[Ludi Plebei] Naumachie - Die Schlacht bei Actium

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Gracchus zuckte mit den Schultern, wovon indes nur das Heben der linken Schulter zu sehen war, und schüttelte langsam den Kopf.
    "Im Senat ist er mir sicher..lich schon einmal begegnet, jedoch nicht weiter in Erinnerung geblieben. Darüber hinaus hatte ich noch keinen persönli'hen Kontakt zu ihm, nein. "
    Er war nicht gewillt, sich in Spekulationen zu verlieren oder Gerüchten nachzuhängen, gar zu deren Verbreitung beizutragen, hatte Gracchus sich doch der Wahrheit verschrieben und war ob dessen stets darauf bedacht, sich sein eigenes Urteil zu bilden, ehedem er ein solches abgab - zumindest in gewichtigen Angelegenheiten, und das Wohl des Imperium Romanum war unbezweifelt ein solches, auch wenn er es in den letzten Jahren zugunsten seiner eigenen kleinen Familie auf den zweiten Platz in der Rangfolge seiner Prinzipien hatte verschoben. Seinem Gesprächspartner gleich ließ auch Gracchus seinen Blick von der Seefläche anziehen, für keine der beiden Parteien sah es sonderlich gut aus.
    "Vermutli'h ist dies der Grund, weshalb wir die Welt lieber zu Lande erobern denn zu Wasser. Auch für den Sieger bieten Neptuns Tiefen nur Verlust, und letztli'h bleibt selbst von einer geschlagenen Armee zumeist mehr noch übrig als von einer siegrei'hen Flotte."
    Nach Gracchus' Ansicht war der Mensch nicht dazu geschaffen, das Meer zu übersegeln, nicht in kleinen, nicht in großen und auch nicht in sehr großen Booten, denn sobald das Holz unter ihren Füßen in die Tiefe des Wassers sich verabschiedete, blieb auch den zugehörigen Menschen wenig mehr übrig als ihm zu folgen.


    "Mir geht es ebenso. Zwar habe ich ihn schon ein paar Mal von Weitem gesehen, aber gesprochen habe ich noch nie mit ihm. Doch es gibt wohl kaum einen Menschen in Rom, über den mehr geredet wird." Dabei ließ er völlig offen, was er gehört hatte oder gar selbst dachte. Zumal er wirklich noch nicht wußte, was er denken sollte. Ein liebenswerter Mann war der Vescularier ganz sicher nicht. Aber was genau war er eigentlich?


    Das Gespräch wandte sich wieder harmloseren Dingen zu, wie der Schlacht, die unten auf dem Wasser weiterging. "Wasser hat keine Balken. Du hast vollkommen Recht, der Verlust ist selbst für den Sieger immens hoch. Schiffe waren noch nie meine Welt, ich habe lieber festen Boden unter den Füßen. Zumal schwankende Schiffsplanken mit meinem Magen merkwürdige Dinge anzustellen pflegen. Aber trotzdem muß ich gestehen, daß dieses Spektakel großartig ist. Modestus hat neue Maßstäbe gesetzt, was es für künftige Aedile nicht gerade leichter macht." Zu denen er hoffentlich eines Tages gehörte. Oder sollte man in diesem Zusammenhang besser leider sagen?

  • Während die Lacus und die Flumen nun den aegyptischen Schiffen hinterhersetzten, begannen die verbliebenen Augustianer Rica auf der Pilum die Antonianer über Bord zu werfen, um einer möglichen Rückeroberung der Gefangenen zu entgehen. Auf hoher See wäre dies ein Todesurteil für die Antonianer gewesen.
    Die Pugio und die Sica waren immernoch heiß umkämpft. Es war fast so als würden die Antonier sich weigern die Sachlage anzuerkennen, doch ein Sieg war für sie nicht mehr möglich. Sie waren von den Augustianern in eine Ecke gedrängt und es blieb ihnen nur noch übrig bis zum Letzten zu kämpfen, um für ihren Anführer noch etwas Zeit zu erkaufen. An Aufgabe dachten die beiden Kapitäne der Sica und Pugio nicht einen Moment.
    Der Kampf im Norden war für die Augustianer also so gut wie gewonnen, doch die Schlacht verlagerte sich nun in den Süden.



    Mit Mühe und Not hatten es die verbliebenen Seemänner der Ventus geschaft sich von der brennenden Spatha abzustoßen. Das kleine Segel am Bug hatte zwar Feuer gefangen, doch der kleine Brand konnte glücklicherweiße schnell gelöscht werden. Zwar sahen sie, dass die Aegypter zu entkommen versuchten, doch sie entschlossen sich ihren Kameraden auf der Humus und der Sentina zu helfen, weshalb sie Kurs auf die Gladius nahmen. Ihr Rammsporn riss das Heck der Gladius ein Stück weiter auf und dann stürmten die wenigen Angreifer der Ventus auf das Deck der Gladius.
    Derweil eröffneten die Lacus und die Flumen, die nun nahe genug an den aegyptischen Schiffen herangekommen waren, das Feuer mit ihren Geschützen. Kopfgroße Steinbrocken und Bolzen flogen nun auf die Aegypter zu und kurze Zeit später folgten auch die ersten Pfeile der Bogenschützen, während die Ruderer zu immer größerer Eile angetrieben wurden, damit der Feind nicht entkam.
    Die Torrens schaffte es mittlerweile die Heket zu rammen. Der Rammsporn zerriss das Steuerruder der Heket, welche nun kaum mehr steuern lassen würde.


  • „Ja, ich werde auf jeden Fall zum Wagenrennen kommen, denn immerhin ist mein Onkel der Ausrichter.“ lachte Septima freudig und schaute Macer von der Seite her an. „Darf ich mich dann an dich halten?“ fragte sie den Mann ihrer Cousine mit lieblicher Stimme. „Dann kannst du mir vor Ort erklären was ich wissen muß.“ fügte sie noch hinzu. Ja doch, der Purgitier war ein durchaus angenehmer Mensch, der sie nicht mit Missachtung strafte, nur weil sie sich mit den Regeln und Gepflogenheiten eines Wagenrennens und seiner Factios nicht auskannte, oder womöglich einfach nur eine Frau war, die dort nichts zu suchen hatte. "Wird Albinia dich zum Wagenrennen begleiten?"


    Ein Knacken und Knirschen war vom Schlachtfeld auf See zu hören und Septima blickte wieder gebannt auf die Seeschlacht. Eines der augustischen Schiffe hatte seinen Rammsporn in eines der antonischen Schifffe gerammt, was dieses widerliche Geräusch von berstendem Holz ausgelöst hatte. Der Kampf war noch lange nicht zu ende und die junge Frau konnte sich nur schwer entscheiden wem oder was sie mehr ihre Aufmerksamkeit schenken solllte. Purgitius Macer und dem bevorstehenden Wagenrennen ihres Onkels oder der Schlacht auf dem Wasser?

  • Die Vorgänge auf der Wasserfläche zogen auch erst einmal wieder die Aufmerksamkeit von Macer in ihren Bann. Ein Rammmanöver gab es zu bestaunen und die Verfolgungsjagd zwischen Schiffen beider Seiten. Macer war begeistert von der Inszenierung, die spannend war, ohne dabei taktisch unglaubwürdig zu wirken oder übertrieben spektakulär zu werden. Annaeus Modestus hatte offenbar ganz genau gewusst, was er tat, als er diese Naumachie organisierte.


    Das Gespräch rund um die Wagenrennen wollte ihn aber auch nicht ganz loslassen. "Gerne kannst du dich an mich halten", antwortete er der Tiberierin, da er sich schließlich immer freute, wenn er andere für Wagenrennen interessieren konnte. "Ob Albina mit kommt, weiß ich nicht. Ich rechne aber nicht unbedingt damit. Bisher hat sie sich eher wenig für Wagenrennen interessiert." Er erwartete auch gar nicht, dass sie jedes seiner Hobbies teilte, ebensowenig wie er jedes ihrer Hobbies für sich entdecken konnte.

  • Albina interessierte sich also nicht so sehr für Wagenrennen. 'Ob es mir gefallen wird?' fragte sich Septima unweigerlich. 'Vielleicht ist dies eher ein Sport nur für Männer?' Aber Durus hatte ihr nicht verboten zum Wagenrennen zu gehen, als sie ihn gefragt hatte, ob er denn mitkommen würde. Also war es für die Tiberierin in Ordnung und sie freute sich darüber, dass sie sich an einen Kennern des Sports hängen konnte. „Danke, Purgitius, dass ist sehr nett von dir. Und wenn ich dich zu sehr vom Geschehen ablenken sollte, dann darfst du mir das auch ruhig sagen.“ bot sie ihm direkt an ehrlich zu ihr zu sein, bevor sie es sich mit ihm verscherzte.

  • "Wenn ich jetzt sage, dass du mich nicht ablenkst, wäre das eine Beleidigung, oder?", fragte Macer mit einem Augenzwinkern. Immerhin könnte man das dann so auslegen, als wenn ihn die Tiberierin langweilen würde. Da Macer der Tiberierin aber auch nicht unterstellen wollte, nur ein Kompliment herausschlagen zu wollen, indem er das Gespräch lobte, sagte er gar nichts weiter, sondern blickte er einmal wieder auf die Wasserfläche, auf der sich die Lage aber noch nicht verändert hatte.


    "Sagtest du eben nicht, du wärst mit Tiberius Durus hier? Der scheint aber lange aufgehalten worden zu sein. Wenn man als Consul so große Gefahr läuft, den größten Teil einer schönen Naumachie zu verpassen, dann sollte ich mir echt noch überlegen, ob ich meine Karriere nach der Praetur fortsetze", sinnierte er stattdessen weiter, um ein anderes der bisherigen Gesprächsthemen wieder aufzugreifen.

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...
    Das Gespräch wandte sich wieder harmloseren Dingen zu, wie der Schlacht, die unten auf dem Wasser weiterging. "Wasser hat keine Balken. Du hast vollkommen Recht, der Verlust ist selbst für den Sieger immens hoch. Schiffe waren noch nie meine Welt, ich habe lieber festen Boden unter den Füßen. Zumal schwankende Schiffsplanken mit meinem Magen merkwürdige Dinge anzustellen pflegen. Aber trotzdem muß ich gestehen, daß dieses Spektakel großartig ist. Modestus hat neue Maßstäbe gesetzt, was es für künftige Aedile nicht gerade leichter macht." Zu denen er hoffentlich eines Tages gehörte. Oder sollte man in diesem Zusammenhang besser leider sagen?


    Ein amüsiertes Lächeln kräuselte sich um Gracchus' Lippen, als der Aurelier eingestand, seine Probleme mit der See zu haben.
    "Mir schien es immer, Männer des Militärs wären gegen die Nausea gefeit. Mein Vetter Marcus Aristides - du kennst ihn si'her, er diente lange Zeit in der Ersten - gibt sich zumeist regelrechten Ess- und Trinkgelagen auf Überfahrten hin, da es sonstig ni'hts zu tun gibt, während mir selbst schon beim Gedanken ein Schiff zu betreten die Übelkeit zu Kopfe steigt. Doch so muss es wohl eine andere Prämisse geben, so auch dir die See ni'ht bekommt."
    Die Sorge künftige Aedile betreffend konnte Gracchus indes nicht gänzlich nachvollziehen, doch mochte Ursus die Spiele aus eben diesem Blickwinkel ein wenig anders sehen, da jenem die Ausgestaltung solcher unbezweifelt noch bevor stand.
    "Die Maßstäbe Spiele betreffend gelten zumeist nicht weit über eine Amtszeit hinaus. So sich die nä'hsten Aedile auf eine andere Art Spiele verlegen, werden die heutigen bis zu den nächsten Naumachia vermutli'h bereits wieder vergessen sein. Bezüglich der ludi ist die Menge wohl ohnehin recht einfa'h zufrieden zu stellen."
    Ein wenig Bedauern lag in Gracchus' Stimme ob dieses Umstandes wegen, verhinderte dieser simple Saturierungsmechanismus doch zumeist auch große ludi scaenici, war das Volk mit Schlachten doch viel eher zu erfreuen - seien diese auf dem Wasser, dem Sand der Arena oder dem des Circus.
    "Wie es scheint, hält sich Annaeus an die historischen Tatsachen, zumindest bezügli'h des Ausganges der Schlacht."
    Auf nurmehr wenigen aegyptischen Schiffe schien noch sich Widerstand zu regen, so dass das Spektakel augenscheinlich bald sein Ende würde finden.

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  • Septima verstand es, unglaublich herzerweichend süß zu lächeln, und genau so ein Lächeln bekam nun Purgitius Macer von ihr zu sehen. Aber sie ging nicht weiter auf seine Schmeichelei ein, obwohl es ihrer geschundenen Seele immer wieder gut tat und ihr jedes Kompliment mehr Selbstbewusstsein schenkte.


    „Ähm… Ja, eigentlich war ich mit Manius hier her gekommen.“ bestätigte Septima zaghaft und schaute in die Richtung, wo sie ihren Onkel zu letzt gesehen hatte. Er war von einem Senator am Eingang aufgehalten worden. „Merkwürdig, ich kann ihn nirgends sehen. Hm… vielleicht war es etwas dringendes, weshalb er die Naumachie sofort wieder verlassen musste.“ mutmaßte sie und zuckte kurz mit den Schultern. Ein kurzer Wink und Baldemar trat zu seiner Herrin. „Hat dir vielleicht ein Sklave eine Botschaft hinterlassen wohin der Senator wollte?“ fragte sie ihren Leibwächter. Dieser schüttelte den Kopf und verneinte. Septima überschlug kurz die Dauer des Geschehens auf dem Wasser.


    „Purgititus, meinst du es bleibt noch genügend Zeit bis zum Ende der Vorführung, damit ich meinen Sklaven los schicken kann, um sich zu erkundigen wohin mein Onkel ist?“ Wenn es etwas knapp würde, dann müsste Septima ohne Begleitung nach Hause gehen, was nicht unbedingt ungefährlich sein konnte, und ihr Unbehagen bereitete. Also wartete sie auf Macers Antwort, ehe sie Baldemar fort schicken würde.

  • Süßes Lächeln musste bei den Tiberien in der Familie liegen, stellte Macer fest. Albina hatte es zumindest gelegentlich auch schonmal ganz prächtig hinbekommen, hatte er festgestellt.


    Die Frage, ob es sich lohnte, einen Sklaven zu schicken, machte ihn allerdings etwas ratlos. "Schwer zu sagen, wie lange es noch dauert. Und wie lange dein Sklave braucht, um erfolgreich zu sein." Vielleicht stand Durus ja gleich um die nächste Ecke. Vielleicht war er aber auch ganz woanders. "Aber nur wegen meiner Frage brauchst du keine solche Umstände auszulösen", fügte er dann hinzu. "Tiberius Durus wird ja sicher auch daran denken, dass er dich mit dabei hatte und dich nicht einfach hier zurücklassen." Zumindest traute er ihm das nicht wirklich zu.


  • Ursus lachte leise. "Dein Vetter ist wahrhaft zu beneiden. Eßgelage während einer Überfahrt. Bestimmt wundert er sich jedes mal, warum alle anderen zur Reling hechten. Nein, ich glaube nicht, daß Angehörige des Militärs von sich aus vor dieser Unannehmlichkeit bewahrt sind. Ich habe schon die stärksten Soldaten über der Reling hängen sehen. Solange die See ruhig ist, geht es mir normalerweise auch gut. Als ich von Griechenland zurückkam zum Beispiel, hatte ich sehr viel Glück. Aber sobald es etwas rauher wird, ist es bei mir vorbei. Sowas wie da unten, mit schnellen Richtungswechseln und dieses starke Überhängen nach einer Seite, krängen heißt das, glaube ich, das treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn." Es machte ihm nichts aus, diese Schwäche zu gestehen. Wann mußte er schon mit Schiffen reisen? Und wenn er es mußte, würde er es auch überleben.


    "Dein Wort in der Götter Ohren. Nun, bis ich soweit bin, dauert es noch ein wenig. Bis dahin werde ich weiter verfolgen, was die Aedile dem Volk so bieten. Mir wird sicher etwas Unterhaltsames einfallen, wenn ich eines Tages Aedil bin." Trotzdem. Modestus hatte seine Sache extrem gut gemacht. Dies hier würde nicht so schnell vergessen, da war er sich sicher. "Er scheint die Beteiligten sorgfältig ausgesucht zu haben, daß es so gut hinhaut. Es ist ja doch immer etwas peinlich, wenn der Lauf der Geschichte sich plötzlich ändert, weil die eigentliche Verliererseite zu gute Leute hat." Etwas, was doch eher selten geschah.

  • „Oh, es ist nicht nur wegen deiner Frage nach meinem Onkel.“ erwiderte Septima lächelnd. „Ich wüsste auch gerne, wo Manius ist und warum er mich, zwar in angenehmer Gesellschaft, aber trotzdem alleine gelassen hat.“ Sie machte sich wirklich Sorgen um ihren Onkel. „Geh Baldemar und such ihn.“ Befahl sie ihrem Leibwächter. „Aber nicht zu lange. So viele Schiffe sind nicht mehr übrig.“ fügte sie lachend hinzu, nahm noch einen Schluck Wein und schaute wieder auf das Wasserbecken.


    Kurz darauf, das Geschehen im Wasser war gerade nicht so spannend, wand sie sich doch wieder an Macer. „Wie lange bist du schon mit Albina verheiratet?“ fragte sie ihn interessiert.

  • Da es Macer natürlich überhaupt nichts anging, wann und warum die Tiberierin ihre Sklaven wohin schickte, verzichtete er auf weitere Kommentare zu diesem Thema. So spannend und geeignet für ein längeres Gespräch war es dann auch wieder nicht. Stattdessen dann der nächste Themenwechsel. "Seit April", antwortete er auf die Frage und brauchte dafür tatsächlich nicht allzu lange zu überlegen. "Ich nehme an, du bist nicht verheiratet?", erkundigte er sich dann im Gegenzug, auch wenn ihm die Antwort ziemlich offensichtlich erschien.

  • „Das ist richtig. Ich bin noch nicht verheiratet, und wie ich feststellen muß, sind die netten Männer in Rom bereits vergeben.“ Sie zwinkerte ihm kurz zu und lachte amüsiert auf. Der Purgitier war ihr äußerst angenehm und sie beneidete Albina fast ein wenig um diesen Mann. Wieso nur hatte ihre Verwandte ihn nicht zu dieser Naumachie begleitet? Septima fiel keine gute Erklärung ein, zuckte statt dessen nur kurz mit den Schultern und genoss es einfach, den Mann fast nur für sich zu haben.


    „Erst seid April, so, so. Dann ist es noch nicht zu spät dir nachträglich zu gratulieren.“ Sie reichte ihm ihre Hand und versuchte ihm beim in die Augen schauen, einen sanften, nicht zu lockeren Händedruck zu geben. „Meinen Glückwunsch, Macer.“ Auch hier nutzte sie die Gelegenheit, bei einem Mann ihre weibliche Anziehungskraft zu nutzen und ließ beim loslassen der Hände ihre Fingerspitzen noch einmal kurz über seine Handinnenfläche gleiten. Das ganze mit einem charmanten Lächeln und Augenkontakt. „War es eine arrangierte Ehe oder eine Liebesheirat?“ wollte sie anschließend noch wissen. Zwar trieb Septima durchaus ihr Spiel mit dem Mann neben sich, aber an sich war er für sie tabu, da er zur Familie gehörte. Aber zum Erfahrungen sammeln mußte der Purgitier trotzdem her halten.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus


    Der Gedanke an seinen Vetter ließ ein unscheinbares Schmunzeln auf Gracchus' Antlitz entstehen, denn obgleich diese Spiele Aristides auch hätten begeistern können, so vergnügte er sich in Baiae doch unbezweifelt in gleich, allfällig gar noch gefälligerer Art und Weise. Manches mal misste er ihn schmerzlich in Rom und war versucht, ihn drängend zu bitten, wieder in die Hauptstadt zuzukehren, gleichsam indes wusste er, dass es seinem Vetter dort besser ging, wo er war, und dass die Hauptstadt ihn nur würde bedrücken - in jenem Ausmaß, wie ihn selbst die Ferne davon. Aurelius' Erwähnung der schnellen Richtungswechsel und überhängenden Schiffe ließ gleichwohl jegliches Anzeichen wohlgefälliger Erinnerung aus seiner Miene weichen, unmerklich erschauernd seine Aufmerksamkeit zu den Schiffen hinab lenkend, auf welchen er nicht einmal wollte sich vorstellen, selbst zugegen zu sein, da bereits der Gedanke daran ein gewisses Maß an Übelkeit durch seinen Leib trieb.
    "Obglei'h ich nicht dich zu Na'hlässigkeit möchte anhalten, so gab es doch kaum einen Aedil, über dessen Spiele sich überhaupt jemals das Volk im Na'hhinein hätte verlästert, wiewohl auch bei den nachfolgenden Wahlen zur Praetur die ludi eines Mannes selten als Kriterium über dessen Eignung gelten - zumindest ni'ht im Zuge der Senatsdis..kussionen."
    Selbst Männern, welche keinerlei Spiele hatten während ihres Aedilates ausgerichtet, wurde dies kaum zu Lasten gelegt, und obgleich Gracchus nicht sich dessen konnte versichert sein, dass bei den Wahlen dies nicht doch ausschlaggebend war, so hielt er es für überaus unwahrscheinlich, schlussendlich war das Leben in Rom selbst für die untersten Schichten dieserzeit nicht derartig schlecht, dass es stetig bei Laune musste gehalten werden, um über allgegenwärtige Missstände hinweg zu täuschen.
    "Unter diesem Gesichtspunkt, dass ein sol'hes Schauspiel überaus detaillierte Planung und Koordination fordert, ist es wahrhaft eine herausragende Leistung."

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    Original von Tiberia Septima
    „Das ist richtig. Ich bin noch nicht verheiratet, und wie ich feststellen muß, sind die netten Männer in Rom bereits vergeben.“ Sie zwinkerte ihm kurz zu und lachte amüsiert auf. Der Purgitier war ihr äußerst angenehm und sie beneidete Albina fast ein wenig um diesen Mann. Wieso nur hatte ihre Verwandte ihn nicht zu dieser Naumachie begleitet? Septima fiel keine gute Erklärung ein, zuckte statt dessen nur kurz mit den Schultern und genoss es einfach, den Mann fast nur für sich zu haben.


    „Erst seid April, so, so. Dann ist es noch nicht zu spät dir nachträglich zu gratulieren.“ Sie reichte ihm ihre Hand und versuchte ihm beim in die Augen schauen, einen sanften, nicht zu lockeren Händedruck zu geben. „Meinen Glückwunsch, Macer.“ Auch hier nutzte sie die Gelegenheit, bei einem Mann ihre weibliche Anziehungskraft zu nutzen und ließ beim loslassen der Hände ihre Fingerspitzen noch einmal kurz über seine Handinnenfläche gleiten. Das ganze mit einem charmanten Lächeln und Augenkontakt. „War es eine arrangierte Ehe oder eine Liebesheirat?“ wollte sie anschließend noch wissen. Zwar trieb Septima durchaus ihr Spiel mit dem Mann neben sich, aber an sich war er für sie tabu, da er zur Familie gehörte. Aber zum Erfahrungen sammeln mußte der Purgitier trotzdem her halten.


    "Ich fasse das mal als Kompliment auf", entgegnete Macer der Tiberierin ebenfalls augenzwinkernd. Etwas überrascht nahm er dann die Glückwünsche entgegen. Genaugenommen fand er es schon etwas unnötig, noch so spät nachträglich zu gratulieren, aber es wäre sicher noch unnötiger gewesen, darauf hinzuweisen. Das Verhalten der Tiberierin und die Art, wie sie die nächste Frage stellte wollten dann aber gar nicht zu dem passen, was Macer als Antwort festzustellen hatte. "Nein, keine Liebesheirat", erklärte er mit fester Stimme und wirkte dabei so überzeugt und glücklich, dass es seine Gesprächspartnerin möglicherweise verwirrte. "Tiberius Vitamalacus hat die Sache arrangiert", erklärte er dann. "Und bisher sind wir beide damit auch glücklich."

  • Piso war weiterhin in den Rängen und schaute sich die Schlacht an. Er war, seinen unglücklichen Sklaven ausgeschlossen, alleine und sehr glücklich damit. Vergnügt blickte er das lustige Treiben an, das sich da vor ihm auftat. Da ging das eine Schiff in Flammen auf, wie nett! Ohne zu überlegen, stopfte er wahllos Essen in sich hinein. Diese Manöver, wie wunderschön waren sie anzusehen. Wie graziös. Wie ästhetisch. In Piso keimte der Wunsch auf, auch dereinst in einem Schiff die Meere wieder zu besegeln. Präferabel eines, welches nicht unter feindlichem Beschuss war.
    Das Schlachtfeld war viel zu verstrickt, alsdass man noch einen Überblick behalten konnte. Aus diesem Grund schweifte sein Augenmerk nur herum, kreuz und quer von einem Schiff zum anderen, mal dorthin und mal dahin guckend. Hach, die Schiffe! Wie schön sie waren. Pisos Achtung vor diesem Annaeus war schon einmal jetzt im Vorfeld sehr hoch.
    Er entschloss sich nun dazu, sich hauptsächlich auf das Spektakel rund um die Gladius zu konzentrieren, denn dort waren die Kämpfe am Heftigsten. Er wurde jedoch abgelenkt, als direkt daneben ein kleineres ein größeres Schiff rammte.
    Was geschah nun? Aha, wieder ein Kampf! Wie der (abgestumpfte) Stahl da blitzte! Piso blickte gebannt auf die Kämpfer. Wie heroisch sie wirkten. Das Blut war mittlerweile auch nur noch Nebensache. Anfangs, zu den Kämpfen, die zwischen den Gladiatoren an den Kandidaturspielen von Aristides und Gracchus ausgetragen worden waren, hatte er sich noch geekelt vor diesen ganzen Kämpfen. Mitlerweile fand auch er Gefallen daran – man musste sich nur gewöhnen. Einfach denken, alles, was man sah, wäre gar nicht real, als sähe er es wie etwas, was man durch irgendein Medium aufgenommen hatte aus alter augusteischer Zeit.
    Wieder griff er nach seinem Essen. Sein Tablett sah aus, als ob ein Rudel von Hennen darüber gerannt seien. Das sah dem sonst so schöngeistigen Piso gar nicht ähnlich. Doch jetzt, in seiner Begeisterung, würde er sich seine Freude an dem Schauspiel nicht durch äthetische Überlegungen versauen lassen.
    Er ließ seine Augen durch die Menge schweifen. War das da drüben nicht sein Vetter, Manius Gracchus? Er winkte ihm zu, nicht sicher, ob jener ihn erspähen konnte.

  • „Selbstverständlich kannst du das als Kompliment auffassen. Ich werde wohl nicht umhin kommen, der lieben Albina zu gestehen, dass sie einen äußerst charmanten Ehemann hat, in dessen Gesellschaft sich eine Frau nur wohl fühlen kann.“ schmeichelte sie Macer noch ein wenig weiter. Allerdings war es von ihr ehrlich gemeint, auch wenn es vielleicht ein wenig übertrieben klang. Doch das blieb der Einschätzung des Purgitiers überlassen.


    Wie es sich für ihre Kreise gehörte, war es also eine arrangierte Ehe gewesen. Tiberius Vitamalcus? Septima konnte diesen Namen nicht einordnen und war wohl etwas überrascht, sowohl über die fröhliche Art, wie Macer ihr die Art der Hochzeit eingestand, als auch über den Namen des Tiberiers. „Also stimmt es doch, dass die Liebe nach der Hochzeit erwächst?“ fragte sie hoffnungsvoll nach. Bestimmt würde es bei ihr nicht mehr lange dauern, bis Durus für sie einen Mann ausgewählt hatte, aber Septima hoffte auf später als früher.


    Auf dem Wasser entbrannten derweil die Kämpfe von Mann zu Mann um die Einnahme der feindlichen Schiffe, und dies langweilte Septima inzwischen.

  • "Das beruht ganz auf Gegenseitigkeit und wenn du Albina deine Begeisterung gestehst und das dazu führt, dass mich Albina dann häufiger zu Seeschlachten begleitet, dann haben wir wohl alle etwas davon", erwiderte Macer auf die immer noch zunehmenden Schmeicheleien. Langsam war er gespannt, ob es noch eine Steigerung geben konnte.


    Bei der Frage nach Liebe und Ehe machte er jedoch wieder ein neutrales Gesicht. "Sollte man nicht meinen, dass das nicht ohnehin immer passieren sollte?" fragte er. "Ich meine, es wäre doch schade, wenn man verliebt ist, heiratet und die Liebe dann abnimmt, oder nicht?" Macer wusste ohnehin nicht genau, ob man Liebe so gut messen konnte, dass man gut über Zunahme und Abnahme sprechen konnte. Ein bisschen Schwankung gehörte sicher dazu. "So eine Ehe besteht ja auch nicht nur aus Liebe. Wie gesagt, ich bin glücklich damit, dass Vitamalacus die Ehe mit Albina vorgeschlagen hat, aber ich könnte nicht behaupten, kopflos in sie verliebt zu sein. Vielleicht kommt das noch, wer weiß." Dann würde er vielleicht nochmal Bescheid sagen mit der Bestätogung, dass die Liebe tatsächlich nach der Hochzeit erwächst.

  • Die Schlacht wendete sich nun ihrem Ende zu.
    Im Norden waren auf der Pugio und derSica nur noch wenige Antonier übrig. Die Decks waren mittlerweile glitschig und rot vom Blut der Toten und Verwundeten. Sie kämpften stoisch gegen die übermächtigen Augustianer, doch sie konnten sich nicht gegen sie halten. Immerwieder fiel ein Kamerad, doch sie weigerten sich aufzugeben, denn noch galt es den aegyptischen Schiffen Zeit zu erkaufen. Doch ihre Rechnung ging nicht auf. Ihr Widerstand in den letzten Ecken der Schiffe war längst vergebens, denn eigentlich waren die Pugio und die Sica schon längst unter Kontrolle der Augustianer. Dies machten diese nun auch deutlich, indem sie die antonianischen Wimpel einhollten und sie durch Augustianische ersetzten. Dann warfen sie sich in einem letzten Kraftakt auf die letzten Antonier, um ihnen ein für alle Mal den Gar auszumachen. Noch mehr Blut floss auf das Deck, lies es noch rutschiger werden, doch dann war alles vorbe und Jubel brandete aufi. Der Norden gehörte den Augustianern.



    Im Süden war die Lage jedoch lange noch nicht so eindeutig wie im Norden.
    Die Flumen nahm nun ebenfalls Kurs auf die Heket und wurde immer schneller, bis sie schließlich das aegyptische Schiffe rammte. Es krachte laut und der durch den Rammsporn der Torrens bereits geschwächte Rumpf brach nun und ein guter Teil des Hecks knickte ab und landete im Wasser. Damit war das Schicksal der Heket besiegelt. Schnell lief sie mit Wasser voll und schon begannen die Antonier das sinkende Schiffe auf kleinen Beibooten zu verlassen, nur um von dem Geschütz und den Bogenschützen der Flumen gnadenlos aufs Korn genommen zu werden.
    Nachdem die Heket nun besiegt war, nahm die Torrens sogleich Kurs auf die Amun, um die Lacus zu unterstützen. Beide Schiffe hollten die flüchtende Amun ohne große Schwierigkeiten ein, obwohl das aegyptische Schiffe recht schnell war. Es flogen auch gleich Taue über die Bordwand der Amun, als die Augustianer mit dem Entern begannen. Doch sie stießen nicht auf viel Widerstand, denn auf der Amun gab es keine antonianische Soldaten. Die Aegypter waren den kampferprobten Augustianern in keinerlei Hinsicht gewachsen und wurden schnell niedergemacht. Feige wie sie waren warfen sie gleich als sie sahen, dass sie verlieren würden, ihre Waffen fort und flehten um Gnade. Angewidert von dem ehrlosen Verhalten der Aegypter warfen die Augustianer die Feiglinge über Bord und sperrten die restlichen Seemänner unter Deck ein.
    Auf der Gladius war inzwischen ein Patt erreicht. Durch die Verstärkung von der Ventus war die Position der Augustianer gestärkt worden und sie drängten den Feind zurück. Dennoch reichte es noch nicht, um die Antonier endgültig zu besiegen. Doch das war auch garnicht notwendig. Denn nachdem nun die Schiffe im Norden und auch die aegyptischen Schiffe gefallen waren, sah der Steuermann der Gladius, der nach dem Tod des Kapitäns das Kommando übernommen hatte, dass sie nichts mehr erreichen konnten. Und da er so wohl mit seinem Leben davon kommen würde, lies er nun ihren Wimpel einhollen und die Waffen niederlegen. Er selbst übergab sein Schwert dem Kapitän der Sentina, der in der ersten Reihe mit seinene Soldaten gefochten hatte. Dieser nahm das Schwert an, schüttelte seinem ehrvoll unterlegenen Gegner großmütig die Hand und dann stimmte er ein Jubelgeschrei an.
    Auch der Süden gehörte nun den Augustianern. Ihr Sieg war eindeutig.


  • „Ich werde nichts unversucht lassen, Albina von der Notwendigkeit eines Besuches der nächsten Naumachie zu überzeugen.“ erwiderte Septima breit lächelnd. Bestimmt wäre es noch unterhaltsamer, wenn ihre Verwandte ebenfalls hier wäre. Innerlich freute sich die junge Frau schon sehr auf das nächste passende Ereignis, wo sie alle gemeinsam hingehen könnten.


    Es wollte der jungen Tiberia nicht in den Kopf, dass Männer einfach so, ohne ein Fünkchen verliebt zu sein, eine Frau heiraten konnten um anschließend ihr ganzes Leben mit dieser Frau zu verbringen. War der körperliche Akt des Ehevollzugs denn nicht viel schöner, wenn sich beide Ehepartner liebten, oder zumindest mochten? Die Gedanken von Septima gingen schnell hin und her. Sie stellte sich unterschiedliche Konstellationen vor, wie die Frau und wie der Mann in die Ehe gingen, aber immer war mindestens einer von ihnen in den anderen verliebt und kümmerte sich besonders liebevoll um den anderen, so dass dessen Liebe ebenfalls erblühte. Das war eine absolut romantisierte Vorstellung, aber genau so stellte es sich Septima vor.


    „Dann werde ich bei Iuno darum bitten, dass sie euch die Liebe senden wird, denn erst dann führt ihr eine richtig gute Ehe.“ sprach Septima leise und mehr zu sich selbst. Macer konnte diesen Kommentar im Rammlärm der Flumen auch gut überhört haben.


    Gebannt schaute Septima wieder zur Seeschlacht. Wie es schien, näherten sie sich dem Ende dieses beeindruckenden Schauspiels, denn nach und nach wurden die Wimpel der Augustiener gesetzt. Und Baldemar war noch nicht von dem Auftrag seiner Herrin zurück gekehrt.

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