Büro des Marcus Vinicius Lucianus

  • "Vielen Dank," sagte Verus, während er durch Zufall auf seine Ledertasche klopfte. Er fühlte etwas und griff dann in den Beutel. Er zog eine Tabula hervor.


    "Bevor ich es vergesse." Er legte die Tabula auf den Tisch.




    An
    Marcus Vinicius Lucianus.


    Salve Lucianus, nach meiner Heimkehr aus dem fernen Ägypten in das ich im Namen des Senates geschickt worden war. Laden ich dich als Freund meines Patrons zu einer kleinen Feier zu meiner Rückkehr ein. Ich hoffe auf deine Anwesenheit, ich hoffe auch deine Frau kennen zu lernen.


    Die Feier wird in zwei Tage statt finden.

    Lucius Iulius Centho


    "Eine Einladung, Senator."

  • ... und so trat Verus ein. "Salve, Senator," grüßte er, wie gewohnt knapp. "Ich bin hier, um zu schauen, ob einige Dinge anstehen, die ich für dich erledigen kann. Darüber hinaus möchte ich noch einige Dinge politischer Natur mit dir besprechen, auch betrefflich meines neuen Postens," gab er dem Senator, wie es für einen Beamten üblich war, einen Überblick.

  • Wie hatte Lucianus davon erfahren? Verus wurde schnell klar, dass sich der Senator umhörte und auf dem neuesten Stand war, auch ohne seine Mithilfe. Er lächelte. "Ja, Procurator a Memoria. Eine anstrengende Tätigkeit. Die Eingewöhnungsphase war hart," offenbarte Verus die Wahrheit. Salinator und dessen Gesetzesänderungen verschwieg er aber noch zu diesem Zeitpunkt. Lucianus galt ja nicht unbedingt als Freund Salinators und er wollte das Verhältnis zwischen sich und ihm nicht zerstören. Lucianus war ein guter Römer mit dem sich Verus nicht zerwerfen wollte.

  • "Danke," sagte Verus mit einem stolzen Lächeln, doch dann verflog dieses Lächeln, um wieder Platz für einen neutralen Gesichtsausdruck zu machen. "Nicht unbedingt. Nur wollte ich dich vorwarnen, dass ich nicht unbedingt immer erreichbar bin. Jedoch werde ich dir weiterhin als treuer Mann zur Verfügung stehen, auch als Mitarbeiter. Nur muss ich die Arbeit in der Kanzlei nun mehr an die erste Stelle setzen. Mich verlierst du eigentlich nicht." Nun lächelte Verus doch wieder. "Es sei denn, dir hat meine Arbeit nicht gefallen?"
    Doch da klopfte es erneut und ein Sklave reichte Verus durch die Tür ein Schriftstück, das Verus skeptisch entgegennahm. "Du hast Post, Senator," begann er sofort wieder mit der Tätigkeit als Schreiber. Er legte das Dokument auf den Tisch, nachdem er es selbt kurz überflogen hatte. Ein weiterer Sklave brachte ein Paket herein und stellte es ab.




    Ad:
    Senator
    Marcus Vinicius Lucianus

    Villa Vinicia
    Roma


    Salve mein Patron,


    lange Zeit ist seit meinem letzten Brief an dich vergangen und leider habe ich noch keine Antwort bekommen. Sicherlich bist du schwer beschäftigt und gehst wie immer deiner nimmer endenden Arbeit nach.


    Umso erfreulicher ist es, dass ich vor kurzem meine Erhebung in den Ritterstand von der kaiserlichen Kanzlei mitgeteilt bekommen habe. Ich gehe davon aus, dass nicht zuletzt dein Einfluss dabei eine Rolle gespielt hat und möchte dir meinen tiefen Dank ausdrücken. Ich habe ein kleines Paket beigefügt, dessen Inhalt dich hoffentlich erfreuen und deinem Gaumen wohltun wird.


    Mit meiner Erhebung in den Ritterstand geht jedoch eine Problematik einher, der ich allein hier nicht so einfach Herr werden kann: Ich besitze noch nicht den erforderlichen Landbesitz. Kannst du in dieser Hinsicht etwas für mich tun? Hast du Besitzungen im näheren Umland, die du an mich zu veräußern bereit wärst? Lass mich bitte in naher Zukunft wissen ob du Lösungsmöglichkeiten für mich siehst, damit ich mich notfalls anderweitig umsehen kann.


    Hier in Mogontiacum gibt es ansonsten recht wenige Neuerungen. Die Curia Civitatis hat kürzlich eine Lex Municipalis verabschiedet, die gemäß der neuen Lex Provincialis die Regierung des Stadtgebiets wesentlich in die Hände der Mogontiner legen wird. In Confluentes scheint es Probleme zu geben, so dass der Praefectus Alae höchstselbst angeblich einschreiten musste. Die Ermittlungen laufen diesbezüglich noch.
    Meiner Familie geht es gut, mein Sohn wächst und erstarkt und ist auf dem besten Wege mir ein guter Erbe zu werden. Die Kinder meiner Schwägerin Duccia Elva entwickeln sich ebenfalls sehr gut. Was kann ich sonst noch berichten? Dein Bruder macht seine Arbeit hervorragend, auch wenn man ihn nicht häufig in der Öffentlichkeit sieht. Nichts desto trotz ist es derzeit ruhig in Germania, während der erste Schnee sich auf die Erde niederlegt und die Provinz vorerst in die übliche winterliche Stille taucht.


    Wie stehen die Dinge in Rom? Selten erfahren wir hier mehr als bloße Gerüchte. Die Acta selbst bringt ja nun auch nur relativ wenig zur politischen Lage der ewigen Stadt. Wie entwickeln sich die Beziehungen im Senat? Was treibt Salinator? Es scheint, als gäbe der Senat sich damit zufrieden dem vescularischen Schauspiel zuzusehen, ohne Widerworte vorzubringen.



    In Erwartung deiner Antwort verbleibe ich mit den besten Wünschen und freundlichem Gruße aus dem hohen Norden.



    Die Götter ewig mit dir




    [Blockierte Grafik: http://img192.imageshack.us/img192/7356/sigmarsus.png]
    _________________________________________________________
    Numerius Duccius Marsus
    Casa Duccia - Mogontiacum - Germania Sup.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruen.png]


    "Ein Klient, namens Duccius Marsus, grüßt dich und sendet dir eine sogenannte Gaumenfreude. Er fragt nach dir und warum auf seinen letzten Brief nicht geantwortet wurde. Ebenso freut er sich darüber, dass du ihm womöglich in den Ritterstand verholfen hast. Nun mehr braucht er ein Grundstück. Darüber hinaus hat seine Stadt, Mogontiacum, ein neues Lex verabschiedet," berichtete Verus über den Inhalt. "Er fragt nach den sonstigen Dingen in Rom: Senat, Salinator et cetera." - schloss Verus mit einem Nicken ab.

  • "Das freut mich, verus, ungern würde ich auf deine Hilfe verzichten...."


    Dann las ich gleich den Brief und Verus bekam gleich wieder Arbeit


    "Schreib ihm zurück, meine Glückwünsche und Grüße, ein paar Neuigkeiten von Rom und lass ihm aber auch gleichzeitig wissen, recht nett verpackt, dass ich mich momentan ausser Stande sehe, meine Ländereien zu verkaufen. Wenn er allerdings finanzielle Hilfe braucht, werde ich ihm gerne zur Seite stehen."

  • "Und ich würde ungerne auf die Arbeit hier verzichten, da sie eine gelungene Abwechslung darstellt," konterte Verus ein wenig schelmisch.


    "Ich werde ihm bald möglichst antworten. Möchtest du den Brief zur Korrektur haben oder soll ich ihn direkt abschicken?"

  • "Es ist meine Aufgabe," antwortete Verus ein wenig geschmeichelt. Ihm dankte ein Senator von diesem Range? Ein gutes Gefühl.


    Und wieder brachte ein Sklave einen Brief herein. Sobald Verus im Haus erinnerten sich wahrscheinlich viele Sklaven daran, dass es noch Brief gab. Dieser Sklave reichte Verus den Brief. Verus überflog auch diesen und teilte seinem Senator mit: "Dieser Brief ist von deinem Bruder. Er kehrt aus Germanien zurück. Er wurde abgelöst. Du mögest einen Sklaven nach Misenum schicken, um dort alles für eine Geburt vorzubereiten. Jedoch wird er kurz in Rom Halt machen."


    Nun legte Verus den Brief auf den Schreibtisch vor Lucianus.


    An
    M. Vinicius Lucianus
    Villa Vinicia, Roma


    Salve mein Bruder,


    lange hast du nichts mehr von mir gehört und ich habe auch nicht vor, großartige Neuigkeiten hier reinzuschreiben. Das hätte auch wenig Sinn, denn in wenigen Wochen werde ich abgelöst und reise dann mit Frau und Kind direkt nach Hause. Ich möchte dich bitten, einen Sklaven nach Misenum zu meinem dortigen Landsitz zu schicken, um alles für unsere Ankunft vorzubereiten. Meine Frau ist hochschwanger und ich möchte nicht, daß sie unser Kind in Rom zur Welt bringt. Selbstverständlich werden wir zuvor in Rom Halt machen, zumindest ein paar Tage.


    Es gefällt mir zwar nicht im Winter die Alpen zu überqueren, doch wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. Jedoch freue ich mich wieder auf Zuhause. Bis hoffentlich bald.


    Vale,
    dein Bruder
    M. Vinicius Hungaricus

  • "Das ist schön, etwas unerwartet aber doch freudig..... kannst du mir bitte Phaeneas schicken lassen....."


    Dann nahm ich den Brief entgegen und las ihn selbst nochmal durch, gleich dabei in Gedanken, wie jetzt vorzugehen sei.....

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