[Ludi Plebei] Naumachie - Die Schlacht bei Actium

  • Es würde weitere geben? Und sie ..sie beide würden es sich ansehen? Cimon konnte sein erfreutes Lächeln nicht mehr verbergen. Hinzu kam die sehr gute Laune seines Herren, die ihn mutiger machte. So merkte er nicht, das er einen halben Schritt aufgeholt hatte.


    "Ja, Herr. Es wäre wirklich schön, weitere Schauspiele dieser Art zu sehen."


    Die weiteren Worte seines Dominus nahm der Nubier sehr ernst. Ergeben nickte Cimon ob des Wunsches, der für den Sklaven wie ein Befehl war. So kam es wohl auch das er den Scherz nur halb verstand und am Ende einen Moment brauchte um diesen zu verarbeiten.


    "Ja Dominus Ursus. Ich werde es nachlesen. ... Ähm..ja, natürlich, Herr. Ich werde wie gewohnt auf meinen Schlaf achten, Dominus."


    Das wie gewohnt bedeutete, das er ausreichend schlafen würde. Eben so viel wie sein schlechter Schlaf ihm zugestehen würde, sagte Cimon lieber nicht. Er bezweifelte auch, das es Ursus interessierte, wie sein Sklave die Nacht verbrachte, solange er 'funktionierte'. Das war doch meist so. Sicher war sein Herr ein besonders zuvorkommender Dominus. Doch am Ende hatte es ihn auch nicht weiter interessiert, welche Bedenken Cimon wegen dem Zeichen hatte. Es war gleich...es war sein Wunsch, das es vollzogen wurde. Den GGedanken konnte er nicht so gut abschütteln wie andere, was man durchaus an seinem Gesicht sehen mochte.


    Nun achtete er wieder auf den korrekten Abstand und sah sich lieber nach Gefahren um, als seinen Herren an. Er fürchtete in dieser recht lockeren Situation zu ehrlich zu sein. Ungewohnt spürte er soetwas wie Wut in sich. Dies spürte auch ein Mann, der zu schnell von der Seite auf Ursus zukam. Schneller als diesem lieb war, rannte er gegen einen Nubischen Felsen, der ganz unauffällig den Mann zu fall brachte, der den beiden nur noch mit stummer Überraschung nachsehen konnte. Cimon wusste nicht ob es ein Sklave oder ein schlecht angezogener Römer war. Und jetzt tat es ihm sogar leid.


    Die Wut verschwand und Cimon sah nun doch entschuldigend zu seinem Herren. Hatte dieser es bemerkt? Hatte er die Absicht bemerkt? Der Sklave entschied sich dazu, das er hier unmöglich offen mit seinem Dominus würde sprechen können. So schluckte er schwer seine Ängste hinunter.

  • "Das wirst Du, Cimon. Immerhin sollst Du mich überall hin begleiten. Warum solltest Du dabei nicht auch Freude haben?" Ursus war in der Tat gut gelaunt und wollte auch seinem offensichtlich ebenso gut gelaunten Sklaven an seiner guten Stimmung teilhaben lassen. Da Cimon allerdings halb hinter ihm ging, bemerkte er dessen Stimmungwechsel erst, als dieser einen Mann, der offenbar etwas zu eilig etwas viel zu nah gekommen war, ungewöhnlich hart fernhielt. So hart, daß der Mann sogar fiel. Ursus ging weiter und erst, als sie sich etwas von dem Mann entfernt hatten, drehte er sich zu Cimon um. "Was war los?", fragte er ganz ruhig. Denn vielleicht hatte der Mann ja eine ernsthafte Bedrohung dargestellt und Ursus hatte es nur nicht erkennen können, immerhin hatte er den Burschen kaum bemerkt.

  • "Ich danke dir, Herr."


    Er würde ihn also überall hin begleiten dürfen? Kurz leuchteten seine Augen. Vorallem die gute Laune des Herren sorgte dafür das Cimon sich ganz kurz getraut hatte ihn direkt anzusehen. Doch nun sah er dies als um so größeren Fehler an und senkte den Blick deutlich.
    Seine Stimme war etwas leiser und er stockte, als sein Dominus so unvermittelt stehen blieb. Dabei war der Vorfall doch bereits vorbei und der Mann hatte einen anderen Weg gewählt. Aber der Nubier merkte nun, das es für seinen Herren nicht vergessen oder übersehen war.


    "Herr? Dieser Mann kam rasch von der Seite...doch...sicher habe ich zu offensiv gehandelt, verzeih Dominus Ursus. Es hätte eine weitaus bessere Möglichkeit gegeben. Es wird nicht wieder geschehen, Herr."


    Das entsprach sogar der Wahrheit, denn er merkte, egal was er tun würde, um die eigene Wut heraus zu lassen...am Ende würde es ihm immer schlechter gehen als zuvor. Besser er suchte sich etwas anderes um solche Augenblicke richtig zu handhaben und darüber hinaus die innere Anspannung positiv zu nutzen.

  • Ursus bemerkte gar nicht, daß Cimon ihn so direkt angesehen hatte. Und es störte ihn auch nicht, solange er das nicht tat, wenn sie sich in Gesellschaft befanden. Gut, hier waren sie nicht allein, aber Gesellschaft konnte man den Pöbel um sie herum kaum nennen. Also war es völlig einerlei und keiner Erwähnung wert.


    Als Cimon sich wortreich wegen des Mannes entschuldigte und zukünftig anderes Verhalten schwor, winkte er ab. "Nein, Cimon. Ich wünsche, daß Du genau so handelst, wie es Dir in der Situation richtig erscheint. Es liegt in Deinem Ermessen. Ich habe hinten keine Augen, ich kann nicht beurteilen, ob eine potentielle Gefahr bestand. Ich war... einfach nur überrascht über die Schnelligkeit und Effizienz. Du urteilst, Du handelst. Sollte es einmal zu hart ausfallen, stehe ich dafür gerade. Also, laß uns weitergehen." Er ahnte ja nicht, daß Cimon seiner Wut für einen Moment freien Lauf gelassen hatte. Hätte er das ahnen können, dann wäre seine Antwort vielleicht anders ausgefallen.

  • Sein Blick blieb unbestraft und wurde geduldet. Cimon war sehr erleichtert und nahm sich vor seine Grenzen besser zu erkennen und damit ein stärkeres Selbstbewusstsein zu erlangen.


    Als sein Herr abwinkte sah der Nubier ihn etwas unschlüssig an. Er würde also selber entscheiden dürfen und müssen...und sein Dominus würde dafür grade stehen. Langsam nickte er und fing sogar an zu strahlen, als Ursus seine Effizienz lobend erwähnte. Der Hass war vergessen. So sehr sogar, das er ihn nicht weiter erklärte. Doch in ihm wuchs der Wille an, in Zukunft Ruhe walten zu lassen. Nur wenn es nötig sein würde, würde Cimon ähnlich wie vorhin reagieren.


    "Ja, Herr. Danke Dominus Ursus, für dein Lob."


    Ein wenig hinter der ruhigen Maske schmunzelnd folgte er seinem Herren weiter und wurde auch ein wenig größer. Zumindest fühlte es sich so an. Er zeigte deutlich wer er war und das er, wenn nötig jederzeit die Stärke seines Herren demonstrieren würde. Dabei unterließ er es niemals seinem Dominus gegenüber den notwendigen Abstand sowie die naturgemäße Ergebenheit zu zeigen.

  • Und wieder ein Stimmungswandel. Ursus fiel es immer schwerer, dies zu verstehen. Cimon war wie hin- und hergerissen. Aber zwischen was eigentlich? Na, es war vermutlich nicht wichtig. Sonst würde der Nubier doch etwas sagen. So oft, wie Ursus ihm bereits gesagt hatte, daß er offen sein konnte, wenn sie unter sich waren, mußte Cimon klar sein, daß er ihm alles anvertrauen konnte. Zumindest wenn es wirklich wichtig war.


    Noch einmal blickte Ursus sich zu seinem Sklaven um. Aber was er da sah, gefiel ihm gut. Cimon wurde sich seiner Stellung langsam bewußt und zeigte es mit Stolz. Ja, so war es richtig. Man konnte sogar beobachten, daß die Menschen ihnen unwillkürlich Platz machten. Wobei Ursus nie vergaß, ab und an mal stehen zu bleiben, um mit jemandem zu sprechen. Die Menschen mochten das, man mußte ihnen hin und wieder zeigen, daß sie einem wichtig waren.


    So gingen Herr und Sklave gemütlich nach Hause, ohne daß es zu weiteren Zwischenfällen kam.

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