Officium Praefectus Praetorio

  • Appius trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Bei ihm entweder ein Zeichen des Nachdenkens oder der Ungeduld:"Also wenn ich dich richtig verstehe Centurio, dann hat der Tiberier mit einigen Statthaltern korrespondiert. Aber wir wissen nicht warum und wieso? Oder hast du das rausgefunden? Weil letztlich wissen wir momentan nur daß er in Asia war. Was nicht viel ist wenn man es objektiv betrachtet. Wir könnten ihn natürlich befragen. Aber vielleicht sollten wir des noch verschieben."

  • Der Präfekt schin nicht sehr glücklich mit seinen Ergebnissen zu sein was Antoninus schon deutlich ärgerte. Denn er Hatte ein Jahr gebraucht um das heraus zu finden ohne das es wehr mit bekam und das war aus seiner Sicht der sinn hinter einer geheimen Ermittlung. „Nicht ganz der Tiberuis war in Syrien und sprach da vermehrt mit dem Stadthalter. Der wurde daraufhin als unruhig und nachdenklich beschrieben. Und der wiederum hat sich mit einem weiteren Stadthalter in Verbindung gesetzt. Und auch bei diesem wurde nach dem Kontakt eine nachdenkliche Stimmung beobachtet.“ Fasste er noch mal zusammen. „Es war nicht heraus zu finden, was der Grund dafür war. Dann hätte ich die Stadthalter vernehmen müssen aber das steht mir nicht zu. Und dies wäre auch nicht im Sinne einer geheimen Ermittlung gewesen wie du sie mir aufgetragen hast.“

  • Appius schnaubte:"Also haben wir zwei Statthalter die sich aufgrund des Gespräches mit dem Tiberier nicht wohl fühlten und sich anscheinend komisch benommen haben. Was uns wieder dazu führt, daß wir nichts Wissen sondern nur Beobachtungen und Spekulationen haben.
    Bringt ihn mir her. Wir sollten mit dem Tiberier reden."

  • Antoninus schien mit seinen Präfekten keine Glück zu haben seit der Einsetzung von Marius Turbo und jetzt diesem sich der Posten immer mit noch griesgrämigen Männer besetzt zu werden. Was sich sicher nicht all zu Positiv auf die Moral der Männer nieder schlagen würde oder sicher schon hatte. „Ja Präfekt soll ich ihn verhaften oder nur zu Befragung laden?“ Das war ein sehr wesentlicher Unterschied und bei einem Consular sicher zu beachten. Zumal er den Tiberius schon kannte. „Und kann ich meine Männer nehmen? Das heißt wenn es noch meine Sind?“ Immerhin war er ein Jahr nicht hier gewesen. Klar war es auch üblich mal einen Centurio für länger abzustellen. Der Dienst in der Einheit lief ja deshalb auch so weiter.

  • "Natürlich nur her beten und zwar mit allem nötigen und schuldigen Respekt nicht verhaften Centurio. Dein Eifer in Ehren aber wir können schlecht einfach einen Consular verhaften." Genaugenommen zwar schon, aber was dies wieder nach sich ziehen würde. Und er hasste Papierkram.
    "Was deine Centurie angeht. Ja sie ist noch "deine" allerdings wirst du sicherlich nicht 80 Mann brauchen um einen Consular herzubekommen oder."

  • „Ja Herr natürlich mit allem Respekt! Natürlich wie du wünscht.“ Antoninus war sich sicher den richtigen Ton beim Tiberius zu treffen. „Natürlich werde ich nur einen Hand voll Männer mit nehmen quasi als Garant dafür das er auch sicher hier ankommt. Nicht das ihm etwas zu stößt. Der Consular Tiberius ist ja auch nicht mehr der jüngste.“ Sagte er mit sarkastischem Unterton. Da er annahm das dies im Sinne des Präfekten war. „Mit deiner Erlaubnis.“ Sagte er und grüßte in dem er die Hand auf die Brust legte. Dann verließ er das Offizium des Präfekten.

  • Mit dem Tiberius im Schlepp kam Antoninus wieder beim Vorzimmer des Präfekten an. Natürlich war das passieren des Tors kein Problem wenn man in Begleitung eines Garde Centurio und vier voll ausgerüsteter Gardisten kam. Antoninus hatte es sogar durchgehen lassen das der doch vom Alter gezeichnete man mit seiner Sänfte bis vor die Principia getragen wurde. Die Träger warteten indes draußen mit den Männern. Das war mehr als ungewöhnlich aber Antoninus sah in dem Mann immer noch den Pontifex den Mann aus alter Edler Familie. Hatte der Mann es nicht weit zu gehen und man konnte im sicher nichts Respektloses vorwerfen auch nicht vor den Göttern. „Centurio Iulius mit dem Ehrenwerten Tiberius. Der Präfekt erwartet uns.“ Meldete er sich und den Vorgeladenen an.

  • Man ließ beide durch, Appius erwartete sie schon:"Senator ich hoffe man hat dich gut behandelt bitte setz dich, ich werde die was zu trinken bringen lassen." Dann wandte er sich an den Centurio:"Du kannst dich entfernen Centurio." Das Gespräch ging nur ihn und den Senator etwas an.

  • Den kurzen Weg vom Esquilin zur Castra Praetoria, der dem Tiberier heute besonders kurz erschien, dachte er darüber nach, wie etwas nach außen gedrungen sein könnte - hatte ein Sklave geplaudert? War einer der Verschwörer schwach geworden? Oder ging es vielleicht doch um etwas ganz anderes?


    Schließlich erreichten sie die Castra und Durus musste - wie üblich - seine Sänfte verlassen, um - diesmal nicht gestützt auf seinen treuen Lukios, sondern einen der Untersekretäre - den Weg zur Principia anzutreten. Als er vor dem Officium angekommen war, fühlte er sich tatsächlich ein wenig erschöpft, allerdings hatte er auch seine Nervosität abgelegt, die ihn möglicherweise verraten würde.


    Dahinter saß Terentius Cyprianus, den Durus noch aus dem Senat in Erinnerung hatte. Der Mann war für einen Senator so ungeeignet gewesen wie Durus als Sklave - dementsprechend war das einzige, was dieser ihm zugute halten konnte, dass er freiwillig auf den Ordo Senatorius verzichtet hatte.


    "Ich hoffe, es gibt einen guten Grund, warum man mich mit einem ganzen Trupp Prätorianer in Uniform und ohne Voranmeldung aus meinem Haus holt."


    bemerkte er säuerlich, nahm dann aber Platz. Sein Untersekretär postierte sich hinter ihm, damit er notfalls sofort mitschreiben konnte, wenn sein Herr etwas wollte.

  • Er setzte sein Haifischlächeln auf und antwortete dem Senator:"Das schöne an meinem Posten ist Senator, daß ich keinen grund brauche dich herzuzitieren. Das wissen wir beide. Also denke ich sollten wir freundlich sein zueinander.
    Aber zu deiner Frage: Ja es gibt tatsächlich einen Grund: Du warst vor einiger Zeit in den östlichen Provinzen richtig?"
    meinte er während er eine "Akte" vor sich öffnete.

  • Diese schmierige Unverschämtheit des Präfekten verärgerte Durus nur noch mehr, doch er schluckte seinen Ärger herunter - Cyprianus hatte Recht. Als er dann seine erste Frage stellte, musste Durus einen Moment überlegen. Natürlich konnte er den wahren Grund seiner Reise nicht verraten, dennoch benötigte er eine plausible Erklärung - glücklicherweise hatte er sich bereits eine zurechtgelegt:


    "Das ist korrekt. Ich habe meine Güter dort besucht - aber das wird dir vermutlich bereits bekannt sein."

  • Dieser Scherz kam Durus ebenso platt wie herablassend vor. Scheinbar witterten die Spione des Kaisers doch etwas - doch solange Cyprianus ihm keine Beweise oder konkreten Vorwürfe lieferte, war Durus nicht bereit aufzugeben. Stattdessen lehnte er sich zurück und er setzte eine nachdenkliche Miene auf.


    "Hm, also wenn ich mich richtig erinnere, nein. Ich glaube, die gehören einem gewissen Veturius Cicurinus..."


    Wenn der Präfekt mit Scherzchen kam, stieg der alte Tiberier natürlich darauf ein! Allerdings hatte er dann doch keine Lust, ewig auszuweichen - er wollte diesen Raum immerhin möglichst bald wieder verlassen...


    "Aber da es meines Wissens nicht verboten ist, fremde Grundstücke zu betreten, beziehungsweise doch angemessen erscheint, wenn ein Statthalter einen Consular, der in seiner Provinz weilt, empfängt, dachte ich, dass ich die Gelegenheit nutze und mich aus erster Hand über den Stand in der Provinz informieren lasse."


    Zumindest waren Cicurinus und er über dieses Gesprächsthema eingestiegen...

  • "Ich sehe wir sind beide heute zum Scherzen aufgelegt, also lass uns Tacheles reden. Du wurdest gesehen wie du einige Male mit dem Statthalter geredet hast welcher daraufhin scheinbar nicht sehr glücklich war und wie wild an andere Statthalter und nach Rom Briefe schickte. Kannst du mir dieses Verhalten erklären Senator?" fragte er mit stahlunterlegter Stimme.

  • Durus sah Cyprianus mit kritischer Miene an - er war in keinster Weise zum Scherzen aufgelegt. Natürlich war Cicurinus ein Idiot, dass er sich dermaßen auffällig verhielt, dass sogar die Prätorianer etwas mitbekamen - aber immerhin zeigten die Worte des Präfekten deutlich, dass sie nicht wirklich etwas in der Hand hatten - sonst hätten sie ihn sicherlich mit schlimmeren Fakten konfrontiert.


    "Hm, ich denke nicht. Vielleicht ist sein Schoßhund gestorben - er hatte einen, als ich bei ihm zum Essen war, glaube ich."


    Es war schon eine ziemliche Unverschämtheit, einem Consular irgendetwas zu unterstellen, nur weil ein Statthalter, mit dem er gesprochen hatte, sich ein wenig aufgeregt verhielt...

  • Appius gesicht wurde grimmig und langsam wurde er sauer auf diesen quasi schon halbtoten Patrizier:"Worüber habt ihr denn gesprochen, daß sein Schoßhund ob dieses Schoks verstorben ist und er dies gleich Rom und anderen Statthaltern mitteilte?"
    Nicht, daß er glaubte er würde eine Antwort bekommen, aber man mußte ja alles versuchen bevor die brechstange rausgeholt wurde.

  • "Das habe ich dir soeben gesagt, Terentius: Wir sprachen über den Zustand der Provinz und die Zustände in Rom - worüber man sich unter Senatoren eben so unterhält."


    erklärte Durus völlig ruhig, auch wenn er merkte, dass der Präfekt langsam etwas wütend wurde. Offensichtlich erwartete er, dass der alte Tiberier hier seine ganze Verschwörung gestand und am besten auch noch gleich alle Verschwörer auf einem Silbertablett servierte. Die Verärgerung machte ihn aber nur noch sicherer, denn sie zeigte, dass man absolut gar nichts gegen ihn in der Hand hatte. Wenn Cicurinus sich in seinen Briefen verplappert hätte, hätte man ihm sicherlich einen Beweis vor die Nase gehalten, um ihn nervös zu machen. So aber - warum sollte er sich verdächtig machen, indem er Angst zeigte?


    "Damit du es ganz genau weißt: Er berichtete mir von den letzten Feierlichkeiten, erzählte etwas über den Zustand seiner Legionen und der Grenze zu den Parthern - ich wollte gern mehr über diesen sensiblen Punkt unseres Imperiums erfahren. Ich sprach im Gegenzug über die damals aktuellen Themen des Senats, einige Personalentscheidungen des Kaisers, die Wahlen, sowie den neuesten Klatsch und Tratsch. Was dieser allerdings war, kann ich dir beim besten Willen nicht mehr sagen."


    fügte er dann in sachlichem Tonfall an. Zwar machte es irgendwie Spaß, den Terentier mit bissigem Sarkasmus zu ärgern, doch würde es vermutlich nicht dazu führen, dass man ihn früher wieder gehen ließ - also beschloss Durus, seine Taktik auf scheinbare Kooperativität hin zu ändern.

  • Appius schnaubte nur verächtlich, er wußte, daß da mehr hintersteckte, aber er hatte nicht viel oder besser gar nichts. Er hätte ihn natürlich festnehmen können einfach so, aber daß wäre momentan weder kulug noch oppurtun gewesen. So trommelte er also genervt auf dem Tisch herum:"Das erklärt aber immer noch nicht die Nervosität und die Aktivität nach deinem Besuch. Ich denke wir wissen beide, daß da ein Zusammenhang besteht Senator.
    Wenn du es mir jetzt nicht sagen willst, können wir vielleicht andere räumliche und persöhnliche Umstände finden, wo du bereitwilliger bist."
    meinte er lächelnd, auch wenn dies eher aussah als würde ein Rabtier seine Fänge zeigen. Er wußte er hatte einen gewissen Ruf. Zeit diesen in die Wagschaale zu werfen und darauf zu hoffen, daß der Tiberier darauf einging.

  • Die Aggressivität, die Cyprianus nun an den Tag legte, zeigte noch einmal deutlich, dass er keine anderen Beweise hatte. Und von den Drohungen des Präfekten ließ sich ein Consular und Pontifex pro Magistro kaum beeindrucken - wie sah es denn aus, wenn man von der Folterung des Stellvertreters des Kaisers in religiösen Belangen in den Folterkellern in der Castra Praetoria erfuhr? Das konnte sich nicht einmal ein Praefectus Praetorio leisten, selbst wenn er eine so respektlose Sorte wie der Terentier war...


    "Ich hatte dir bereits gesagt, dass ich nicht weiß, woran diese Nervosität lag. Mir ist sie tatsächlich auch gar nicht aufgefallen - vielleicht war es eine Sache, die er vor mir verbergen wollte."


    In Wahrheit hatte er schon davon erfahren - aber das musste er seinem Verhörpartner ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, wegen dieser Sache extra nach Syria zu reisen...

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