[Fontinalia] Ein Fest in der Casa Germanica

  • "Ach was, dass ist doch nicht die Rede wert. Ich habe gerne geholfen." antwortete Mattiacus. "Es war nur ein Schock und eine dicke Beule. Bald wird es ihr wieder gut gehen."


    Mattiacus winkte einen Weintabletträger herbei. Er brauchte erstmal was zu trinken.


    "Es lohnt sich eben, einen Arzt zu seinen Festen einzuladen."


    Nachdem er einen Becher geschnappt hatte, verabschiedete er sich kurz und ging wieder zur Gruppe mit den Damen und seinem Bruder Livianus.


    "So, da bin ich wieder. Ich hoffe ihr entschuldigt mein Fehlen." sagte er in die Runde.

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena
    Fast konnte man meinen, dass man in ein Hornissenest gestochen hatte. Eilig kamen die Sklaven den Anweisungen nach. Der arme Tropf eines Mietsklaven stand mit bleicher Miene etwas unsicher herum und wusste nicht, was nun geschehen würde. Kurzerhand winkte Calvena Elissa zu sich und redete sie leise auf sie ein. „Bring den Sklaven in die Culina und dann sorg dafür, dass er dort sich still verhält. Sobald das Fest zu Ende ist, schaffst du ihn fort. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn Laevina ihn in den Finger bekommt!“ Ein wenig Mitleid hatte sie schon mit dem Sklaven, zumal sie ihm nicht Böse sein konnte, er hatte Laevina eine Strafe zugefügt, die sie wohl verdient hatte. Dennoch zeigte sie nur eine betroffene Miene.


    Elissa nahm die Worte von Calvena ruhig auf sie war nicht der Panische Tüpp Frau. Sie verstand sofort was Calvena meinte als sie sagte `sie wolle sich nicht ausmalen was passiert wenn Laevina ihn in die Finger bekommt`. Schnell nickte sie ihr Verständnisvoll zu und wand sich zu dem Unglücks Vogel. Sie griff ihm am Oberarm und wollte ihn mit fort nehmen aber der Ärmste war so verwird das er nur starr auf die Sehne vor ihm blickte. Noch einmal rüttelt sie an seinem Oberarm aber sich nicht aus seinen Gedanken lösen zu können. Dann lies sie seinen Arm kurz los und gab ihm einen kleinen klaps auf denn hinter Kopf. Als der Sklave sie verwundert an sah funkelte sie denn Mann von oben an wie es schon bei so manch anderem Sklaven gewirkt hatte. Dann machte sie eine nickende Kopfbewegung in Richtung einer der duzenden Gänge für Sklaven. Als er sich immer noch nicht in Bewegung setze griff sie ihn wieder am Oberarm und zehrte ihn mit sich.



    In der Culina wies sie ihm einen abgeschirmten Winkel zu dann holte sie ihm einen Becher Bier das hier einige Sklaven tranken. Gierig stürze er denn Becher hinunter und sah sie Fragend an.


    “Was geschieht jetzt mit mir? Sie werden mich sicher bis aufs Fleisch auspeitschen oder?”


    Brachte er dann mit ängstlichem Unterton hervor. Elissa wollte ihn beruhigen und sah ihn Lächelnd an. “Ich hoffe doch nicht und wenn du dich hier ruhig verhältst, bis ich dich wieder hole dann stehen deine Chancen gut das du mit heiler Haut davon kommst. Als Psssssssstttt.” Sie legte denn Finger auf Mund und deute ihm so noch mal das er still hier warten sollte. Dann wand sie sich ab um wieder zu den andern und vor allem zu Calvena zu gehen.

  • Laevina atmete innerlich auf. Offenbar hatte sie die Vorstellung überzeugend genug hinter sich gebracht, und niemand hatte Verdacht geschöpft. Jetzt konnte sie sich ohne schlechtes Gewissen in ihre Gemächer zurückziehen und sich in Ruhe wieder aufwärmen und herrichten. Natürlich war es mehr als schade, dass ihr dadurch der Einblick auf die weiteren Ereignisse verwehrt bleiben würde, aber etwas später würde sie einfach die treue Quadrata losschicken, damit die ein wenig Augen und Ohren für ihre Herrin offen hielt.


    Ausnahmsweise mal tatsächlich ein wenig wackelig auf den Beinen, stützte sie sich auf den Sklaven, den Sedulus herbeigerufen hatte und verließ so würdevoll wie möglich das Atrium, um sich für den Rest des Abends zurückzuziehen.


    Sim-Off:

    @Romana: tststs...keine Ehrfurcht vor dem Alter, und das als Vestalin.....

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana
    Jetzt sah Sedulus derartig verwirrt aus, dass Serrana automatisch lächeln musste. Aber wer konnte es ihm auch verdenken, ihre Familienbeziehungen waren ja in der Tat ein wenig kompliziert.


    "Das konntest du vermutlich auch nicht wissen, meine Großmutter hat sich im Grunde von mir losgesagt und legt wohl keinen Wert mehr auf meine Verwandtschaft."


    In der Tat. Bisher hat sie verschwiegen das sie eine Enkelin hat und vorallem das du es bist.


    Lächelte Sedulus Serrana mit einem Augenzwinkern zu.


    Eigentlich ist es sogar eine Schande dies zu tun bei einem solchen hübschen und zarten Wesen wie du es bist. Ich werde wohl ein ernstes Wort mit Germanica Laevina reden müssen. So geht das nun wirklich nicht.
    Und wenn der passende Moment einmal gekommen war, so würde er die Alte einmal gescheit ausquetschen. Mal sehen was sie sonst noch so für Geheimnissse auf Lager hatte.


    Ich werde es mir merken Decimus Mattiacus. Wahrscheinlich stehst du nun öfters auf der Gästeliste.


    Meinte Sedulus grinsend bevor sich der Decimer wieder seinem Bruder und ihren Gesprächspartnerinnen zuwandte.

  • Serrana schmunzelte, als sich bestätigte, dass Laevina es tatsächlich nicht für notwendig gehalten hatte, sie bei ihrer neuen bzw alten Familie zu erwähnen.
    Sedulus' nächste Worte brachten sie dann allerdings komplett aus dem Konzept und sie lief sofort und übergangslos dunkelrot an. Hübsch und zart,.... sie...? Ob er das wohl wirklich ernst meinte? Oder wollte er vielleicht nur höflich sein? Über sie lustig machte er sich doch hoffentlich nicht, dafür war er eigentlich viel zu nett.


    Die mit einem nicht gerade riesengroßen Selbstbewusstsein ausgestattete Iunia traute sich nun nicht mehr, Sedulus anzusehen und starrte stattdessen angestrengt auf ihre Füße. Als er jedoch ankündigte, Laevina zur Rede zu stellen, schüttelte sie automatisch den Kopf.


    "Das solltest du vielleicht lieber nicht tun. Meine Großmutter mag es nicht besonders, wenn man anderer Meinung ist als sie selbst."

  • Erleichtert atmete Calvena auf, als Elissa sich ihren Weg bahnte und dann den Sklaven fortschaffte. So oder so würde er sich rechtfertigen müssen, eine Tatsache die ihr so gar nicht behagte. Sie konnte aufgrund ihrer Erziehung nicht anders als in Sklaven gleichrangige Menschen zu sehen. Schließlich hatten zu ihrer Ziehfamilie auch Gladiatoren und einige geflohene Sklaven gehört. Es würde ihr schwer fallen jemanden zu bestrafen, der durch ein Missgeschick jede Menge Ärger herauf beschworen hatte. Einmal davon abgesehen, dass sie nicht wirklich wütend auf den armen Thor sein konnte, Laevina hatte nur das bekommen, was sie verdient hatte. Ihre Worte hatten Calvena bis ins Mark erschüttert und sie rätselte noch immer, wie die alte Schreckschraube dahinter gekommen war, dass ihre Ziehfamilie dem bunten Volk angehört hatte. Die junge Germanica war sich ziemlich sicher, das weder Avarus noch Sedulus ihr das anvertraut hatten und die wenigen Menschen denen sie es erzählt hatte, konnte sie an einer Hand abzählen, zumal sie diesen Vertraute. Serrana würde solch eine heikle Geschichte ihrer Großmutter niemals erzählen und auch Valerian hatte es bisher nicht mit ihr zu tun gehabt.
    Mehr oder weniger in Gedanken abwesend verfolgte sie, wie Decimus Mattiacus Laevina wieder auf die Beine brachte und wie die Großtante dann auf ihr Zimmer ging. Nachdenklich sah sie ihr nach und seufzte innerlich auf, es wurde wohl Zeit dass sie und Laevina einmal sich zusammen setzten und redeten. Diese Idee weckte nicht gerade Begeisterungstürme bei ihr, das Verhältnis zu der Schreckschraube war mehr als Unterkühlt...


    Elissa kam zurück und berührte sie kurz am Arm um ihr zu bedeuten, dass der Mietsklave erst einmal in der Culina war und dort auf sie wartete. Diese kurze Berührung riss sie auch aus ihren Gedanken. Dankbar lächelte sie ihrer Leibsklavin und war verdammt froh sie zu haben. Sie und Elissa verstanden sich, manchmal auch ohne Worte. Innerlich strafte sie sich und täuschte äußerlich über ihre leichte Besorgnis hinweg, indem sie wieder ein strahlendes Lächeln aufsetzte. Laevina hatte ihr eine Menge zu denken gegeben, aber davon würde sie sich nun nicht den Abend verderben lassen. Kurz strich sie sich über ihr mitternachtsblaues Kleid und trat dann an die Feuertänzerin heran. Leise gab sie ihr die Anweisung ihre Vorführung aufzunehmen. In der Zwischenzeit schienen sich die Gäste wieder den Gesprächen zu widmen. Im Mittelpunkt stand nun etwas der junge Decima, glühende Blicke wurden ausgetauscht und hinter der Hand verstohlen geflüstert. Anscheinend war er nun der Held des Abends.


    Schließlich wandte sie sich dem Triclinium zu, sie hatte ja ursprünglich nach Romana sehen wollen. Verdutzt stellte sie fest, das Sabina so ziemlich jeden in dem Raum um den Finger gewickelt hatte. Der Anblick ihrer kleinen Cousine, wie sie da stand und Romana mit großen Kinderaugen ansah, hob ihre Stimmung um einiges wieder an, zumal sie Valerian einen liebevollen Blick zu warf. Nur jemand der sie genau kannte, konnte sehen, das sie nicht ganz so fröhlich war, wie es den Anschein hatte. Sie knabberte eben immer noch an der Gehässigkeit der Großtante. Verdammtes Biest, ging es ihr kurz durch den Kopf.


    „Hab ich euch nicht gewarnt“, meinte sie amüsiert. „Sabina hat euch doch glatt alle um den Finger gewickelt!“ lächelte sie und ließ sich fast zufällig direkt neben Valerian nieder. Das ihre Hand dabei kurz seine streifte, war auch nur gewollter Zufall.
    Sie fing den neugierigen Blick von Sabina auf und wusste was sie wissen wollte. „Laevina ist ins impluvium gefallen“, erklärte sie der Kleinen und der Runde. „Ein Sklave hat sich etwas ungeschickt angestellt und sie versehentlich gerempelt!“ fügte sie hinzu. Sie war sich ziemlich sicher ein Schadenfrohes Leuchten in den Augen der jüngsten Germanica zu sehen. "Außer das sie nass geworden ist und wohl einen kleinen Schrecken erlitten hat, geht es ihr ganz gut. Sie hat sich zurück gezogen", beendete sie dann ihren kurzen Bericht über die Ereignisse. Was für ein Abend.


    Kurz musterte sie Romana, man sah ihr nicht an das sie sich den Kopf gestossen hatte. "Ist bei dir alles in Ordnung, Romana? Man sagte mir du hast dir den Kopf gestossen?" fragte sie leicht besorgt die Freundin. Sie hatte es wirklich nicht gerade einfach.

  • Als Sedulus Seranna so ansah wie sie wiederum zu Boden sah, dachte er für sich er habe wohl ein wenig übertrieben. Zumindest mußte es ihr so vorkommen. Dabei hatte er doch nur ausgesprochen wie er Serrana sah. Und da er nun mal gerne die Wahrheit aussprach...
    Vielleicht hätte er es hier und heute nicht tun sollen. Aber irgendwie schien es ihm passend.


    Weißt du Iunia Serrana, das macht mir nichts im geringsten aus. Germanica Laevina ist hier bei uns zu Gast und wenn sie es nicht verträgt wenn man ihr die Meinung sagt, so denke ich, müßte sich deine Großmutter eine andere Bleibe suchen.


    Seine Worte ließen da keine Zweifel aufkommen das Sedulus es so meinte wie er es sagte.

  • Es war etwas sehr Amüsierend mit an zu schauen wie die kleine innerhalb der kurzen Zeit den Raum beherrschte. Fast alle waren ihr mehr oder weniger verfallen und wo sie hin sah sahen auch die umstehen den hin. Centhon mußte öfter grinsen wenn Sabina so offen auf die Leute zu ging die große Vestalin zum bespiel mach anderes Kind hätte sich vor der großen Erscheinung hinter seiner Kinderfrau versteckt. Aber nicht diese kleine sie ging in die vollen und bot sogar immer an mit fast jedem zu teilen

    Calvena kam dann nach dem Romana versorgt und von der kleinen Sabina schon fast bemuttelt wurde. Calvena Warf Valerian ein zwei Blicke zu aus denn man nicht viel Lesen konnte wenn man nicht wusste worum es ging und auch die kleine flüchtige Berührung war Centho nicht entgangen. Er wusste ja wie es war wenn man nicht alles aussprechen konnte.


    Er wusste nicht wer da in den Brunnen gefallen war aber auf jeden Fall schien auch die kleine etwas belustigt darüber genau wie vorher als Romana sie den Kopf gestoßen hatte.


    “Ja sie gegen einen Türstock gelaufen und hatte sich den Kopf angeschlagen. Aber Sabina hat alles im griff ich glaube das sie jeden Medicus mit Pusten ersetzten kann.”

  • Plötzlich ging alles ganz schnell. Macer war unter Schock, alles um ihn herum bewegte sich schneller. Septima war aufgesprungen, er fühlte sich einsam. Er hatte sich auf einen netten Abend gefreut, doch nun wurde es langsam zu einem rießigen Unglück.


    Sein Kopf brummte, sein Bauch wurde von innen geschlagen. Waren das Gefühle? Wieso musste er Septima dauernd hinterherschauen, sie war nicht seine Frau. Oder doch?
    Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein. Schon Macers Großvater sprach über Damen <"Nulla fere causa est, in qua non femina litem moverit*">. Doch hatte sein Großvater recht, wollte Macer ebenso ein verwirrter, trauriger Mann werden, der nur auf die Karriere bedacht war?


    Das Bauchweh wurde immer heftiger, er musste raus. An die frische Luft, in den Garten zurückziehen, das waren seine Gedanken.


    Dort sahs er, den Kopf zum Himmel gerichtet. Seine Mutter hätte nun die richtigen Worte, den richtigen Ratschlag, doch sie war nicht mehr. War ihm jemand gefolgt? Vielleicht Septima?


    Wieso musste er immer an sie denken? Konnte Macer überhaupt noch einmal in ihre glitzernen Augen schauen, ohne seine Gefühle zu verbergen? Hatte er denn Gefühle?...


    ...er brauchte das Gespräch, er brauchte Gewissheit. Er wollte sich nichts einbilden, er war nur der einfache Plebejier ohne große Vergangenheit. Ein Nichts, ein niemand.


    Macer schloss die Augen und betete, dass sie ihm gefolgt war, es war der richtige Zeitpunkt. Jetzt oder nie, was sollte noch das Gehabe, es musste geschehen.




    * "Es gibt wohl keinen Streit, den nicht eine Frau begonnen hätte".

  • Romana war ziemlich verblüfft darüber, wie Valerian sich plötzlich Sorgen um sie machte. Oder vorgab, sich um sie zu sorgen. Noch immer musste sie sich nicht beherrschen, ihn nicht einfach anzugehen wie eine Löwin, aber sie hatte ein Versprechen gegeben, eines, welches sie nicht brechen würde. Eine Claudia brach Versprechen nicht. Schon gar nicht, wenn sie gegenüber einer Freundin getätigt worden waren. Und das Versprechen war gewesen, dass sie nett sein würde zum Quintilier.


    „Nein, nein, danke, ich habe mich nur... gerichtet... jetzt liege ich besser.“, meinte sie und versuchte sich in einem vielleicht nicht ganz überzeugenden Lächeln.


    Valerian erklärte ihr noch nebenbei, worum sich der ganze Zirkus drehte. Also war wirklich jemand ins Impluvium gefallen. Na, das war vielleicht etwas. „Welch Pech aber auch!“ Ungeschickter kann man wohl auch nicht sein, dachte sie, schüttelte den Kopf und bereute es eine Sekunde darauf, als die Kopfschmerzen wieder kamen. Immerhin hatte sie so eine innerliche Ausrede, wieso sie Valerians Kommentar, er sei ein grober Soldat, unkommentiert ließ. Er wird schon recht haben... Da kam Sabina als Abwechslung gerade recht.


    Als sie Sabinas uneigeschränkte Aufmerksamkeit hatte, holte sie aus ihrem Schleier – der ja jetzt nun neben ihr lag, und sich schon oft als gutes Aufbewahrungsmittel bewährt hatte – etwas hervor. Es handelte sich dabei um eine Fibel. Eine Fibel, nach etruskischer Art und Weise aus Bronze gefertigt, bislang ungenutzt und deshalb wie neu schimmernd.


    „Diese Fibel habe ich aus Clusium. Das ist eine alte etruskische Stadt, nördlich von Rom. Ich brauche sie aber nicht mehr.“ Sie hatte sie mit genommen, nur im Falle... aber Schmuck durfte man als Vestalin nicht tragen, und als solcher zählte auch die Fibel. So konnte sie sie genau so gut jetzt auf der Stelle hergeben. „Gefällt sie dir? Willst du sie haben?“, fragte Romana, freundlich lächelnd. Es wäre auf jeden Fall ein Geschenk, das von Herzen käme.


    Auf einmal kam Calvena ins Zimmer gestürzt. Ein wenig abgehetzt sah sie aus, musste Romana feststellen. Obwohl sie einen ganz gelassenen und freundlichen Eindruck machte. „Das hat sie wohl!“, rief sie aus und lachte. „Du hast mir nie erzählst, was für eine liebe Base du hast.“ Liebevoll zwinkerte sie Sabina zu. Schon vorher war ihr Sedulus sympathisch erschienen, doch nun war sie der Meinung, ein Mann, der so eine Tochter hervorbrachte, war bewundernswert.


    Sie machte ein betroffenes Gesicht, als Calvena ihr das erzählte, was sie durch Valerian schon wusste. „Oh! Das ist ja schlimm. Der alten Schacht... Dame ist doch nichts zugestoßen?“, fragte sie, sich noch rechtzeitig auf die Zunge beißend.


    Sie lachte und winkte ab, als Calvena sie nach ihrem Kopf fragte. „Nicht der Rede wert, liebe Calvena, nicht der... aiaiaiaiai...“ Sie griff sich wieder an den Kopf und zog eine Grimasse, als derjenige wieder rebellierte.

  • Calvena gesellte sich wieder zu ihnen und setzte sich dann direkt neben Valerian. Er strahlte sie freudig an, vor allem, als ihre Hände sich leicht berührten. "Sie ist ein liebes Kind, Calvena. Dein Onkel kann sehr stolz auf sie sein." Das mit dem um den Finger wickeln sah er natürlich ganz anders. Wenn sie nicht so lieb wäre, dann würde sie auch nicht so verwöhnt. Vermutlich. Vielleicht.


    Im Moment schien die Claudia nicht ganz so schlecht auf ihn zu sprechen zu sein. Vielleicht hatte sie sich ja wirklich beruhigt und sie konnten noch zu einem einigermaßen friedlichen Miteinander finden. Schon Calvena zuliebe. Im Augenblick sah es jedenfalls ganz so aus.


    "Das ist beruhigend, daß ihr nichts schlimmes passiert ist. Möchtet ihr auch etwas von dem Essen? Die Fleischspieße sehen sehr gut aus. Und die gefüllten Pilze und die Datteln im Speckmantel ebenfalls. Oder hier, die Pasteten, herzhafte wie auch süße." Er bediente sich und wartete darauf, daß die Damen ihre Wünsche äußerten.

  • Von Calvena erhielt Septima eine zu frieden stellende Antwort und schaute dem Treiben, um die ins Wasser gefallene ältere Dame, aus der Ferne zu. Gerade als sich beide Frauen, Calvena und Septim, wieder dem Triclinium zuwenden wollten, schoß Octavius Macer an ihnen vorbei in Richtung des Gartens. „Oh!“ entfuhr es Septima und sie hielt Calvena noch einen Moment am Arm zurück. „Sagst du bitte den Anderen, dass ich später wieder zu euch ins Triclinium komme? Danke.“ Ein freundliches Lächeln später ging Septima gemessenen Schrittes durch das Atrium zum Hortus, um zu schauen, was Macer ‚gestochen’ hatte.


    Auf ihrem Weg nach draußen, lächelte die junge Tiberia, mit den Kirschroten Lippen, dem ein oder anderen Gast freundlich zu und schenkte auch hier und da mal ein Nicken, sprach aber mit niemanden, sondern ging direkt in den Hortus. Dort blieb sie einen Moment stehen und versuchte erstmal Octavius Macer mit den Augen zu finden.

  • Der Hitze ihrer Wangen nach zu urteilen, war ihr Gesicht nach wie vor puterrot, aber da Serrana kaum den ganzen Abend den Boden betrachten konnte, hob sie den Kopf und warf Sedulus einen schnellen und scheuen Blick zu, während dieser über Laevina sprach. Seine Augen waren blau, komischerweise war ihr das bislang noch gar nicht aufgefallen.


    Seinem Tonfall und Gesichtsausdruck konnte sie deutlich entnehmen, wie ernst es ihm mit dem war, was er sagte und beneidete ihn einen Augenblick lang um seine offensichtliche Selbstsicherheit. Dann schüttelte sie noch einmal den Kopf, wobei sich allmählich wieder ein zögerliches Lächeln auf ihre Lippen stahl.


    "Oh, das wird sie sicher nicht riskieren. Ganz offensichtlich fühlt sie sich sehr wohl hier." Die Vorstellung von ihrer Großmutter, die mit Sack und Pack zurück in die Campania reiste, war ausgesprochen verlockend, aber jetzt, wo Laevina in Rom Blut geleckt hatte, würde sie niemals freiwillig wieder das Feld räumen...

  • Sabina sah Romana mit großen Augen an und sie schienen noch größer zu werden, als Romana ihr dann eine Fibel hin hielt. Etwas verunsichert warf sie Calvena einen Blick zu, durfte sie einfach so ein Geschenk annehmen? Zumal ja Romana eigentlich noch eine Fremde war. Fast unmerklich nickte ihr Calvena zu und mit einem strahlendem Lächeln nahm das Mädchen das Geschenk an.
    „Vielen Dank, Claudia Romana!“ sagte sie artig. Eigentlich hatte sie so etwas wie eine Süßigkeit erwartet, aber diese Fibel würde sie wohl nun in Ehren halten. So ein schönes Geschenk hatte sie noch nicht bekommen, auch wenn sie meist verwöhnt wurde. Es war eben etwas völlig anderes, wenn man ein Geschenk bekam, das von jemandem stammte den man kaum kannte. Nun war Sabina doch etwas sprachlos und auch eingeschüchtert. Zumal sie nicht so recht wusste, wie sie nun der Vestalin begegnen sollte. Schließlich gab es Anstandsregeln, wohlgemerkt, ihre Base scherte sie nicht wirklich darum. Aber galt dies auch für sie. Schließlich schenkte sie Romana ein strahlendes Lächeln und setzte sich dann direkt neben die Vestalin und sah sie mit großen neugierigen Augen an.


    „Wie lang bist du schon Vestalin?“ fragte sie dann. In den Händen heilt sie das Schmuckstück und betrachtete es dabei von allen Seiten.

  • Zitat

    Original von Iunia Serrana


    War sie nicht süß wenn sie scheu schaute und überhaupt ihre ganze Art. Serrana hatte irgendwie noch so etwas unschuldiges an sich was Sedulus förmlich anzog.
    Als sie dann meinte das ihre Großmutter dies hier nicht auf`s Spiel setzen würde, lachte Sedulus. Zum Glück war die Alte in der Zwischenzeit von dem Saklven den er angewiesen hatte sie auf ihr Zimmer zu bringen schon außer Hörweite.


    Ja das denk ich mir auch. Sie hat das Haus schon ganz schön auf den Kopf gestellt, und ich dachte Sabina würde dafür sorgen. Aber wie sagt schon das Sprichwort: "Je oller desto doller."


    Und wieder mußte Sedulus grinsen. Doch so langsam fühlte er sich in seinem feuchten Gewand ein klein wenig unwohl. Er würde sich demnächst wohl auch auf sein Zimmer begeben um sich etwas anderes anzuziehen.

  • Ooooooch, das war zu niedlich, wie die kleine Sabina dachte, dass sie alles was auf der Welt putt ist oder sich verletzt hatte mit einem Pusten wieder heile machen konnte. Kinder halt. Wenn man alles mit Kinderaugen sehen würde, schiene alles viel einfacher, dachte sie. Das stimmte auch so. In Hispania waren die Kinder ihrer Tante auch so. Je einfacher, desto besser die Lösungen auf alle Probleme der Welt.


    Aber dann das nächste Unglück. Calvenas Großtante fiel ins Wasser! Auch das noch... Die Arme... Passiert heute hier jedem was?! Hoffentlich nicht...!! - dachte sie. Sie rannte aber nicht los, die Geschehnisse legten sich wieder als sie aus dem Wasser gefischt worden ist, und ein Medicus war nun auch zur Stelle. Sie wandte sich lieber an die anderen im Triclinium.


    Sabina und Romana haben sich gesetzt und unterhielten sich. Eine kleine Freundschaft bildete sich gerade zwischen ihnen. Valerian ging zum Tisch und wählte zwischen all den Leckereien. Er schien unersättlich zu sein, zumindest war sein Teller dermaßen vollgepackt, dass man dachte, entweder hatte er seit Tagen nichts mehr zu essen, oder er könnte gleich einen Pferd verschlingen, so großen Appetit habe er. Er nahm sich von allem etwas und so stapelte sich das Essen. Sie stand nicht so weit neben ihm und schaute schmunzelnd zu.


    "Entschuldige Valerian, aber bald ist mehr Essen auf deinem Teller als auf dem Tisch hier. Du lässt uns aber auch was übrig, ja?" - lachte sie.

  • Auch Avarus hatte sich endlich zu den Klinen bewegt, wo das Essen serviert wurde, denn der Magen forderte seinen Tribut egal wie elitär die Gästeschar war. Er legte sich noch nicht, denn sein Blick fiel auf die doch noch sehr kleine Sabina und es regte sich der Gedanke ein paar Worte an sie fallen zu lassen bevor er sich zum Abendmahl platzierte.


    "Sabina... du bist ja auch noch auf. Ich weiß ja, das du jetzt noch nicht ins Bettchen willst, aber es ist auch schon mächtig spät, willst du denn die gute Nacht Geschichte von Philomelus verpassen?"


    Blöde Frage, war doch diese Feierlichkeit DEUTLICH VIEL intressanter. Egal wieviel Honig Sabina ums Gesicht geschmiert wurde, um keinen Preis wollte das Mädel JETZT SCHON ins Bett. 8)


    Doch Der Großonkel Medicus war eben mehr Vater, denn Kinderversteher... ;)

  • Macer verharrte einige Minuten in dieser Position, es tat gut, dieses Beten. Auch wenn er nicht besonders religiös war, beruhigten ihn die Gedanken von Göttern, die ihm bei seinem Schicksal helfem würden.


    Er öffnete wieder seine Augen, der Himmel war klar, leer von jeglichen Wollken. Es war es dunkel, nur die Sterne brachten ein wenig Licht, das Schatten auf die Bäume und Sträucher warf. Macer wurde etwas nervös, er schaute sich um und entdeckte eine Gestalt, es konnte sich nur um eine Dame handeln, ihr Gang war grazil, ihre Haare lang. Sie bewegten sich im Takt mit den Blättern der Bäume, die im Wind wehten.


    Wer war das? Die Ungewissheit plagte ihn, zu viele kamen in Frage? War es Septima? Wieso sollte, sie würde doch sicherlich im Triclinum bei einem schönen Glas Wein sitzen und sich über Witze tot lachen.


    Aber vielleicht war sies doch und das ganze Geplänkel war doch mehr als reiner Jungtrieb. Macer musste es einfach wissen...


    Wer´s da?

  • Zunächst konnte sie den jungen Octavia nicht entdecken. Aber sie hatte deutlich sehen können, dass er in den Hortus gegangen war, also würde er hier irgendwo sein. Die vielen Fackeln an den Wegen und in den Beeten beleuchteten Septima den Weg, während sie durch den Garten schritt. 'Ist das überhaupt richtig was ich hier mache?' fragte sie sich unweigerlich. Je weiter sie in den Garten ging, um so weniger Fackeln standen hier. Dann sah sie ein Schemen eines Menschen vor sich. War dies der Gesuchte? Oder nur ein Sklave?


    Eine Stimme erklang, die Septima wohl vertraut war. „Macer? Wieso bist du hier draußen?“ Langsam trat die Tiberia näher. Ein kurzer Blick zurück zeigte ihr, dass sie sich sehr weit vom Atrium entfernt hatten und sich nun im dunklen Teil des Gartens befanden. „Möchtest du lieber alleine sein? Soll ich wieder hinein gehen?“ fragte sie besorgt nach. Ging es ihm nicht gut?

  • Allmählich ließ Serranas Verlegenheit wieder etwas nach, was vermutlich auch damit zusammenhing, dass Sedulus ihre kindische Reaktion entweder nicht bemerkt hatte oder sich nicht daran störte. Dankbar registrierte sie, dass er einfach ganz normal mit ihr weitersprach, ohne dabei in irgendeiner Weise gönnerhaft zu wirken und begann, sich in seiner Gegenwart zunehmend wohl zu fühlen.


    Als er den Namen seiner Tochter erwähnte, den sie aus diversen Unterhaltungen mit Calvena kannte, schaute sie sich automatisch nach der Kleinen um, konnte diese aber nirgendwo entdecken. Vermutlich war sie, wie bereits viele andere Anwesende, zum Essen ins Triclinium hinübergegangen. Serrana war mehr als beeindruckt davon, mit welchem Selbstbewusstsein und Unbekümmertheit sich Sabina schon den ganzen Abend über zwischen den Erwachsenen bewegt hatte. Sie selbst hätte sich vermutlich in diesem Alter mit ihrer Puppe unter irgendeinem Tisch versteckt, bis alle Fremden wieder gegangen waren.


    Der Scherz über Laevina brachte sie unwillkürlich zum Kichern, aber dann schien es ihr für einen Augenblick lang, als würde Sedulus frösteln. Ein Wunder wäre das ja nicht, schließlich stand er jetzt schon seit etlichen Minuten in nasser Kleidung herum und unterhielt sich mit ihr.


    Serrana räusperte sich und sagte dann ein wenig verlegen, da männliche Bekleidung nun auch nicht gerade zu den Themen gehörte, in denen sie sich besonders routiniert fühlte:


    "Ist dir nicht kalt in deiner nassen Toga? Vielleicht solltest du dir lieber etwas trockenes anziehen, damit du dich nicht erkältest."

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