• ~ TABLINUM ~
    Aufenthaltsraum, Bibliothek, Speisezimmer



    Der gemütlich eingerichtete Wohnraum lädt zum Verweilen ein. Auch sind hier die wenigen Bücher gelagert, die sich im Besitz der Familie befinden. Die Wände sind mit frischen, dekorativen Wandmalereien verziert und an kühlen Tagen kann auch dieser Raum durch die Fußbodenheizung beheizt werden.

  • Der frisch angereiste Quintilier ließ sich bereitwillig ins Tablinum geleiten. "Zwei zu eins bitte. Vorerst." Bei der Anweisung beließ er es und setzte sich daraufhin auf eine der Clinen. Leicht seufzend und mit knackenden Knien - das Ringen in den griechischen Gymnasien hatte seine Spuren in Sermo Gelenken und Knochen hinterlassen - machte er es sich gemütlich. Interessiert besah er sich die Speisenplatten vor seiner Nase. Da gab es Eier, eine typisch römische Vorspeise. Dazu Oliven und Brot und eine Soße, die Würze auf der Zunge versprach. Wasser lief in Sermos Mund zusammen. Und da waren auch gefüllte Weinblätter. "Sag, womit sind die Blätter gefüllt?" Er nahm eins und betrachtete es genauer. Roch zumindest schonmal essbar. Warum nicht einfach probieren? Gedanken über Gedanken, die Sermo plötzlich überflüssig vorkamen. Hungrig biss er einfach zu und kaute aufmerksam vor sich hin.

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    Diomedes



    Diomedes schenkte zunächst den Wein ein und überreichte den Becher, bevor er auf die Frage antwortete. "Es ist eine würzige Mischung aus Schafskäse und zerkleinertem Fleisch. Ich hoffe, es ist nach Deinem Geschmack?" Immerhin war dieser Herr nicht leicht zufrieden zu stellen. Diomedes mußte vorsichtig tastend herausfinden, welche Dinge er bevorzugte und welche er ablehnte.

  • "Hört sich gut an." Sermo kaute weiter. "Schmeckt auch gut!" Der junge Quintilier nickte zufrieden. "Das ist sehr gut, danke." Er nahm den Wein zur Hand und probierte diesen ebenfalls. Jep, gut im Abgang, nicht zu holzig. Wunderbar. "Vorzüglich. Hast du das so zubereitet, oder gibt es eine Köchin?" Er schnappte sich noch ein Weinblatt und aß es mit Genuss. So oder ähnlich hatte er sich seine Ankunft hier vorgestellt. (:D)

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    Diomedes



    "Das war ich, Herr. Es gibt hier niemanden außer mir." Der Tonfall des Sklaven war bescheiden. "Es freut mich, daß es Dir schmeckt." Er trat in den Hintergrund und wartete ab, ob Sermo sonst noch etwas von ihm wünschte. Ein Geräusch aus dem Atrium ließ ihn allerdings aufhorchen. "Ich glaube, dominus Valerian ist gerade gekommen. Bitte entschuldige mich." Diomedes verneigte sich leicht und verließ das Tablinum.



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    Tatsächlich dauerte es nur einige Minuten, bis Valerian das Tablinum betrat. Er hatte sich nicht mal die Zeit genommen, die Rüstung abzulegen, sondern Diomedes erst einmal fortgewinkt. "Salve", grüßte er, als er eintrat. "Nanu, mir ist berichtet worden, mein Vetter Iullus sei angekommen. Wer aber bist Du, Fremder?", fragte er mit strengem Blick und bemühte sich, das schalkhafte Glitzern in seinen Augen zu unterdrücken.

  • Aber der Quintilier wünschte erst einmal nichts weiter. Er ließ es sich schmecken und erfreute sich des guten Weins. Die Abmeldung des Sklaven und dessen Begründung, dass sein Vetter endlich zurück sei, quittierte er mit einem bejahenden Murren.


    Wenig später stand besagter Vetter schon im Tablinum und begrüßte Sermo auf die etwas andere Art und Weise. Todernst erwiderte dieser: "Und du musst der zweite Haussklave sein, den Diomedes mir wohl verheimlicht hat. Dass man euch heutzutage so mit euren Herren reden lässt, eine Frechheit!" Er gab sich entrüstet, musste dann jedoch breit grinsen. "Komm her du Komiker und umarme deinen Vetter!" Er war aufgestanden und hatte den Becher weggestellt. Nun ging er auf seinen Verwandten zu und umarmte diesen kurz, aber mit Nachdruck. Er ließ von ihm ab und trat zurück, die Hände noch auf den Schultern. "Schau dich an in diesem glänzenden Harnisch! Mensch, aus dir ist ja richtig was geworden," witzelte Sermo.

  • Valerian lachte. "Ich gebe Dir gleich Sklave!" Er klang empört, doch sein Lachen verdarb das Schauspiel ein wenig. Herzlich erwiderte er die Umarmung des Vetters. "Und ob etwas aus mir geworden ist! Immerhin Centurio der Praetorianer! Und wer weiß, vielleicht schaffe ich sogar noch die nächste Sprosse der Karriereleiter. Und was ist mir Dir? Endlich zurück in Rom und voller Tatendrang, nehme ich an?" Er winkte Diomedes, ihm aus der Rüstung zu helfen. Der Sklave gehorchte und reichte anschließend eine Schüssel Wasser, damit Valerian sich erfrischen konnte.


    Endlich konnte auch Valerian sich am Tisch niederlassen. "Hm, da hat Diomedes sich ja ordentlich ins Zeug gelegt. Ich hoffe, es schmeckt Dir?" Er nahm sich ein halbes Ei und beträufelte es mit etwas Soße.

  • "Allerdings, ich habe einiges vor. Aber setz dich doch erst einmal, bist ja gerade erst angekommen. Mach's dir gemütlich." Dass er seinem Vetter - dem Hausherrn der Casa Quintilia - einen Platz anbot und ihn hier willkommen hieß, ließ Sermo schmunzeln. Im Grunde genommen war es ja immer noch ihrer aller Casa, womit er seine Geschwister und die ganzen anderen entfernten Vettern, Cousinen, Onkel und Tanten meinte. Denn hier war der Mittelpunkt, nicht nur weil Roma bekanntlich der Mittelpunkt der Welt war, sondern auch als Ankterpunkt für seine Gens.


    Valerian hatte sich der Rüstung entledigt und sich zu ihm gesetzt. Sermo hatte sich auf seine Cline zurückbegeben und erwiderte erheitert: "Oh ja, Diomedes ist ein ausgezeichneter Koch! Diese gefüllten Weinblätter sind köstlich, ganz zu schweigen von der Soße für die Eier. Ich bin gespannt auf den Hauptgang, wenn der genauso gut wird...Junge ich freue mich wieder hier zu sein." Er grinste wieder breit und bediente sich wieder an den Oliven, die er so liebte. "Also, erzähl mir von deinem Werdegang. Ich weiß aus deinem letzten Brief nur noch, dass du aus Germania hergekommen warst und den Praetorianern beigetreten bist. Wie geht es meinen Cousinen in...Mo...Mogotiace?" Unsicher und verärgert über seine eigene Unwissenheit runzelte er die Stirn und trank einen Schluck Wein. "Und wie ergeht es dir bei den Leibwächtern unseres glorreichen Imperators?"

  • "Danke dafür, daß Du mich an meinen Tisch einlädtst", lachte Valerian und ließ es sich schmecken. Diomedes brachte ihm einen Becher mit Wein, ohne daß er nach dem Mischungsverhältnis fragen mußte. "Sehr viel zu berichten gibt es nicht. Valentina hat immer noch nicht von sich hören lassen, ich mache mir Sorgen um sie. Aber ich habe schon jemanden geschickt, nach ihr zu sehen. Promotus, meinen Adoptivsohn. Bei den Praetorianern geht es mir sehr gut. Wie Du siehst, bin ich rasch aufgestiegen. Aber genug von mir. Wie ist es Dir ergangen? Wie war die Reise?"

  • "Ist mir eine Ehre. Die Casa bietet hungrigen Quintiliern schon immer Obdach," lachte Sermo und biss ebenfalls in ein Ei mit der würzigen Soße, während sein Vetter zu berichten begann. Als der geendet hatte, war es an Sermo sein Vorankommen zu erläutern. "Nun gut, dann mal zu mir. Was gibt es zu berichten? Meine Jahre in Griechenland waren lehrreich, ich habe viele Erfahrungen gemacht, die mich weitergebracht haben. Ebenso erging es meinen Brüdern. Wir haben mittlerweile allesamt Achaia verlassen. Ich weiß inwieweit du im Bilde bist, deshalb will ich dir unser dreier Weg aufzeigen. Lupercus, unser Ältester, ist zur Legio I Traiana gegangen. Ich habe ihm geschrieben, doch bisher keine Antwort erhalten. Keine Ahnung wie er sich dort macht. Und Valentinus ist ebenfalls bei der Legion, allerdings nicht in Italia. Er ist nach Aegyptus gegangen, ins sandige Nikopolis. Ihm werde ich im Laufe der nächsten Tage ebenfalls Nachricht schicken." Er machte eine Pause, um seinen Gaumen mit Wein zu befeuchten und kam dann auf sich selbst zu sprechen. "Ich hingegen bin hier, wie du siehst. Die Reise war erträglich, mein Schiff hat keinerlei Unglück erlitten und meine Gesellschaft war...nunja unterhaltsam. Ansonsten geht es mir gut, danke der Nachfrage. Ich bin körperlich und geistig wohlgeformt und hoch ambitioniert aus Achaia zurückgekehrt und möchte nun mein Wissen einsetzen, um etwas daraus zu machen. Am liebste in der Politik." Damit hatte er vorerst genug erzählt und tat sich an einem weiteren gefüllten Weinblatt gütlich, das er genüsslich zerkaute.

  • Valerian brach sich ein Stück vom knusprigen Brotfladen ab, tunkte es in die Soße und nahm ein paar Oliven. Während er zuhörte, konnte er auch gemütlich essen. "Lupercus war mir bekannt. Valentinus noch nicht. Dann ist er also ins heiße Aegyptus. Wir scheinen ja mal wieder lauter Soldaten hervorzubringen, wir Quintilier. Bis auf Dich. Politik also? Da hast Du Dir einiges vorgenommen. Und Du wirst einen guten Patron brauchen, schon allein, um den Ordo Senatorius zu erlangen. Hast Du schon an jemand bestimmten gedacht? Oder hast Du schon einen Patron?"

  • "Familientradition, ja. Ich tanze allerdings aus der Reihe." Allerdings hatte Sermo sich einiges vorgenommen. Aber er hatte keine Ahnung wie die Lage in Rom war und wer als Patron zur Verfügung stand. "Einen Patron habe ich noch nicht. Allerdings habe ich keinerlei Vorstellungen, was für Möglichkeiten sich mir momentan bieten. Wie steht es denn um die Politik in der ewigen Stadt?" In Erwartung einer ausführlicheren Antwort - denn die politische Lage ließ sich sicherlich nicht in zwei Sätzen beschreiben - griff er nun auch zum Brot und aß dieses mit der Soße. Der Wein ergänzte die Vorspeise, die allerdings langsam zur Neige ging. Bald würde der Hauptgang folgen, der mittlerweile wohl auch fertig sein müsste.

  • "Naja, Familientradition ist es ja auch nicht gerade. Mein Vater würde sich im Grab umdrehen, wenn er es wüßte, denke ich. Er wollte, daß ich mich in der Verwaltung hocharbeite. Aber glaube mir, das war gar nichts für mich. Ich habe da mehr durcheinandergebracht, als sinnvolles getan. Die waren froh, mich loszuwerden." Heute konnte Valerian darüber lachen. Aber damals war das für ihn eine sehr schwere Zeit gewesen.


    "Die Politik? Nunja, der Kaiser ist nicht in der Stadt, er weilt in Misenum, um sich zu erholen. Der Praefectus Urbi, Potitus Vescularius Salinator führt derweil die Amtsgeschäfte. Er hat nicht viele Freunde unter den hochrangigen Politikern. Aelius Quarto, der Bruder des Kaisers, hat an Beliebtheit gewonnen. Sehr einflußreich sind zum Beispiel Germanicus Avarus und Tiberius Durus. Aber sie sind sich spinnefeind. Ich frage mich manchmal, was für eine Macht sie haben könnten, wenn sie sich zusammenraufen könnten. Doch das wird wohl niemals geschehen. Flavius Furianus ist aus Hispania zurückgekehrt und es gab einigen Aufruhr um ihn. Angeblich hat er staatliche Gelder dazu genutzt, eine private Armee aufzubauen. Aber bewiesen ist davon noch nichts. Decimus Livianus, der in Parthien in Gefangenschaft geraten war, konnte befreit werden. Es gibt Stimmen, die behaupten, er sei ein parthischer Spion geworden, denn es sei zu einfach gewesen, ihn zu besfreien. Die Gens Decimus hat mehrere junge Männer, die in die Politik streben, die werden dann wohl Deine direkten Konkurrenten sein, wenn Du diesen Weg einschlagen willst."


    Still und unauffällig räumte Diomedes die Vorspeisen ab, nachdem er die Becher nachgefüllt hatte. Dann brachte er knusprig gebratenes Huhn, dazu wieder Brotfladen, mehrere Soßen und frisches Gemüse. Offenbar hatte er sich einiges an Arbeit gemacht mit diesem Mahl.

  • "Ich meinte meinen Vater. Der war doch Tribun bei der zweiten." Sermo grinste verschmitzt. Dass Valerian kein Verwaltungsmensch war, konnte er sich bildlich vorstellen. Ein wild mit dem Gladius in einem Haufen Papyri herumstochernden Praetorianer musste unglaublich amüsant wirken. (:D)


    Der Bericht über die politische Situation war äußerst interessant. Sermo registrierte mit Genugtuung, dass sein Vetter die Lage offenbar gut im Blick hatte und als Praetorianer recht nahe am Geschehen war. Perfekt, so ging er nicht völlig blind auf das Schlachtfeld der Intriganten und Verschwörer. "Dass der Kaiser nicht mehr in Rom weilt habe ich wohl der Acta entnommen. Wichtiger sind für mich die Interessen und Eigenheiten der Mächtigen. Der Vescularius scheidet für mich schon einmal aus, ein unbeliebter Mann kann nicht lange bestehen, wenn er keine Rückendeckung genießt. Da klingen die Namen Aelius oder Prudentius schon viel süßer in meinen Ohren. Sie beide scheinen von Makeln unbehaftet zu sein und zudem hohes Ansehen genießen zu können. Oder vielleicht doch der Tiberius?" Sermo hatte laut zu denken begonnen. Während dessen wurde der Hauptgang serviert, der ebenso köstlich duftete und aussah wie die Vorspeisen.


    Der junge Quintilier nahm sich vom Hühnchen und knabberte daran, nachdem er es in eine der soßen gedippt hatte. "Mhh, fohrzüglisch! Diomedesch, dasch ischt gutesch Fleisch." Kauen, Schlucken, Nachspülen. So lernte man das als Kind bereits. Als der Mund wieder leer war, fuhr Sermo fort. "Ich denke, ich sollte mich mal bei diesem Prudentius Balbus vorstellen, was meinst du? War er nicht auch einst bei den Praetorianern? Ich meine seinen Namen einmal in der Acta erwähnt gesehen zu haben. Wobei Aelius Quarto als Consular und Bruder des Kaisers...hm, eine schwierige Wahl."

  • "Sie sind alle drei einflußreiche Männer, die ihre Klienten gut fördern, sofern die Klienten ihren Pflichten nachkommen und loyal zu ihnen stehen. Prudentius Balbus ist der Klient von Aelius Quarto. Und ich bin der Klient von Prudentius Balbus. Ja, er war bei den Praetorianern. Und bekleidet jetzt eines der höchsten Ämter in der kaiserlichen Verwaltung." Er grinste ein wenig in sich hinein, als er dies seinem Vetter so ganz nebenbei mitteilte. Valerian nahm sich etwas Hühnchen und tunkte es in eine der Soßen. Wahrhaftig hatte Diomedes großartige Arbeit geleistet.


    Es dauerte einen Moment, da er erst kauen und schlucken mußte. Dann ein Schluck Wein. "Denk gründlich darüber nach. Tiberius Durus ist ein sehr traditionsbewußter Mann und sehr religiös. Ich bin mal mit ihm aneinander geraten und naja... es war schon ein wenig albern, daß er sich nicht auf Waffen durchsuchen lassen wollte. Aber an sich ist er ein guter Mann. Für Aelius Quarto würde ich mich vierteilen lassen, ebenso für Prudentius Balbus. Aber gut, das ist natürlich nichts, was Dich beeinflussen muß. Es sind gute Männer, alle drei. Und dem Kaiser treu. Vescularius.. naja, unbeliebt halt. Aber er fördert seine Klienten sehr. Und er hält alle Fäden der Macht in der Hand. Das ist durchaus ein Punkt, den man bedenken sollte."

  • Der Weinbecher in der Hand des jungen Quintiliers schwenkte leicht hin und her. Nachdenklich lauschte er den weiteren Worten des Vetters, der in seiner Position offenbar überdurchschnittlich viel Kontakt zur Oberschicht Roms genießen durfte. Sermos Augenbrauen wanderten gen Haaransatz. "Ich bin beeindruckt. Du weißt ja gut bescheid über die Verhältnisse. Jetzt habe ich einiges worüber ich mir Gedanken machen muss." Er schmunzelte und nahm einen Schluck Wein zu sich. "Nun, wie meine Entscheidung letzten Endes aussehen mag; Fest steht für mich, dass ich mich irgendwie beweisen muss, um für den Ordo Senatorius zugelassen zu werden. Und das ist nur durch Fleiß und Ehrgeiz zu erreichen. Ich werde die nötigen Kurse bestehen und mir eine Arbeit suchen. Vorzugsweise eine, wo ich nicht im Fahrwasser eines bejubelten Mannes mitschwimme, sondern bei der ich selbst Erfolge vorweisen kann. Die Frage ist: In Rom selbst? Oder würde ich auch eine Stelle in der Regionalverwaltung nehmen? Was würdest du mir raten?" Sermo wusste es wirklich nicht. Er würde wohl in den nächsten Tagen die Archive büffeln müssen und die verschiedenen Verwaltungen analysieren müssen, um einen geeigneten Posten zu finden.

  • Valerian lachte. "Es ist mein Beruf, Bescheid zu wissen. Ich weiß noch viel mehr, aber nicht alles darf ich Dir sagen." Er lachte wieder. Es hatte eben auch seine Vorteile, ein Praetorianer zu sein. "Du hast Recht: Du mußt Dich irgendwie beweisen. Einerseits bin ich der Meinung, daß hier in Rom nun einmal alle Fäden zusammenlaufen und deshalb hier ein guter Ort ist, um sich bekannt zu machen und zu zeigen, was man kann. Andererseits fehlt es in der Regionalverwaltung an guten Männern. Du könntest dort schnell etwas werden und Dich rasch beweisen. Ganz eigensüchtig gesprochen wäre es mir lieber, wenn Du hier in Rom bleiben würdest. Aber die Entscheidung treffen mußt Du letztendlich selbst. Wie wäre es, wenn Du Dir die Zeit nehmen würdest, Dich in aller Ruhe nach offenen Stellen zu erkundigen? Dann kannst Du viel besser entscheiden, wo für Dich die besten Chancen bestehen."

  • Sermo schaute nachdenklich drein. Er war ja gerade erst in Rom angekommen, sollte er dann schon wieder ausfliegen? "Ich werde wohl eine Stelle hier in der Stadt suchen," entschied er daher. "Aber du hast recht, ich werde erst einmal eine Nacht drüber schlafen und mich dann umhören. Immerhin bin ich heute erst hier angekommen." Er grinste leicht und biss vom zarten Fleisch ab, das die Soße so verfeinerte. So herrschte einen Moment Stille, denn beide hatten den Mund voll und Sermo wusste auch nicht so recht was weiter sagen. Um das Gespräch wieder aufzunehmen verfiel er wieder in weniger gehaltvolles Plaudern. "Sag, wann stehen die nächsten Schauspiele an? Irgendein besonderer Kampf, ein sehenswertes Theaterspiel, wo man die ansehnlichen Damen Roms betrachten kann?" Ein Grinsen unterstrich seine Frage. Seit Wochen hatte er nur Lysandra gehabt, die zwar ein tolles Weibsbild war, jedoch immer noch eine Lupa. Mit der konnte er sich nicht in der Öffentlichkeit sehen lassen, wenn er Höherem zustrebte. Sermo brauchte Frischfleisch. (:D)

  • Valerian nickte. "So ist's recht. Eile mit Weile. Nimm Dir die Zeit, Dir das Beste auszusuchen. Es sind durchaus gute Stellen zu bekommen." Er riß ein wenig vom zarten Brustfleisch ab und tunkte es in die Soße, bevor er es sich schmecken ließ. "Die Ludi Romani stehen an, da wird sicher für Dich etwas spannendes dabei sein. Leider bist Du ein wenig zu spät für das Stück AULULARIA. Das haben sie neulich im Marcellustheater gegeben. Ich war dort mit... einer reizenden jungen Dame. Wir hatten viel Spaß, das Stück war urkomisch und die Schauspieler wirklich gut. Und die Prügelei am Ende war auch nicht von schlechten Eltern. Es hätte Dir sicher gefallen." Valerian lachte und trank noch einen Schluck.

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