[Atrium] Salutationes für den Hausherrn

  • Macer konnte die Verwirrung des Decimers gut verstehen, denn selber ging es ihm auch nicht viel anders. "Ja, es ergibt keinen Sinn, da hast du völlig recht", stimmte er zu. "Aber alles andere gibt auch keinen Sinn. Mehr als ein Senator ist geflohen, bevor er auf der Proskriptionsliste stand. Warum sollte dies jemand tun, der nichts zu befürchten hat, weil er nichts getan hat? Tiberius Durus hat sich selbst getötet. Warum sollte er dies tun, wenn er nichts getan hat? Beide Szenarien sind sinnlos angesichts dessen, was passiert ist - sowohl jenes, in der es eine senatorische Verschwörung gab als auch jenes, in der es sie nicht gab. Und trotzdem wird eines oder gar beide wahr sein." Auch Macer hatte noch keine Idee, wie sich dieser Widerspruch eines Tages würde auflösen lassen, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als an eine Auflösung zu glauben.

  • Flavus lies die Worte Macers erst etwas sacken und dachte nach, er wusste ja auch nicht wo sein Mentor stand. "Ich denke es ist weder alles falsch noch alles richtig, die Wahrheit liegt dazwischen. Was ich nicht verstehe ist warum soviele Legionen sich nun auf die Seite von einem Kaisermörder stellen, sollte Palma dazugehören. Und ich verstehe auch nicht wie sich Aegyptus verhält. Aber wenn ich so direkt fragen darf: Auf wessen Seite stündest du Senator?" Nicht dass es eine richtige Seite gab, eigentlich konnte man nur verlieren.

  • Die Frage nach den Legionen hatte sich Macer auch schon gestellt, spätestens nach den Nachrichten aus Germania von seinem Klienten. Aber immerhin auf diese Frage hatte er eine Antwort gefunden. "Schau dir an, welche Legionen es sind und wo sie stehen. In Germania, in Syria. Weit weg von Rom! Und dann schau dir an, wie wenig wir wissen und wie widersprüchlich das alles ist. Die Legionen werden noch weniger wissen und wenn bei dem wenigen noch etwas wegfällt, wird es plötzlich auch nicht mehr widersprüchlich. Sie kennen nur einen Teil der Wahrheit und nach diesem Teil stehen sie auf der richtigen Seite."


    Die Frage danach, wo er selber stand, war da schon wesentlich schwieriger zu beantworten. "Je näher man in Rom am Geschehen dran ist, umso weniger wird deutlich, was überhaupt die Seiten sind. Ist es Vescularius Salinator gegen die Kaisermörder? Dann bin ich auf seiner Seite. Ist es Vescularius Salinator gegen den Senat, dem er einen Mord in die Schuhe schieben will? Dann bin ich auf Seiten des Senates. Aber wie wir eben festgestellt haben, ist nicht einmal klar, dass dies die Seiten sind." Und damit war sich Macer noch immer nicht klar, auf wessen Seite er stand.

  • Flavus brummte etwas, er dachte nach. Es war nicht leicht, absolut nicht und diese Situation hasste er. Er konnte alles riskieren, alles falsch machen, alles richtig machen... verzwickt. Er sah seinen Mentor an, fragend und doch voller Hoffnung. Dieser Mann hat soviel erreicht, hatte alles erlebt was man nur erleben konnte und doch war er ebenso ratlos wie der junge Decimer.
    "Ich grübele ob ich bereits zur kommenden Wahl antreten soll. Doch grübele ich lange und komme mehr und mehr zu dem Entschluss dass es vielleicht falsch sein könnte, zu früh, die Geschehnisse könnte mich einholen und alles ein schlechtes Ende nehmen."
    Flavus war kein Soldat, auch wenn in ihm das Blut eines Soldaten floss und er immer stolz auf die Legionen war und nun war eben jene Legionen sein größtes Problem, sein einziges Problem.


    "Senator du warst Legionär, warst Legat und kennst dich aus. In mir fließt das Blut eines Soldaten in einer Familie die sowohl auf der politischen Bühne als auch auf der militärischen Karriere gemacht hat, Rom Ehre gebracht hat. Ich bitte um einen Ratschlag ob es Weise und klug wäre innerhalb meiner Laufbahn auch beim Militär meine Erfahrungen zu sammeln. Ich denke ich hätte hier in der Familie gute Ratgeber und lernen zu kämpfen kann ich auch." Eigentlich wirkte es seltsam, dieser schmächtige junge Mann der kaum ein Scutum halten konnte wollte wirklich bei die Legion und dort einen Teil seiner Laufbahn antreten. Und doch sah man es in den Augen des Decimers dass dies kein einfacher Satz war sondern er durchaus mit dem Gedanken spielte und sich tief damit befasste. "Ich denke es schadet nicht wenn ein Senator auch die Legion kennengelernt hat, wenn er Soldaten für Rom hat sterben sehen und selbst an Schlachten teilgenommen hat. Diese Soldaten sind es die unsere Grenzen verteidigen und ich käme mir wie ein Feigling vor wenn ich es nicht ebenfalls getan hätte."

  • "Ohne abgeleistetes Tribunat kommst du ohnehin nicht in den Senat", rief Macer in Erinnerung. "Ob ausgerechnet jetzt und insbesondere noch vor deinem Vigintivirat ein günstiger Zeitpunkt dafür ist, wage ich zu bezweifeln. Freilich kannst du viel gewinnen, wenn du jetzt auf der richtigen Seite stehst, aber ebensoviel verlieren, wenn du auf der falschen stehst - und dies umso mehr, da es keinesfalls üblich ist, das Tribunat schon vor dem Vigintivirat zu absolvieren." Macer schwieg eine Weile, bevor er weiter sprach. "Soldaten in den Kampf für Rom geführt zu haben, ist eine ehrenvolle Sache und wenn dies dein Ziel ist, solttest du dich davon nicht abbringen lassen. Aber nicht in einem Bürgerkrieg! Ich habe Truppen im Bürgerkrieg gegen Laeca geführt, an der Seite des Ulpius Valerianus, als er noch nicht Kaiser war, sondern die Truppen seines Vaters führte. Es war meine Pflicht, aber als Römer gegen Römer zu kämpfen war mir keine Ehre." Sein Blick schien sich zu entfernen, als würde er in der Zeit zurück auf die Schlachtfelder von damals blicken.

  • Oh, Flavus hatte mal wieder etwas vergessen, er meinte eigentlich auch gar nicht die Wahl in den Senat, soweit war er nicht, sondern eher genau das was der Senator auch erwähnt. "Ich meinte auch nicht den Wahl zum Senat, aber für das Vigintivirat finden doch ebenfalls Wahlen statt, oder bringe ich da etwas durcheinander?"
    Was Macer dann über das Führen der Soldaten sagte erfreute ihn etwas, es machte ihn auch stolz dass sein Mentor es genauso sah wie er selbst, allerdings gefiel Flavus der Blick nicht, den Macer am Ende auf seinem Gesicht zeigte.
    "Ich würde auch nicht so etwas tun wenn Römer gegen Römer kämpfen, so etwas sollte es nicht geben und es ist traurig mit anzuhören dass du in solchen Situationen kämpfen musstest. Ich denke keiner will so etwas, kein Legionär und sicher auch kein Salinator oder Palma..." Wobei Palma in diesem Fall der Aggressor war und, so dachte Flavus, vielleicht darauf hoffte dass erst gar nicht gekämpft werden müsste.

  • Macer blickte nun etwas verwirrt, aber es war nicht ganz auszumachen, ob er sich nur aus seine Gedanken gerissen fühlte oder ob er tatsächlich den Ausführungen des Flaviers nicht ganz folgen konnte. "Wie gesagt, ein Tribunat vor dem Vigintivirat ist unüblich und gerade in der jetzigen Lage könntest du damit jederzeit in einen Bürgerkrieg gezogen werden, mit dem du deine Karriere zerstören kannst, bevor sie begonnen hat. Wenn du ein Spieler bist, ist dies deine Chance, aber es kann auch dein Tod sein." Und dabei war der politische Tod genauso möglich wie der physische.

  • "ich meinte ja auch zum Vigintivirat, die Zeit bei den Legionen kann ich auch erst in einiger Zeit leisten, die rennen mir nicht weg und wie du bereits sagtest die aktuelle Lage macht so etwas auch zu einem zu großen Risiko."
    Und nein, er war kein Spieler, im Gegenteil er plante geren, teilweise plante er alles zuviel, zuweit nach vorne.
    "Wie würdest du den Auftakt nach dem tirocinum gestalten? Eine Art Wahlkampf halte ich da eher für übertrieben, aber ich kenne da die Gepflogenheiten in Rom nicht."

  • "Ja, ein ausgewachsener Wahlkmapf ist in diesem Amt unüblich und Rom hat momentan ohnehin andere Sorgen. Für Bekanntheit und Unterstützung musst du dagegen schon sorgen, vor allem bei den einflussreichen Männern im Senat", konnte Macer als Empfehlung aussprechen. "Mein eigener Einfluss ist momentan etwas begrenzt, aber natürlich werde ich dich dabei unterstützen, wenn du kandidieren möchtest", sicherte er dann zu. Immerhin war es für ihn selbst auch eine Investition in die Zukunft, wieder einen jungen Mann auf die politische Laufbahn zu bringen, der ihn später selber wieder unterstützen konnte, falls Macer noch einmal große Ziele in Angriff nahm.

  • Das klang ja nichtmal so schlecht, Wahlkämpfe kosteten eine Menge Geld und das was man da sparen konnte konnte man später ausgeben wenn es erst richtig wichtig wurde. "Nun ich kenne leider nur wenige Senatoren, welche Wege rätst du mir diese alle kennenzulernen. Ich kann schlecht zu jeder Tür gehn und mich vorstellen. Und auch ein begrenzter Einfluss heißt bei dir immer noch nicht dass es wenig ist."
    Im Gegenteil, zuoft hatte Flavus bemerkt welchen Einfluss der Name des Senators hatte. Macer neigte entweder zur Untertreibung oder ihm war manchmal nicht bewusst wie gewichtig seine Macht noch war.

  • Mit einem leichten Schmunzeln schüttelte Macer den Kopf. Manchmal waren die leicht naiven Vorstellungen angehender Jungpolitiker schon lustig. "Es geht nicht darum, dass du die Senatoren kennenlernst, sondern darum, dass sie dich kennenlernen. Und wenn man es in der Politik zu etwas bringen will, dann stellt man sich nicht vor, sondern man wird vorgestellt", erklärte er dann sein Kopfschütteln. "Kurzum, es reicht völlig, wenn dein Name verbunden mit ein paar positiven Attributen unter den Senatoren die Runde macht. Wenn sie dich bei der Erklärung deiner Kandidatur im Senat zum ersten Mal sehen, reicht das völlig."

  • Nun verstand Flavus... die Sache war doch deutlich leichter als er dachte.
    "Und ich dachte immer das wäre so schrecklich kompliziert. Vielleicht hat mein Großvater da bewusst etwas übertrieben um mich anzuspornen einfach mehr zu tun als andere, wer weiß."
    So schien es doch einfacher zu werden, jemand musste nur, zufällig, seinen Namen im Zusammenhang mit einigen seiner positiven Eigenschaften fallen lassen, damit war der Grundstein schon gelegt.
    "Im Prinzip brauche ich also nur ein zwei oder viele Fürsprecher, ich denke zumindest einen wüsste ich da bereits, einen Iulier, genauer Iulius Dives, kennst du ihn?"

  • "Na, leicht ist das auch nicht! Seinen Namen ins Gespräch zu bringen mag leicht sein, aber ihn positiv ins Gespräch zu bringen, ist keineswegs so einfach", bremste Macer den Optimismus, den er wohl gerade erzeugt hatte. "Der Name Iulius Dives sagt mir nichts", bemerkte er dann und warf einen kurzen Blick zu seinem Privatsekretär, der wie immer ganz in seiner Nähe stand und die Unterhaltungen verfolgte, sofern er nicht gerade neue Besucher in die Schlange der Wartenden einordnete. Auch der Verwalter schüttelte sehr dezent den Kopf und bestätigte damit, dass Macer den Namen nicht zu kennen brauchte. "Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass er unwichtig ist, aber viel bringen wird er dann wohl auch nicht. Wir werden noch ein paar mehr Männer auf dich aufmerksam machen müssen."

  • "Ich hoffe es gibt nichts negatives über mich zu berichten, das wäre immerhin schon einmal ein Anfang. Negative Kritik bekommt man schnell, gute muss man sich hart erarbeiten." Und letzteres musste Macer oft genug getan haben.
    "Iulius Dives war Quaestor in Ostia und möchte nun auch den cursus honorum bestreiten, ich habe ihn durch Zufall in Ostia kennengelernt. Vielleicht ist er selbst weniger wichtig, ich erhoffe mir aber zumindest durch seine Verwandschaft etwas. Hast du Ideen welche Senatoren von mir hören sollten?" Da fiel ihm ein dass er ja noch jemand positiv erwähnen wollte und er rückte dabei etwas näher an Macer, man wusste ja nie was manche von diesen Namen halten sollten.
    "Ich habe übrigens Tiberius Lepidus in den Thermen kennengelernt, anscheinend ist die Gens Tiberia, insofern nicht in Rom noch verweilend, nicht im Klaren darüber was mit Durus passiert ist. Er stammt aus Achaia, daher ist er dir sicher nicht bekannt. Der Tiberier will Durus folgen und die Ehre seiner Familie wiederherstellen, wir hatten lange Gespräche und ich denke dass ich mir hier eventuell einen guten Kontakt geschaffen habe, vorausgesetzt er schafft es den Namen seiner Familie von allen Gerüchten rein zu waschen."

  • Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo


    Der Bote reihte sich in die Schlange der Klienten des Purgitiers ein. Als er schließlich an die Reihe kam, grüßte er sein Gegenüber höflich und kam möglichst gleich zur Sache: "Salve Senator Purgitius. Ich darf dir herzliche Grüße von deinem Klienten Iullus Quintilius Sermo aus Nikopolis übermitteln. Er trug mir auf, dir dieses Schreiben zu überbringen." Und damit reichte er dem Purgitius auch selbiges.




    Ad:
    Consular
    Spurius Purgitius Macer

    Casa Purgitia
    Roma - Italia



    Salve mein Patron,


    entschuldige, dass ich deiner Bitte, dir häufiger zu schreiben, nicht recht nachgekommen bin. Aber nachdem es einige Zeit erst recht still in Aegyptus war, haben sich nun die Dinge überschlagen und ich stecke in einem Berg Arbeit. Aber lass mich von vorn beginnen.


    Als ich deine Antwort erhielt, war ich hier gerade frisch zum Tribunat angetreten und hatte noch nicht viele Aufgaben zu erledigen. Hauptsächlich war ich zum Schreibtischtäter und konnte meine übrige Zeit mit körperlicher Ertüchtigung, Schulung am Gladius und Reitstunden verbringen.


    Dann aber erreichten uns in Nikopolis weitere Nachrichten aus Rom hinsichtlich der Nachfolge unseres verstorbenen Princeps. Dass sich Vescularius in Rom zum Imperator ausrufen lässt, hatte man ahnen können. Aber in Aegyptus ist folgendes mittlerweile sicher: In Syria ist ein anderer Mann vor seine Legionen getreten und hat sich zum Princeps erheben lassen. Es ist Appius Cornelius Palma, der laut der Proskriptionsliste des Vescularius verfolgt wird. Ich bin zutiefst besorgt über diese Ereignisse. Weiss man in Rom schon Genaueres darüber? Womöglich bin ich aber sogar besser informiert, da der Weg aus Syria nach Aegyptus wesentlich kürzer ist. Somit bin ich froh, dir diese Information zügig zukommen zu lassen.


    Natürlich steht der Praefectus Aegypti nun langsam unter Zugzwang. Ich kann nicht genauer werden, aber es wird sich wohl in naher Zukunft zeigen, wo die kaiserliche Provinz steht. Ich jedenfalls stecke schon bis zum Hals in Arbeit, allein um die Legio XXII an Manneszahl aufzustocken.


    Ich hoffe außerdem, dass es deiner Familie und dir gut geht. Gerade, wo doch Tiberius Durus ein Cousin deines Eheweibs war. Mögen die Götter ihre schützende Hand über euch halten und Anfeindungen verhüten!
    Kannst du im Übrigen Neuigkeiten aus Norditalien oder den anderen Provinzen berichten? Von dort erreichen uns hier derzeit bisher nur vage Berichte, aber nichts Konkretes. Konnten bereits andere gesuchte Senatoren gefasst werden? Und, erlaube mir die Frage, wo steht in dieser ganzen Sache eigentlich der Praefectus Praetorio, der doch ebenso wie ich dein Klient ist?


    Ich verbleibe mit dem Versprechen häufiger den Griffel zu schwingen und wünsche dir alles erdenklich Gute für die Zeiten, die uns bevorstehen.



    Vale Bene!



    I. QVINTILIVS SERMO
    Legio XXII Deiatoriana - Nikopolis - Aegyptus


    [Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
    NON APR DCCCLXII A.U.C.
    (5.4.2012/109 n.Chr.)

  • Macer warf zunächst nur einen kurzen Blick auf den Brief, der etwas länger zu sein schien und wandte sich dann wieder an den Boten. "Ich danke für die zuverlässige Übermittlung dieses Briefes! Reist du wieder nach Aegyptus zurück? Sollst du gar auf Antwort warten?" erkundigte er sich dann, denn wenn einer schon einen Boten für diesen weiten Weg schickte, war das nicht völlig unwahrscheinlich.

  • Zitat

    Original von Caius Decimus Flavus
    "Ich hoffe es gibt nichts negatives über mich zu berichten, das wäre immerhin schon einmal ein Anfang. Negative Kritik bekommt man schnell, gute muss man sich hart erarbeiten." Und letzteres musste Macer oft genug getan haben.
    "Iulius Dives war Quaestor in Ostia und möchte nun auch den cursus honorum bestreiten, ich habe ihn durch Zufall in Ostia kennengelernt. Vielleicht ist er selbst weniger wichtig, ich erhoffe mir aber zumindest durch seine Verwandschaft etwas. Hast du Ideen welche Senatoren von mir hören sollten?" Da fiel ihm ein dass er ja noch jemand positiv erwähnen wollte und er rückte dabei etwas näher an Macer, man wusste ja nie was manche von diesen Namen halten sollten.
    "Ich habe übrigens Tiberius Lepidus in den Thermen kennengelernt, anscheinend ist die Gens Tiberia, insofern nicht in Rom noch verweilend, nicht im Klaren darüber was mit Durus passiert ist. Er stammt aus Achaia, daher ist er dir sicher nicht bekannt. Der Tiberier will Durus folgen und die Ehre seiner Familie wiederherstellen, wir hatten lange Gespräche und ich denke dass ich mir hier eventuell einen guten Kontakt geschaffen habe, vorausgesetzt er schafft es den Namen seiner Familie von allen Gerüchten rein zu waschen."


    Auf das Erarbeiten von Kritik ging Macer nicht weiter ein, denn dazu gab es wohl Dutzende von Sinnsprüchen. Die Ausführungen zu Iulius Dives hörte er sich aufmerksam an und war sich sicher, dass sein Verwalter sie sich sogar merken würde um damit vorbereitet zu sein, falls ihnen der Name Iulius Dives noch einmal begegnete. "Sicher, wenn dieser Iulius Dives deinen Namen ins Spiel bringt, wenn er in der Verwandtschaft für sich selber wirbt, dann kann das zu deinem Vorteil sein." Dass ein Kandidat gleich einen anderen mitzog war auch bei höheren Ämtern nicht unüblich. "Ansonsten sollten wir deinen Namen dort ins Spiel bringen, wo er leicht auf positives Echo fällt." Da die Gens Decima schön länger nicht mehr im Senat vertreten war, war das aber gar nicht so einfach. "Ich werde schauen, was sich machen lässt." Dann fiel ein weiterer Name, der Macer ebenfalls nichts sagte, aber den er sich wohl auch merken musste. Zumindest lange genug, um später Albina danach zu fragen, denn für Tiberier sollte sie sich wohl interessieren. Auch wenn die Gens zweifellos so groß und weit verzweigt war, dass nicht mit jedem eine nennenswerte direkte Verwandtschaft bestandt. "Ich sehe, du bist recht erfolgreich im Knüpfen von Kontakten. Wenn du das fleissig weiter machst, wird es dir eines Tages von Nutzen sein!"

  • Flavus nickte "Iulius Dives hat mir übrigens gesagt dass du kürzlich deine Casa umbauen liesest. Ich suche noch einen Architekten der mir meine künftige Kelterei in Ostia erbaut, insofern du da jemanden kennst der keine horrenden Summen kostet, es muss ja kein Prunkbau werden." Sonst hatte er das am Ende ja doch wieder vergessen. Fragen kostete nichts und manchmal sparte man sogar etwas dabei ein.
    "Ich hatte etwas Glück die vergangenen Tage, sagen wir es so. Aber ich denke ich werde öfter in die Thermen gehen oder auch mal einfach ein paar Theateraufführungen besuchen. Wann stehen eigentlich wieder Sitzungen im Senat an, ich würde gern einer beiwohnen." Und dabei sicher auch den ein oder anderen Senator kennenlernen. Dabei fiel ihm ein dass er kürzlich noch etwas gesehen hatte.
    "Wie hälst du es eigentlich damit wenn man nebenher auch noch einen Posten als Magistrat begeleitet, siehst du darin einen Nutzen?"

  • Ganz offensichtlich schien dieser Iulius Dives Macer besser zu kennen, als es umgekehrt der Fall war. Zumindest hatte Macer nicht gedacht, dass sein kleiner Umbau der Casa schon Stadtgespräch war - und das auch noch in Ostia, wo dieser Iulier ja angeblich Magistrat war. Aber Macer dachte nicht länger über diese seltsame Begebenheit nach, sondern kam zur Sache zurück. "Nun, mein Architekt ist glaube ich gut genug mit Wohnhäusern in Rom beschäftigt, um sich nicht noch um Keltereien in Ostia kümmern zu können", konnte er aber leider keine direkte Empfehlung aussprechen. Umso mehr konnte er aber etwas wegen einer Magistratur empfehlen. "Du meinst, eine Magistratur in einer anderen Stadt? Davon halte ich nicht viel. Mal abgesehen von den Kosten, die damit verbunden sind deinen Wohnsitz in eine andere Stadt zu verlegen, bist du auf Jahre hinaus weg von Rom, kannst weniger Kontakte knüpfen und wenn deine Karriere dann später doch noch durchstartet wird dich bei deiner Kandidatur zum Praetor keiner mehr fragen, ob du mal irgendwo Quaestor warst."

  • Flavus hatte es fast gedacht, es war logisch dass ein Architekt in Rom für so etwas keine Zeit finden würde. "Nun, dann schaue ich mich am besten in Ostia direkt um. Da sollte sich ja auch etwas finden lassen." Und Dives würde auch sicher behilflich sein.
    Was Macer über die Magistratur sagte klang einleuchtend. "Ja gut, da hast du wohl recht. Ich werde übrigens noch an der Schola den Cursus Iuris ablegen, ich denke das ist eine sehr gute Vorbereitung auf kommende Aufgaben." Und war so oder so nützlich. "Kannst du noch weitere Kurse empfehlen?"

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