Domus Aeliana - Adedis

  • “Es ist das Sicherste, Patron.“, redete Corvus auf ihn ein: “Der Centurio Quintilius hat durchaus recht; Sklaven werden von niemandem beachtet. Sie sind allzeit um uns herum, aber man nimmt sie kaum wahr. Die Wachen werden nach einem Senator suchen, nicht aber nach einem Sklaven. Der Gedanke ist durchaus richtig.“

  • “Wenn das je bekannt wird, dann wird man auf ewig über mich lachen.“, brummte Quarto.
    Doch dann besann er sich.
    “Ja, ich weiß was ihr sagen wollt. Das die Lage ernst und bedrohlich ist und das sie besondere Schliche erfordert. Ja, ja, ich weiß. Also gut. Einverstanden.“

  • Valerian seufzte innerlich. „Ich verstehe, daß es Deinen Stolz zutiefst verletzt. Natürlich kannst Du genauso gut stolz und aufrecht in den Tod gehen. Aber mal ehrlich: Wem nützt das etwas? Du bist ein Mann, der etwas bewegen kann. Ich weiß, sehr viele Menschen in Rom halten große Stücke auf Dich. Vielleicht gerade weil Du nie nach der Macht des Kaisers gegriffen hast, sondern Deinen Bruder immer treu und mit ganzer Kraft beiseite gestanden hast. Ich glaube, das Gelächter würde sich in Grenzen halten, selbst wenn die Maskerade eines Tages bekannt würde. Denn so etwas erfordert auch großen Mut und zeigt die Bereitschaft, sich mit den einfachen Menschen auf eine Stufe zu stellen. Glaube mir, das wird von vielen sehr positiv gesehen. Diejenigen, die lachen, kannst Du getrost zu Deinen Gegnern oder zumindest zu Neidern rechnen.“ Immerhin war er selbst oft genug getarnt unterwegs gewesen, als er noch bei den Praetorianern gedient hatte.


    „Dann wollen wir keine Zeit verlieren. An der Porta warten drei meiner Männer*, sie sind mir treu ergeben. Und Dir auch. Wir können ihnen vollständig vertrauen. Einer von ihnen soll zum diensthabenden Offizier der Praetorianer, Centurio Iulius Antoninus gehen, damit er uns aus dem Palast bringt.“


    Sim-Off:

    *Zwei davon sind Spieler-IDs

  • “Ja, 'err, aber... da ist... ein weiterer Gast, 'err...“, stammelte Nakhti hilflos, hin und her gerissen zwischen zwei sich widersprechenden Pflichten.
    “Ein 'o'er 'err!“, versuchte er sich in einer Begründung, meinte er doch, dass man einen solch angesehenen Gast nicht warten lassen durfte.
    “Publius Matinius Agrippa sein Name ist, 'err."

  • “Agrippa? Hier, bei mir?“
    Das war allerdings ein erstaunlicher und unerwarteter Besucher! Der Mann war wie Quarto ein ehemaliger Consul, dazu Vorsteher der purpurnen Factio und Oberhaupt des alten römisch-sabinischen Geschlechts der Matinier. Das alles waren Dinge, die für Quarto von Bedeutung waren und so verflog sein Zorn rasch wie er aufgeflammt war.
    “Ähm... hat er gesagt weshalb er hier ist...?“
    Sein kurzer Blick galt den beiden Gesprächspartnern. Dann hob er beschwichtigend die Hand, als Geste, dass sie nicht beunruhigt sein mögen. Denn er entschied: “Nun, also, bitte ihn herein!“

  • "Guten Abend die Herren, ich hoffe ich störe euch nicht. Ich wollte dem nächsten Verwandten des Kaisers mein Beileid aussprechen. Er hat den Tod nicht verdient." Er schluckte. "Ich habe vor den Göttern einen Schwur auf deinen Bruder und seine Familie geleistet. Diese Pflicht nehme ich ernst. Wenn etwas sauber, rein und perfekt präsentiert wird, stinkt immer etwas. Dieser Gestankt, dieser saubere Gestank muss beseitigt werden."

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    Stadtpatron - Tarraco

  • Die Störung war auch Valerian nicht gerade willkommen. Ein Besucher! Er riskierte hier nicht weniger als sein Leben. Und das seiner Familie. Je weniger wußten, was er hier trieb, umso besser. Doch natürlich sagte er nichts. Schon gar nicht, als er den Namen hörte. Matinius Agrippa. Natürlich sagte ihm der Name etwas. Er kannte auch den Mann, - vom Sehen natürlich nur. Einer der reichsten Männer des römischen Imperiums. Es ging das Gerücht, daß sein Grundbesitz bald ein Drittel des gesamten römischen Reiches umfaßte. Natürlich eine Übertreibung, wie der Pöbel eben so war. Aber es mußte schon viel sein, wenn die Gerüchte sich über viele Jahre so hartnäckig hielten.


    Valerian erhob sich höflich, als der Mann eintrat. Seine aufsteigende Nervosität verbarg er sorgfältig. Wo stand der Mann? Seine Worte klangen vertrauenserweckend, aber für Valerian waren es eben nur Worte. Er mußte sich nun auf das Urteil der anderen Anwesenden verlassen.

  • “Ähm... ja... ich danke dir sehr für deine Anteilnahme. Wie du dir sicherlich denken kannst, hat mich der Tod meines Bruders doppelt schwer getroffen und dass ich danach trachte, jene ihrer gerechten Strafe zuzuführen, die dafür verantwortlich sind.“, antwortete Quarto, ebenfalls noch unsicher, wie er die Worte Agrippas deuten sollte. War er auf ihrer Seite?


    “Möchtest du dich nicht zu uns setzen?“
    Es war nur noch ein Stuhl frei. Auf jenen wies er einladend. Die beiden anderen Männer stellte er nicht vor, wie es die Höflichkeit eigentlich erfordert hätte. Doch solange noch im Dunkeln lag, ob der andere Consular nicht vielleicht doch ein Mann Salinators war, wollte er ihr Namen nicht preis geben. Für den Fall, dass Agrippa sie nicht ohnehin kannte.


    “Es scheint so, als würde vor allem eine Person von dieser Tragödie profitieren und die neue Situation weidlich ausnutzen.“, deutete er nun an.
    “Und dieser Mann, dass muss ich sagen, war nie mein Freund.“

  • "Die Vinicier und Flavius Furianus wurden verhaftet, ich halte Sie nicht für die Mörder deines Bruders, unter Folter gesteht jeder Verbrechen, welche er nie begannen hat. Giftmorde gehören nicht zu den Methoden von römischen Consularen, es wäre unter ihrer Würde."


    "Gerne setze ich mich zu euch.", erwiderte er kurz und setzte sich.


    "Dies ist auch mit aufgefallen, zumal genügend Zeit zwischen der Abholung des Testamentes und der Verlesung im Senat vergangen ist Die Freiheit ist mit donnerdem Applaus zu Grunde gegangen ..."

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  • Es war schon eigenartig, daß der Consular weder Germanicus noch ihn vorstellte. Und eigentlich konnte es nur eines bedeuten: Auch Aelius Quarto war sich noch nicht sicher, ob er dem Mann vertrauen konnte und versuchte, sie beide für den Fall eines späteren Verrates zu schützen. Aufmerksam verfolgte Valerian das weitere Gespräch, nachdem er sich wieder gesetzt hatte. Bei allen Bewegungen hatte er sorgsam darauf geachtet, seine Waffen zu verbergen. Hoffentlich dauerte das hier nicht zu lange. Sie mußten schnell handeln und durften nicht mehr so viel Zeit verschwenden.

  • Quarto nickte bei den Worten Agrippas bedächtig und fuhr sich dabei nachdenklich über den Bart.
    Agrippa schien auf seiner Seite zu sein. Außerdem, selbst wenn er ihn betrog, konnte er etwas verlieren, wenn er offen aussprach was er dachte? Vermutlich nicht, denn hatte er nicht ohnehin vor, noch an diesem Tag die Stadt zu verlassen und sich offen gegen den Usurpator zu stellen?


    Also tat er es: “Publius Matinius, wir kennen uns schon lange. Nicht das wir enge Freunde gewesen wären, aber Gegner waren wir einander auch nie. Wir haben uns immer geachtet und ich kenne dich als ehrbaren und aufrechten Mann. Also will ich dir nichts vorenthalten und dir offen sagen, wo ich stehe.
    Ich halte Vescularius Salinator für den Mörder meines Bruders, für einen Kaisermörder. Er ist ein Aufsteiger, dem die traditionellen Werte unseres Staates nichts bedeuten, der die Götter nicht ehrt und sonst auch nichts. Er ist einer, der nur sich selbst und seinem maßlosen Ehrgeiz dient. Er ist niemand, der an der Spitze unseres Staates stehen darf!
    Für den Augenblick hat er sich unser Rom, unsere geliebte Stadt zu eigen gemacht. Niemand der gegen ihn ist, kann sich jetzt noch sicher fühlen. Ich selbst habe erfahren, dass er meiner habhaft werden will...“

    Quartos Blick streifte kurz Valerian.
    “Ich werde mich gegen ihn und seine Machenschaften stellen. Ich bin alt, müde und gebeugt. Aber ich werde aufstehen und laut hinaus rufen, dass dieser Mann ein Feind Roms ist. Und damit wird er mein Feind sein...“

  • Corvus, der von Agrippas Eintreffen ebenso wie die beiden anderen überrumpelt worden war, hatte bisher alles sprachlos über sich ergehen lassen. Jetzt aber hielt es ihn nicht mehr:
    “Patron, wir... wir haben keine Zeit!“

  • “Ja, gewiss, ja... einen Moment noch.“, entgegnete Quarto unwillig. Er ließ sich nur ungern unterbrechen.
    “Es ist wichtig, was ich Senator Matinius Agrippa zu sagen habe! Aber du; geh bereits und treffe alle nötigen Vorbereitungen. Du weißt was wir brauchen.“

  • “Also du siehst, Senator", wandte sich Quarto wieder Agrippa zu: "ich... ähm... also, hier in Rom kann ich nichts ausrichten. Hier kann ich nur mein Leben verlieren. Das wäre gewiss ehrenvoll, aber dem Staate ist damit nicht geholfen.
    Also werde ich gehen, noch in dieser Stunde. Wie einem gemeinen Verbrecher droht mir Verhaftung und es ist mir, einem Senator Roms, verboten, wie ein freier Mann durch eines der Stadttore zu gehen. Also werde ich mich aus der Stadt meiner Väter schleichen müssen. Ich werde gehen und will an einem anderen Ort die Ehre und die Freiheit Roms aufrecht erhalten. Ich weiß, dass ich nicht alleine sein werde. Und wenn wir zurückkehren, gemeinsam und stark, dann wird diese Stadt wieder frei sein und der Mörder wird bestraft werden!“

  • "Ich halte ihn ebenfalls für den Mörder deines Bruders. Ich fürchte mich vor ihm, er wird Rom nicht wie ein Kaiser sondern wie ein König regieren. Dies tat er bereits als Stadtpräfekt. Ich werde dir folgen, wenn es sein muss bis ans Ende. Lieber sterbe ich als freier Mann und nicht als Sklave eines Tyrannen."


    Er überlegte.


    "Wie sieht es mit deinen finanziellen Mittel aus? Ich habe ein paar Truhen voller Gold in meinem Haus, es wird schwierig sie unbemerkt aus Rom hinauszuschaffen ..."

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  • So ernst die Worte Agrippas auch waren, sah Quarto ihn dennoch mit einer Mischung aus Erleichterung und Genugtuung an: “Dich an meiner Seite zu wissen erfüllt mich wahrhaft mit Freude!“


    Was sein Gegenüber als nächstes ansprach, dass hatte er in seinem Tatendrang selbst noch gar nicht bedacht. Allerdings gab es da bisher auch nicht viel zu bedenken, denn: “Oh, ich muss gestehen... das... also... meine Mittel sind begrenzt. Dabei könnte Geld ein entscheidender Faktor sein, natürlich... Sollte sich erweisen, dass Überzeugungskraft und ein Appell an die Ehre allein nicht genügt, um der Loyalität auf die Sprünge zu helfen, dann wäre es... ja, sehr wichtig.“
    Tatsächlich schaffte es Quarto, dies zu sagen und dabei das Wort 'Bestechung' nicht in den Mund zu nehmen.
    “Außerdem werden wir beträchtliche Mittel benötigen, um Männer zu ernähren, Ausrüstungen zu stellen und dergleichen. Deine finanzielle Unterstützung wäre also mehr als willkommen. Wenn es uns nur gelänge, diese Truhen mitzunehmen..?“


    Bei den letzten Worten galt sein fragender Blick Valerian.

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