• Der Türhüter öffnete prompt. "Salve. Was kann ich für dich tun?", erkundigte er sich nach den Wünschen des Besuchers, der offensichtlich ein Senator war. Seit der Hausherr Consul war, kamen solche noch häufiger als bisher.

  • Der Türhüter erhielt vom Privatsekretär die Auskunft, dass der Aedil Claudius Menecrates den amtierenden Consul zu sprechen wünsche. Da er ihn bislang nirgends abpassen konnte, versuche er es in seiner Casa. Mit etwas Glück weilte der Consul zu Hause, oder er würde dann von sich aus auf Menecrates zukommen.

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass ein amtierender Aedil mit vermutlich vielen Verpflichtungen einen amtierenden Consul mit definitiv vielen Verpflichtungen einfach per Zufall an der Haustür treffen konnte, war statistisch betrachtet ziemlich gering. Gering genug, damit es diesmal nicht klappte und der Türhüter bedauernd den Kopf schütteln musste. "Der Herr ist derzeit nicht im Haus. Möchtest du einen Termin für ein vertrauliches Gespräch vereinbaren oder wäre es ausreichend, wenn du ihn morgen Nachmittag in den Thermen anzutreffen versuchst?" Die regelmäßigen Thermenbesuche wollte sich Macer nämlich auch als Consul nicht nehmen lassen und so schickte sein Türhüter von zeit zu Zeit Bittsteller auch dorthin, um den Terminplan etwas zu entzerren.

  • Die Chancen, den Consul aktuell anzutreffen, standen von Beginn an nicht gut, aber ihn im Senatsgebäude abzupassen, auch nicht besser, und er hatte nun mal gerade hier in der Nähe zu tun. Also nutzte er die Möglichkeit. Nach einem Thermenbesuch stand ihm jedoch nicht der Sinn.


    "Ich bevorzuge ein Gespräch in Arbeitsräumen, wo man notfalls auch Unterlagen griffbereit hat. Der Termin kann mir in mein Officium in der Basilica Iulia zugestellt werden. Ich werde mich darauf einrichten. Und richte Grüße aus."


    Gerne hätte Maenecrates gewusst, wo sich eigentlich das Officium des Consuls befand. Fragen würde er da allerdings nicht, vielleicht würde er es bei Gelegenheit erfahren.

  • Es ist zum heulen. Warum gehen wir jetzt nicht in die Thermen? Nein nun muss ich bestimmt wieder durch die Stadt latschen.

  • Irgendwie hatte Menecrates derart konzentriert die Gedanken sortiert und sich geistige Marker gesetzt, damit er beim kommenden Gespräch mit dem Consul an alles denken würde, dass er einfach hinter seinem Privatsekretär stehengeblieben war. Als sich jedoch nach Minuten des Wartens nichts tat, blickte Menecrates auf. Plötzlich wieder aufmerksam, blickte er Manuel an.


    "Äh, hast du schon geklopft? Oder ist die Porta schon wieder zu?" Er sah zwischen der Tür und seinem Sklaven hin und her.


    "Und hast du auch alles für den Termin mit dem Consul dabei? Also Schreibzeug, Unterlagen usw.?" Obwohl Menecrates im Officium selbst alles zusammengestellt hatte, fragte er zur Sicherheit nach, weil er nicht wusste, wie vergesslich Manuel war.

  • Zerstreut ist er, mein Dominus. Aber wie sage ich ihm dies nun?
    „Dominus, der Konsul befindet sich in den Thermen, wollen wir dorthin?“
    Ich kann’s ja mal probieren.
    „Ansonsten bekommen wir erst noch einen Termin im Officium zugestellt und ja alles was du bereit gelegt hattest habe ich dabei.“

  • Menecrates runzelte die Stirn. War seinem Privatsekretär etwa irgendwann ein Stein auf den Kopf gefallen? War er überarbeitet oder vielleicht nicht gesund?


    "Manuel, jetzt wach auf! Das ist kein Déjà-vu. Wir haben bereits eine Einladung bekommen und zwar für HEUTE." Er schüttelte den Kopf und wies auf die Unterlagen, die er seinem Sekretär zusammengepackt hatte.


    "Hier!" Er zog die Notiz aus dem Stapel.


    "Und jetzt klopf an!" Inzwischen war sich Menecrates nämlich ziemlich sicher, dass Manuel das noch nicht getan, sondern am hellerlichten Tag geträumt hatte.

  • Mit hochrotem Kopf klopfte ich laut an die Porta.
    " Entschuldigung" murmelte ich leise.
    Diese verflixte Tür brachte meine Gedanken doch zu den Thermen.

  • Der Türhüter öffnete auf das Klopfen hin und ließ sich nicht anmerken, dass die Tür nicht so dicht war, dass er von dem kleinen Disput vor der Tür nichts mitbekommen hätte. Stattdessen lächelte er freundlich. "Salve, Aedil. Du wirst erwartet", begrüßte er ihn und führte den Aedil ins Tablinum.

  • Menecrates nickte dem Türhüter zu.


    "Ich würde vorschlagen, du gehst voraus", sagte er zu Manuel, seinem Privatsekretär. "So habe ich dich im Blick, und falls du umkippen oder einschlafen solltest, bekomme ich das dann gleich mit." Vorsichtsmaßnahmen schienen Menecrates heute angebracht zu sein. Niemand konnte wissen, wie belastbar Manuel sein würde. Im schlimmsten Fall könnte er ja mit Menecrates' Unterlagen verloren gehen. Der Aedil wartete also ab, bis Manuel als erster einen Fuß über die Schwelle setzte und ihn zum Consul geleiten würde.

  • Was sollte ich sagen?
    Am besten du bist ganz ruhig Linos und machst brav was man dir sagt.
    So nickte ich nur und folgte dem Türhüter, immer gewiss den prüfenden Blick von Menecrates im Nacken zu haben.

  • [Blockierte Grafik: http://img51.imageshack.us/img51/9882/levik.jpg]


    Mit einer Tabula seiner Herrin bewaffnet hatte sich Levi auf zum Haus des frischgebackenen Konsuls gemacht. Naja, nicht ganz so frischgebacken, ein Drittel der Amtszeit war schon wieder vorbeigegangen. Nichts desto trotz, er war Konsul, das war sein Haus, und Levi stand nach ein wenig Suchen und nochmal Rückfragen bei Leuten auf der Straße davor nun vor der Porta zu eben jenem. Und klopfte an, was sollte man schon groß sonst an Portae tun?

  • Der Türhüter auf der anderen Seite der Tür öffnete die selbige, denn was sonst sollte ein Türhüter schon groß tun, wenn es klopfte? Seit der Hausherr Consul war, hätte man die Tür allerdings auch gut offen stehen lassen können. Aber das ging nicht bei jedem Wetter. "Salve, was kann ich für dich tun?", erkundigte sich und tippte im Geiste darauf, dass der Mann vor ihm ein Bote war.

  • [Blockierte Grafik: http://img51.imageshack.us/img51/9882/levik.jpg]


    Ah, da war auch schon der Ianitor. Und zum Glück hatte der zuerst etwas gesagt, Levi hätte ihn aus Gewohnheit beinahe auf Griechisch angeredet. Jetzt waren sie schon ein ganzes Jahr aus Alexandria weg, aber manche Dinge waren wohl einfach in einem drin.
    So aber erinnerte er sich seines brav gelernten Lateins, als er dem Ianitor eine Tabula übergab.
    “Ich soll das für Consul Purgitius abgeben.“



    Iunia Axilla Consuli Sp. Purgitio Macro s.d.


    Gerne würde ich deinem Wunsch nachkommen und dir ein Angebot für meinen Honig unterbreiten, doch angesichts des anstehenden Winters muss ich die Frage stellen, von welchen Mengen in welchen zeitlichen Abständen wir reden? Im Winter ist die produzierte Menge verständlicherweise kleiner als im Sommer. Da der Honig aber sehr gut haltbar ist, kann man dem mit etwas Lagerplanung entgegenwirken.
    Ich hätte die Möglichkeit, einen Teil meiner Produktion direkt deinem Landgut zukommen zu lassen, doch bräuchte ich dazu wie gesagt nähere Angaben. Gerne könnten wir dies auch persönlich besprechen. Fühle dich jederzeit in der Casa Iunia herzlich eingeladen, oder aber du könntest mir Bescheid geben, wann dein Terminkalender es zulässt, dass ich zu dir komme. Vielleicht im Anschluss an eine morgendliche Salutatio? Sofern dir dies dem Umfang und Anlass des Geschäftes zweckdienlich und angemessen erscheint.


    Mögen die Götter dich stets schützen


    Iunia Axilla


    “Das war's auch schon“, meinte Levi mit einem fröhlichen Achselzucken und wartete noch kurz, ob der Ianitor was sagen wollte. Man wollte ja höflich sein und nicht einfach verschwinden, als hätte man gerade einen Sack Flöhe abgegeben und müsse Fersengeld geben.

  • Der Türhüter schaute kurz auf den Brief, prüfte Empfänger und Absender und hatte seine Aufgabe damit auch schon fast erledigt. "Vielen Dank. Der Brief wird den Consul baldmöglichst erreichen", teilte er mit. "Vale", folgte dann als Verabschiedung. Dann blieb nur noch übrig, die Tür zu schließen und den Brief im Inneren der Casa auf einen Stapel zu legen, um den sich der Sekretär des Hausherrn später kümmern würde. Es konnte so einfach sein, ein Türhüter in Rom zu sein.

  • Am Tag nach der gemeinsamen Salutatio mit seinem Onkel also kam Quintus Flaccus, seines Zeichens Sproß der Gens Flavia alleine mit einem einzelnen Sklaven im Schlepptau vormittags bei der purgitischen Casa angetrabt. Jener Sklave trat auch brav an die Porta, pochte ordentlich dagegen und verkündete, sobald jene augetan ward: "Mein Dominus, Quintus Flavius Flaccus ist hier auf Einladung des Consuls Spurius Purgitius Macer um mit ihm über sein Tirocinium Fori zu sprechen." So weit so gut, denn das waren im Grunde alle vorerst nötigen Informationen.

  • Der Türhüter war über den bevorstehenden Besuch informiert wurden und wusste daher, was zu tun war. "Dann folgt mir bitte", lud er den Besucher und seinen Sklaven zum Eintreten ein. "Der Consul erwartet dich im Tablinum."

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