Übungsmarsch der Prima

  • "Bei wem die Stoffhülle reißt hat selbstverständlich den Kampf sofort zu verlassen." ergänzte Licinus die Ausführungen seines Vorgesetzten.


    "Ich würde sogar sagen der jeder Treffer macht kampfunfähig. Das ist einfacher zu kontrollieren. Ich nehme an, die centurionen fungieren als Schiedsrichter?" fragte er nach, oder wollte sich sein Vorgesetzter nur auf die Soldaten verlassen? Das erschien ihm allerdings sehr vertrauensvoll.

  • "Guter Einwand", sagte Ursus mit einem anerkennenden Nicken. Sie mußten sichergehen, daß die Männer sich nicht gegenseitig abschlachteten. "Gut, jeder Treffer macht kampfunfähig. Und ja, die Centurionen fungieren als Schiedsrichter, zumindest in Zweifelsfällen. Immer und überall werdet ihr nicht dabei sein können. Wenn sich zwei gar nicht einigen können, dann gelten sie beide als besiegt, ganz einfach. Wenn wir das vorher ansagen, werden sie sich gewiß an die Regeln halten. - Ich bin wirklich gespannt auf dieses Experiment. Aber selbst wenn es ein Reinfall wird, war es den Versuch wert."








  • Antoninus war über Stolls das Namentlich Positiv erwähnt worden war. Auch wenn das Licht das auf die Centuria gefallen war nicht das Beste war. Der Centurio hatte so gar die Männer die Ausgefallen waren bestraft und für den Rest der Übung auf Gerste gesetzt. Das dürfte für die Meisten Männer mehr als nur unangenehm sein. Sicher war Gerste essen nicht sehr angenehm, aber Antoninus war sicher das der Verlust des persönlichen Ansehens den das mit sich bringen würde deutlich schwerer wiegen würde.

    Aber irgend etwas planten der Tribun und der Centurio schon für den Nächsten Übungsabschnitt.
    Antoninus war schon gespannt das jetzt kommen würde.


    [Blockierte Grafik: http://img375.imageshack.us/img375/1349/kopievoniulia7rq.jpg]

  • Ihr Frühstück hatten die meisten Männer schon längst beendet und nur hier und da schabte noch jemand ein paar Reste aus einem Topf. Die erfahrenen Soldaten nutzten die Zeit bis zum nächsten Befehl dazu, ihre Ausrüstung in Ordnung zu bringen, irgendetwas zu putzen, zu bürsten, zu wischen, zu spülen oder sonstwie zu reinigen. Damit machte man sich kaum unnötige Anstrengung, man sah beschäftigt aus und die nächsten Kontrolle kam ohnehin irgendwann. Die weniger erfahrenen Soldaten machten es ihnen nach, wenn sie schlau genug waren, auch wenn sie den Sinn noch nicht ganz einsahen. Und die übrigen hockten faul in der Gegend herum, kramten Würfel heraus oder schauten den anderen bei der Arbeit zu, bis sie von ihrem Stubenältesten dazu aufgefordert wurden, sich auch nützlich zu machen. Immerhin waren sie in einem Übungslager und wenn ein Soldat eine Sache bestimmt nicht üben musste, dann war es Freizeit zu genießen.

  • Die Zeit tröpfelte dahin und die Soldaten vebrachten sie, so gut es ging. Hier und dort begannen sie, schon das Korn für das Abendessen zu mahlen, denn so wie es aussah, würden sie das Lager heute nicht wieder abbrechen. Alle rechneten damit, dass sich die Offiziere noch irgendeine Anstrengung ausdenken würde und da sorgte so mancher lieber vor, um die lästigen Arbeiten schon vorher erledigt so haben. Wer wusste schon, wie müde sie am Abend sein würden?


    Priscus nutzte die Ruhe, um erneut ein paar Mann mit Werkzeug zu den Verschanzungen zu schicken und diese weiter ausbessern zu lassen, wo die Rinder sie in der Nacht besonders stark beschädigt hatten. Natürlich arbeiteten die Toten der Nacht auf der Außenseite, wo sie kaum darum herum kamen, durch die Kuhscheiße zu laufen.

  • "Auf jeden Fall mal etwas neues." bestätigte Licinus, der nichts davon wusste, dass dergleichen schon für seinen ersten AÜbungsmarsch geplant war, der dann aber bekannterweise abgebrochen worden war.
    "Ich nehme an, du möchtest die übrigen centurionen selbst informieren?
    Abmarschbereitschaft nach dem Frühstück?"
    *


    Sim-Off:

    * da wir schon ein Frühstück am laufen haben wäre alles andere ungünstig ;)

  • Auch Ursus ahnte nicht, daß es schon ähnliche Planungen für einen früheren Übungsmarsch gegeben hatte. Aber das war auch nicht wichtig. Für die Männer würde es auf jeden Fall etwas Neues sein.


    "Ja, ich werde die anderen Offiziere unterrichten. Und nach dem Frühstück paßt mir hervorragend, ich muß ja noch Anweisungen für die Reiter verfassen und hier hinterlassen." Außerdem mußte er Cimon informieren, daß er packen mußte. "Sollte Dir noch etwas einfallen, was wir noch bedenken sollten, dann komm jederzeit zu mir, Centurio." Immerhin fehlte es Ursus ja selbst an Felderfahrung.







  • Kaum war das Frühstück beendet donnerten die Stimmen der verschiedenen Offiziere auch schon durch das Lager:
    "Marschbereitschaft herstellen! Wird's bald ihr faulen Säcken?! Ihr werdet hier nicht pro Stunde bezahlt.
    Seht zu, dass ihr in die Gänge kommt, ihr Söhne von dreckigen griechischen lupae"

    Das waren noch die freundlicheren Aussrüche, mit dennen die Offiziere die Männer bedachten, denn auch sie hatten schlechte Laune durch den wenigen Schlaf.
    Nach einigen Sekunden fielen dann die cornicenes mit ihren Instrumenten in den Krach ein.
    Licinus sah den Gesichtern einiger Veteranen an, dass diese verwirrt waren, denn es klang so, als ob das Lager komplett geräumt, aber nicht abgebaut werden würde. Und tatsächlich blieben ja nur die Reiter zurück.

  • "Na endlich", brummte Priscus und stapfte zu seinem Zelt zurück, um sein Bündel zu packen. Fell und Decke einrollen, Kleinkram in die Tasche packen, Mantelsack auf die Tragestange, Tasche dazu, Kochgeschirr dazu, Decke obendrauf, Hülle über den Schild ziehen.


    "Von Lager abbauen hat keiner was gesagt!", ermahnte er dann ein paar Soldaten, die sich mit unnötigen Arbeiten aufhielten. "Aber wehe, jemand erleichtert deswegen sein Marschgepäck und lässt was hier!"

  • Entlich kam mal ein Befehl na dann schien es ja endlich los zu gehen. Nur war die Stimmung ds Centurio´s nicht die beste was nicht verwunderlich war nach dem gestrigen Abend. So packten alle zügig ihre Sachen zusammen keiner schien Lust und Muse zu haben zu hinterfragen warum das Lager stehen bleiben sollte. Antoninus war recht Schnell fertig und trat dann in die Marschordnung ein und warte einfach darauf was als nächstes befohlen werde würde.




    [Blockierte Grafik: http://img375.imageshack.us/img375/1349/kopievoniulia7rq.jpg]

  • Natürlich waren die Zelte schon abgebaut worden, sie brauchten sie ja noch. Cimon würde sich schon darum kümmern, daß Ursus' Sachen alle ordentlich verpackt wurden. Er selbst hatte reichlich anderes zu tun. Mußte er doch dafür sorgen, daß hier alles so geschah, wie es sollte. Für den Notfall hatte er allerdings auch noch einen Boten. Für den Fall, daß sie kurzfristig doch noch umplanen mußten. So war es allerdings schöner, denn die Männer würden kaum ahnen, was ihnen bevorstand.


    Nachdem alles geregelt war, schaute sich Ursus nach Cimon um. Gewiß hatte er Arbo bereits gesattelt und wartete nur noch auf ihn.






    Edit: Sig





  • Es reichte nur ein kleiner Wink und Cimon fing umgehend damit an, den Inhalt des Zeltes zu verpacken. Er war recht effektiev darin. Zum Abbau aber wurde ihm erneut von Soldaten geholfen. Als alles auf dem Wagen verladen wurde, sah der Nubier einen anderen Mann dort oben, als zuvor. Er sah recht freundlich aus und half dem Sklaven sogar bei dem was noch zu tun war. Nur nebenbei sah er den Knecht, der ihn derart schlecht behandelt hatte. Dieser nickte Cimon sogar zu, ging ihm aber ansonsten schon fast ängstlich aus dem Weg.
    Lächelnd stellte Cimon fest, das der Schutz seines Herren kein leeres Versprechen war. Mit der Hilfe des Knechtes, mit dem er sich recht gut verstand, war er recht schnell und konnte sich so auch gut um Arbo kümmern. Bei dem Wallach achtete er darauf nicht zu hektisch und doch schnell fertig zu werden. Für die Gedult des Tieres gab es auch umgehend einen Apfel für das Reittier des Herren.


    Als er sich vergewissert hatte, das alles vorbereitet und fertig zum Abmarsch war, brachte er also Arbo zu seinem Herren. Nur kurz lächelte der Nubier, als er seinen guten Dominus sah und strich Arbo über die Stirnpartie. Ein fragender Blick, kurze Verständigung, ohne Worte und er brachte das Tier zu Ursus. Auch wenn die beiden sich noch nicht so gut kannten, glaubte Cimon daran, zumindest einfache Signale seines Herren verstehen zu können. Stellte sich nur die Frage, ob dies auch jetzt der Fall sein mochte.

  • Und da war er schon. Cimon war tatsächlich ausgesprochen zuverlässig, wie Ursus zufrieden feststellte. Er trat auf sein Pferd zu und ließ sich von Cimon auf den Pferderücken helfen. Zwar könnte er es auch ohne diese Hilfe, doch er fand, er konnte es sich durchaus leisten, sich hochhelfen zu lassen. So lief er wenigstens nicht Gefahr, durch zuviel Schwung auf der anderen Seite gleich wieder herabzufallen.


    "Danke, Cimon. Das war genau im richtigen Moment", raunte er dem Sklaven leise zu. Dann lenkte er sein Pferd dorthin, wo er in die Marschordnung gehörte. Als alle Männer angetreten waren, gab er ein Zeichen, den Befehl zum Aufbruch zu geben.










  • Ergeben neigte Cimon den Kopf, als sein Herr ihn lobte und sah erst wieder auf, als dieser fort war. Nur für den Schatten eines Augenblicks erlaubte er sich ein Lächeln, dann ging er zum Wagen des Dominus um neben den eher freundlichen Knecht platz zu nehmen.


    Noch einmal kontrollierte er die Wachstafel, ob alles eingepackt war. Ein Nicken bestätigte dies und sie warteten auf den Befehl. Der Knecht würde fahren, doch schnell wurde klar, das er um einiges gesprächiger war als sein Vorgänger. Cimon schenkte ihm ein kurzes Grinsen. Das würde eine recht gute Fahrt werden.


    Vor allem, da der Knecht jetzt schon anbot, Cimon einmal lenken zu lassen. Dafür hagelte es nun schon einige Tipps und Anweisungen. Der Nubier nickte und verstand. Er freute sich nun bereits auf den Marsch und beobachtete zuvor die Soldaten. Diese blickte er voller Bewunderung an. Diese Einheit, die Schnelligkeit...Jeder wusste was wann zu tun war. Cimon konnte sich an der Römischen Armee gar nicht satt sehen. Sie sahen aus, wie ein einziger Körper, wie ein einziger Feind...mit tausend Schwertern und Schilden. Das überhaupt jemals irgendwer gewagt hatte oder wagen würde sich diesen entgegen zu stellen wollte der Nubier nicht verstehen. Für Cimon war es unbegreiflich, wieviel Mut ein Mensch haben mochte der dies....und dabei fiel ihm nun Bashir ein. Was für ein Krieger musste dieser mal gewesen sein.

  • "cohors IX! Aequatibus passibus! Pergite!" brüllte der pilus prior der cohors und die anderen centurionen wiederholten die Befehle für ihre eigenen Abteilung.
    Dann setzte sich die cohors wie ein einziger Körper in Bewegung.


    Doch schon als die Spitzen am Lagereingang ankamen gab es die ersten Stockungen, wie es üblich war, wenn man die Redoute umgehen musste. Kaum draußen waren dann auch wieder die üblichen Marschlieder zu hören. Und so manchem armen Gesellen, der des Weges kam wurde mit sicherheit so, als seien die gladii der Soldaten nicht die eigentlichen Waffen der legio ;)

  • Die Befehle wurden gegeben und der Ganze Tross setzte sich wieder in Bewegung. Antoninus viel mit den anderen in den Marschtrott. Da fiel ihm eine was er hätte melden wollen aber vergessen hatte. Die Palisade war an seinem Abschnitt gestern in einem sehr schlechten Zustand gewesen. Aber nachdem gestern alles vorbei gewesen war hatte er vergessen es dem Optio zu sagen. Mit etwas Ärger im Bauch darüber das er das Vergessen hatte stapfte er mit den anderen da hin. Aber der Gedanke lies ihn nicht los. Aber jetzt gab es nichts mehr was er hätte tun können und so passierte er mit dem Rest seiner Centuria das Tor des Lagers. So richtige Lust sich dem Gesang der anderen an zu schießen hatte er nicht. Und es schien ihm nicht alleine so zu gehen die Männer die auf Gerste gesetzt worden waren sahen auch nicht grade motiviert aus.


    [Blockierte Grafik: http://img375.imageshack.us/img375/1349/kopievoniulia7rq.jpg]

  • Die Abmarschbefehle und -signale erklangen, der Zug setzte sich in Bewegung. Ursus lächelte in sich hinein. Er war ziemlich sicher, daß es den Männern Spaß machen würde, das Lager zu Klump zu schießen. Wann gab es schließlich mal die Gelegenheit, ein wirkliches Ziel anzugreifen, ohne dabei den Horror eines echten Krieges erleben zu müssen? Und vorher der kleine Kampf mit den Verteidigern... ja, das würde schon gut werden.


    Die Männer sangen, kaum daß sie losgezogen waren. Das ließ Ursus abermals lächeln. Die Soldaten waren wirklich zu bewundern. Trotz des schweren Gepäcks, trotz der Anstrengungen des Marsches noch zu singen und sichtlich guter Laune zu sein. Nunja, zumindest die meisten sahen so aus, als wären sie guter Laune.


    So ging es gut voran. Doch schon nach nicht mal zwei Stunden ließ Ursus anhalten. Nun war es an den Offizieren, die Männer mit ihrer Aufgabe und den Regeln, die schwere Verletzungen verhindern sollten, vertraut zu machen.





  • Als der Haltbefehl gegeben wurde befahl Licinus seinerseits:
    "Saaarcinas deponite!"
    Um ihn herum erklang das klapperten die Tragegestelle zu Boden. Als die Geräusche sich beruhigt hatten fuhr Licinus fort:
    "Männer! Die Situation ist folgende:
    In einer Entfernung von zwei Stunden befindet sich ein feindliches Lager, unsere Aufgabe ist es dieses einzunehmen.
    Gestern waren wir Verteidiger, heute sind wir die Angreifer.
    Da das ganze nur eine Übung ist, werdet ihr eure Schwerter mit Stofflappen umwickeln, bis die Schneiden vollständig bedeckt sind. Sollte sich während der Übung bei einem von euch die Schneide oder gar die Spitze freilegen verlässt derjenige SOFORT das Kampfgeschehen. Jede Zuwiederhandlung hier wird auf das Schärfste bestraft.
    Desweiteren gilt, dass jeder Treffer, den der "Feind" mit seinen Waffen auf eurem Körper landet als tödlich angesehen wird. Der getroffene Legionär verlässt ebenfalls die Schlacht.
    Beim Vordringen in das Lager ist in der Mitte halt zu machen, der hintere Bereich ist Rückzugsgebiet für die equites, die unseren Feind spielen.
    Ich wiederhole nochmals:
    Das ist eine Übung, ich will keine Verwundeten sehen. Passt auf, dass eure gladii gut verhüllt sind. Habt ihr mich verstanden?"

    Licinus bemühte sich, jedem einzelnen Soldaten das Gefühl zu geben, dass er ihn gerade besonders scharf ansah. In Anbetracht, dass ca. hundert Mann vor ihm standen, keine leichte Aufgabe.

  • Die knapp zwei Stunden Marsch vergingen schnell, trotz der üblichen Anstrengungen. Dann gab es neue Befehle, in denen mehr als einmal betont wurde, dass es sich um eine Übung handelte. Priscus machte sich jedoch weniger um die Regeln gedanken, als um deren praktische Umsetzung. Ein ausreichend großer Stoffstreifen für jedes Schwert gehörte schließlich nicht zur Standardausrüstung. Die meisten Soldaten würde daher wohl alternativ auf die Wollstrümpfe aus ihrem Marschgepäck zurückgreifen müssen.


    "Verstanden!", antwortete Priscus auf die Frage des Centurio und wusste, dass es die meisten wohl genauso machen würden, auch wenn sie später noch Unklarheiten mit den Kameraden klärten. In der Hitze des Gefechts würden wohl trotzdem einige den einen oder anderen Treffer übersehen, aber das kannten ja wohl alle schon aus früheren Gefechten auf dem Exerzierplatz.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!