Straßenbau der Legio I | Kapitel 2 - Die Bauarbeiten

  • Am ersten Morgen nach Aufbau des Lagers, die Sonne erhob sich gerade über die hügelige Landschaft und über dem Fluß lag eine Nebelbank, als die Stille der Szenerie von dem schallenden Ruf eines cornus durchbrochen wurde, dass die Soldaten zum Wecken und zum Morgenappel rief.


    Als alle Mann angetreten waren begann Licinus die Tagesbefehle auszugeben:


    "Guten morgen Männer!




    Heute Beginnen wir mit den Bauarbeiten, Aufgabenverteilung wie folgt:
    fabri: Ausmessen der Straße und begutachtung der schadhaften Stellen.
    Die restlichen Einheiten werdne contuberniumsweise verteilt:
    I: Assistiert den fabri
    II und III: Wacheschieben
    IV und V: Holz schlagen für verschalungen und ähnliches
    VI: furagieren, findet mal raus, was die benachbarten Orte an Verpflegung hergeben
    Rest: Verteilung des Baumaterial an die von den fabri angegebenen Stellen. Bis das Material kommt Exerzierübungen


    Irgendwelche Fragen?! Nein? Gut, agite!"

  • Die Nacht hatte noch gar nicht richtig begonnen, da war sie auch schon zu Ende. Noch befand ich mich in meiner Traumwelt, doch plötzlich drangen laute Signale an mein Ohr, die aus der anderen, realeren Welt auf akkustische Weise in meinen Gehörgang einfielen.
    Doch nach den bereits verstrichenen Monaten in der legio war das keine Überraschung mehr und natürlich wusste ich sofort, was zu tun war: Aufwachen, zackig und dann schneller antreten, als man gähnen konnte.


    "Guten morgen Männer!" schrie da auch schon der centurio, kaum, dass wir alle angetreten waren. Na, ob der gut war? Wenn ich mir so die müden Gesichter betrachtete, dann war ich mir nicht sicher und außerdem hing überall Nebel um uns herum. Ich setzte meinen Adlerblick ein, um so weit wie möglich schauen zu können, doch viel half es nicht. Die Nebelbank vermochte ich nicht zu durchdringen.


    "Na, sieht ja so aus, als ob wir mal wieder zusammen arbeiten würden, was Vestinus?" sagte plötzlich eine Stimme hinter mir, als die Männer begannen, sich aufzutrotteln und ihren jeweiligen Befehlen nachzugehen. Überrascht drehte ich mich um und sah direkt in das Gesicht von Victorius, einem Kameraden, den ich einst bei einem Strafdienst kennengelernt hatte.
    "Ach, du bist auch in contubernium VI?" fragte ich, klatschte mir jedoch nur zwei Sekunden später gegen die Stirn. "Natürlich bist du das." fügte ich schnell hinzu, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich hatte ihn doch am Abend vorher noch flüchtig in meiner Nähe gesehen.


    Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, gingen wir an die Stelle, an der sich bereits weitere Kameraden aus unserem contubernium gesammelt hatten. Dort angekommen, warteten wir noch kurz auf den Rest von uns.

  • Ziemlich gut ausgeschlafen schälte sich Priscus am Morgen beim Weckruf aus seiner Decke und seinem Mantel, mit denen er seine Schlafstatt ausgepolstert hatte, schnallte sich routinemäßig Gladius und Cingulum um und trat nach draußen, wo sich die Männer sammelten.Der Tagesbefehl kam nicht überraschend, auch wenn er sich am Abend zuvor nicht mehr mit dem Centurio abgesprochen hatte.


    Für ihn stand es außer Frage, dass er den Fabri zugeteilt sein würde, so dass er diese um sich sammelte, nachdem der Centurio geendet hatte. "Schreibzeug, Messlatten, Kreidestein", gab er eine Liste des mitzunehmenden Materials aus. "Wir nehmen ein Tragtier mit, schlage ich vor. Und ich mache mich mal eben noch schlau, wie groß der Abschnitt ist, der zu begutachten ist."


    Während die Fabri die Ausrüstung zusammen legten und auch etwas zu Essen und trinken einpackten, ging der Optio zum Centurio. "Centurio, wie lang ist der Abschnitt der Straße genau, der begutachtet werden muss?" Meilenangaben würden ihm wohl am besten weiterhelfen.

  • Licinus war gerade selbst dabei gewesen sein Bündel zu schnüren, für die Inspektionsgänge die er zu machen vorhatte, als der optio erschien.
    "Halt mal fest" meinte er und drückte dem optio das Ende einer Karte in die Hand.
    "Also, wir sind hier und wir müssen die Straße von hier bis hier bis dort reparieren. Das sind ungefähr fünf meilen. Also machbar."
    Dann drückte er mit dem Daumen auf ein rot markiertes Stück der Karte.
    "Das Problem ist wohl hier, da ist laut einigen Händlern ein Stück der Böschung durch ein kleines Hochwasser weggespült worden, dass wird wohl das größte Stück arbeit."


    Dann sah Licinus wieder auf und rollte die Karte wieder zusammen.
    "Sonstige Fragen deinerseits?"

  • Der Optio betrachtete selber die Karte und versuchte sich zu orientieren. Fünf Meilen hörten sich in der Tat machbar an. "Gut, das bekommen wir hin, denke ich. Lassen wir uns überraschen, wie viel Arbeit es wirklich ist."


    Weitere Fragen hatte er keine. "Wir brechen dann sofort auf, wenn sonst nichts mehr ist."

  • "Gut, dann fangen wir an.
    Wegtreten!"
    wieß Licinus seinen Stellvertreter an.


    Dann hängte er selbst seine Flasche an den Gürtel, bevor er sich aufmachte einen kurzen Inspektionsgang um die Befestigungen des Lagers zu machen, bevor er die anderen Arbeitskommandos aufsuchen wollte.
    Zuerst jedoch informierte er den tribunus Reatinus über die allgemeinen Vorgänge.


    Sim-Off:

    Und? Wen trifft Licinus wo?

  • Priscus kehrte zu seinem Arbeitstrupp zurück und erklärte ihn den Tagesablauf. "Fünf Meilen haben wir zu begutachten, also keinen Grund zu übertriebenen Eile und keinen Grund zum Faulenzen. Wir sind hier am Startpunkt dieser Strecke, also geht es los ab hier in diese Richtung." Er deutete dorthin, wo die Straße zunächst ganz leicht bergab ging.


    "Unser Auftrag ist Begutachten, Kartieren, Ausmessen und Abstecken. Wir schauen uns die Schäden an und schreiben auf, was wo in welchem Umfang zu tun ist. Fragen?" Die Fabri und die anderen Soldaten schüttelten den Kopf. Bevor sie vor den ersten kaputten Stellen standen gab es auch nicht viel zu fragen.


    "Dann geht's los!", kommandierte Priscus und der Arbeitstrupp begab sich auf die Straße.

  • Als wir sicher waren, dass sich alle, die zu unserem contubernium gehörten, versammelt hatten, brachen wir auf.


    Um alle Orte abgrasen zu können, teilten wir unsere Gruppe auf und stoben in verschiedene Richtungen davon.
    "Richtig angenehm, so leicht bepackt zu laufen, was?" sagte Victorius, der sich in der langsam stärker werdenden Sonne im Laufen einmal gründlich streckte. "Im Gegensatz zu gestern ist das hier ja nichts."


    Auch ich fühlte mich wohler ohne den ganzen Kram, der beim Marsch nach Patavium auf meinem Rücken gelastet hatte. Befreit hob ich den Kopf und atmete einen kräftigen Zug der beginnenden Waldlandschaft ein. An unserem Lager war die Erde platt, doch nicht weit entfernt begannen sich noch halb unberührte Wälder anzudeuten, deren Bäume dicht aneinander standen. Wäre ich ein Kind gewesen, hätte ich sicher den Drang verspürt, mich zu verstecken, doch die Monate in der Legio hatten bereits ihre Spuren hinterlassen und so dachte ich zuerst an die Stellen, hinter denen Feinde hocken könnten. Doch mit Feinden rechnete ich nicht. Wir waren schließlich mitten in Italia und auch wenn die Gegend hier eher ländlich und unbewacht war, so trieben doch keine größeren Horden ihr Unwesen. Höchstens Wegelagerer, dachte ich, doch da wir keine befestigten Straßen vor uns hatten, nicht einmal einen stark verwendetenTrampelpfad, glaubte ich nicht, dass sich solche hier aufhalten würden.


    "Hey ihr." sagte Allectus, der Dritte im Bunde. "Ihr wisst, wo wir lang müssen?" Es war ihm wohl etwas peinlich, doch fügte er hinzu: "Ich nämlich nicht. Koordination .. naja .. Auf dem Schlachtfeld ginge es sicher, aber wenn es darum geht, andere Orte zu finden."
    "Keine Sorge." antworteten Victorius und ich wie aus einem Mund.
    "Er weiß, wohin unser Weg uns führt." erwiderte ich mit voller Überzeugung.
    "Ja, ich weiß es." Victorius grinste. "Ich bin nämlich dein Gegenteil. Setz mich irgendwo aus, schlag mich nieder, sollte ich überleben, dann finde ich zurück."

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Gut, dann fangen wir an.
    Wegtreten!"
    wieß Licinus seinen Stellvertreter an.


    Dann hängte er selbst seine Flasche an den Gürtel, bevor er sich aufmachte einen kurzen Inspektionsgang um die Befestigungen des Lagers zu machen, bevor er die anderen Arbeitskommandos aufsuchen wollte.
    Zuerst jedoch informierte er den tribunus Reatinus über die allgemeinen Vorgänge.


    Sim-Off:

    Und? Wen trifft Licinus wo?



    Der Morgen war schön, die letzte Nacht angenehm und Reatinus schon instinktiv auf den Beinen, noch bevor durch das Marschlager der Soldaten der unverkennbare Ton des Cornus erschallte. Oh ja, gut hatte Reatinus geschlafen und umso besser war er heute gelaunt! Die Sklaven hatten aus dem Bach in der Nähe frisches Wasser gebracht, womit sich der Tribun erfrischen konnte. Nicht einmal der Gedanke an einen neuen Arbeitstag trübte Reatinus' Stimmung, während er sich mit dem eiskalten Wasser das Gesicht wusch. Mit der Hilfe der Sklaven wurde auch bald die glänzende, geschmückte Tribunenrüstung angelegt und so war Reatinus innerhalb kürzester Zeit schon auf den Beinen - sein Leben als Legionär hatte ihn eh schon daran gewöhnt, morgens großes Tempo einzulegen.


    Als Reatinus vor sein Zelt trat, hörte er den Centurio schon Anweisungen brüllen, und begutachtete die Legionäre, welche mit nach oben gestiertem Nacken eher so wirkten, als würden sie alles überhören - was bei der Lautstärke einer Centurionenstimme praktisch unmöglich war. Als sie mit der Aufgabenbesprechung fertig waren, kam der Centurio dem Artorier näher, während dessen Optio den Rest übernahm. Reatinus straffte seine Haltung.


    "Centurio?"

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus


    Als Reatinus vor sein Zelt trat, hörte er den Centurio schon Anweisungen brüllen, und begutachtete die Legionäre, welche mit nach oben gestiertem Nacken eher so wirkten, als würden sie alles überhören - was bei der Lautstärke einer Centurionenstimme praktisch unmöglich war. Als sie mit der Aufgabenbesprechung fertig waren, kam der Centurio dem Artorier näher, während dessen Optio den Rest übernahm. Reatinus straffte seine Haltung.


    "Centurio?"



    Licinus salutierte vor seinem Vorgesetzten und sagte sein Sprüchlein auf:


    "tribunus, nuntio, Morgenapell abgehalten, centuria vollständig. Tagesbefehle ausgeben, contubernia sind auf dem weg zu ihren Arbeitsaufträgen.
    Ich selbst wollte mich gerade aufmachen die Gruppen abzulaufen."
    Als er geendet hatte wartete er darauf, was der tribunus nun anordnen würde. Vermutlich würde er einige der Arbeitskommandos selbst inspizieren wollen, vermutete Licinus.

  • Doch Reatinus hatte zu seinen Offizieren schon ein wenig Vertrauen aufgebaut, weshalb er es nicht als nötig erachtete, irgendetwas zu inspizieren. Er salutierte deshalb obligatorisch und nickte, als Licinus geendet hatte. "Gut. Weitermachen, Centurio", rief er knapp. Jetzt müsste er sich nur überlegen, was er selbst machen wollte. Vielleicht sollte er den Legionären doch einen Besuch abstatten...

  • "Weitermachen, jawoll!" bellte Licinus, salutierte und entfernte sich vom Standpunkt des tribunus.
    Kurz entschlossen ging er als erstes in Richtung der Holzfäller.*


    Sim-Off:

    *Irgendjemand Lust zu diesen zu gehören?


  • Kaeso Suilius Vulso



    "Baaauuuum fäääääääääääääällt", schrie bei besagten Holzfällern der junge, aber motivierte und vor allem kräftige Soldat Suilius Vulso, der gerade einen besonders hartnäckigen Baum bezwunken hatte. "Mann, ist der fett. Jetzt hab ich schon 25", rief er lachend zu seinen Kameraden, welche ihr Los als Holzfäller weniger mit Freunde aufgenommen hatten. Aber sie machten das Beste daraus. "Du hattest vor diesem doch erst 20, du alter Bastard", raunte Agrippa Vulso mit schiefem Grinsen in derben Militärspäßen zu. "Ja, aber der zählt wie fünf!"
    "N´ Scheiß tut der!"


    Das freundschaftliche Gespräch (sofern man es so nennen konnte), wurde jedoch schnell unterbrochen, als die Legionäre schon aus der Ferne den Centurio Iulius anmarschiert sahen und alarmiert die Münder versiegelten. Und als Licinus näher kam, brachen sie schon merkwürdig synchron ihre Arbeit ab, als hätten sie sich abgesprochen, was natürlich so nicht geschah. Sie legten die Äxte, mit denen sie gearbeitet hatten, nieder oder ließen sie in den Bäumen stecken, in denen sie sich verkeilt hatten, um dem Centurio zu salutieren. Nur ein Legionär machte einen lebensgefährlichen Fehler, in der falschen Richtung zu stehen, als ein Baum zu schwanken begann und mit bedrohlicher Langsamkeit zu kippen drohte...


  • Kaum hatten sie das Lager verlassen und die Straße erreicht, hatte Priscus die Arbeitstruppe den ersten Messpfosten neben der Straße einschlagen lassen. "Auf die Meilensteine verlassen wir uns nicht, sondern markieren die Strecke im Abstand von 100 Fuß selber", ordnete er an. Mit mehreren Messlatten von je 10 Fuß Länge, die die Männer mitgebracht hatten, war das aber auch kein Problem, auch wenn dann schon gleich sechs Soldaten mit dieser Aufgabe befasst waren. "Schauen wir, dass die Holzhacker uns bald die ersten Reststücke als weitere Pfosten nachliefern, sonst kommen wir nicht weit", stellte der Optio mit einem Blick auf den Vorrat fest. Immerhin würden sie auf diese Weise 250 Pfosten benötigen.


    Die anderen Männer liefen derweil die Strecke ab und schauten nach Schäden aller Art, um sie mit der etsprechenden Position notieren zu lassen.

  • Als Licinus sich den Männern näherte hörte er die Zankereien, die es immer gab, wenn eine Gruppe milites eine Aufgabe verrichtete. Und wie immer brachen sie ab, soblad ein vorgesetzter Offizier sich ihnen näherte.
    Einen kurzen Moment dachte Licinus daran, dass es bei ihrem Brückenbau damals nicht anders gewesen war. Dann salutierten die milites auch schon vor ihm und Licinus machte sich daran den Gruß zu erwiedern.


    Während er die Hand hob nahm er aus dem Augenwinkel eine leichte, ganz sachte Bewegung wahr und dreht unwillkürlich den Kopf leicht nach oben, konnte jedoch im ersten Moment nicht erkennen, was war.
    Erst als sich die Bewegung verstärkte realisierte er, dass der Baum im kippen begriffen war. Nun ging alles ganz schnell, in Gedanken verlängerte Licinus die Fallrichtung des Baumes und erkannte, dass der Baum gefährlich nahe bei einem der milites runterkommen musste, mit einem lauten


    "Miles! Der Baum! Weg! Weg!"


    begann er auf den Mann zuzuhechten...


    Sim-Off:

    Jemand,der schneller sein will? letzte Chance

  • Auf dem ersten Stück, das der Technikertrupp begutachtete, kamen nur ein paar kleinere Schlaglöcher und ein umgekippter Meilenstein zusammen, also nichts wirklich aufregendes. Es ging noch einmal leicht bergan und dann bergab Richtung Fluss Schon von der Anhöhe aus kam dann die Stelle in Sicht, an der das Hochwasser einen Teil der Böschung weggepült hatte. Auf der Länge von einigen Dutzend bis Hundert Schritt war ein Teil des Unterbaus der Straße eingebrochen und die Straßendecke dadurch ein ganzes Stück abgesackt. An den Spuren auf der Wiese nebenan war zu erkennen, dass so mancher Reisender lieber einen größeren Bogen um die Stelle gemacht hatte.


    "Tja, da haben wir wohl einiges zu tun", stellte Priscus fest und besah sich die Sache mit seinen Kameraden aus der Nähe. Je nachdem, wo sie hin traten, sackte auch dort der Boden mal mehr und mal weniger ein. "Das müssen wir wohl alles abtragen und neu machen", gab er eine erste Schätzung ab. "Notier den Bereich mal großzügig. Lieber ein paar Schritt zu viel in jede Richtung neu machen als zu wenig."

  • Nach ein paar Schritten sprang Licinus auf den wie angewurzelt da stehenden Mann zu, der ihn ungläubig anstarrte.
    Mit aller Kraft die er aufbringen konnte traf er gegen sein Gegenüber frontal und riss ihn so nach hinten weg.
    Bei dem Aufschlag blieb beiden Männern die Luft weg und der Soldat hielt sich instinktiv an Licinus fest, während dieser versuchte, sich abzurollen und dabei den Mann weiter von dem Baum fortzubekommen.
    Nur unbewusst nahm er einen Luftzug hinter sich war, das Krachen des auf den Boden schlagenden Baumes dagegen war nicht zu überhören. Licinus sah hinter sich, nur Zentimeter von seinen Füßen entfernt lag der Stamm. Sie hatten verdammt Glück gehabt, dachte er. Vorsichtig stand auf, seine Schulter, die den Soldaten unter dem Baum als erstes getroffen schmerzte.


    Dumpf nahm er die Stimmen der milites um ihn herum war und sah auf den Mann vor ihm, während er vorsichtig und so gut es unter dem Panzer eben ging nach seiner Schulter tastete.


  • Kaeso Suilius Vulso



    Das Erste, was Vulso hörte, war es, wie der Centurio ihn lautstark anbrüllte, weshalb Vulso nur ungläuig da stand und seinen Vorgesetzten mit ratlosen Blicken beäugte. Von einem Moment auf den anderen rannte der Centurio auf ihn zu, was dem Suilier mächtiges Unbehagen bereitete. Hatte er etwas falsch gemacht, dass der Centurio vor Wut ausrastete, um ihn zu verprügeln. Vor dem Centurio wegzurennen, darauf kam Suilius nicht, als er realisierte, wohl stehenbleiben zu müssen, um nicht als Fahnenflüchtiger zu enden. Mit hoher Geschwingkeit und laut schepperten Bodenaufprall riss ihn der Iulier zu Boden, so dass dem Legionär schlagartig die Luft ausging und er nur einen Stöhnlaut von sich gab, während dies geschah.
    Und harter Lufthauch wehte an den beiden am Boden Liegenden vorbei. Erste jetzt realisierte der Legionär allmählich, dass er dem Tod ein Schnippchen schlug, während der Baum mit dumpfem Knall und dem Rascheln seiner Blätter auf den Boden aufschlug. Ein Stechender Schmerz am Nacken durchfuhr Vulso, als er sich aufrichten wollte. Er stand zunächst nicht auf und blickte nach oben, wo die Blätter und Äste im Wind wehten. Scheinbar war er mit dem Panzer ungünstig gelandet.


  • Nachdem sich Licinus vergewissert hatte, dass alles noch ganz war an ihm (naja, gewiss war etwas übertrieben, aber jetzt musste er sich erst Mal um seine Männer kümmern), beugte er sich runter zu dem Mann, der Anstalten machte aufzustehen, es aber nicht zu schaffen schien.


    "Na super!" seufzte er, der Mann war offenbar weniger glimpflich davon gekommen. Ohne genau zu sehen, wen er auswählte, zeigte er auf zwei milites und befal ihnen, den Mann mit möglichst wenig Bewegung auf ein scutum zu packen und in Licinus Zelt zu bringen, wie auch einen capsarius herbeizuholen.
    Einem anderen Mann befahl er, dem tribunus zu melden, was hier vorgefallen war.
    "Der Rest macht hier wie gehabt weiter! Und passt gefälligst etwas besserv auf, wo ihr steht! Verstanden?" befal er noch immer ziemlich außer Atem


    Dann machte er sich selbst auf zu seinem Zelt. Dort angekommen legte er seine Rüstung und seine Tunika ab und betrachtete die Schulter genauer. Dort fand er einen dunkelroten Bluterguss, der schmerzte, wenn er darauf drückte, konnte jedoch wiederum keinen Bruch ertasten. Dererlei hatte er zuvor schon gesehen. Nach der Reiterattacke vor Edessa hatten einige Kameraden ähnbliche Flecken gehabt. Halbwegs befriedigt streifte er seine tunica wieder ab und verließ den privaten Teil seines Zeltes...

  • Nachdem der größte schadhafte Bereich der Straße untersucht, vermessen und entsprechend notiert war, machten Priscus und sein Trupp eine kurze Pause. Einige Bäume in der Nähe spendeten Schatten. Während der Pause traf dann tatsächlich wie erwartet ein weiterer Arbeitstrupp ein, der einen Stapel Holzpfosten dabei hatte, damit die Markierung des Streckenabschnitts wie geplant fortgesetzt werden konnte.


    Dann ging es weiter in Richtung Fluß, wo eine kleine Brück dessen Überquerung ermöglichte. Auch nach sorgfältiger Untersuchung waren hier keine größeren Schäden festzustellen. Priscus wunderte das ein wenig, denn wenn das Hochwasser schon die Straße stört, wäre eine beschädigte Brücke sicher nichts ungewöhnliches gewesen, aber offenbar hatten die Erbauer hier ziemlich solide gearbeitet. So kamen nur Kleinigkeiten auf den Wachstafeln der Männer hinzu.


    Das gegenüberliegende Ufer stieg steiler an, so dass hier keine Hochwasserschäden zu sehen waren. Auch hier kamen nur wenige Notizen auf den Tafeln der Männer dazu, bevor Priscus eine weitere Pause am Endpunkt der zu untersuchenden Strecke anordnete.

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