[Atrium] Salutationes für den Hausherrn

  • Macers Verwalter trug den gesiegelten Vertrag sorgfältig ins Tabularium seines Herrn und verstaute ihn bei den anderen Verträgen im Schrank. Den regelmäßigen Geldeingang würde er ab nun überwachen und seinem Herrn melden, wenn der Klient zu weit in Rückstand geriet mit den vereinbarten Zahlungen. Aber Sorgen machte er sich darüber erst einmal nicht. Ein angehender Ritter sollte wohl mit Geld umgehen können.

  • Zitat

    Die Antwort seines Patrons war nicht unbedingt etwas was ihn Mut machte. Er hatte gedacht als Scriba des Curators der sehr zurückgezogen lebte und die Arbeit mehr oder weniger "dahinfließen" ließe könnte er was erreichen. Aber sein Patron wusste es natürlich besser. Schließlich war er derjenige mit den vielen Jahren Erfahrung auf dem römischen Parkett.


    "Dienstleistungen... nun ich besitze im Moment nur einen gut gehende Villa Rustica die Getreide produziert doch übernimmt das Tagesgeschäft ein Verwalter vor allem auch weil das Gut auf Ilva liegt. Ansonsten habe ich ein eigenes Haus. Beides Dinge die jetzt nicht unbedingt weiterhelfen. An Fähigkeiten kann ich noch sagen das ich, natürlich neben dem Weinbau was wir ja beim letzten Mal schon hatten, mich noch ein wenig mit Bewässerung auskenne, ganz gut darin bin Hunde abzurichten und inzwischen alles kann was ein Scriba Personalis eines Senators können muss. Ich bin Mitglied im Kreuzugsverein und habe dort schon an einigen Kreuzungsschreinen Hand angelegt. Ebenso bin ich Anhänger der Grünen Factio.... ich fürchte das alles hilft aber nicht wirklich weiter oder?"


    Sein Patron schien auf seine Aufzählung auch keinen weiteren Rat zu haben.
    "Nun wie ich schon sagte das wird alles nicht wirklich helfen. Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben als auf eine sich bietende Gelegenheit zu warten."

  • Sim-Off:

    Ups, sorry, da ist mir dein Posting durchgegangen.


    Macer blickte weiter nachdenklich drein, denn so wirklich etwas brauchbares kam in der Tat nicht heraus. Mit dem Abrichten von Hunden und einem Händchen für Bewässerung konnte man wohl kaum den Ritterstand erwerben. "Vereinstätigkeit ist schon einmal nicht schlecht", griff er daher den noch am ehesten brauchbaren Punkt auf. "Nicht unbedingt wegen der alltäglichen Leistungen, die du dabei erbringst, aber indem du dir dabei Bekannte erwirbst, die dich später empfehlen können. Und wenn du bisher nichts vorweisen kannst, was dich empfiehlt, dann musst du dir eben etwas schaffen", kam er dann zu dem, was man Jahrhunderte später wohl als kreatives Brainstorming bezeichnen würde. "Gibt es irgendeine kleine Großtat, die du zum Beispiel für den Kreuzungsverein oder die Factio vollbringen kannst? Irgendwas, auf das man dann später zurückblickt und anerkennend sagt: 'Ah ja, Helvetius Varus, ist das nicht der, der diesunddas möglich gemacht hat?'."

  • "Ich danke dir für deinen Rat und werde mein bestes geben ihn zu befolgen. Ich hoffe ich darf dir noch eine Frage stellen. Ich bin mir recht sicher das ich keine Chancen habe aber wäre es nicht eine Möglichkeit bekannter zu werden wenn ich mich für die anstehenden Wahlen melde? Oder habe ich da etwas falsch verstanden. Ich weiß nicht so genau um welche Posten es da genau geht?"



    Sim-Off:

    Kein Ding. Ich konnte leider nichts genaues über die "Magistrate" finden die da nun gewählt werden sollen. Wenn es um Posten im CH geht bin ich natürlich völlig raus. Hab mal versucht die Frage Ingame zu verpacken. Wenn Ingame völlig klar ist was mit dem Wahlaufruf gmeint ist könnte ich das natürlich auch noch wieder ändern.

  • "Vergiss die Wahlen, wenn du eine ritterliche Karriere anstrebst", wischte Macer diesen Vorschlag recht schnell beiseite, ohne dabei allerdings allzu unwirsch zu klingen. "Das wäre ein völlig anderer Weg, den du damit einschlagen würdest", bekräftigte er dann noch einmal seine Abneigung gegen diesen Vorschlag. "Kein schlechterer oder schwierigerer Weg, aber eben ein anderer. Die ritterliche Laufbahn kommt im Prinzip ohne Wahlen aus. Sie basiert auf persönlicher Leistung und persönlichem Vertrauen. Hohe Verwaltungsposten und Offiziersstellen kann man nicht durch Wahlen besetzen." Auch wenn Macer als Senator eben genau dem anderen Weg gefolgt war, schien er doch eine klare und durchaus positive Meinung von den Vorzügen dieses Weges zu haben.

  • "Ich dachte jetzt vielmehr daran zu versuchen über die Wahlen einen Posten zu besetzen auf dem ich deinem vorangegangenen Ratschlag befolgen kann und jemand wichtigem auffallen könnte", gab Varus recht kleinlaut an.

  • "Na, man sollte schon den richtigen Leuten durch die richtigen Leistungen auffallen", antwortete Macer augenzwinkernd. "Natürlich kannst du durch gute Wahlergebnisse und einen entsprechenden Posten auffallen. Aber was lernen die Leute dann über dich? Dass du ein guter Politiker bist, der die Wähler auf seine Seite bringen kann und der ein politisches Amt ausfüllen kann. Sicher keine schlechten Qualitäten, aber eben nicht das, was man als Ritter unbedingt braucht. Viel schlimmer noch: Es wird Leute geben, die dich nach so einer Wahl gedanklich unter den Politiker mit Ambitionen auf den Senat abbuchen und schlicht nie mehr an dich denken werden, wenn sie einen Mann für eine ritterliche Karriere suchen. Dann hast du für deine Pläne mewhr verloren als gewonnen", führte er seine Bedenken aus. Er war zwar selber keine allzu großer Freund eines derartig kategorischen Denkens, aber es half, den Überblick und die klare Linie zu bewahren. Vielleicht bevorzugte er es auch deshalb, weil seine eigene Karriere keineswegs so glatt gelaufen war.

  • "Verstehe.... nun gut ich denke ich will dich dann für heute nicht länger belästigen und mich aufmachen deine Ratschläge umzusetzen. Kann ich vielleicht noch etwas für dich tun."

  • Auch wenn Macer durchaus gerne einen Auftrag für seinen Klienten gehabt hätte, schon damit dieser nicht in dem Gefühl verharren musste, kein sinnvolles Projekt zu haben, mit dem er sich Ansehen verdienen konnte, so konnte er ihm aber trotzdem spontan keinen Auftrag erteilen. "Nein, im Moment kannst du nichts für mich tun. Die Zeiten rufen gerade nicht nach großen Taten, in die ich meine Klienten einbinden könnte", antwortete er daher fast entschuldigend. "Aber ich werde es dich wissen lassen, sobald ich deine Hilfe benötige. Und zögere nicht, schon bald wieder bei der Salutatio vorzusprechen, um über Fortschritte auf deinem Weg zu sprechen", lud er ihn dann ein. Selbst wenn es keine Fortschritte gab, konnte Sprechen ja trotzdem weiterhelfen.

  • "Werde ich nicht und auch du zögere nicht wenn dir etwas einfällt bei dem ich eventuell beitragen oder helfen kann."


    Anschließend verabschiedete Varus sich und trat zurück um Platz für den nächsten Klienten zu machen.

  • Nur kurz nach seinem letzten Gespräch und am Tag nach der Beerdigung stand Varus erneut vor seinem Patron um anzuzeigen das er wieder nicht einfach nur die Zeremonie der Salutationes abhalten wollte sondern tatsächlich etwas zu sagen hatte.

  • Und wieder wurde er nach einer angemessenen Wartezeit vorgelassen, um von seinem Patron persönlich begrüßt zu werden. "Salve, Helvetius Varus. Schön, dich schon wieder zu sehen. Kannst du mir etwa Gutes berichten?" fragte er erwartungsvoll, denn selber hatte er seinem Klienten noch nichts Neues anzubieten.

  • "Nun eigentlich schon. Es ist ein Anfang wenn es sicherlich auch bessere Posten gibt. Mir ist es endlich gelungen ein Gespräch mit dem Curator Rei Puplica zu führen. Er hat mich auf einem dieser Aquarisposten die auch verwaltende und planerische Tätigkeiten ausüben und nicht nur bloße Vorarbeiter sind eingestellt. Ich habe sogar ein eigenes Gebiet zugeteilt bekommen und will sagen kein kleines. Es erstreckt sich zwischen der Via Tiburtina bis zum Ort Tibur und der Via Appia bis ungefähr auf Höhe von Cora. Inklusiver der Albaner Berge. In ihm verlaufen einige große Aquädukte wie die Aqua Claudia, die Aqua Iulia, die Aqua Appia und die Aqua Marcia", nachdem er sein Gebiet bekommen hatte und es sich angeschaut hatte war Varus doch schon ein wenig stolz gewesen es bekommen zu haben.


    "Letzendlich weiß ich natürlich nicht was den Curator Rei Publica dazu bewegt hat mich anzustellen aber ich habe natürlich erwähnt das ich dein Klient wäre. Ich hoffe ich habe mich nicht zu weit vorgewagt indem ich ihm zugesagt habe von dir ein Empfehlungsschreiben erhalten zu können. Er hat mich zwar bereits eingestellt und ernannt aber möchte das Schreiben trotzdem noch haben."

  • "Hervorragend. Meinen herzlichen Glückwunsch!", freute sich Macer ehrlich für seinen Klienten, dass es nun doch geklappt hatte mit einem Termin und vor allem einer Anstellung durch den Curator. Und tatsächlich schien er keinen kleinen Posten bekommen zu haben. "Ja, das hört sich nach einem wichtigen Gebiet an, mit dem dir schon einiges an Verantwortung zugetraut wird", nickte er anerkennend.


    Bei der Erwähnung des Empfehlungsschreibens sah er keine Probleme. "Selbstverständlich kann ich ihm noch einen Brief schreiben, in dem ich meine Unterstützung für deine Pläne bestätige", nickte er daher. So eine nachträgliche Empfehlung war zwar eher selten, aber er konnte sie ja sprachlich hübsch verpacken. Er gab seinem Verwalter ein Zeichen, dass dieser ihn daran erinnerte, sie später auch tatsächlich zu schreiben. "Ich werde ihn ihm direkt zukommen lassen. Das ist das einfachte, nehme ich an."

  • "Ja vielen Dank. Ich denke auch das das die einfachste Lösung ist. Hast du vielleicht etwas Literatur über meine neue Tätigkeit. Der Curator Rei Publica erwähnte das du in dem Gebiet recht bewandert wärst. Ich werde natürlich auch noch mal bei der Schola Athensis nachschauen. Im Moment ist mein Wissen über und Unterhalt von Äquädukten jedenfalls ein wenig.... eingerostet."


    Das er quasi kaum eine Ahnung davon hatte erwähnte Varus jetzt mal nicht. Er hatte ja Bautrupps und Helfer zugewiesen bekommen und nahm sich, zumindestens für den Anfang vor so wenig wie möglich selber zu machen.


    "Ach ja ich brauche für die Tätigkeit ein gutes Reitpferd. Nichs edles und für die Optik sondern ein ausdauerndes und trittsicheres Arbeitstier was mich zur Not den ganzen Tag trägt. Fällt dir da ein Händler oder ein Stall ein wo ich sowas bekommen könnte?"

  • "Literatur?" Macer schaute etwas überrascht, hatte dann aber eine Antwort parat. "Iulius Frontinus natürlich. De aquaeductu urbis Romae. Wenn nötig, kann ich dir meine Ausgabe leihen, um dir eine Abschrift davon anfertigen zu lassen", bot er an. Ganz hergeben wollte er die Bücher natürlich nicht. Aber vielleicht bevorzugte sein Klient ja auch den Erwerb einer Abschrift direkt bei einem Buchhändler.


    Auch bei der Frage nach dem Pferd musste er nicht lange überlegen und nannte gleich zwei Besitzer einer Pferdezucht. "Wir bekommen unsere Rennpferde für die Factio Russata in der Regel von dort, aber ich weiß, dass die beiden auch Pferde für andere Zwecke abgeben und zum Teil auch an das Militär liefern. Die sollten was passendes haben oder dir zumindest weiterführende Tipps geben können."

  • Inzwischen hatte sich die Lage schon deutlich anders dargestellt. Jetzt war bekannt, dass die Rebellen die Stadt erreicht hatten und Rom in einen Belagerungszustand versetzt wurde. Große Aufregung regte sich bereits in den Straßen. Viele wussten mit der Situation kaum umzugehen. Wie lange war eine Belagerung Roms her? In jedem Fall lange vor des Tiberiers Geburt, so dass er einen solchen Ausnahmezustand mit phasenweiser Untergangsstimmung noch nie miterlebt hatte. Nur ein erfahrener Senator wie Macer konnte wissen, wie man sich in einer solchen Situation verhalten musste, obwohl der Tiberier auch schon einige Ideen ausheckte. Er begleitete nun Helvetius Varus zu den Salutationes und blieb an dessen Seite, bis er hoffentlich bald an der Reihe sein würde. Sicher waren viele Klienten durch die aktuelle Lage sehr verunsichert und suchten ebenso ausführlichen Rat beim Purgitier.

  • "Wird schon werden", bekräftigte Macer mit einem aufmunternden Nicken und blickte dann den Tiberier an. "In der Tat, Salve, Tiberius Lepidus", begrüßte er auch ihn. "Ihr kennt euch also? Dann ist Rom vielleicht doch kleiner als man denkt. Bei welcher Gelegenheit habt ihr euch kennengerlernt?" erkundigte er sich erst einmal. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Antwort über das Ende des Gesprächs hinaus behalten würde lag zwar nahe Null, aber ein bisschen Interesse am gesellschaftlichen Leben seiner Klienten hatte noch nie geschadet.

  • "Salve Senator, ich war so frei mich deinem Klienten anzuschließen", begrüßte er de Purgitier. "Ja, wir haben uns in den Thermen getroffen, ein wenig geplaudert über die Götter und die Politik. Im Übrigen habe ich dort fast alle meine besseren Kontakte kennengelernt, aber du kennst das sicherlich." Die Thermen waren einfach immer ein geeigneter Ort, um neue Leute kennenzulernen oder alte Bekanntschaften am Laufen zu halten. Außerdem waren sie ein Quell für den neuesten Klatsch... ein Quell, ja, im wahrsten Sinne des Wortes. "Doch mir scheint, wir werden bedauerlicherweise nicht allzu viel Zeit zum plaudern haben. Die Lage ist ernst, wie du sicherlich weißt. Der Krieg scheint nun auch seinen Weg nach Rom genommen zu haben..." Er wartete auf Varus, auf das er die bedrohliche Situation möglicherweise noch einmal mit seinen Worten bekräftigen würde.

  • Varus hatte dem nicht viel hinzuzufügen. Macer kannte die Lage sicherlich besser als er. Vor allem auch da er nichts von Corvinus gehört hatte der ja in der Secunda gedient hat.
    Er fragte daher nur nach:
    "Weiß man eigentlich irgendwas über die Verluste der einzelnen Einheiten bei Vicetia?"

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