Cohors V, Centuria I - Stube des Centurios Lucius Quintilius Valerian

  • Der Praefectus Urbi. Ein Unsympath sondergleichen. Vor allem die Patrizier verloren mehr und mehr von ihrem Einfluß, seit dieser Mann in Rom das Sagen hatte. Aber nicht nur sie hatten ein schwereres Leben. Gerade in letzter Zeit schien dieser Vescularier seine Entscheidungen einfach aus der hohlen Hand zu treffen, nach seinem Gutdünken.


    Valerian wußte nicht so recht, was er nun sagen sollte. Das, was nun auf der Hand lag, mochte er nicht aussprechen. Also dachte er ein paar Schritte weiter. "Wie können wir den Jungen effektiv schützen?" Der Sohn des Kaisers war wohl die am meisten gefährdete Person.

  • Auf Valerians Frage hin antwortete Balbus ersteinmal mit einem leichten Schulterzucken.
    "Das ist eine gute Frage. Im Prinzip ist er sicherlich sicher, solange er in Misenum ist, denn dort ist er weit genug von Rom weg um keine Gelegenheit zu haben Einfluss zu gewinnen. Daher dürften potentielle Usurpatoren in ihm vorerst keine Gefahr sehen." Er vermied es den Namen des Stadtpraefecten zu nennen, denn bei aller Abneigung, die er gegen diesen Mann hegte war es durchaus möglich, dass es viele andere Männer gab, die nach der Macht trachteten.
    "Allerdings wäre es wichtig, dass er nach Rom kommt, eben um sich eine Basis zur Unterstützung aufzubauen. Und wenn es soweit ist, dann wird uns nicht viel anderes übrig bleiben möglichst rund um die Uhr auf ihn aufzupassen. Das wird zum Teil auch eine Aufgabe sein, die in naher Zukunft auf die Speculatores zukommen werden."

  • Also würde es seine Aufgabe werden, wenn es soweit war. Ein Gedanke, der ihn mit Stolz und Sorge zugleich erfüllte. Eine leichte Aufgabe war es jedenfalls nicht. Aber noch war es nicht soweit und wer wußte schon, wann der Junge nach Rom kommen würde. Das konnte unter Umständen noch Jahre dauern.


    Valerian nickte also nur und blickte seinen Patron an. Noch immer hatte er das Gefühl, daß noch etwas folgen würde. So ein Kribbeln im Nacken, daß etwas in der Luft lag. "Und was genau können wir jetzt tun? Außer warten?"

  • "Alles, was wir sonst noch tun könnten, wären Dinge, die zu entscheiden uns noch nicht zustehen." sagte er und war sich ziemlich sicher, dass Valerian wusste, dass er die sozialverträgliche Entsorgung des Praefectus Urbi und seiner Spiessgesellen meinte.
    "Aber es mag der Tag kommen..." Der Rest war erstmal Schweigen.

  • Valerian verstand. Oder glaubte zumindest zu verstehen. Treue hatte er schließlich dem Kaiser geschworen, nicht dem Praefectus Urbi. Und nur weil der Kaiser nicht in der Lage war zu sehen, daß sein Freund zu seiner größten Gefahr geworden war, mußte er doch nicht die Augen davor verschließen. Aussprechen würde er es jedoch nicht. Man wußte nie, ob es nicht doch irgendwo Ohren gab, die hörten.


    Einen Augenblick lang schaute er auf seine Hände. Dann blickte er zu Balbus hoch. "Wenn jener Tag kommt, werde ich bereit sein. Du weißt, daß Du Dich auf mich verlassen kannst."

  • "Das weiss ich." sagte Balbus nickend. "Und wenn es dazu kommt, dann werde ich auf dich bauen."
    Dann erhob er sich und ebenso erhob sich seine Stimme wieder.
    "Nun Centurio, ich danke dir für deine Gastfreundschaft." sagte er und gab den Becher, den er die ganze Zeit über in den Händen gehalten hatte, an seinen Klienten zurück.
    "Sprich mit Stallius Paulinus, sobald du die Zeit dazu findest. Und bereite deinen Optio entsprechend vor." sagte er. "Hast du noch Fragen?"

  • Auch Valerian erhob sich und nahm den Becher seines Patrons entgegen, um ihn beiseite zu stellen. "Es war mir eine Ehre, Dich hier begrüßen zu dürfen, Praefectus. Nein, ich habe keine Fragen mehr. Stallius Paulinus wird mir alles weitere erklären können." Und wenn doch noch Fragen auftauchten, wußte er ja, an wen er sich wenden konnte. "Mein Optio wird seinen neuen Aufgaben ebenfalls gewachsen sein. Er ist ein guter Mann." Das hatte er mehr als einmal bewiesen.

  • Nach dem Antoninus den Campus verlassen und seine Ausrüstung getauscht hatte. Ging er direkt zur I Centuria der V Chorte. Um sich bei seinem Neuen Centurio zu melden. Centurio das klang irgend wie nicht mehr so vertraut, zwei Jahre war er Eques gewesen. Bald würde er Zwanzig werden und war nun wieder ein Miles.


    Er klopfte an die Tür um sich wie befohlen zu melden.

  • Valerian war in seine Unterkunft zurückgekehrt, hatte sich frischgemacht und seine Kleidung gewechselt. Die schmutzigen Sachen wurden bereits von seinem Burschen gereinigt. Ach, war das schön, jemanden dafür zu haben und es nicht mehr selbst machen zu müssen! Gerade war er dabei, sich dem in den Tagen seiner Abwesenheit angesammelten Schriftverkehr zu widmen, als es klopfte. "Herein!", rief er, während er noch Wachstafeln sortierte.

  • Nach den Herein trat Antoninus ein und nahm Haltung an und grüßte militärisch. “Centurio … Miles Iulius ich melde mich wie befohlen.” Er war schon gespannt ob er in eine Unterkunft mit den Neuen oder zu alt gedienten Soldaten sollte. Oh!! Da viel ihm ein er war als einziger in diese Centuria befohlen worden war, na das konnte ja heiter werden. Er als einziger neulich. Und auch noch so jung na toll!!! Ein ungutes Gefühl stieg in ihm hoch aber er schluckte es gleich wieder runter.

  • Valerian erwiderte den Gruß und nickte dem Neuen zu. "Willkommen bei der Garde, Miles Iulius. Ich teile Dich dem II. Contubernium* zu. Dort ist noch Platz und die Männer sind in Ordnung. Du kannst viel von ihnen lernen, sie sind alle schon seit Jahren bei der Garde. Optio Duccius ist gerade nicht zugegen, Du wirst ihn aber bald kennenlernen. Unsere Centuria ist zur Zeit zum Wachdienst am Palast eingeteilt. Du wirst also sehr schnell mit dem "Eingemachten" vertraut gemacht. Wenn Du noch Fragen hast, so ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sie zu stellen."



    Sim-Off:

    *halt das einzige bespielte Contubernium ;)

  • Antoninus hörte wo er hin musste. Es war im Prinzip immer das selben und in dem was der Centurio gesagt hatte waren alle Informationen die er brauchte der Rest würde sich ergeben. Den Dienstplan würde er am Aushang erfahren. Aber eine Sache brannte ihm unterm den Nägeln. „Centurio eine Frage habe ich allerdings.“ Begann er. Er wusste nicht ob es ihm zustand danach zu fragen immer hin verdanket er diesem Centurio sehr viel. „Centurio warum bin ich nicht einer Turma zugeteilt worden? Nicht das ich mich beschwere ich weis sehr wohl was diese Chance für mich bedeute. Aber bei der Gare gibt es doch auch Reiter und ich hab die letzten zwei Jahre auf einem Pferd verbracht.“ Wehrend er Sprach rieb er sich unbewusst die Handgelenke. Was sonst nicht seine Art war. Er Zappelte normalerweisen nicht rum wehrend er mit einem Vorgesetzten sprach.

  • Valerian hatte schon damit gerechnet, daß Antoninus noch Fragen hatte. Aber mit dieser hatte er nicht gerechnet. Hingen denn diese Reiter alle so an ihrem Reiterdasein? "Der Rekrutierungsauftrag lautete auf Fußtruppen. Aber das heißt nicht, daß dies das Ende Deiner Reiterlaufbahn sein muß. Interne Umsetzungen sind selbstverständlich möglich, sobald Bedarf besteht. Und Du dann immer noch willst. Privat kannst Du natürlich ein Pferd halten. Und wenn Du Dich gut mit den Stallmeistern hältst und gerade Platz ist, bringen sie es Dir vielleicht sogar hier in der Castra unter." Das Reiben der Handgelenke fiel Valerian natürlich auf. Er schaute darauf.

  • Das hatte Antoninus sich schon gedacht das sie nur zur Zeit einfach keinen Reiter suchten. Er würde wohl darüber nach denken aber vorerst würde er versuchen sich hier ein zu leben. Das er jetzt hier war musste der Ratschluss der Götter sein und wer war er das sich gegen ihre Entscheidung auflehnte. Er würde ihnen Ein Opfer da bringen dafür das er jetzt hier war. Es waren ja grade zu paradiesische Zustände wenn er Privat ein Pferd hier halten durfte. Aber das Würde er sich vorerst nicht leisten können. Ein Pferd kostete im Unterhalt nicht grade wenig. „Danke Centurio ich werde Es bedenken aber ich gehe davon aus das das ich hier erst mal nicht so viel Zeit haben werde.“ Er war sich sicher das es hier genug zu tun gab.

  • "Damit hast Du allerdings Recht." Valerian nickte ernst. "Das tägliche Training neben dem Wachdienst im Palast, das kostet eigentlich schon den Tag. Gerade in der ersten Zeit werdet ihr Neuen hart ran müssen, um auf das gleiche Niveau zu kommen wie die anderen." Es war eben so, daß die Praetorianer tatsächlich eine Elitetruppe waren. "Du bist sehr gut mit dem Schwert, Iulius. Sogar beidhändig. Wo hast Du das gelernt? Und warum?" Er selbst konnte es, weil ein älterer Kamerad es ihm schon in der Grundausbildung geraten hatte, auch die linke Hand zu trainieren. Und bis heute hatte er das beibehalten.

  • Seine Vermutung bestätigte der Centurio dann auch gleich aber das war keine Überraschung für ihn. Immerhin hatten die Prätorianer ja auch einen dem entsprechenden Ruf. Aber das er schell auf den Stand der anderen kommen würde, daran hatte er keine Zweifel. Er hatte ja bei der Legio schon eh freiwillig abends Trainiert. Als dann die Frage nach seiner Fähigkeit auf kam. „Ich habe den Umgang mit dem Gladius schon mit 11 gegen den Willen meines Vaters von einem alten Einarmigen Centurio im Ruhestand gelernt. Der in unserer Nähen lebte und mich unterwisse bis er kurz bevor ich 16 wurde Starb. Dann war ich von zuhause weggelaufen und in die Legio eingetreten, das war vor 3 ½ Jahren. Ich Trainiere also schon 8 ½ Jahre mit dem Schwert und du hast selbst schon gesehen das ich lieber fechte an statt in der Formation zu kämpfen.“ Beantworte er die Frage. Er hatte schon so lange er denken konnte eine Schwäche für Schwerter.

  • "Ja, man merkt, daß jahrelanges Training dahintersteckt. Diese Fähigkeit war der Grund, warum ich Dich ausgewählt habe. Du wirst sehen, daß Dir Deine Kampfeskunst noch sehr nützlich sein kann." Vor allem, wenn er den Iulier eines Tages soweit hatte, daß er ihn verdeckt ermitteln lassen konnte. "Sprichst Du eigentlich noch andere Sprachen außer Latein?"

  • Antoninus war sichtlich erfreut darüber das seine Fähigkeit mit dem Schwert positiv auf gefallen war. Das allein erfüllte ihn schon mit einem ungeahntem Stolls, hin zu kam das ihn das einen Platz in der Garde eingebracht hatte. Still aber mit deutlich mehr Selbstbewusstsein hörte er die nächste Frage des Centurio. „Ja Centurio ich bin des Griechischen in Wort und Schrift mächtig aber man kann hier nicht von gut sprechen. Ich hab diese Sprache auch nur auf Drängen meines Vaters gelernt und sie seit Jahren nicht gesprochen. Ein paar Germanische Dialekte wie Chatti und das was so nahe verwandte Zungen sind wie Sugambri sind kann ich sprechen.“ Als er diesmal diese Angaben machte befürchte er nicht mehr in eine Schreibstube verdonnert zu werden. Wie er es damals glaubte als er es dem Rekrutierungsoffizier angegeben hatte. Diesmal war er sich sicher das es bei der Garde sicher nicht auf taube Ohren stoßen würde. Vielleicht würde es diesmal zwar ein gewisses Maß an schreib Arbeit mit sich bringen. Aber Antoninus war kein Jüngling mehr der trotzig nichts machen wollte was mit Schreibarbeit zu tun hatte. Er hatte längst auch hier gemerkt das er hier mal wieder etwas zu tun musste und hatte ab und zu eine Tabula in die Hand genommen. Auch wenn der Griechisch immer noch nicht mochte. Aber er hatte mal wieder gerechnet um sich auch hier in Übung zu halten.

  • "Rom ist ein Schmelztiegel, Iulius. Hier kommen Menschen aller Nationen der Welt zusammen. Hier werden alle Sprachen der Welt gesprochen. Frisch Deine Sprachkenntnisse auf. Optio Duccius kann Dir vielleicht bei den germanischen Sprachen behilflich sein. Griechisch dürfte noch unproblematischer sein, weil jeder gebildete Römer es beherrscht." Antoninus war noch jung, er lernte also noch leicht. Wenn er jetzt die richtigen Dinge anfaßte, konnte noch viel aus ihm werden.


    "Du kennst die Aufgaben der Praetorianer? Abgesehen davon, das Leben des Kaisers und der Angehörigen seiner Familie zu schützen?" Zwar mußte er den Iulier erst noch besser kennenlernen und abwarten, bis er einige grundsätzliche Kenntnisse erworben hatte. Doch es konnte nicht schaden, ihn dann als Kandidat für den anderen Aufgabenbereich der Garde zu betrachten.

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