war. Da war es wieder, dieses kleine Wort. Immer wieder hörte er es in seinem Kopf: frei. Doch was das bedeutete wurde ihm schlicht und ergreifend nicht klarer.


    Dann blieb er plötzlich stehen, was ihm einige sehr ärgerliche Blicke aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten einbrachte, denn sein abruptes Stehenbleiben verursachte weitere Stehenbleiber hinter ihm und neben ihm, die wieder weitere Störungen im Lauf der Menschen nach sich zogen.
    Das teils recht ärgerliche Gemurmel um ihn herum nahm er allerdings kaum war, denn in diesem Moment kam das Wort erneut ihn ihm hoch: frei.


    Er hob den Blick und schaute zur Curia Iulia hinauf. Waren die Menschen dort drinnen frei? Der alte Commodus hatte sich zu diesem Thema nie geäussert, was aber vermutlich vor allem daran lag, dass es nie zur Sprache kam. Doch just in diesem Moment kam genau diese Frage dem Griechen in den Sinn und er bereute es, dass er sie nie gestellt hatte. Er seufzte leise vor sich hin und blickte weiter zur Curia, auf deren Stufen geschäftiges Treiben herrschte. Er wünschte, er hätte noch einmal Gelegenheit den alten Mann zu fragen, ob Senatoren frei waren. Oder was es überhaupt bedeutete frei zu sein. Frei... sagte er leise vor sich hin, ohne groß auf seine Umwelt zu achten, den Blick noch immer auf den Stufen festgemacht, auf denen das Blut seines Herren vergossen worden war.

  • Kurz vor mir kam der ansonsten flüssige Zug der Menschen ins Stocken. Jemand hatte angehalten, ging nicht weiter oder war gar gestürzt. In meiner ersten Reaktion merkte ich nicht, dass ich mich eiligen Schrittes nach vorne drängte und dabei meinen Begleitern ein grosses Problem auf gab, denn ich war athletisch noch nicht schlecht dran, war meine Militärzeit doch erst gerade beendet.


    Als ich jedoch bei der Ursache ankam, war es nicht wie erwartet ein Überfall, oder ein Unfall, sondern einfach jemand, der stehen geblieben war. Nun ja, sollte ja auch vorkommen, so hörte man. Ich musterte den Mann, ob ich ihn wohl kennen könnte. Seine Kleidung war unauffällig und ich wusste nicht recht, was ich mit ihm anfangen sollte. Äussere Abzeichen eines Bürgers trug er keine, doch das wollte ja noch nichts heissen.


    He, du! Was ist los? Hast du etwas vergessen? fragte ich einfach mal, um sicher zu stellen, dass es dem Mann wirklich gut ging. In der Zwischenzeit hatten meine Begleiter auch wieder aufgeschlossen und etwas für Platz gesorgt.

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  • Alexandros stand da und starrte. Mehr tat er nicht, aber das tat er so angestrengt, dass er die große Stopwelle um ihn herum genauso wenig registrierte, wie die aufgebrachten Bürger, die ihn anblafften.
    Doch dann wurde er erneut direkt angesprochen und scheinbar traf der Ansprechende zufällig genau den richtigen Zeitpunkt, denn Alexandros reagierte diesmal tatsächlich.
    Er hörte auf zu starren und schaute den Mann, der ihn angesprochen hatte, an. Zuerst etwas erschrocken, doch dann fing er sich und erkannte in seinem Gegenüber einen Senator. Sofort rutschte er in alte Verhaltensmuster zurück und senkte den Blick.
    Nichts, Herr. Alles ist in Ordnung. sagte er in jenem Tonfall, den er über die Jahre seines Sklavendaseins antrainiert hatte. Da nun seine Aufmerksamkeit einmal erregt war, bemerkte er auch die noch immer stockende Bewegung der Masse, die durch seinen abrupten Stop gebremst worden war.
    Er blickte immernoch nicht auf, sprach jedoch wieder. Herr, ich hoffe ich habe keine großen Probleme verursacht. Das würde mir sehr leid tun.

  • Das Verhalten des Mannes liess auf einen Sklaven schliessen, aber ich konnte keinerlei Kennzeichen davon erkennen. Nur ein dünner weisser Streifen am Arm zeigte, dass er tatsächlich einmal ein Sklave gewesen sein musste und noch nicht lange die Freiheit genoss. Doch was hiess schon genoss? Schliesslich machte er nicht gerade den Eindruck, als geniesse er hier irgend etwas.


    Erstens: Nenne mich nie wieder Herr! Mein Name ist Lucius Annaeus Florus, Pr .... öhm Senator Roms. auch ich hatte anscheinend Mühe, mich mit der neuen Umgebung, den neuen Tatsachen abzufinden.


    Zweitens: Wenn du hier einfach weiter herumstehen möchtest, gerne, aber dann bitte ohne mich und mein ganzes Gefolge. Lass uns doch einen Ort aufsuchen, an welchem wir uns zumindest hinsetzen können.


    Damit tönte ich ganz leise an, dass er keine Probleme verursacht hatte, denn welcher Senator wäre sonst schon so freundlich gewesen?

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  • Sim-Off:

    Ich bitte um Verzeihung, ich war in den letzten Tagen zeitlich etwas stark gefordert...


    Na da war er ja direkt mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten.
    Ich bitte um Verzeihung, Senator Annaeus. Es war nicht meine Absicht dich zu kränken. entschuldigte er sich für sein sklavisches Verhalten, das er im selben Moment versuchte abzulegen. Etwas, dass ihm nur bedingt gelang, denn ein Leben als Sklave konnte man nicht so einfach beiseite wischen.


    Ich bin Alexandros. stellte er sich vor, verbesserte sich dann aber schnell, als ihm bewusst wurde, dass das so ja nicht ganz stimmte. Tiberius Prudentianus Alexandros um genau zu sein.


    Mit einem leichten Kopfschütteln deutete er dann an, dass er nicht vor hatte, weiterhin mitten auf dem Forum rumzustehen. Nein, ich habe nicht vor hier weiter rumzustehen. Es war auch eher ein dummer Zufall, dass ich hier stehe. Ich bin gerne bereit an einen anderen Ort zu gehen, aber ich möchte dir auf keinen Fall deine kostbare Zeit rauben.

  • Seine Antworten entlockten mir ein lautes Lachen.


    Wenn ein Senator Roms keine Zeit mehr hat für Mitmenschen, wie soll er dann behaupten ebendiese zu vertreten? Komm, wir gehen, da nebenan in die Taverna.


    Das war kein Vorschlag, sondern eine handfeste Aufforderung und ich schickte ihr auch gleich Taten hinterher, indem ich ihm voraus ging und mich in der genannten Taverna an den Tresen stellte.


    Wein und Obst für mich und diesen Mann! forderte ich, was auch sogleich gebracht wurde. Ich kostete den Wein, nickte dem Wirt zu und setzte mich dann an einem Ort, der leicht einsehbar war.


    So, jetzt erzähl einmal, weshalb du mitten auf dem Forum, an einem überaus geschäftigen Tag wie heute, für Stau sorgst.

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  • Alexandros fand die Antwort des Annaeers gar nicht so einleuchtend wie dieser, aber wer war er schon einem Senator Roms zu widersprechen? Ganz unkommentiert liess er das aber nicht und so sagte er, während sie den Weg zur Taverna zurücklegten: Ich bin kein Römer und das macht mich für die meisten Senatoren eher uninteressant, da meine Stimme in dieser Stadt sowieso nichts zählt.
    Es war sicherlich seiner Zeit als Sklave zu verschulden, in der er meist die Missachtung der römischen Führungsschicht erlebt hatte, aber auch das, was er in seinen vielen Jahren in dieser Stadt beobachtet hatte, sorgten für diese Meinung.


    Ich danke dir für deine Großzügigkeit, Senator. bedankte er sich brav, als er ebenfalls Platz nahm und den Wein und das Obst betrachtete. Er war noch nie von jemandem zu etwas eingeladen worden und daher war es für ihn etwas besonderes.


    Die folgende Frage war dann allerdings nicht ganz so einfach und er stammelte ein klein wenig, bevor er zu so etwas wie einer verständlichen Antwort ansetzte. Nun ja, das war eigentlich gar nicht meine Absicht. Er blickte etwas entschuldigend drein. Ich war wohl einfach etwas in Gedanken.... Mich beschäftigte einfach vieles... Und ich hab nicht wirklich auf die Umgebung gedacht... Weisst du, das Forum wirkt eigentlich immer sehr beruhigend auf mich... Aber irgendwie war es heute anders.

  • Sim-Off:

    Wein und Obst: WiSim


    Nun, ob Bürger oder nicht Bürger, ob mit oder ohne Wert, das entscheidet eigentlich noch immer jeder Mensch für sich selbst. Ich habe in vielen Schlachten gelernt, dass auch ein Trossknecht eine wichtige Funktion hat. Wo also wäre Rom ohne die fremden Helfer? nahm ich die Antwort des Prudentianus auf.


    Wie das Forum mit seinem Lärm und seinen Menschenmassen beruhigend auf jemanden wirken konnte, war mir wirklich ein Rätsel, also bat ich ihn, mir dies zu erläutern. Was meinst du mit beruhigend? Das Forum ist ein lärmiger Ort, voller Leute, ein riesiges Gedränge an Tagen wie heute. Wie kann dies beruhigend wirken?

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  • Sim-Off:

    Gracias


    Das stimmt natürlich, aber trotzdem ist es vielfach so, dass man als Nicht-Römer wenig Achtung findet. Und dies ist unabhängig davon, ob man ein Peregrinus, ein Sklave oder ein Freigelassener ist. sagte Alexandros, wobei er sich selbst auch eingestehen musste, dass er als jemand, der als Fremder in Rom geboren worden war, weniger Probleme hatte, als die meisten Fremden, die tatsächlich auch von ausserhalb kamen.


    Die ungläubigen Fragen entlockten ihm dann allerdings ein kleines Schmunzeln. Du musst wissen, Senator, ich wurde in einem Haus geboren in dem ich mein gesamtes bisheriges Leben verbrachte. Ich wuchs dort auf, ich wurde dort erzogen und ausgebildet und ich arbeitete dort. Jeder in dem Haus kennt mich und es gibt kaum Gelegenheit eine ruhige Minute zu verbringen, weil ständig irgendjemand etwas von einem will, seien es die Sklaven oder die Herren. Meine einzige Möglichkeit etwas für mich zu sein hatte ich bisher, wenn ich das Haus verlassen konnte, was zumindest früher zumeist dann der Fall war, wenn der alte Hausherr meine Hilfe brauchte und das führte mich meist hierher aufs Forum. begann er zu erklären.


    Für die meisten Römer und sicherlich besonders für die Senatoren ist das Forum nur ein Ort der Arbeit, wo alles hektisch durcheinander läuft und viele Dinge gleichzeitig passieren. Aber für mich war hier immer ein Ort der Ruhe. Nur wenige Menschen die mir hier begegneten wussten wer ich war und so sprach mich nie jemand an oder wollte etwas von mir. Du kannst mir glauben, soetwas kann sehr beruhigend sein.

  • Die Worte dieses Mannes erschienen mir weiser als manches was ich in den Hallen der Curia hörte. Ich war eindeutig zu lange nicht mehr Zivilist gewesen und hatte mich diesen einfachen Leuten zu wenig gewidmet.


    Das tönt nicht ganz daneben, doch erklärtest du mir noch immer nicht, was passiert ist.


    Ich wollte nicht bohren, aber zuhören.

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  • Mir wurde vor wenigen Stunden die Freiheit geschenkt und mein alter Herr sagte, ich solle den Tag nutzen und das erste Mal als freier Mann durch Rom gehen, damit ich ein Gefühl dafür bekomme, wie es ist dazuzugehören. Und irgendwie haben mich meine Schritte hierher geführt und dann stürzte in Gedanken so einiges über mich herein.
    Natürlich war ihm vollkommen bewusst, dass er hier einem Senator gegenübersass, der sicherlich besseres zu tun hatte, als sich das Geplärre eines Freigelassenen anzuhören, aber dennoch machte er weiter, denn der Annaeer hatte gefragt und Alexandros würde antworten.
    Als ich so durch die Massen hier ging musste ich darüber nachdenken, was Freiheit eigentlich ist. Wie es ist frei zu sein, verstehst du?

  • Meine Gedanken wanderten bei dieser Frage zurück in die Vergangenheit. In die Jahre meiner Jugend, als ich mit Philosophen solche Fragen erörtern musste, weil mein Vater dies für unsere Schichten als normal und notwendig erachtete.


    Doch bei genauem darüber nachdenken, hatte die Frage schon etwas an sich.


    Was ist Freiheit? Was bedeutet es frei zu sein? Ich denke, Freiheit ist alles und zugleich nichts. Es ist das, was alle Menschen danach streben, ohne es aber jemals wirklich zu erreichen.


    Es konnte ja schon sein, dass dieser Mann nicht die philosophische Seite anpeilte, aber dann würde er mir dies sicherlich irgendwie zu verstehen geben.

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  • Alexandros war, wenn auch in Rom geboren, Grieche und daher war ihm ein philosophischer Ansatz ebenso recht, wie ein praktischer, denn die Bedeutung von Freiheit erschloss sich ihm bisher weder auf der einen, noch auf der anderen Seite.
    Aber ist das Streben nach etwas, das nie erreicht werden kann nicht ein Streben nach etwas Sinnlosem und sollte ein solches Streben nicht aufgegeben werden?
    Er blickte den Senator fragend an, konnte eine weitere Frage dann aber trotzdem nicht sofort unterdrücken.
    Sind nicht alle Römer dann eigentlich auch nur Sklaven? Sklaven? Und wer ist dann wirklich frei, von den Göttern einmal abgesehen? Und wenn selbst die Titanen nicht frei sind, wie können es dann die Götter sein? Sollten sie dann nicht das Schicksal jedes Lebewesens teilen und auch nur Sklaven sein?

  • Der philosophische Ansatz schien zu passen.


    Nun, das Wort Sklave würde ich in diesem Zusammenhang nicht benutzen, weil es immer darauf hindeutet, dass man einem anderen Menschen gehört und für diesen ohne Rechte und ohne Lohn arbeiten muss. Ich denke, das ist eine komplett andere Unfreiheit, als das, was ein sogenannt freier Mann hat.


    Wie doof sich dies für jemanden anhören konnte, realisierte ich nicht, denn das war ja bei fast allen philosophischen Gesprächen so, dass man ein Thema aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtete.


    Nehmen wir mich. Ich bin zwar frei geboren und hatte sicherlich Privilegien, doch musste ich mich vielen Regeln unterwerfen, welche nicht nach meinem Willen und nicht von mir erlassen wurden. Ich musste eine Ausbildung machen, welche mir meist nicht gefiel. Ich wurde von Lehrern geprügelt, welche selbst Sklaven waren. Danach, in meiner Karriere diente ich dem Kaiser und dem Volk von Rom in der Armee. Du hörst richtig, man sagt, ich diene, was eigentlich ja kein Freier tut.


    So sind wir alle gebunden in Vorgaben und Regeln der Gesellschaft, denke ich.

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  • Ich denke der Unterschied liegt darin, dass das eine eine physische Unfreiheit ist und das andere eine Unfreiheit was Entscheidungen anbelangt. sagte er nach kurzem Überlegen.
    Ein Sklave ist rein phyisisch gesehen unfrei, da er seinem Herren gehört, etwas ähnliches gibt es dann noch in der Form, dass ein Mensch eingesperrt wird, wo ihm ja auch die Freiheit genommen wird.
    Er hoffte, dass er sich irgendwie verständlich machen konnte, denn er hatte schon Senatoren erlebt, die aufgrund von Missverständnissen dafür sorgten, dass ihr Gegenüber nie wieder Missverständliches von sich geben konnte.
    Was du beschreibst ist meiner Meinung nach eine andere Art von Unfreiheit, die objektiv betrachtet vielleicht sogar keine Unfreiheit ist. Denn auch wenn ein Mensch in seinen Entscheidungen nicht frei ist, sei es durch gesellschaftliche Konventionen oder Befehle Vorgesetzter, so ist er dennoch soweit frei, dass er sich, gegen einen entsprechenden Preis, dagegen entscheiden kann, denn diese Entscheidung kann einem Menschen nie genommen werden.
    Und ich persönlich würde 'dienen' nicht zwangsweise mit Unfreiheit in Verbindung bringen.

  • Aus der Sicht einen Freigelassenen war diese Antwort natürlich verständlich.


    Dennoch bin ich der Meinung, wenn du vom freien Willen jeder Person sprichst, welche sich gegen einen bestimmten Preis immer anders entscheiden kann als man dies erwartet, dass dies auch auf Sklaven zutrifft. Der Preis ist hoch, aber er hat die freie Entscheidung, ob er bleiben will, oder davon laufen.


    Das tönte für diesen Mann jetzt natürlich sicher sehr snobistisch, aber es war in der momentanen Zeit wohl wirklich so. Täglich hörte man wieder von Sklaven welche davon gelaufen waren.

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  • Alexandros hatte davon gehört, dass es viele Sklaven gab, die einfach aus ihrem Haushalt davonliefen, nur um an einem Kreuz zu enden. Er konnte das nicht verstehen, denn er kannte keinen persönlich und kannte weder deren Beweggründe noch konnte er sie nachvollziehen.


    Hmm.. Das ist natürlich wahr. Dann könnte man sagen, dass alle Menschen eigentlich frei sind. Dann wäre eine Freilassung auch unnötig, da einem freien Menschen die Freiheit nicht geschenkt werden kann.

  • Dies war nun doch eher eine gewagte These, welche mich zum Nachdenken brachte.


    Wenn man einmal an den Zeitpunkt der Geburt denkt, so könnte dies zutreffen, ja.


    Dass es natürlich auch Kinder von Sklaven gab, die dann unschwer als frei geboren bezeichnet werden könnten, klammerte ich aus. Sie konnten ja nichts dafür, dass ihre Eltern sich versklaven lassen mussten.

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