Es war ein grauer Tag, zwar regnete es nicht, aber es war deutlich kühler geworden und der Herbst kündigte sich mit Böen an. Doch im Gegensatz zu vielen Römern, trug sie immer noch nicht mehr als eine schlichte Tunika. Sie liebte solches Wetter, war sie doch eine Keltin und im hohen rauen Norden geboren und auch aufgewachsen. Wenn sie ehrlich war, empfand sie zum ersten Mal seit dem sie in Roma war, das Wetter als angenehm. Manche mochten sie dafür als verrückt erklären, aber sie unterschied sich in vielen Dingen von den steifen und prüden Römern. Ihr feuerrotes Haar war wie ein Leuchtsignal, dazu war sie schlank und zierlich, aber ihre Bewegungen waren katzengleich.
Kurz lächelte sie ihrem Begleiter zu. „Ich danke dir, dass zu für mich etwas Zeit erübrigen konntest!“ sagte sie freundlich. Ihr Weg führte sie direkt auf den Pferdemarkt. „Ich habe echt keine Ahnung von Pferden und reiten kann ich nur leidlich…“, meinte sie etwas verlegen. Ausnahmsweise verstellte sie sich einmal nicht so sehr, aber natürlich verbarg sie wie immer eine Menge, vor allem ihre Gedanken vor anderen Menschen.
„Livianus hat dich ja als Pferdekenner bezeichnet. Wie kommt das?“ fragte sie ihn.