[THEATRVM MARCELLI] Titi Macci Plavti ~~AULULARIA~~

  • Hm, das war das schönste an einer Prügelei: Wenn man danach von zarten Händen versorgt wurde. Und die Besorgnis in ihrer Stimme tat noch ihr übriges, daß er sich mehr als wohl fühlte. Die Schmerzen waren dabei absolut nebensächlich. "Nein, diese Quacksalber lasse ich da lieber nicht dran. In der Castra haben wir einen guten Medicus, der wird sich schon darum kümmern." Es tat gut, daß sie die Wunden kühlte. "Ich will das auch sehr hoffen, daß nicht jeder unserer Ausflüge in einer Prügelei endet. Irgendwie scheinst Du diese Prügler anzuziehen, hm?", scherzte er schon wieder, auch wenn es ab und an so brannte, daß er scharf die Luft durch die Zähne einzog. "Nun habe ich schon zum zweiten mal für Dich Blut vergossen. Laß mich mal überlegen, wie Du das wieder gutmachen kannst." Er lachte, mußte sich dabei aber die Rippen halten, weil das weh tat.

  • Zumindest konnte er wieder Scherze auf ihre Kosten machen, also war er nicht ernsthaft verletzt. Obwohl die Männer hin und wieder dazu neigten ihre Schmerzen herunter zu spielen, wenn eine Dame anwesend war. Eigentlich schätzte sie Valerian derart nicht ein, aber man konnte ja nie wissen. Kritisch fasste sie ihn ins Auge. „Naja, wenn ich schon solch einen Beschützer an meiner Seite habe, dann sollte er sich nicht langweilen!“ scherzte sie. Kurz nahm sie das Tuch bei Seite. Sie hatte wohl mit ihrer Einschätzung richtig gelegen, was seine Platzwunde anging, die musste wirklich genäht werden. „Tut es sonst noch etwas weh....?“ hackte sie nach.


    „Dann sollten wir dich mal in die Castra bringen, in die fachmännischen Hände des Medicus?“ fragte sie ihn. Natürlich konnten sie gern noch eine Weile sitzen bleiben. „Eine Wiedergutmachung willst du?“ ein schelmisches Glitzern lag in ihren Augen. „Ich wüsste nicht wofür“, zwinkerte sie ihm unschuldig zu.

  • "Als ob an Deiner Seite je Langeweile aufkommen könnte", lachte er, was gleich wieder bestraft wurde. "Ah, meine Rippen haben ein bißchen was abbekommen. Aber mach Dir keine Sorgen, in ein, zwei Tagen ist das alles ausgestanden. Und he, der Spaß hier war die paar Schmerzen echt wert. Erzählst Du mir noch, wie das Stück ausgegangen ist?"


    Er stand auf und faßte ihre Hand. "Ja, laß uns gehen. Hier... wird es gleich bestimmt ungemütlich." Sicher waren die Kollegen von den Cohortes Urbanae nicht mehr weit. Humpelnd zog er Calvena in Richtung eines der Ausgänge. Hier drängten sich die Menschen, doch es ging recht zügig hinaus. "Mein Fuß scheint auch ein bißchen was abbekommen zu haben, au, verflixt. Hast Du noch eins von diesen Tüchern?" Er wollte sich gerne setzen, aber nicht so nah am Theater.


    "Und um auf die Wiedergutmachung zurückzukommen: Die habe ich mir doch wohl redlich verdient, oder?" Treuherzig blickte er sie an.

  • Besorgt musterte sie, anscheinend hatte er mehr abbekommen, als es denn Anschein hatte. Aber es schien nicht wirklich etwas ernstes zu sein, denn sonst würde er wohl nicht so munter durch die Gegend springen, oder naja, humpeln. "Immer wieder erstaunlich... was ihr Männer unter Spaß versteht!" witzelte sie und tat ihm dann den gefallen ihm das Ende zu erzählen. "Euklio hat seinen Goldtopf zurück bekommen und Lykonides das Mädchen. Am Ende hat der Beide Rolle unternommen und ist über die Bühne gehüpft!" erklärte sie ihm und war erstaunt, dass sie trotz des kleinen Kampfes noch so vieles mitbekommen hatte. Sie grinste breit. "Also... ich hab die Wette gewonnen und ich hatte Recht was das Ende anging!" grinste sie breit.


    Willig ließ sie sich zum Ausgang führen. Ihr Blick wanderte über die Ränge und weiter unten tauchten schon die ersten uniformierten Soldaten auf, nicht gerade sanft trennten sie die Streithähne. "Hier, ich hab sogar noch zwei!" antwortete sie und reichte ihm eines der Beiden. Recht eilig entfernten sie sich vom Theater und erreichten schließlich einen kleinen Brunnen, hier war es ruhig und das Chaos des Theaters nicht mehr zu spüren.


    Leicht legte sie den Kopf schief. "Eine Wiedergutmachung...." meinte sie nachdenklich. "Was hast du dir denn vorgestellt?" fragte sie nach und lächelte spitzbübisch.

  • "Och, es tut ein wenig weh, aber im Großen und Ganzen war das wirklich nur Spaß. Ein ernsthafter Kampf sieht anders aus. Und hat auch schlimmere Folgen." Er humpelte an ihrer Seite vom Theater fort und setzte sich schließlich auf den Rand eines kleinen Brunnens. "Ich habe die Wette also verloren. Wettschulden sind Ehrenschulden, also löse ich die meine hiermit ein." Er zog den kleinen Delphin aus seinem Beutel, schaute ihn noch einmal an - und reichte ihn ihr.


    "Wärst Du so lieb, mir den Knöchel fest zu bandagieren? Dann wird es mit dem Laufen wieder besser klappen." Gebrochen war bestimmt nichts, sonst hätte er nicht mal humpeln können. Auch keine schlimme Verstauchung, denn auch damit hätte er nicht mehr fortgekonnt. Er machte sich also um seinen Knöchel keine großen Sorgen, auch wenn er sehr schmerzte.


    "Aaaalso, die Wiedergutmachung... hm, ich weiß noch nicht. Etwas besonderes, etwas schönes, etwas... hm, bestimmt fällt Dir etwas ein." Er grinste ein wenig frech, denn er fand, daß sie sich ruhig etwas ausdenken sollte. Eine kleine Überraschung.

  • Sie glaubte ihm glatt, dass ein ernsthafter Kampf anders aussah und auch ausging. Ein wenig unbehaglich dachte sie kurz an den Tag des Überfalls, an das Blut, die Schreie und die Verzweiflung, doch das war vorbei. Neue Schönere Erinnerungen standen im Vordergrund.
    Valerian hatte sich auf den Brunnenrand gesetzt und mit einem leicht melancholischen Blick, überreichte er ihr schließlich seinen Wetteinsatz. Mit einem warmen Lächeln nahm sie ihn entgegen, den kleinen Delphin. Ihre Hände umschlossen kurz die Seinen. „Ich wird ihn in Ehren halten!“ versprach sie ihm und strich kurz mit den Fingern über das kleine Tier.


    Er wollte also für seine Heldentat eine kleine Belohung. Leicht legte sie den Kopf schief und betrachtete ihren leicht lädierten Begleiter. Schließlich funkelten ihre Augen munter. Mit geschickten Fingern löste sie den Schleier aus dem Haar, welcher sie vor der Sonne schützte. Es war nicht nur etwas persönliches, sondern auch etwas, das ihn garantiert ständig an diesen Tag erinnern würde. „Nun, eine Belohung hast du verdient!“ lächelte sie und ihre Wangen färbten sich mal wieder zartrosa. Ohne sich darum zu scheren, ob sie jemand womöglich beobachten konnte, drückte sie ihm einen langen Kuss auf die Lippen. Dabei drückte sie ihm sacht den Schleier in die Hände.

  • "Das weiß ich", sagte Valerian leise und schaute sie zärtlich an. "Ich verliere meinen Glücksbringer ja nicht. Ich gebe ihn an meinen anderen Glücksbringer. Und so bringt er meinem Glücksbringer Glück. Damit kommt das Glück doppelt zu mir zurück." Eine etwas verdrehte Art der Logik, aber ihm gab es ein gutes Gefühl. Und das war doch das Wichtigste.


    Als sie den Schleier aus ihrem Haar löste, dachte er, sie wollte ihm diesen einfach als Belohnung geben. Doch es kam ganz anders. Unerwartet küßte sie ihn. Er war überrumpelt, jedoch nur für einen kleinen Moment. Dann erwiderte er den Kuß liebevoll und zärtlich. Es war gar keine Zeit, darüber nachzudenken, ob dies so in der Öffentlichkeit klug war. Zum Glück befanden sie sich in einer Seitenstraße. Und doch war der Applaus einer alten Frau, die gerade vor ihrer Tür saß und Gemüse putzte, ein wenig ernüchternd.

  • Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, seinen Glücksbringer, der nun der Ihre war, würde sie immer bei sich tragen. Der Kuss ließ die Zeit still stehen, sie genoss seine Nähe und diesen Moment.


    Etwas erschrocken löste sie sich, als sie merkte, dass sie nicht allein in der schmalen Seitenstraße waren. Verwirrt sah sie sich um und entdeckte eine alte Frau vor ihrem Haus, das Haar war grau und die Augen kleiner, aber sie zeigte ein freundliches Lächeln und zwinkerte ihnen zu. Vor Verlegenheit wurde Calvena knallrot, am liebsten hätte sie sich jetzt versteckt, aber es gab kein passendes Versteck. Doch die Alte schenkte ihnen nur ein kurzes Lächeln und widmete sich dann wieder ihrem Gemüse, so als sei nichts gewesen.


    „Ähm....“, meinte sie. In Zukunft sollte sie wohl einfach etwas mehr nachdenken, ehe sie sich zu solchen spontanen Gefühlsausbrüchen hinreißen ließ. Aber irgendwie hatte es zu der Situation gepasst. „Ich sollte mir mal deinen Knöcheln ansehen!“ meinte sie und verband dann mit dem letzten Stück Leinen sein Fuß. Er hatte Glück gehabt, ein paar Prellungen und eine Platzwunde waren alles, was er sich zugezogen hatte. Keine Knochenbrüche, die wohl lange geheilt wären.

  • Die Alte schien zumindest nicht böswillig zu sein. Valerian lachte leise. "Du hast eine Begabung, den rechten Ort zu finden, habe ich den Eindruck. Deine Wiedergutmachung ist mehr als ausreichend, ich bin wirklich sehr zufrieden damit." Er drückte den Schleier kurz an seine Lippen, dann steckte er ihn sorgfältig ein. Sein Grinsen war ein wenig lausbübisch, was seine Worte bei weitem abschwächte. "Ach, Calvena, wie habe ich je ohne Dich leben können? Ich werde bald mit Deinem Onkel sprechen müssen, denn ich möchte Dich nicht mehr missen in meinem Leben."


    Sie kümmerte sich derweil um seinen Knöchel und bandagierte ihn fest. Damit würde er wieder besser laufen können. "Danke. Das ist sehr gut so. Und nun laß uns zur Castra gehen."

  • Calevna lachte erleichtert auf und kam dann eilige wieder auf die Beine, nach dem sie seinen Knöchel bandagiert hatte. „Nun... das ist eines meiner vielen kleinen versteckten Talente. Nicht jeder Ort ist dafür gemacht, dort einen Soldaten zu küssen“, zwinkerte sie ihm zu. So langsam verschwand ihre Verlegenheit wieder und wich ihrer sonst so fröhlichen Art.
    Seine nächsten Worte verschlugen ihr den Atem und trotz seines Lächeln brauchte sie einen Moment um zu verstehen, worauf er hinaus wollte. Wollte er sie heiraten, es klang so. Freute sie sich darüber? Ihr Herz machte jedenfalls bei dem Gedanken einen gewaltigen Satz. Ja, sie freute sich und konnte sich nichts schöneres Vorstellen , als mit Valerian ihr Leben zu verbringen. Doch vielleicht war es noch etwas zu Früh für diesen Gedanken. Und dennoch konnte sie in diesem Moment nur Lächeln.


    „Dann sollte ich wohl Sedulus vorwarnen, nicht das er glaubt ich hätte etwas angestellt und würde im Kerker landen!“ meinte sie grinsend, doch innerlich war sie etwas aufgewühlt. So schnell schien sich ihre Zukunft zu verändern. Sicher, Valerian würde sie in ihrer Freiheit nicht einschränken, aber es würde doch ein Schritt sein, an den sie noch nicht so schnell gedacht hatte. Was Sedulus dazu sagen würde.... sie schob diese Gedanken beiseite. Sie konnte noch oft darüber nachdenken, erst einmal sollte sie ihren Helden wohl in der Castra abliefern, damit sich ein Medicus seiner an nahm,


    Sie reichte ihm beide Hände und half ihm wieder auf die Beine. „Nun denn, dann auf zur Castra“, sagte sie lächelnd.

  • "Wahrhaftig nicht", lachte Valerian und zwinkerte ihr zu. Wenn er sich vorstellte, was passieren würde, wenn sie das mitten auf dem Forum Romanum getan hätte. Oder gar vor ihrem eigenen Haus. Das hätte gewiß eine Katastrophe ausgelöst.


    "Oh, warn ihn lieber nicht vor. Am Ende läßt er mich dann gar nicht ins Haus", scherzte er, obwohl ihm bei diesem Thema gar nicht so recht zum Scherzen zumute war. Sein Tonfall wurde dann auch ernst. "Würdest Du... ich meine, wärest Du den einverstanden? Würdest Du mich wollen? Oder... ich meine, es ist vermutlich noch zu früh, nicht wahr? Wir kennen uns noch nicht lange. Aber weißt Du, ich fürchte einfach, daß Dich ein anderer wegschnappt, wenn ich nicht schnell bin. Mir ist das schon einmal passiert." Gut, bei Philogena hatten die Chancen fast noch schlechter gestandne als jetzt bei Calvena. Aber konnte er hoffen, jemals wieder ein Frau zu finden, der sein Herz so sehr zugetan war?


    Sie gingen nun weiter und Valerians Humpel war tatsächlich kaum noch zu sehen. Die Bandage half gut und die Verletzung schien wirklich nicht schlimm zu sein. Bald näherten sie sich dem Stadtrand und der Stadtmauer. Die Castra lag außerhalb davon.

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