Rundgang in vetterlicher Eintracht – Flavus und Serapio

  • Ungeheuer erfreut führte ich meinen Vetter, wie befohlen, durch die Castra. Ich fand sein Hiersein völlig absurd, und hoffte sehr, dass der Stadtpräfekt ihn in irgendeine Schreibstube mit Verwaltungskram abschieben würde, auf das er mir nicht weiter auf die Nerven gehen würde! Trotzdem, Befehl war Befehl, und ich hielt meine Miene neutral, meine Erklärungen sachlich, als ich Flavus die Castra zeigte. Erst einmal die großen Lagerstraßen entlang, wo ich ihm die verschiedenen wichtigen Gebäude erklärte. An der Via principalis wies ich ihn auf das Atriumhaus hin, dass ihm dort zur Verfügung stand.
    “Das ist deine Unterkunft.“
    Als nächstes führte ich ihn zur Mauer, und stieg mit ihm die Treppen an der Innenseite hinauf. Vom Wehrgang aus war die Sicht auf Rom ganz wunderbar, und auch die ganze Castra war von dort zu überblicken. Ein Wachposten passierte uns salutierend, was mich zu einer von Flavus‘ Aufgaben brachte.
    “Du siehst die Wachtposten? Stationär an den Türmen und Toren, patrouillierend auf den Mauern. Es wird deine Aufgabe sein, täglich, immer bei Anbruch der Dunkelheit, die Parole an die Tesserarii auszugeben. Diese verbreiten sie dann innerhalb ihrer Centurien. Ähm – Du weißt was ein Tesserarius ist?
    Da drüben, hinter den Vorratsspeichern liegen die Fabricae. Dort solltest du dir als nächstes eine Rüstung anpassen lassen.“
    , empfahl ich ihm mit Blick auf seine Tunika. “Ich rate dir zu einer Lorica Segmentata. Viele senatorische Tribune tragen gerne phantasievolle Muskelpanzer, um eine heroische Figur zu machen, und werden damit um so mehr zum Ziel des Spottes der Soldaten.“
    Nüchtern gab ich ihm diesen Ratschlag, deutete dann auf den Campus, der sich jenseits der Barracken weit erstreckte.
    “Dort wirst du ab morgen trainieren, um wenigstens die Grundzüge einer militärischen Ausbildung zu erlernen. Ich werde dir einen Ausbilder organisieren, der dich nicht schont. Ich hoffe das ist in deinem Sinne.“
    Das war gelogen. Natürlich hoffte ich, dass Senatorensöhnchen Flavus beim Training so richtig litt.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Mein Kamerad und ich hatten unsere Patrouille beendet und waren nach dem Essen noch zum Training auf den Campus gegangen.
    Von weitem sahen wir den Centurio mit einem Fremden auf dem Platz. Er zeigte ihm die Unterkünfte und stieg dann mit ihm auf die Mauer. Anhand der Gesten konnte ich sehen das er dem Fremden etwas erklärte. Der Fremde sah nicht so aus als ob er hier eine Ausbildung beginnen sollte. Dazu war er viel zu schmächtig. Aber ich konnte mich auch täuschen. Unter der Tunika konnte ich seinen Körperbau nicht richtig erkennen. Wir ließen uns nicht weiter von unserem Training abhalten und übten mit dem Gladius und dem Scutum weiter.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!