Einen Boten? Nichts leichter als das! "Na, wenn der Praefectus so lange braucht, kann ich ja wirklich einfach die Initiative ergreifen." Er würde also einfach eine Nachricht an das Officium des Vescularius schicken und mit etwas Glück hätten sich damit diese ganzen lästigen Formalitäten erledigt. "Wenn du erlaubst, werde ich dann genau das jetzt in Auftrag geben," erklärte Sermo also in plötzlichem Tatendrang, denn er sah sich dem Ritterstand nur noch einen winzigen Schritt entfernt. "Ich will dich ja auch nicht davon abhalten die anderen Klienten zu empfangen, daher würde ich mich nun wohl am besten verabschieden." Es war wirklich nicht Sermos Absicht Macer in seiner Tätigkeit als Patron aufzuhalten. Immerhin warteten da ja noch viele andere nach ihm, die allesamt ihre kleinen persönlichen Anliegen vorzubringen hatten. Ewig konnte er seinen Patron ja hier nicht aufhalten.
[Atrium] Salutationes für den Hausherrn
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Macer wollte den Tatendrank seines Klienten keineswegs bremsen. "Nun, dann auf ans Werk und viel Erfolg! Lasse es mich zeitig wissen, wenn alles geregelt ist", ermahnte er ihn noch, denn natürlich wollte sich ein Patron auch ein wenig in seinem Erfolg sonnen können. "Vale!" lautete dann die Verabschiedung, bevor er sich postwendend dem nächsten Klienten gegenüber sah.
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
In dieser Antwort steckten auch für Macer noch ein paar Neuigkeiten über seinen Klienten, die er erst einmal verinnerlichen musste. "Aussichten auf einen Platz im Collegium Pontificium? Das klingt doch sehr erfreulich! Meinen Glückwunsch dazu", kommentierte er und erinnerte sich just in diesem Augenblick daran, dass ihm selber noch immer ein Priesteramt in der Karriereliste fehlte. Vielleicht konnte er das ja mal nach dem Consulat angehen. Vielleicht ließ er es aber auch bleiben. Flavius Piso war indes thematisch schon weiter und kündigte eine Hochzeit an. Macer strengte seinen Kopf an und meitne sich zu erinnern, dass da mal was mit einer Aurelierin war. "Die Aurelierin?", fragte er grübelnd. Sein Gedächtnis war zwar bekannt schlecht, aber trotzdem war es ihm unangenhm, wenn allzu deutlich auffiel, dass er mal wieder irgendetwas vergessen oder gedanklich durcheinander gebracht hatte. Und familiäre Zusammenhänge gehörten ganz bevorzugt zu den Dingen, die er sich partout nicht merken konnte.Der Flavier grinste breit. “Ist doch ganz gut, wenn man diverse Bekanntschaften im Cultus Deorum hat... jaja. Sag, Patron, vielleicht habe ich mich nur verhört oder was falsch verstanden, aber hast du nicht auch einmal etwas davon gesagt, dass dich ein Amt im Cultus Deorum ansprechen würde?“ Wenn dies so wäre, wäre das formidabel, denn sicher könnte Piso Macer bei den Septemviri unterbingen. Mal sehen.
Doch nun war die Zeit angebrochen, um mit den Augenlidern herumzuschlagen, die Hände entzückt zusammenzuschlagen und dezidiert dümmlich zu grinsen. “Haaaaaach“, jauchzte er seufzend, seine Verliebtheit mehr als eindeutig indizierend. “Genau jene. Aurelia Prisca. Die Holdeste der Holden, die Schönste der Schönen“, ließ er sich zu Schwärmereien hinreißen – jedem, der Piso und seine romantische Ader ein wenig kannte, nicht verwunderlich. “Du wirst sie kennenlernen, Patron, spätestens bei unserer Hochzeit. Ich weiß noch nicht gänzlich, wann sie sein wird, aber du bist auf jeden Fall eingeladen. Wie auch deine Gattin“, erklärte er, obwohl e natürlich eine Selbstverständlichkeit war, dass ein Klient seinen Patron zur Hochzeit einlud. Wobei Piso sich sicher war, dass Macer Prisca genauso fantastisch finden würde, wie er sie fand. Denn sein Patron, das wusste er, war ein Mann mit Geschmack. Ein Ästhet.
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Macer betrachtete die Schwärmereien seines Klienten mit einer gewissen Skepsis, aber ohne verbalen Kommentar. Er war weit weniger Ästhet, als sein Klient annahm, und auch wenn Albina sowohl optisch als auch charakterlich eine äußerst angenehme Erscheinung war, wäre es glatt gelogen gewesen, wenn Macer behaupten würde, sie genau deswegen oder gar nur deswegen zu seiner Frau gewählt zu haben. Genaugenommen hatte er sie gar nicht gewählt, sondern sie war ihm so angeboten worden und er hatte zugegriffen, weil es wirklich dumm gewesen wäre, ein solches Angebot abzulehnen. So gesehen war er also viel mehr Pragmatiker als Ästhet und konnte daher nur ein begrenztes Maß an Verständnis für die Verliebtheit Pisos aufbringen. "Ich freue mich schon auf diese Begegnung", erklärte er stattdessen höflich und mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht.
Zu seinen eigenen Ambitionen in Richtung des Cultus Deorum konnte er dagegen deutlicher Stellung beziehen. "Nein, du hast nichts falsch verstanden. Tatsächlich sehe ich es als eine bislange unerfüllte Pflicht an, dass ich mich im Cultus Deorum stärker engagieren sollte. Allerdings bedarf das wohl ähnlich sorgäfltiger Vorbereitung wie mein derzeitiges Consulat, denn mit den genaueren Abläufen und Pflichten in den verschiedenen kultischen Ämtern und Priesterwürden bin ich nur sehr grundlegend vertraut." So grundlegend, wie man es als Römer eben war, wenn man schon an Dutzenden und Hunderten Zeremonien teilgenommen hatte, die Geschehnisse innerhalb der verschiedenen Collegien aber nie genauer hinterfragt hatte.
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Wenn Piso die Verdatterung seines Patrons über seines Klienten Gefühlsausbruch bemerkte, so ließ er sich nichts davon anmerken; in seiner Freude ließ er sich nicht davon abbringen, weiterzustrahlen wie ein Honigkuchenpferd.
“Oh ja, das glaube ich dir!“, grinste er, als Macer ihm versicherte, er freue sich schon auf diese Begegnung. Macer mochte kein so großer Ästhet und empfindsamer Künstler wie Piso sein, aber doch war sich Piso sicher, dass diese Ader im Purgitier schlummerte. Es wäre sonst einfach nicht möglich, dass ein einzelner Mensch so genial war wie der Mann, der ihm alles, was er war, mehr oder minder verschafft hatte.
Und nun sah Piso seine Chance gekommen, seinem Patron einen Gegengefallen zu erweisen. “Ahhh. Nun, ich kann dich beruhigen. Gewiss hast du als Senator schon lange die Rituale verfolgt, die die Priestercollegien auführen, und es sind nur noch Details, die du auszuführen hättest. Was, zum Beispiel, Götterspeisungen angeht, so ist das durchaus einfach. Die meisten Septemviri Epulonum stammen aus einem nicht-priesterlichen Hintergrund, wie ich zum Beispiel.“ Er grinste. “Wenn wir schon davon reden... wärest du interessiert an einem Platz bei den Septemviri? Bald schon werde ich nicht mehr dort sein, und ein Platz wird frei. Vielleicht wird sogar eher ein Platz frei, als man es sich vorstellen mag. Ich könnte, wenn du magst, beim Magister ein sehr, sehr gutes Wort für dich einlegen.“ Der Flavier nickte eifrig. Macer als Epulone, das würde ihm sehr wohl gefallen. Sogar sehr gefallen. -
"Wie gesagt, ich möchte nichts überstürzen", bremste Macer den Übereifer seines Klienten. "Vor dem Abschluss meines Consulats werde ich mich sicher nicht mit zusätzlichen Aufgaben in einem Kollegium belasten wollen", stellte er klar. "Aber auf deine Fürsprache und vor allem deine Anleitung und Versorgung mit den nötigen Informationen werde ich sicher gerne zurück kommen", betonte er dann ebenso. "Ein Platz unter den Septemviri scheint mir zumindest durchaus geeignet, auch wenn ich mir wie gesagt noch keine vertieften Gedanken über konkrete Ziele gemacht habe."
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Der Flavier lächelte verständnisvoll. Ein Consulat war sicher nicht der geeignete Zeitpunkt, um noch weitere Pflichten auf sich zu häufen. Und Piso war ja schon im Vorhinein davon ausgegangen, dass dieses Priesteramt für Macer erst nach dem Consulat in Frage käme.
“Sehr fein“, antwortete er, eifrig – wie könnte es anders sein? – schon darauf, seinem Patron helfen zu können. Kurz grübelte er über die Worte Macers danach nach. Konkrete Ziele? Was für konkrete Ziele? Meinte er damit das Amt an sich? Das wäre die plausibelste Deutungsmethode, denn der Cultus Deorum war kein Karrierefeld, sondern die Partizipation darin war eine Ehre, eine Aufgabe an sich. Ein Aufstieg innerhalb des Cultus Deorum war sehr selten und konnte nicht als Karrieresprung bezeichnet werden, sondern eher die Ersetzung der einen durch eine andere Ehrenposition in der römischen Gesellschaft. So nickte er also nur. „Auf meine Hilfe kannst du auf jeden Fall zählen. Wenn deine Wahl auf die Septemviri fallen. Aber Annaeus Modestus ist ja auch noch ein Collegiatspriester, er ist bei den Quindecimviri. Sicher würde er dir einen Weg dort hinein auch erleichtern. Und, um ehrlich zu sein, ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendein Collegium in Rom sich querstellen würde, wenn ein Mann mit deiner Reputation und deiner Bekanntheit sich um einen vakanten Platz bemühen würde“, philosophierte er. -
Wenn Macer so darüber nachdachte, sollte es bei seinen Kontakten wohl tatsächlich keine Schwierigkeit darstellen, sich für eine Aufgabe in den Cultus Deorum berufen zu lassen. Irgendwie war das ein beruhigendes Gefühl, auch wenn ihn derartige Überlegungen ohnehin noch nicht hatten unruhig schlafen lassen. "Dein Vertrauen in meinen guten Ruf freut mich. Wir werden sehen, was sich in der Zukunft ergibt", antwortete er dann etwas weniger philosophisch, aber nicht weniger unverbindlich. "Regeln wir erstmal deine nähere Zukunft, dann sind wir schon einen Schritt weiter." Das schien ihm ein guter Schlusssatz zu sein, da es ja auch noch andere wartende Klienten gab, um die er sich kümmern musste.
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“Ei freilich.“ Um ehrlich zu sein, glaubte er auch nicht, dass man einem Purgitius Macer einen Platz bei den Pontifices abschlagen würde. Wiewohl jene nur die würdigsten und verdientesten Mitglieder der römischen Gesellschaft aufnahmen, so gehörte sein Consular-Patron gewiss dazu.
Piso verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, den seinem Patron ihn signalisierte, sehr wohl. “Gut. Ich werde mich sofort aufmachen und beim Praefectus Urbi um einen Termin ansuchen. Vale, Patron, und danke nochmals für alles. Die Götter mögen dich segnen und behüten“, fügte er, ergriffen von einem gefühl der Pietas, noch hinzu, bevor er aus der Reihe der Klienten heraustrat und Platz machte für einen weitaus unbedeutenderen Menschen als Piso, der sich zukünftig wohl besonders weit vorne bei den Klienten des Purgitius Macer einreihen könnte. -
...unter den Klienten des Consuls Purgitius Macer.
Piso, jener war nämlich der Nämliche, kam sich gottgleich vor, als er das Atrium betrat. Das war wohl weniger wegen seiner Verwandtschaft mit Göttern – Vespasian und Titus, obwohl dieser Umstand auch dazu beitragen mochte – sondern viel eher war dies so aufgrund seiner Kleidung. Über seiner Tunika, die sich auszeichnete durch die dicken Streifen, die Piso schon absolut entzückend und reizend gefunden hatte, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, trug er eine Toga Praetexta, wie es ihm als Septemvir zustand – im Gegensatz zu den anderen Senatoren, welche weder Priester noch kurulische Beamten waren, und sich mit einer Toga Candida begnügen mussten. Auf so etwas ließ sich Piso aber gar nicht ein, er wollte, dass die Welt wusste, dass er etwas besonderes war.
Als ob sie das nicht schon längst gewusst hätte.
Als Senator wurde er zwangsläufig sehr weit vorne bei den Klienten des Purgitius Macer eingeordnet, was ein enormer Vorteil war. So konnte er gleich zu Macer vortreten und ihn breit angrinsen. “Salve, Senatskollege!“, begrüßte er ihn scherzend. “Denkst du nicht auch, dass Purpur mir hervorragend steht?“ -
"Für dich immer noch Consul", scherzte Macer zurück und zwinkerte seinem Klienten zu. "Herzlichen Glückwunsch, dass es nun geklappt hat. Du hast es dir mehr als verdient gehabt!" Und tatsächlich, die Kleidung des Senators stand dem Flavier wirklich nicht schlecht.
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Der Flavier lachte, als er das Zwinkern sah. “Das habe ich nicht vergessen, genauso wenig, wie ich vergessen habe, wem ich es zu verdenken habe, dass ich jetzt in dieser schicken Kleidung einhergehen darf.“ Man konnte fast das Gefühl bekommen, Piso würde sich viel eher über seinen noblen, urschnieken Aufzug freuen als über sein neues Amt. Doch der Gedanke hatte doch noch einen säuerlichen Nachgeschmack, dass seine Ernennung nicht eben gratis gewesen war. “Du willst aber gar nicht wissen, wieviel ich diesem Vescularius in den Rachen schieben musste, bis er sich dazu bequemte, mich zu ernennen.“ Er winkte mit der rechten Hand ab, bevor er seine Gedanken auf anderes, Zukunftsgerichteteres lenkte.
“Hmm, wirst du dann auch noch eine offizielle Willkommensheißung für mich im Senat machen? Es sei Tradition so, habe ich gehört“, fügte er hinzu. Hach, was würden sie staunen, die ganzen Senatoren, über die Pracht und den Prunk, jenem Auswuchs von Ästhetik, der nun im Senat Einzug halten würde. -
Macer nahm die Bemerkung zu Vescularius Salinator sehr wohl wahr, kommentierte sie aber nicht weiter. Sie deckte sich mit seinen Erwartungen, so dass es keiner weiteren Nachfrage bedurfte. Die Frage nach der offiziellen Begrüßung konnte er dagegen bejahen. "Ja, eine solche wird es geben", antwortete er, ohne dass er sich nähere Gedanken gedarüber gemacht hatte, wann genau er das machen würde.
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Einige Tage, vielleicht eine Woche nach dem ersten ausführlicheren Gespräch mit dem Consul, fand sich Flavius Flaccus am Morgen wieder im Haus des Purgitiers ein, um im Laufe des Vormittages mit jenem die unmittelbarsten Ergebnisse seiner Umtriebigkeit der letzten Tage zu teilen. Er war in eine helle Toga gekleidet, unter der er eine ebenfalls schlichte Tunika trug, beide wohl nicht in dem strahlendsten Weiß eines candidatus gehalten, aber doch nicht allzu weit davon entfernt. Natürlich rückte er bald in die Nähe des Purgitiers vor, begrüßte jenen auch mit einer kleinen Geste, um dann der Salutatio beizuwohnen, was ja auch einen grundlegenden Bestandteil des Sammelns von Erfahrungen während eines Tirocinium Fori darstellte. Schließlich sollte Flavius Flaccus ja möglichst schnell selbst in die Lage kommen, eine Clientenschar um sich zu versammeln und dieses allmorgendliche Procedere anständig hinter sich zu bringen. Als die höchstrangigen der Clienten ihre Anliegen vorgetragen hatten, und auch die anderen ihre sportulae, Versicherungen, Zugeständnisse und guten Worte bekommen hatten, trat schlussendlich auch der Flavier selbst näher an Macer heran. "Salve. Hast du etwas Zeit für ein Gespräch?", erkundigte er sich höflich, schließlich konnte es ja auch sein, dass eine Sitzung des Senats oder etwaige andere gewichtige Dinge im Laufe des restlichen Vormittages den Consul gänzlich in Beschlag nehmen würden - dann müsste die kleine Unterredung eben bis morgen warten.
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”Wundervoll. Wun-der-voll!”, machte Piso hoch vergnügt. “Danke für alles! Wenn es sonst nichts gibt, Patron, dann vale! Und wir sehen uns dann im Senat!“ Er fühlte bereits die Klienten hinter sich nervös werden, vor allem jene, die sich noch vor einer gar nicht so langen Zeit vor Piso hatten einreihen können. Piso würde seinen Patron ja wieder bei der nächsten Salutatio sehen, und bis dahin würde er ihn sicherlich mit Erzählungen über sein wunderbares Leben als Senator zuschütten können. Doch bis dahin gab es noch viel zu tun und zu erledigen! Ach, wie war das schön, endlich eine Respektsperson zu sein und die Standesdünkel richtig schön raushängen zu lassen.
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Zitat
Original von Quintus Flavius Flaccus
"Salve. Hast du etwas Zeit für ein Gespräch?", erkundigte er sich höflich, schließlich konnte es ja auch sein, dass eine Sitzung des Senats oder etwaige andere gewichtige Dinge im Laufe des restlichen Vormittages den Consul gänzlich in Beschlag nehmen würden - dann müsste die kleine Unterredung eben bis morgen warten.
"Salve, Flavius Flaccus", grüßte Macer seinen Tiro, der sich auch unter die Besucher der Salutatio gemischt hatte. "Du darfst dich beim nächsten Mal auch gleich an meine Seite gesellen" gab er ihm als Tipp mit auf den Weg. "Dann bekommst du vielleicht das eine oder andere besser mit, was für deine weitere Karriere nützlich sein könnte." Es war schließlich schwer, jemanden auszubilden, der irgendwo in einer kleinen Menschenmenge steckte. "Aber ich nehme an, du hast deine Zeit auch so nicht vertrödelt. Worüber möchtest du mit mir sprechen?" erkundigte er sich dann nach dem Anliegen des jungen Flaviers. -
Ja hier stand er, der politische "Rekrut" des Consuls, und nickte dankbar, als jener ihm die Erlaubnis gab, in Zukunft sogleich an seine Seite sich zu gesellen, um aus noch größerer Nähe die ein oder andere nützliche Redewendung oder Geste aufzuschnappen. Der Gruß des Purgitiers rang dem jungen Aristokraten ein freundliches Lächeln ab, ehe Flaccus die Annahme desselben, er würde seine Zeit wohl auch so nicht vertrödelt haben, heftig bekräftigte: "Natürlich nicht! Ein aufmerksamer Mensch kann zu jeder Gelegenheit nützliche Dinge lernen." Dann allerdings kam er auf den eigentlichen Grund des Gespräches zu sprechen: "Gewiss kannst du dich noch an unser jüngstes Gespräch erinnern ... du hast mich aufgefordert, ich solle mir einen Überblick über die Senatorenschaft verschaffen - über einflussreiche und weniger einflussreiche Männer im Senat, über den öffentlichen Einsatz der Senatoren und so weiter ...", half er dem Consul auf die Sprünge, falls jener die kleine Unterredung mittlerweile im Trubel seiner vielfältigen Verpflichtungen vergessen haben sollte. "Ich denke, ich wäre nun soweit, meine bescheidenen Erkenntnisse mit dir zu teilen ... natürlich nur, falls du das wünschen solltest.", fügte er rasch hinzu.
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"Sehr gut", kommentierte Macer die Bemerkung, dass der Flavier sich offenbar als aufmerksamen Menschen sah, der immer etwas lernen konnte. Selbst wenn das nur eine Floskel war, war es eine kluge und schlagfertige Floskel, und darauf kam es manchmal in der Politik mehr an als auf alles andere. "Selbstverständlich möchte ich von deinen Erkenntnissen erfahren, sonst hätte ich dich wohl kaum losgeschickt", stimmte er dann zu. "Lass' uns das gleich nach dem Ende der Salutatio in meinem Arbeitszimmer besprechen", schlug er vor. Der Zahl der Menschen im Atrium nach würde das nicht mehr allzu lange dauern. Es war zwar noch recht voll, aber nicht jeder war da, um mit seinem Patron zu sprechen. Manche kamen auch nur, um vom Patron gesehen zu werden, andere Klienten zu sehen oder zu sprechen, oder um ihre Geschenke abzuholen.
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Seiana wusste, dass sich die Amtszeit des Purgitius und seines Kollegen dem Ende zuneigte, dennoch hatte sie beschlossen, ihr Glück noch bei ihm zu versuchen, nicht bei seinen Nachfolgern. Sie mochte sich irren, aber sie schätzte sein Interesse an der Acta größer ein.
Gegen Ende der morgendlichen Salutatio also erschien sie vor dem Haus des Consuls und ließ den mitgebrachten Sklaven anklopfen, um sie anzukündigen, und ohne große Umstände wurde sie ins Atrium gelassen, wo sie darauf wartete, dass der Purgitius Zeit für sie finden würde.
Sim-Off: Ich geh mal davon aus, dass ohne-Umwege-hier-posten gilt auch für Seiana, auch wenn sie keine Klientin ist *g*
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Der Hausverwalter stutzte, als er das neue Gesicht zwischen der bekannten Klientenschar entdeckte und reihte die Auctrix dann an der passenden Stelle unter den verliebenen Klienten ein, so dass sie ziemlich schnell dran kam. "Salve. Was kann ich für dich tun? Suchst du eien Patron?", fragte Macer etwas überrascht.
Sim-Off: Wer weiß, vielleicht bist du beim Rausgehen eine...
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