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Dies ist die hauseigene Küche, die jedem Bewohner der Domus Iulia jederzeit offen steht. Doch Vorsicht mit den Fingern in fremden Töpfen - die alte Köchin Locusta führt ein mitunter strenges Regiment...
[Culina] Domus Iulia
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Centho hatte abends sein Cubiculum nochmal verlassen, er war hungrig und sicher gab es noch irgendwo einen Rest den er verputzen konnte. Er suchte die Culina und fand sie auch es war schon spät und die Casa lag schon in Dunkelheit. Die Culina war lehr und er sah in die Töpfe um noch etwas Essbares zu suchen. Wehrend er so durch die Culina schlich bemerkt er nicht das sich jemand sich von hinten näherte.
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Locusta legte die Hand auf die Schulter des jungen Mannes von dessen Ankunft sie nur gehört hatte. Aber es bestand keine Zweifel daran wer er war sie hatte ihn früher schon gesehen auch wenn er damals nicht hier in der Casa gewohnt hatte. Seinen Vater kannte sie aber noch zu genau, er hatte als Junge auch immer vor den Töpfen gestanden.
„Es besteht Kein Zweifel daran wer dein Vater war. Er hat auch immer abends in meine Töpfe gesehen wie du jetzt. Ich verstand bei ihm schon nicht warum er nicht einfach eine Sklaven gerufen hat der ihm etwas zu essen gebracht hätte. Aber es scheint in eurem Blut zu liegen.“
Sagte die alte Frau lächelnd als der junge Mann zusammen zuckte und sich umdrehte. -
Centho schreckte auf als ihm jemand die Hand auf seine Schulter legte. Auf geschreckt drehte er sich rum und sah eine alte Frau an wehr war sie. Sie erzählet von seinem Vater sie schien ihn gekannte zu haben und ihn schien sie auch zu kennen. Aber er erinnerte sich nicht an sie aber kein Wunder er war zwar in Rom aufgewachsen aber sie hatten nicht hier gewohnt. Sie waren nur ab und zu hier gewesen.
„Wer bist du? Und wo her kennst du meinen Vater?“
Fragte er verwirrt als die Frau geendet hatte.
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[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg] | Locusta
„Ich bin Locusta deine Sklavin und die vieler Iulia vor dir. Ich gehöre diesem Haus schon mein ganzes Leben, 67 Jahre. Ich wurde hier geboren und werde hier auch sterben. Ich hab gehört das du dich der Wahl zum Cursus Honorum gestellt hattest. Sehr gut es ist so lang her das ein Iulia das versucht hat. Das nächste mal werden sie dir sicher mehr glauben und dir ihre Stimme schenken. Glaube mir ich hab schon viel gesehen und gehört in Meinem Leben du bist nicht der erste der eine Wahl verliert und du wirst nicht der Letzt sein. Ich war noch ein junges Mädchen als ein Iulia, Marcus Iulius Vestinus Atticus vor mehr als 60 Jahren Consul wurde. Und was deine Vater betrifft er ist in diesem Haus groß geworden, wusstest du das nicht. Und dich hab ich auch schon hier gesehen wenn dein Vater mit dir hier war. Du erinnerst dich sicher nicht ich bin meistens hier in der Culian und das ist auch gut so. Wenn ich mich richtig erinner weis ich aber was ich dir zu essen gebe. Warte einen Moment.“
Dann wand sie sich ab kramte kurz und reichte ihm kurzerhand eine Schüssel mit kaltem Linsenbrei und ein Stück Fladenbrot dabei lächelte sie warmherzig.
„Das hast du Früher schon gemocht so weit ich mich erinnere. Dein Vater war da genau so, abends hatte er auch immer gern die kalten Reste gegessen. Und nun geh zu rück in dein Cubiculum es ist spät ich werde Morgen früh einen Sklaven schicken der die Schüssel und denn Ligula holt.“
Dann wand sie sich stumm ab und ging so leise das man es kaum hören konnte.
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Nachdem Gespräch mit dem Verwalter folgte sie einem weiterem Sklaven nach unten in die Küche, wo sie die Köchin Locusta um Hilfe bitten sollte, was das Essen für das Fest angeht.
Sie trat rein, aber sah zuerst keinen dort. Nur eine aufgeräumte, gut in Schuss gehaltene Küche. Etwas brodelte in einem Topf auf dem Herd, es roch köstlich! Wie in eins der Töpfe bei ihnen zu Hause in der Casa. Oder, naja so ähnlich.
Sie kam schon in Versuchung rein zu kosten...
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Locusta ging grade zurück in die Culina. Als sie grade rein kam erkannte sie eine junge Frau die sie nicht kannte. „Salve! Was kann ich für dich tun mein Kind?“ Begrüßte sie freundlich die junge Frau. Die junge Dame war grade dem Mädchen alter entsprungen wie es aussah. Und Locusta war zu alt sich jetzt auf große Etikette ein zu lassen.
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Chaerea fühlte sich ein wenig ertappt als die alte Frau in die Küche kam. Sie war gerade dabei mit einem Löffel was aus dem Topf zu nehmen, aber da sie dabei gestört worden ist, drehte sie sich rasch um und versuchte den Löffel hinter ihrem Rücken zu verstecken.
"Salve, Locuste nehme ich an. Oder? Ich... ich... ich war nicht gerade dabei was von dem Essen zu nehmen!
Ok, das war falsch, doch war ich, es riecht so lecker!" - sah sie die Frau entschuldigend an.
"Aber wo bleiben meine Manieren, ich vergaß mich vor zu stellen. Mein Name ist Sergia Chaerea, und ich wollte mit dir über ein Fest sprechen.
Ich weiß wir kennen uns nicht, aber dennoch bräuchte ich deine Hilfe. Es geht darum, dass sich vor kurzem dein Herr, Iulius Centho sich mit meiner Freundin Calliphana verlobte.
So, ich möchte eine Feier für die beiden organisieren, um sie zu überraschen. Centho darf von der Feier auch nichts erfahren! Könnte ich auf deine Hilfe zählen?"
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Locusta sah die junge Frau freundlich an und strich ihr mit der Hand übers Gesicht. „Ja ich bin Locusta und du solltest dir ein Schüssel nehmen.“ Wehren sie Sprach war sie schon auf dem Weg und eine zu holen und schöpfte sie ihr auch gleich voll. Sie stellte die Schalle auf den Tisch und legte einen Fladen Brot dazu und wies Chaerea in die Richtung. „Über ein Fest wolltest du sprechen, was hast du dir vorgestellt? Ich meine ich hab davon erfahren das Iulius Centho sich verlobt hat. Bist du verwand mit der Furia oder was drängt dich dazu ein Fest für sie zu planen? Bevor ich dir sag ob ich ohne das Wissen meines Herren etwas dergleichen tue. Ich mein es muß viel besorgt und vorbereite werden und das ist mit Kosten verbunden die Natürlich bestritten werden müssten.“ Wobei sich Locusta freilich nicht wirklich Gedanken um Geld machte, sie würde es schon dem altem Griesgram schon erzählen wenn der sich Quer stellte. Sicher würde er zetern aber das würde sie nicht stören und am Ende würde er es doch rausrücken. Aber das musste sie ja hier nicht gleich sagen immerhin war sie die Sklavin.
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Chaerea fühlte sich ertappt wie ein kleines Kind, welches in die Küche schleicht um von dem Kuchen zu naschen, der für die Nachspeise gedacht war.
"Ja... Danke... " - sagte sie, während ihr Gesicht einen leichten Rotton an nahm.
Locusta war ein bisschen zurückhaltend, was die Vorfreude des Festes anging. Fast schon misstrauisch.
"Ich bin mit ihr nicht verwandt, sie wohnte einige Zeit lang bei uns als Mieterin, als ihre Mutter zurück nach Sparta gereist ist. In der Zeit sind wir sehr gute Freundinnen geworden, und dieses Fest soll ein Geschenk von mir an die beiden sein.
Und was die Kosten angeht, werde ich dein Kontaktperson sein. Ich komme für die Ausgaben auf. Vor allem was das Essen und die Dekoration angeht. Das essen darf ruhig üppig ausfallen, aber nicht das aller Teuerste und nicht mehr als nötig, ich habe im Keller leider keine Schätze unter der Erde vergraben." - zwinkerte sie der Köchin lieb zu. Sie war ja doch nicht so mürrisch wie der Verwalter es eingeläutet hatte.
"Mein Vorschlag wäre, dass ich dann die Tage vorbei komme und wir gehen gemeinsam auf den Markt um ein zu kaufen. Was meinst du dazu? Vorerst nur die Dekoration und vielleicht Obst und Gemüse was nicht all zu schnell verfault. Oder habt ihr alles hier im Garten?" - fragte sie höflich nach. Sie war ja sehr für Zusammenarbeit, statt das Kommando zu übernehmen. So erreicht man doch viel mehr, und unterschiedliche Geschmäcker ergänzen sich, falls keiner der beiden zu stur ist.
Sie nahm die Schüssel vor sich und kostete erstmal. Es schmeckte köstlich, sie schmeckte irgend was heraus was sie nicht eindeutig einordnen konnte.
"Das schmeckt sehr sehr lecker Locusta! Ich weiß nicht was es genau ist, welche Kräuter oder Zutat, die dieses Gericht anders macht, als die bisherigen die ich gegessen habe, aber ich liege richtig wenn ich denke, dass du mir das Geheimnis nicht Preis gibst, oder?" - lachte sie fröhlich die Köchin an.
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Locusta hörte der jungen Frau genau zu und war zu nächst etwas verwundert über die Geschichte. Sie hatte nur zusammen gewohnt normaler maler weise viel doch die Vorbereitung solcher Feste den Verwandten zu. Ihr Gesicht verdüsterte sich ein bis als sie die Geschichte hörte, warum konnte es nicht alles so sein wie es sich gehörte. Die Götte hatte die alten Sitten ja nicht um sonst eingeführt. Aber als sie zu Thema Geld kam wurde ihr Gesicht noch finster, das kam überhaupt nicht in Frage. Da legte sie Chaerea die Hand auf den Arm. „Verzeih mir aber ich werde auf keinen Fall Geld von dir für dieses Fest nehmen. Ich werde mit dem alten Griesgram sprechen er wird die nötigen Mittel schon rausrücken.“ Das Thema Geld war damit für Locusta beendet. Als sie zum Einkauf kam grinste sie die junge Frau schien keine Ahnung zu haben wie man für ein ganzes Haus einkaufte. „Ja wir werden auf das Forum gehen aber wir werden nichts mitbringen die Händler werden die Sachen bringen. Glaub mir eine Frau kann unmöglich die Sachen für diesen Haushalt tragen und für solch ein Fest ganz sicher nicht. Dieses Haus mag nicht von vielen bewohnt werden aber der Haushalt umfasst trotzdem 50 Personen nie könnte ich das tragen wir bekommen alles geliefert. Aber wir werden die Sachen aussuchen wenn du mit kommen willst.“ Es war klar wehr hier mit wem einkaufen würde. Und die Frage nach dem Essen quittierte sie mit einem freundlich schütteln des Kopfes.
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Locusta hatte an diesem Tag furchtbar stechende Schmerzen im Rücken, so ließ sie Calliphana erst recht nicht arbeiten. Zwar war Locusta nur eine Sklavin, aber für Calli eher eine Ersatzmutter in letzter Zeit. Außerdem hielt die neue Hausherrin nichts von der Unterteilung der Schichten, sie behandelte jeden gleich. Das gefiel nicht allen Menschen, aber das kümmerte sie nicht.
So kam es dann dazu, dass sie einmal hinter dem Herd stand und Mittagessen für die Familie kochte. Sie band sich die Schürze um die Hüfte, damit sie ihr schönes Kleid nicht ruinierte. An dem Kleid hing sie sehr, denn es war das Kleid, in dem sie und Centho sich vor der Schola Atheniensis kennen gelernt haben. Eines von vielen guten Eigenschaften von Calliphana war, das Wert anderer Menschen und Gegenstände zu schätzen, denn wenn man sie mit einem wichtigen Ereignis in Verbindung bringt, sind sie von unschätzbarem Wert.
Nachdem sie ihr kostbares Kleid verhüllte, nahm sie die Töpfe und Krüge aus den Schränken, wusch sie sie mit sauberem Wasser durch und legte sie auf den Tisch. Die Töpfe trocknete sie mit einem sauberem Tuch ab und stellte sie auf den Herd.
Auf leisen Schritten, fast schon schwebend tanzte sie von links nach rechts in der Küche herum und nahm die Zutaten aus den Körben, Behältern, Schubladen raus. Sie wusste noch nicht genau was sie aus den Zutaten zaubern würde, aber irgendwas ergibt sich immer, dachte sie. Sie improvisierte für ihr Leben gern was die Gerichte anging. Centho schien das zu mögen, denn sein Teller war immer leer. Wobei, er aß alle Gerichte der Welt sehr gerne, vor allem wenn Fleisch auf dem Tisch stand konnte er nicht nein sagen. Sie beobachtete ihn immer dabei, wie seine Augen angefangen haben zu glänzen, seine Mundwinkel sich nach oben schoben um ein breites Grinsen auf seinen Gesicht zu malen, wenn seine Lieblingsspeisen auf dem Tisch standen.
"Linsen dürfen nicht fehlen!" - sprach sie mit sich selber und nahm ein paar Becher voll von den Linsen und tat sie einen Schüssel mit Wasser.
Sie kam ganz gut alleine zu recht in der Küche, Hilfe brauchte sie schon lange nicht mehr, aber Gesellschaft hätte sie gerne gehabt, jemanden zum reden, sie hatte ja so selten Gelegenheit gehabt mit den Familienmitgliedern sich zu unterhalten...
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Neugierig kam Corona in die Küche und erblickte dort Centhos Frau Calliphana am Herd stehend und kochend.
"Was machst du denn hier? Kochst du so gerne oder warum lässt du es nicht die Slaven machen?" fragte die junge Iulia freundlich und mit ein wenig Schalk in der Stimme. Sie hatte im Augenblick gute Laune. Nach einem Fußbad war sie nun vom Marktausflug so erholt, dass sie ein wenig durch die Casa gestromert war.
"Hm... Linsen. Was machst du denn noch dazu?" wollte sie neugierig wissen und beugte sich über den Topf.
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Calliphana bemerkte sofort die junge Iulia in der Tür und lächelte sie freundlich an.
"Hallo Corona, schon wieder zurück vom Einkaufen? Hast du viele schöne Sachen gesehen oder ergattert?
Ja, ich koche heute das Essen für uns, weil Locusta schwere Rückenprobleme klagen. Du magst zwar jetzt denken, sie ist doch nur eine Sklavin, na und? Aber für uns ist sie mehr als das. Sie ist die gute Seele die diesem mehr Wärme verleiht, als 100 Kohlebecken es tun könnten. Ich hab sie wieder in ihr Zimmer geschickt und mache ausnahmsweise die Speisen für heute. Leider komme ich nur selten dazu selber zu kochen, entweder bin ich unterwegs oder bei der Arbeit."
Nachdenklich stellte sie die Schüssel weg und räumte den Tisch frei, damit sie die Zwiebeln klein schneiden konnte.
"Wo ist denn bloß wieder das Messer?? Ich verlege sie ständig. Siehst du sie irgendwo rumliegen?"
Sie suchte die Küche mit den Augen ab, sah es aber nirgends. Vielleicht hatte Corona den besseren Überblick.
"Was ich dazu mache? Hmm.... Wozu hättest denn Lust? Was ist deine Lieblingsspeise? Darfst auswählen was es heute geben soll. Ich hatte eh keinen festen Plan für..." - sagte sie lächelnd und deutete auf einen Hocker neben ihr am Tisch.
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Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in der Casa Iulia betrat Torquata die Culina des Hauses. Unsicher blieb sie auf der Türschwelle stehen und sah sich scheu, aber doch neugierig um.
Von der gebogenen Decke des Gewölbes hingen Bündel getrockneter Kräuter herunter unv verbreiteten einen herben, angenehmen Duft.
Torquata schnupperte entzückt.
Zitronenmelisse...Dill...Gewürznelke...Lorbeer...
...und...ha!
Kardamon!
Torquata trat näher und begutachtete die kleinen Kerne, die zum Trocknen in der Sonne lagen.
Torquata wusste von ihrer Mutter, dass das Cardamonum aus einem fernen Land im Osten - noch weiter im Osten als Asia oder Mesopotamia! - kam und über eine abenteuerreiche Karawanenroute bis ins römische Reich gebracht wurde und dementsprechend teuer war.
Aber für das, was sie im Sinn hatte, war es einfach unverzichtbar.
Erfreut drehte sich Torquata um ihre Achse und suchte weiter nach einer weiteren Zutat: Safran. Der Crocus war ähnlich rar und Selenus hatte ihr einmal ausführlich erklärt, wie er gewonnen wurde. Es musste eine harte Arbeit sein und unvermittelt hatte Torquata Mitleid mit den Menschen, die sie verrichten mussten - obwohl es natürlich Sklaven waren.
Gefühlte Stunden später hatte Torquata das gewünschte Gewürz noch immer nicht gefunden - dafür aber guten Honig. Zwar ein wenig fest, aber durch ein heißes Wasserbad würde es wieder klar und geschmeidig werden.
Langsam frustriert durchforstete Torquata die Culina und die Vorratsspeicher. Ohne Erfolg.
Langsam wünschte sie sich, es gäbe hier irgendwo einen Sklaven, der sich hier auskannte und ihr helfen konnte.Sim-Off: Jeder ist herzlich dazu eingeladen, Torquata beim Suchen zu helfen!
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[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg] | Locusta
Auch alte, graue Sklavinnen hatten manchmal gewisse Bedürfnisse, mussten auf die Latrine und waren dann eine gewisse Zeit lang eben nicht an ihrem gewohnten Arbeitsplatz. So war das nun einmal. Und dass gerade die mittlerweile bereits über sieben Jahrzehnte alte Locusta auch nicht mehr ganz so schnell dabei war, ihren Alltag zu bewältigen, verwunderte sicherlich auch niemanden. Es dauerte folglich durchaus so seine liebe Zeit, bis sich die betagte Ibererin zusammen mit einer Schale kühler Äpfel aus der Vorratskammer die Dienstbotentreppe hinauf zurück in die Küche hievte. Dort stellte sie die Schale zunächst einfach nur ab, um sich selbst eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. Sie war eben auch nicht mehr die jüngste - einer der Gründe dafür, dass sie im Normalfall auch eher andere Sklaven wie beispielsweise Tsuniro in die Vorratskammer schickte und herumlaufen ließ.
"Na, mein Kind. Was kann ich für dich tun?", erkundigte sich die Coqua in ihrer liebevoll großmütterlichen Art bei der Iulierin. Da die Alte ihre Augen und Ohren trotz allem praktisch überall hatte, wusste sie selbstredend sehr wohl, mit wem sie es hier zu tun hatte - mit der jüngst adoptierten Tochter des jungen Dives. "Bist du auf der Suche nach ein paar süßen Keksen und Gebäck? Da müsste ich hier oben in diesem Fach eigentlich noch etwas haben...", begab sich Locusta zu einem nicht grundlos verschlossenen Regal, in welchem sie derlei Leckereien aufbewahrte. "Aber dass du mir ja auch immer schön meine Teller wieder zurück bringst." Irgendjemand hatte ihr mittlerweile nämlich doch schon auffällig viele Teller stibitzt. Und das hatte nicht lange nach dem Einzug dieser Iulia begonnen, sodass die Ibererin natürlich eins und eins zusammenzählen konnte...
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"Oh!", rief Torquata und zuckte erschrocken zusammen. Als sie dann jedoch eine sehr mütterliche alte Frau vor sich sah, entspannte sie sich ein wenig. "Salve, ich bin Torquata", stellte sie sich vor, obwohl es wahrscheinlich überflüssig war. Inzwischen wusste jeder im Haus wer sie war. Das hohe Alter der Sklavin flößte ihr viel Respekt ein.
Torquata errötete, als ihr Plätzchen angeboten wurden und noch mehr, als sie sich wie ertappt fühlte über die Teller. Sie aß einfach gern ungestört in ihrem Zimmer. "Danke schön", sagte sie artig. "Eigentlich bin ich hier, um selbst Plätzchen zu backen", verriet sie dann der alten Küchenfrau. "Und deshalb suche ich nach einigen Zutaten." -
[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg] | Locusta
"Ich weiß, mein Kind, ich weiß.", lächelte die alte Sklavin großmütterlich, bevor sie fündig wurde und den Teller mit den einigen Keksen und Plätzchen, die im Gros doch alle irgendwo goldig glänzten, zurückzuführen auf einen süßen Honigüberzug. Es befanden sich aber auch einige kleine Küchlein auf dem Teller, die von außen nicht sichtbar gefüllt waren mit Honig oder Apfelmus oder Pflaumenmus oder Birnenmus oder irgendeinem anderen Fruchtmus. Locusta stellte den Leckereien-Teller in die Reichweite der jungen Iulia.
"Oh, du willst selber etwas backen? Ganz alleine?" Ob sie wohl ihrem zu irgendwelchen anderen Soldaten ausgezogen Bruder eine Freude bereiten sollte? "Wenn du mir sagst, was du backen willst oder mir wenigstens verrätst, welche Zutaten du suchst, dann kann ich dir gerne helfen beim Backen, wenn du magst." Sie lächelte die junge Herrin an. "Das würde natürlich auch ganz unter uns bleiben, Iulilla.", erklärte sie ein wenig verschwörerisch und zwinkerte der jungen Dame kurz zu. -
"Oh, danke schön Locusta", sagte Torquata artig. Sie hatte den Namen der Küchenfrau irgendwo aufgeschnappt. Schüchtern nahm das Mädchen sich ein honigglasiertes Küchlein.
Torquata liebte Süßigkeiten! Sie konnte Unmengen davon essen, ohne dass man es ihr nach einiger Zeit ansehen würde - den Göttern sei Dank!
Und als die Alte sie so mütterlich ansah, beschloss sie spontan, sich der Sklavin anzuvertrauen.
"Also, eigentlich wollte ich eine spezielle Plätzchenart aus Misenum für Vater Marcus backen, weil er so freundlich ist und mir eine wunderbare Zukunft ermöglicht. Und da ich kein geld besitze und auch nicht denke, dass ihm etwas fehlt, das ich mit Geld kaufen könnte," an dieser Stelle überlegte Torquata kurz, ob ihr Vater sich denn überhaupt irgendetwas sehnlichst wünschte, "habe ich gedacht, ich ihm Plätzchen backe. Ich hoffe, er mag Süßigkeiten?" Den letzten Teil ihrer Ausführung formulierte Torquata als Frage, denn sicherlich wusste Locusta aus langjähriger Erfahrung, was der Hausherr gerne mochte und was nicht.
"Tja und nun bin ich auf der Suche nach Crocus. Aber wenn wir nichts vorrätig haben, dann könnte ich ja auf den Markt gehen und welches kaufen." Torquata bettelte Locusta mit ihren Augen an. "Natürlich würde Pollex mich begleiten", ergänzte sie hastig. Der alten Frau verschwieg sie wohlweislich, dass sie ohnehin die Märkte von Rom besichtigen würde - sie war früher oft mit ihrer Mutter über das Forum in Misenum geschlendert, wo Händler alles mögliche feilboten. Dort hatte es nicht getrennte Märkte für verschiedene Waren gegeben - es wurden nicht einmal die verschiedenen Viktualien gesondert verkauft! Aber dass es hier in Rom anders war, wusste Torquata von Selenus.
"Es sollte eine Überraschung werden. Was sagst du dazu, Locusta?"Sim-Off: Bin in letzter Zeit etwas langsam beim Antworten, weil ich frisch umgezogen bin. Wird sich wieder einpendeln^^
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Sim-Off: Überhaupt gar kein Problem.
[Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg] | LocustaIn der Tat wollte der alten Coqua doch scheinen, dass dies eine überaus liebenswürdige Idee der jungen Iulia war. Denn der alten Dame des Hauses war durchaus aufgefallen, dass so ganz glücklich der Hausherr nicht war. Das hatte ihrer Meinung nach schon kurz vor den großen Hochzeitsfeierlichkeiten begonnen. Und die Hochzeit selbst hatte es so wirklich besser auch nicht gemacht. Eher war der Iulier seither noch ein bisschen dünnhäutiger und gestresster manchmal geworden. Locusta vermutete: Der junge Politikanwärter hatte die Pflichten und Verpflichtungen der Hausherrschaft schlicht unterschätzt. Welche Probleme ihn tatsächlich beschäftigten und quälten, ahnte sie indes nicht.
"Eine sehr nette Idee von dir.", lächelte die alte Sklavin großmütterlich. "Denn Süßigkeiten mag er definitiv." Besonders dann, wenn er sich in irgendwelchen Sorgen erging, griff er doch hin und wieder zu ein paar die Stimmung hebenden Leckereien. "Crocus allerdings habe ich den letzten erst vor zwei Tagen verbraucht." Ein guter Gaumen hatte dergleichen bei der allabendlichen Cena sicherlich geschmeckt. "Der nächste Großeinkauf wird erst zum kommenden Markttag in der Mitte der Woche gemacht werden. Falls du vorher backen möchtest, wirst du um einen Gang auf die Märkte also wahrscheinlich nicht herum kommen." Außer natürlich, wenn sie irgendeinen Sklaven mit dem Kauf beauftragte und ihn früher schon schickte. "Aber keine Sorge, Iulilla, ich behalte dieses kleine Geheimnis auf jeden Fall für mich.", versprach sie abschließend mit einem versichernden Augenzwinkern. Was für eine nette Tochter der Hausherr hier doch hatte!
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