"Sehr schön, sehr schön vielleicht sollte wir euch zu den Hilstruppen stecken! Noch ein Durchgang und dann ist Schluß für heute!"
Es wartete ja noch anderes auf ihn.
"Sehr schön, sehr schön vielleicht sollte wir euch zu den Hilstruppen stecken! Noch ein Durchgang und dann ist Schluß für heute!"
Es wartete ja noch anderes auf ihn.
Verzeihung! Ab sofort wieder voll da!
Palaemon hatte während der ersten Übungseinheiten die Position eines aufmerksamen und interessierten, aber zugleich schweigsamen Beobachters übernommen. Es ging für ihn erst einmal darum, zu erkennen, wie der Centurio die Ausbildung der Probati anging, welche Methoden zum Einsatz kamen. Nur gelegentlich hatte er den ein oder anderen (hoffentlich hilfreichen) Ratschlag an einen oder mehrere Probati gegebn, wenn diese in der Handhabung der einzelnen Waffen Schwächen zeigten.
Er hatte die Zeit ebenso genutzt, um die einzelnen Rekruten während ihrer Übungen genauer unter die Lupe zu nehmen und ihren momentanen Leistungsstand so besser einschätzen zu können. Einige der jungen Männer schienen zumindest schon erste Erfahrungen im Umgang mit Gladius, Pilum und Bogen gemacht zu haben, was dem Centurio einige anerkennden Bemerkungen entlockte.
Der Optio musste nun nur noch darauf warten, dass der Centurio Trebellius Posca dem Septimier Weisung gab, sein begonnenes Werk fortzuführen.
na dann willkommen zurück
"Optio! Du wirst dann das nächste Ausbildungsprogramm unter meiner Aufsicht führen Formationen und Formationskampf! Du kennst dich damit aus?! Gut!"
Während der Centurio auf den Optio zuging, führten die Probati ihre letzten Schüsse mit dem Bogen durch, ehe sie den Ausbildungstag hinter sich lassen konnten und den verdienten Feierabend entgegennehmen würden. Die Übungen mit den verschiedenen Fernwaffen würden die Auszubildenden heute abend ohne Zweifel in den Armen spüren.
Früh morgens wartete der Optio Septimius, bis sich alle Probati auf dem Campus eingefunden hatten. Im Laufe dieses Tages würde er ihnen unter Aufsicht von Centurio Posca die Prinzipien militärischer Ordnung und Formationen näher bringen.
Gaius erschien mit den anderen Probati pünktlich am Campus. Natürlich wusste er noch nicht, dass der Optio sich heute um den vierten Teil der Ausbildung kümmern würde.
Dann kam als letztes noch der Centurio auf den Platz gewatschelt:"Guten morgen Probati! Heute wird Optio Septimius Palaemon euch Würmern zeigen, wie man richtig in Formation kämpft und maschiert und ich werde euch beobachten. Baut also keinen Mist! Optio sie gehören dir!"
Der Optio nickte und wandte sich an die Probati:
"Also gut, Männer. Meinen Namen kennt ihr ja bereits. Ich werde heute mit euch die Marsch- und Gefechtsformationen einüben. Glaubt mir, ihr werdet hier im Laufe eurer Ausbildung so viel marschieren, bis es jeder von euch im Schlaf beherrscht."
Er ließ seinen Blick über die Gruppe junger Männer schweifen und schüttelte missbilligend den Kopf.
"Zuerst aber will ich, dass ihr euch vernünftig aufstellt. Auf meinen Befehl hin werdet ihr euch in drei Reihen positionieren. Und zwar in gerader Linie, Beine durchgestreckt, Rücken gerade, Blick nach vorne gerichtet."
Er machte einige Schritte zur Seite, um sie besser im Blick zu haben und gab dann Anweisung:
"Venite et State!"
Auf Kommando positionierten sich die Probati in besagten, drei Reihen. Gaius stand stramm und militärisch korrekt, genauso wie seine Kollegen. Auch wenn diese erste Anordnung nicht schwer fiel, würden die Formationen wohl den bisher anspruchsvollsten Teil der Ausbildung darstellen. Koordination in eine Gruppe unerfahrener Probati zu bringen, die noch nie zuvor in geordneten Formationen, für die die Legionen bekannt sind, gekämpft haben, war sicher keine leichte Aufgabe.
Das Aufstellen war kein größeres Problem. Also fuhr der Optio gleich mit dem nächsten Punkt fort:
"Kommen wir zur Marschformation. Selbstverständlich wäre eure jetzige Aufstellung viel zu breit, um auf Straßen und schmalen Durchgängen gut voranzukommen. Wir marschieren also in Reihen zu je vier Mann.
Momentan stehen aber zehn Mann nebeneinander. Wenn ich das Signal gebe, werden also die vier Männer auf der rechten Seite sich vor die benachbarten vier setzen, die linken beiden Reihen ordnen sich hinten neu ein. Haltet zu euren Vorderleuten einen Abstand von etwa drei pedes. Nicht, dass ihr euch gegenseitig zu Fall bringt."
"Milites, ad agmen!"
Die erste Formation sollte sich schon als deutlich schwerer erweisen. Natürlich, immerhin war zwischen den Probati noch keinerlei Absprache vorangegangen, weswegen eindeutig die nötige Koordination fehlte. Die ersten beiden Reihen, in denen sich auch Gaius befand, konnten recht schnell gebildet werden. Die letzten waren dann schon deutlich schwerer, die restlichen Probati fanden jedoch nach einigen weiteren Sekunden schließlich auch ihren Platz und waren bereit für die nächste Formationsübung.
Im Grunde standen sie nun genaus so, wie Palaemon es haben wollte, doch selbstverständlich hatte der Optio dennoch etwas auszusetzen.
"Du", raunzte er einen Miles in der hintersten Reihe an. "Wenn du schon hier Probleme mit der Koordination hast, wie verdammt noch mal willst du es dann unter den Belastungen eines Feldzuges auf die Reihe bekommen."
Einige Sekunden verharrte sein strenger Blick auf dem jungen Mann, dann fuhr der Septimier an alle gewandt fort:
"Wir werden jetzt einige Runden um den Campus marschieren. Was meint ihr. Wie lange werdet ihr durchhalten?"
Insgeheim hoffte er, einer der Männer würde den Mut haben, eine möglichst lange Distanz zu nennen. Palaemon würde sie dann wohl ein Vielfaches davon marschieren lassen.
Gaius war keineswegs vorlaut und wusste, wann er den Mund zu halten hatte. Er hielt sich elegant zurück und überließ einem von den kräftigen Schreihälsen, wahrscheinlich kräftige Spanier, die genauso erst das Bürgerrecht erlangt hatten, den Vortritt.
"20 Runden!"
"Falsch, Junge. Ihr werdet so lange durchhalten, bis ich euch befehle, anzuhalten", erläuterte er dem vorlauten Rekruten.
In Wahrheit würde es der Optio bei einer Runde belassen. Denn immerhin gab es an diesem Tag noch anderes einzustudieren.
"Achtet auf die Kurven. Die äußeren Männer haben natürlich einen längeren Weg zurückzulegen.
Pergite!"
Palaemon gab die ersten Schritte vor, dann wandte er sich der Truppe zu, um deren Versuche im Blick zu haben.
Zufrieden beobachtete Posca den Optio. Dieser machte es bisher sehr gut und er selbst hatte nen bissel Zeit, um die Schatten zu genießen. Bei dieser Hitze ein nicht zu unterschätzender Vorteil
Wie Gaius erwartet hatte, wurde der vorlaute Probat direkt bestraft. Wieder einmal hatte sich bewiesen, dass solch Charakterzüge nicht unbedingt von Vorteil sein mussten. Die Probati marschierten also, sich leise über die vermeintliche Rundenzahl beschwerend, um den Platz und warteten auf weitere Anweisungen des Optios.
Nachdem Scato zuerst beim Praefectus Castrorum sich wieder diensttauglich gemeldet hatte war er zuerst kurz in seine Unterkunft gegangen und hatte sich frisch gemacht. Danach hatte er sich schnurstraks auf den Campus begeben um der Anweisung von Vibulanus folge zu leisten. Er beobachtete den neuen Optio der nun auf seiner Postion mit etwas Argwohn und begab sich dann direkt zu Posca, der bereits ihn damals über den Platz gehetzt hatte:
"Centurio, Optio Tiberius Iulius Scato meldet sich zum Dienst. Nachdem ich heute das Veletudinarium verlassen habe hat mich der Praefectus Castrorum einstweilen deinem Kommando zugewiesen."
Dabei nahm Scato Haltung an und salutierte vor dem Centurio.
Etwas ratlos stand Posca nun vor dieser Situation, er hatte einen Optio was sollte er mit noch einem:"So hat er das? Und du bist wieder diensttauglich? Ich stelle dir Optio Septimius Palaemon vor. Er hat deinen Posten übernommen, aber ich bin mir sicher wir finden irgendwas für dich. Wir gehen gerade die Formationen durch. Ich denke wir lassen den Optio noch etwas machen un ddann schauen wir mal wo du eingreifst nicht wahr?!"
Er hoffte der Stabd würde für die Auflösung der ganzen Situation sorgen, des war ja alles hier kein Zustand!
Scipio betrachtete seinen Nachfolger etwa mürrisch und grüßte ihn dann knapp mit einem Nicken und einem kurzen:
"Vale, ich bin Tiberius Iulius Scato."
Dann wandte er sich wieder an den Centurio:
"Um ehrlich zu sein weiß ich auch nicht so recht was ich hier soll Centurio, aber Befehl ist Befehl. Ich hoffe nur wir verwirren die Männer nicht wenn plötzlich zwei Optios bei der Ausbildung anwesend sind."
Nebenbei hielt er Ausschau nach seinen Männern die er damals angeführt hatte und hoffte das es allen gut ging. Eine beschissene Situation war das.....
Als die Probati die Runde hinter sich gebracht hatten, ließ sie Palaemon mit einem lauten "State" im Marschverbund anhalten, um zur nächsten Lektion zu schreiten. Dass ein weiterer Optio zu ihnen gestoßen war, ließ ihn nicht innehalten.
"Bevor wir weitermachen, erst einmal einige grundlegende Dinge zur Gefechtsformation. Hört aufmerksam zu, ich möchte nichts zwei mal erklären müssen.
Eine Legion kann je nach Anforderung und Situation auf verschiedene Arten aufgestellt werden. Die häufigste Variante ist jedoch die Acies Triplex, also vier Kohorten vorne und jeweils versetzt je drei Kohorten in den Treffen zwei und drei. Wir kämpfen stets in Formation, niemand schert aus, und wir halten einen Abstand zum Nebenmann, der gerade genug Platz bietet, um das Pilum zu schleudern. Und kein Laufschritt! Es nützt uns nichts, wenn ihr vollkommen erschöpft an den feindlichen Linien ankommt und niedergemacht werdet.
Nun aber zur Übung: Stellt euch vor, eine Situation macht den schnellen Wechsel von Marsch- zu Gefechtsformation nötig. Ich möchte euch wieder in drei Reihen aufgestellt sehen. Auf Befehl werden sich nun die Männer in den vorderen Reihen über rechts zurückfallen lassen, während die hinten positionierten Männer über links vorrücken. Am Ende solltet ihr so zum Stillstand kommen, dass ihr euch sozusagen um den Mittelpunkt der Marschkolonne gedreht habt. Verstanden? "
Dem Optio war klar, dass er der neu formierten Gruppe einiges an Improvisationstalent und Koordinationsfähigkeiten abverlangte.
Doch nachdem sie die bisherigen Aufgaben recht ordentlich ausgeführt hatten, glaubte er, das Lerntempo beibehalten zu können.
"In aciem venite!"
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