~ Officium | LuAnFlo ~

  • Der Name Caecilius wurde nochmals unterstrichen.


    Nun, über die fehlenden Examina könnte man, sprich, der Kaiser, vielleicht schon hinwegsehen. Das könnte eventuell sein. Doch fürchte ich, dass der Kaiser auch deinen Werdegang prüfen wird. Dabei wird er feststellen, dass du ausdrücklich um Entlassung gebeten hast, um in die Verwaltung zu wechseln. Ein so schneller Wechsel zurück ins Militär, zumal gleich in eine Führungsposition, würde den Eindruck von Wankelmut erzeugen. Es liesse dich dastehen wie jemanden, der immer genau dort ist, wo sich eine Chance bietet. Gerät die Karriere ins Stocken, so wechselt man kurz halt auf eine andere Schiene. Geht es dort nicht weiter, so wechselt man zurück. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Kaiser solche Eindrücke zu vermeiden sucht.

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  • Verus nickte. "Aus diesem Grund würde ich dies gerne unterlassen und meine bisherige Karriere verfolgen. Nur möchte ich einfach nicht, dass die Flotte in falsche Hände gerät. Wenn es nach mir ginge, würde ich gerne in der Verwaltung bleiben."

  • Ich bin mir sicher, dass der Kaiser einen geeigneten Kandidaten finden wird. Deinen Namen werde ich demnach deinem Wunsch entsprechend nicht nennen, sollte ich gefragt werden.


    Doch wie geht es dir sonst? Was mit mir geschehen ist, weisst du ja. Von dir aber habe ich nichts mehr gehört, seit jenem Tage.


    Ich versuchte das Thema zu wechseln, aber ich war auch nicht abgeneigt weiter über die Flotte zu reden, sollte Verus dies wünschen.

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  • "Du kannst meinen Namen ruhig beiläufig erwähnen aber dies bitte mit dem Vermerk, dass ich diesen Posten ungerne übernehmen würde", sagte er.


    Als Florus das Thema wechselte war Verus sichtlich erleichtert.
    "Es lief recht gut für mich. Ich bin zum Curator Kalendarii ernannt worden und komme derzeit gut mit diesem Posten aus. Leider kehrt ab und an das Trauma zurück und bereitet mir Albträume, die mich nicht schlafen lassen," gab er einen kurzen Überblick. Seine Kinder sprach er aus vorerst nicht an. Diese Geschichte tat ihm immer noch recht weh.


    "Das Leben hat mich mehr oder minder angenommen."

  • Verus seufzte.


    "Meine Familie...," murmelte er dahin.
    "Meine Familie macht mir Sorgen. Mein Sohn benutzt mich und meine Tochter verschließt sich vor mir. Darüberhinaus fühle ich mich von der Welt verlassen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl von Agonie."

  • In der Tat konnte es sehr schmerzen, wenn die Familie Sorgen bereitete.


    Ich entschloss mich ruhig zu sein und zu sehen, ob er mehr erzählen wollte.

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  • "Ich fühle mich verlassen und die Einsamkeit nimmt sehr viel Platz in meinem Herzen ein, dass ich es fast nicht mehr spüre. Ich ersetze diese Trostlosigkeit durch Pflicht und Arbeitswahn, doch auch dieser füllt mich nicht vollens aus," sprach er müde. "Doch Jammern hilft mir nicht. Es muss weitergehen. Als Soldat habe ich gelernt, aufrecht zu stehen."

  • Ein Gespräch mit den Betroffenen hat nichts gebracht? fragte ich einfach ins Blaue hinaus. Bei mir hatte es ja auch nichts gebracht, ausser der Einsicht, dass ich nicht verstand, warum.

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  • Ja, die Familie konnte manchmal schon auch eine rechte Belastung sein.


    Das ist sehr schade, doch musst du dir da sicherlich keine Vorwürfe machen. Kinder gehen ihre eigenen Wege und gerade die Eigenen tun dies oft anders als man sich wünscht. Das hat nichts mit dir zu tun. Ich versuchte ihm etwas Mut zu machen. Es war sicherlich nicht einfach, doch er konnte ja wirklich kaum etwas dafür.

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  • Verus presste mühsam Luft aus seinem Mund. Seine Lippen bewegten sich dabei leicht.


    "Leider ist das nicht so einfach zu verdauen. Das Leben ist eben nicht gerecht. Ich glaube, dass dies auch keiner behauptet hat als man meine Seele fragte, ob ich auf diese Welt geboren werden will." Verus lächelte zynisch. Er verband gerne seine philosophischen Ansichten mit seiner momentanen Situation.

  • Ja, dass es leicht wird, das hat sicher nie jemand behauptet, ausser man hätte uns angelogen. Doch das Problem ist, dass wenn wir die Schwere anerkennen und uns darunter erdrücken lassen, wir sie noch schwerer machen als sie eigentlich ist. Wenn wir uns unter ihr jedoch nicht krümmen, sondern aufstehen und weiter gehen, dann werden wir stärker.

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  • Nun ja, wie du gesehen hast habe ich mein Ziel erreicht und wurde in den Senat erhoben. Nun werde ich mich erst einmal etwas einarbeiten und dann, wie es sich für einen Senator gehört, im Cursus Honorum wieder einsteigen. Weitere konkrete Ziele habe ich nicht. Ich habe den Namen meiner Familie reingewaschen von der alten Schmach, welche darauf lag und ich habe hier in Rom einen Ort gefunden, an dem ich das Gefühl habe, ich gehöre hierher.


    Von den eigenen Familienproblemen erzählte ich Verus nichts, das musste nicht sein.

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  • "Ich hoffe nur, dass du dich nicht in den Intrigen verlierst und dir die Macht nicht zu Kopfe steigen wird. Macht sollte immer mit Vernunft und Anstand genutzt werden. Ich habe jedoch keinen Zweifel, dass du ein guter Senator sein wirst. Ich bitte dich nur um eines: Höre auf dein Herz und bringe es mit deinem Verstand in Einklang," sprach Verus mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.


    "Wenn dein Herz römisch schlägt, wirst du immer richtig entscheiden."

  • "Wie steht es eigentlich um deine Familie? Ich kann mich an Modestus erinnern, wie er damals geladen in mein Amtszimmer stürmte, damals als ich nur Magister Scriniorum war. Er schien mir ein leicht cholerischen Charakter zu haben. Und wie geht es Varus? Von ihm hört man recht wenig. Ich habe seinen Namen in den Akten vernommen," fragte Verus vorsichtig, um keine Stille aufkommen zu lassen.

  • Oh, die 2 gehen ihren Weg. Modestus ist ein sehr impulsiver und ehrgeiziger Mensch, das zeichnet ihn sehr aus.


    Varus geht das Ganze etwas ruhiger an, doch ist er nicht weniger zielstrebig.


    Beides sind gute Römer und beide werden den Namen der Familie noch lange nach mir hochhalten. Ich denke, es geht ihnen durchaus gut.

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  • Verus nickte verstehend. "Eine persönliche Frage. Was hälst du von Salinator?" Er fragte ganz offen und wollte abklopfen, wie sein ehemaliger Kommandeur zum momentanen Stadtpräfekten stand. Man konnte nie genug wissen.

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