[Grundausbildung] Appius Quintilius Promotus

  • Diesesmal war er nicht dabei, sondern Agricola und Lusianus mußten die Pfeile einsammeln. Dafür durfte er aber als erstes auf das Ziel schießen.


    Er nahm die Grundstellung ein, legte den Pfeil auf, spannte die Sehe und visierte das Ziel an. Er wartete einen kurzen Moment um den Wind noch einzuschätzen und ließ dann schließlich den Pfeil los. Dieser verpasste nur ganz knapp die Mitte des Ziels.
    Die Anderen bis auf Agricola welcher mit dem Bogen überhaupt nichts anfangen konnte, wie er es schon beim ersten Versuch bewieß, verstreuten ihre Pfeile mal näher an der Mitte und mal weiter außen auf der Platte.

  • Gallio war´s zufrieden.
    Das reicht mir für heute Männer!...Pfeile einsammeln und dann ist Feierabend,...Morgen werden wir uns mit der guten alten Sportart Ringen beschäftigen,...also, Morgen keine Rüstung, keine Waffen,...wir treffen uns zur hora prima,...pünktlich!...wer unbedingt noch weiterüben will,...bitte, aber ich will keine Verletzten haben!
    Daraufhin verlies Gallio den Campus.

  • Die Männer sahen sich an und zuckten mit den Schultern. Sie hatten alles erwartet nur nicht so etwas. Aber ihnen war es recht. Und wenn sie so den Himmel betrachteten, sogar sehr recht. So hatte Promotus wenigstens Zeit seinen Brief zu schreiben.


    So sammelten sie noch die Waffen und Ausrüstungsgegenstände ein um sie dann ins Lager zu schaffen. Dann würden sie sich einen Gemütlichen auf der Stube machen.

  • Das Ringen war Gallio´s Leidenschaft. Er war nicht unbescheiden in der Ansicht, daß es nur wenige mit ihm aufnehmen konnten.
    Deshalb ließ er die Männer auch nur lose im Halbkreis um sich antreten.
    Motiviert klatschte er in die Hände.


    Salvete Probati!...movemini!
    Heute werden wir uns dem Ringen widmen.
    Das Ringen ist eine Kunst, die ihr beherrschen müsst, solltet ihr einmal waffenlos auf einen Gegner treffen.
    Daher ist es nicht so wichtig, die Konditionen des sportlichen Ringkampfes zu beachten. Stattdessen ist Effektivität wichtig....der Feind will nur eines euch töten ...und ihr,...denke ich...die Schlacht überleben...
    Als besonders empfindliche Trefferzonen bietet sich Kopf, Hals und das Gemächt an.


    Er ließ die Worte wirken und tauschte einen ausdruckslosen Blick mit seinem Optio.


    Wir werden das Ganze heute üben - hierbei verzichtet ihr aber auf die drei Trefferzonen, damit am Schluss noch alle leben....Also versucht euren Gegner zu Boden zu bekommen...
    Bildet jetzt Zweiergruppen und beginnt den Kampf - Ausführung!

  • Mit Ringen konnte Promotus nun überhaupt nichts anfangen, dann lieber Bogenschießen. Aber gut, man konnte ja nicht alles haben.
    Agricola hingengen schien sich sehr darüber zu freuen. Er sah auch schon irgendwie nach dem Typ aus, der sich hin und wieder in den Straßen Roms oder sonstiger Städte, den ein oder anderen Kampf geleistet hatte.


    Agricola der Arsch, stellte sich auch prompt neben Promotus. Er hatte mit ihm ja auch mehr oder weniger noch eine Rechnung offen. Also gut, wenn es so sein soll. Er würde sein Fett schon wegbekommen.


    So stellten sich Beide in einer Art von Grundstellung auf. Promotus war nicht der, der angriff, sonder Agricola. Der Quintilier versuchte den Aufprall seines Gegners abzufangen was ihm eher nicht so gut gelang wie er es eigentlich wollte. Allerdings kam der Angrif Agricolas auch nicht wirklich zum tragen. So wurschtelten sie einige Momente so rum bevor Agricola Promotus einen Schlag in die Magengend verpasste. Promotus taumelte ein Stück weit zurück und Agricola warf sich mit voller Wucht auf ihn. Im letzten Moment konnte sich Promotus wegdrehen, so dass sein Widersacher ins Leere stürzte. Dass war nun der Moment welcher es auszunutzen galt. Der Magen schmerzte zwar noch und die Luft war herausen aber irgendwie schaffte es Promotus sich auf Agricola zu schwingen und ihm einen Schlag in die Seite zu verpassen...


    Die anderen Kämpfe hingegen verliefen mehr oder weniger unspektakulär. Die Pärchen rauften nur miteinander wärend es bei Agricola und Promotus um ein klein wenig mehr ging.

  • Gallio, einem guten Ringkampf nie abgeneigt beobachtete die einzelnen Kämpfer.
    Hier und da griff er ein und gab mürrisch seine Ansicht zum Besten.
    Bald stand er bei Promotus, der einem Gegner hatte der ihm wohl auch privat nicht sehr zugeneigt war. Die Art und Weise, wie die beiden sich schlugen grenzte schon mehr an eine Tabernenrauferei als an einen ordentlichen Ringkampf.
    Etwas in ihm riet ihm einzugreifen,...doch etwas anderes in ihm forderte ihn zu einer Wette auf,...einer Wette wer diesen Kampf wohl gewinnen möge.
    Immer wieder zog er das Gesicht zusammen, wenn er einen Schlag und dessen Wirkung sah.
    Der Kampf war rauh und gerade noch am Rande der Legalität.
    Da rollte sein Wettfavorit nach oben und er grinste leise nickend.
    Er wandte sich den anderen zu und bellte seine Befehle.


    Militeees, ....veniteeee!


    Nach kurzer Zeit sammelten sich die Männer um ihn herum.
    Alle mehr oder weniger abgerissen und aus kleineren Verletzungen blutend.


    Milites,...ihr habt heute einen kleinen Eindruck gewonnen, was es bedeutet seine Kraft gegen die eines anderen Mannes einzusetzen.


    Sein Blick glitt durch die Runde.
    ...ein jeder von euch hat sicherlich auch bemerkt, daß ihm der Gegner zuweilen überlegen war, sei es an Kraft oder Finesse.


    Bestätigendes Nicken...


    ...daher rate ich euch, übt den Ringkampf,...am besten bei jedem Thermenbesuch,...denn glaubt mir, im Gegensatz zum heutigen Tag und zum heutigen Gegner wird ein rasender Barbar euch rasch den Garaus machen! Laßt das nicht zu, stärkt eure Muskeln, übt Griffe,...auch die schmutzigen...


    Ein Grinsen ließ kurz die Zähne aufblitzen, ...wölfisch,...kurz,...dann wurde sein Gesicht wieder ernst.


    Für heute ist Schluß,...ab in die Therme! Ihr beiden da,...herkommen!...die Anderen ...abite!


    Sein Finger wies auf Promotus und Agricola.
    Kurz nachdem sich die Anderen getrollt hatte sah er die beiden ernst an.


    ...was war das eben?

  • Die Männer hatten sich versammelt und nahmen die Worte des Ausbilders auch sehr zu Herzen. So nickten sie ihm zu. Als er sie schließlich entließ, wollte auch schon Promotus sich in die Therme begeben um seinen geschundenen Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Er wollte sich schon wegdrehen, als der Optio auf ihn und Agricola deutete.


    Promotus zuckte mit den Schultern.


    Ein Ringkampf der mit etwas mehr Härte ausgeführt wurde als bei den Anderen?


    Agricola die feige Sau, stierte nur gerade aus ohne auch nur ein Zuck von sich zu geben. Hoffentlich war er wenn es zu einer Schlacht kam, nicht einer der sein Gladius den eigenen Leuten in den Rücken rammte.

  • Da schwang etwas wie Corpsgeist beim Quintilier mit, Gallio wußte so etwas zu schätzen. Jedoch dieser Agricola war ihm nicht geheuer.
    Gallio nickte verstehend.
    Quintilius,...willst du mich für dumm verkaufen?...was läuft da zwischen euch?
    Dieser stiere Blick...
    Agricola...?...was hast du zu sagen?
    Da schwelte etwas, schien ihm,...so etwas mußte man schnell klären und beenden, sonst griff das auf das ganze Contubernium über.

  • Das würde ich mich nie getrauen. Ich sage aus Prinzip immer die Wahrheit.


    Schummelte der Quintilier ohne rot zu werden.
    Noch bevor Promotus antworten konnte, wandte sich Gallio an Agricola.


    Was soll ich es beschönigen. Wir mögen uns eben nicht sonderlich. So etwas kommt in den besten Familien vor.


    Erklärte dieser ohne große Umschweifen und verzog dabei sein Gesicht. Dass er nicht ausgespiehen hatte, war alles.

  • Allerdings kam so etwas in den besten Familien vor. Gallio nickte verstehend und entgegnete,
    So ist das also?...du verschwendest deine niederen Gefühle an einen Kameraden,...
    Sein Blick fiel auf den Quintilier,...nunja,...dieser Agricola war ein waschechter Römer,...Promotus hingegen offensichtlich Punischer Abstammung. Doch das tat nichts zur Sache,...sie entstammten alle einem Imperium, dienten alle dem einen Kaiser. Er straffte sich und bellte,
    Das hört auf, Agricola,...draussen vor dem Limes gibt es genug was du fürchten solltest! Dieser Kamerad da wird neben dir stehen, deine Flanke schützen,...dir vielleicht sogar das Leben retten! ...du solltest dich schämen derart niedere Berweggründe in das Contubernium zu tragen! Besinn´dich...
    Es war ihm ernst,...
    Und jetzt trollt euch!...Morgen üben wir Formationen,...volle Ausrüstung,...sagt es den Anderen,...abite!

  • Promotus stand still da und zuckte sich nicht. Innerlich aber, grinste er sich eins. Agricola hingegen wirkte recht angepisst. Am liebsten hätte er Gallio seine Meinung gegeigt und was von seinem Gelabere hielt. So aber nickte er nur und verschwand dann in Richtung der Thermen.


    Auch Promotus machte sich auf den Weg dort hin, allerding in ein paar Metern Abstand zu Agricola. Er hatte jetzt keine große Lust auf irgendeien Debatte oder was auch immer.

  • Neuer Tag, neues Glück, hieß es mal wieder auf dem Exerzierplatz, wo heute erneut die lächelnde Sonne über den Übenden fehlte. Doch für Gallio war diese Tatsache nun kein Weltuntergang, denn man war diese in Germanien eh gewohnt. Außerdem war er bei bestem Willen auch nicht bereit, die Ausbildung deswegen zu stoppen, was ja mehr als banal gewesen wäre. Es musste einfach weiter gehen...


    Heute beschäftigten sie sich mit Formationen, welche eine große Portion Gemeinschaftssinn erforderten. Es ging los mit der Testudo!


    Salve Probati!...heute werdet ihr lernen wie man eine Testudo erstellt,...eine unserer nahezu unbezwingbaren taktischen Formationen!Die Formationen sind verdammt wichtig für euch.
    Wer sie in der Schlacht nicht einhält, gefährdet sich und alle anderen.
    Und er wird von mir höchstpersönlich zu Tode geprügelt, wenn ich ihn in die Finger bekomme!.


    Er sah die Männer bestätigend nickend an und sie bemerkten wohl daß er es ernst meinte, denn er wirkte sehr ernst und entschlossen.


    Die bekannteste Formation ist wohl die Testudo, die Schildkröte. Sie dient zum Anrücken gegen Festungen oder Pfeilhagel.
    Es ist wichtig, den Panzer dicht zu halten, egal was passiert. Die Vorderen halten also ihre Scuta aneinander, die linke Seite die seinen nach außen. Der Rest macht ein Dach über alle.


    Er suchte in den Mienen derMänner nach Zweifeln. Doch bevor diese anfangen konnten zu denken bellte er,


    Los, wir probieren's gleich aus!



    Er trat ein Stück zurück, dann brüllte er


    Teeestudoooo!




  • Die kleine Gruppe der Auszubildenden war angetreten und hörte den Erklärungen und Anweisungen des Ausbilders zu.
    Allerdings fragte sich Promotus wie es denn aussehen und ob man diese Formation denn überhaupt richtig hinbekommen würde mit den paar Hanseln die sie waren. Aber er wollte es auch nicht groß darauf ankommen lassen und schnappt sich sein Scutum und hielt er sich über den Kopf wärend die Anderen ihre Positionen einnahmen um der Formation wenigstens halbwegs ein "Bild" zu geben. Es mußte wirklich ein Bild für Götter sein.

  • Mißmutig betrachtet Gallio das Konstrukt, welches sich ihm da bot.


    Milites,...movemini!bellte er und stampfte zu einer anderen Gruppe von Probati die etwas abseits ausgebildet wurden.
    Ein kurzes gespräch mit dem Ausbilder und kurze Zeit später kam dieser mit seiner Truppe herbei.
    Jetzt waren sie 24 Mann, damit dürfte es besser klappen.
    Gallio einigte sich mit dem Kameraden darauf, daß er die Kommandos gab und kurz darauf erschallte sein Befehl.
    Militeeeees...in Formatioooon,...Testuuudooooo!
    Wäre doch gelacht,...dachte er bei sich!


  • Man hätte meinen können, Gallio würde auch noch Gedanken lesen können. Oder aber war die Formation wirklich nur grottig mit den paar Mann, dass man es schon gar nicht mehr Formation hatte nennen können.
    So warteten wir kurz ubd Gallio verschwand zu einer anderen Truppe mit der er dann im Schlepp auch prompt auftauchte. Jetzt sah die Sache schon ein klein wenig anderst aus, und wahrscheinlich auch die Formation.


    Nachedem Gallio also erneut den Befehl gegeben hatte die Testudo zu bilden, hörte man ein Klappern und Klirren was man so zuvor nicht wargenommen hatte. Geht doch.


    So stand schließlich eine halbwegs brauchbare Formation vor ihm.

  • Gallio lief um die Formation herum und schlug oder trat gegen irgendwelche Lücken die er entdeckte.
    Schließlich war er zufrieden. Er sah zu seinem Ausbilderkollegen und grinste ihn an. Dieser wußte was nun kam und grinste zurück.
    An die Testudo gewandt bellte er,
    So, jetzt habt ihr eure Testudo,...jetzt fangt man an zu gehen und haltet die Testudo geschlossen...
    Der andere Ausbilder begann faustgroße Steine anzuhäufen.
    Teeestuuudoooo,...aequatis passibus....pergiteeeee!
    Der andere Ausbilder begann jetzt die faustgroßen Steine gegen die Formation zu werfen. Krachend schlugen sie gegen die Scutii.
    Gallio hielt sich ein wenig abseits, damit ihn im Eifer des Gefechts nicht noch einer von den Steinen traf.
    Stellt euch vor,...die Weiber und Knaben der Germanen bewerfen euch mit Steinen und allem was sie finden können,...sie schreien und kreischen,...laufen mit blanken Möpsen vor euch her, provozieren euch..
    Wieder krachte ein Stein gegen die Formation.



    GTP

  • Als die Steine an die Schilde ballerten duckten sich dir Männer unter oder viel mehr in dem Schildwall instinktiv, bzw. sie zogen die Köpfe ein. Von dem Krach einmal ganz zu schweigen. Man konnte ja kaum sein eigenes Wort verstehen sollte man etwas zu sagen haben. So marschierte die kleine Testudo zwar recht wackelig aber trotzdem zielstrebig auf den Feind zu, der je näher man kam immer lauter wurde. So zumindest die Vorstellungen der Probati. Von den nackten Möpsen jetzt einmal ganz zu schweigen. 8)

  • Gallio winkte dem steinewerfenden Kameraden zu und gab ihm ein Zeichen, kurz darauf liefen sie Beiden, von Rechts und Links auf die Testudo zu und krachten in dessen Seite.
    Doch es gab kein Durchkommen was Gallio zufrieden bemerkte.
    Doch das brachte ihn nur auf eine waghalsigere Variante.


    Mit einem Satz sprang er auf das "Dach" der Testudo und begann darauf herumzutrampeln, während sein Kollege weiter von der Seite dagegen rammte.
    Die Übung kam einem Ernstfall schon recht nahe. Verbissen versuchte er den Rand eines der Scutii hochzuziehen.


  • Als die beiden Ausbilder in die Formation krachten, rumpelte es nicht schlecht und man konnte meinen man wäre in ein heftiges Gewitter geraten, ja so konnte man es vergleichen. Aber die Männer welche an den Seiten der Formation marschierten hielten glücklicherweise stand.


    Kurz ließ der Angriff nach als aufeinmal die Legionäre einen mächten Druck von oben verspürten. Einer der Ausbilder ist doch tatsächlich auf das Dach der Formation gesprungen und riß und zerrte nun an den Schildern. Hin und wieder lockerte sich ein Scutum aber nicht für lange. Die Probati konnten die offene Stelle immer wieder halbwegs rasch schließen und verpassten dem Optio einige kleinen Schrammen mit den Kanten der Schilder.


    Sim-Off:

    Wie schaut`s mit der Schola aus?

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