ZitatOriginal von Quintus Germanicus Sedulus
„Nichts zu danken!“, erwiderte Romana lachend. „Ich finde es gut, dass du keiner von diesen Speichelleckern bist, die leider nur zu häufig in Rom anzutreffen sind.“ Sie spielte damit natürlich auf die Klientel ihres Bruders an. Sie verachtete diesen Haufen, jeden einzelnen von ihnen. „Sicherlich.“, erwiderte sie nur auf Sedulus‘ Bemerkung, was das Thema wohl nun abschloss. Immerhin wusste sie nun, was sie nicht tun würde – kämpfen lernen. Sie gratulierte sich innerlich nochmals dazu, dass sie Vestalin geworden war, das war genau der richtige Lebensstil für sie.
Sie hörte weiterhin aufmerksam zu, als Sedulus weitersprach. Die Sache mit den Tiberiern fand sie traurig, was man auch an einem etwas bekümmerten Zug um ihren Mund sehen konnte. „Das ist nicht nur schade, sondern auch merkwürdig.“, versetzte sie und konnte nur der Versuchung nicht widerstehen, wieder etwas aus ihrem Becher zu trinken. „In diesem Fall gibt es aber viele andere gut qualifizierte Leute, die du noch immer fragen kannst. Und mit denen du klar kommst.“ Zumindest hoffte sie dies.
Sie hörte Sedulus‘ Worte sich genau an und staunte. „Welch abstruse Sprache!“, platzte sie heraus. „Kriegt man da nicht einen Krampf im Hals?“ Sie versuchte, die ersten Worte zu imitieren, aber sie scheiterte damit, als sie an einem besonders unaussprechbaren Konglomerat an Konsonanten sich versuchte. „Puh, grässlich.“ Sie verzog den Mund, als ob sie einen bitteren Geschmack dort drinnen hätte, und spülte mit ihrem Getränk nach.
„Kelten... sind die um so vieles besser?“, fragte Romana und schüttelte, quasi als Antwort auf ihren Satz, den Kopf. „Sie erinnern mich an Brennus. Vae victis, wehe den Besiegten?“, kramte sie das berühmteste Zitat des alten Keltenkönigs hervor. „Tja, jetzt sind die Kelten die Besiegten, und deshalb haben sie sich nach uns zu richten!“, meinte sie spitz. „Diese Druiden, abscheuliche Dinge habe ich schon über sie gehört.“ Sie atmete aus und nahm ihren roten Schleier ab, sodass ihr rostbrünettes, gelocktes Haar zum Vorschein kam. Früher war es wuschelig und notorisch unordentlich gewesen, jetzt aber, als Vestalin, dachte sie, ihrer Göttin würde es wohl mehr gefallen, wenn sie kürzeres, dafür gründlich geschniegeltes Haar hätte.
Als seine Frage kam, blickte sie ihn erst einmal erstaunt an, bevor sie losgrinste. „Sedulus... worauf willst du hinaus?“, fragte sie, sie einem nicht minder schelmischen Lächeln. „Du kriegst, was auch immer du willst.“ Vor allem für eine Vestalin war dies eine mehr als nur gewagte Zusage. Sie konnte jetzt nur hoffen, Sedulus wollte jetzt nicht eine heiße Runde im Bett mit ihr... "Solange es vernünftig vertretbar ist.", fügte sie hastig hinzu.
„Du magst keinen Fisch? Ach komm, Fisch ist prima.“, behauptete sie. „Forelle! Felchen! Lachs! Flunder!“, zählte sie ihre Lieblingsfische auf. „Köstlich!“, suggerierte sie ihm.