[Tablinum] Sermones cum Octaviis

  • Es schien, dass alle Iulier ein ausgesprochen hohes Maß an Selbstbewusstsein und vorallem Stolz besaßen. Das Beharren auf die "Verwandschaft" mit Caesar war für viele von ihnen der Anlass, sich als Politiktalent zu sehen.


    Nungut, wenn du selbst von deinem Können überzeugt bist, dann streng dich mal an. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn wir vielleicht mal gemeinsam im Cursus Honorum stehen zu können.


    Nun kamen sie auf die Octavier zu sprechen, sicherlich war das ein schwatzes Kapitel für Macer, doch inzwischen fühlte er sich stark genug, um darüber zu sprechen.


    Mein Vater war Bauer, wir hatten ein Hof in Arretium. Ich habe mich mehr an meinem Onkel orientiert. Er hat mir den Weg in die Politik ermöglicht.

  • "Das würde mich auch freuen", entgegnete Saturninus und lächelte.


    Macers Vater also Bauer gewesen, worüber Macer selbst nicht so ganz glücklich zu sein schien. Dabei war Bauer doch ein ehrenhafter Beruf. Der große Staatsmann Cincinnatus hatte sich ja auch zurückgezogen um seine Felder zu bewirtschaften.


    "Verzeih mir, dass ich mich bei den Familienverhältnissen der Octavier nicht so gut auskenne, aber wer ist denn dein Onkel? Habt ihr eigentlich noch einen Bezug zu den vor-augusteischen Octaviern?"

  • Mein Onkel ist der ehrenwerte Senator Octavius Victor. Wir haben alle nichts mehr mit den vor-augusteischen Octaviern zu tun, denn wie du das über meinen Vater bemerkt hast, sind wir vom Land.


    Die Octavier hatten vorallem den Weinbau verfolgt, erst ein paar "rebellische" Kinder machten sich auf, um in die Politik zu gehen.


    Hast du denn noch Fragen? Bezüglich deines Erbes oder deiner Karriere?

  • Octavius Victor. Der sagte dem Iulier sogar etwas, allerdings nur sehr peripher, in Mogontiacum bekam man halt von der römischen Politik nicht wirklich etwas mit.


    "Verstehe..."


    Wie es den Anschein hatte wollte der Octavier schon gehen.


    "Nein, keine Fragen mehr. Ich möchte dir noch mal für deine Anteilnahme danken, und für das nette Gespräch."

  • Keine Ursache, aber noch hast du mich nicht los.


    Macer musste etwas schmunzeln. Der Iulier ging doch noch etwas ungestühm an die Sache.


    Wir müssen noch das Formale klären.


    Er kramte in seiner Tasche und zog seine Tafel heraus, auf dem sich der Erbfall des Iuliers befand.


    Du musst hier noch signieren, damit alle wissen, dass du das Erbe auch wirklich annehmen möchtest... Er gab die Tafel dem Iulier, damit dieser sich das ganze in Ruhe durchlesen konnte, um dann zu unterschreiben.



    Sim-Off:

    Du hast Post :)

  • "Oh, Verzeihung. Ich will dich natürlich nicht loswerden, ich habe dich nur falsch verstanden."


    Der Iulier zwinkerte seinem Gegenüber zu.


    Saturninus nahm die Tafel entgegen, überflog deren Inhalt und nickte dann. Er murmelte noch etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, setzte seine Unterschrift unter den Text und reichte die Tafel dannn zurück an Macer.


    "Noch etwas?", fragte er den Octavier freundlich.

  • Nein vielen Dank! Macer nahm die Tafel wieder ansich und schaute kurz drauf. Es war geschafft, sein erstes erbe war an den Mann gebracht...


    Nein, das wärs dann. Ich darf ich nochmals zu deinem Erbe gratulieren und wünsche dir auf deinem weiteren Weg viel Erfolg! Er stand auf und gab Saturnius die Hand.



    Vale!


    Macer ging aus der Tür und verlies die Casa.


  • ablinum



    << TRADITIO ET PROGRESSIO >>




    Der Centurio Marcus Octavius Maro hatte einen Brief geschrieben und darin "erhebliche Fortschritte" angekündigt bei seinen Ermittlungen zum grausamen Mord am Vigintiviralis Gaius Iulius Caesoninus und seiner Cousine Iulia Phoebe. Da er die neuen Erkenntnisse gerne persönlich überbringen und vorstellen wollte, hatte der divitische Senator den Offizier eingeladen - gerne auch in Begleitung des einen oder anderen an den Ermittlungen beteiligten Soldaten - in die Domus Iulia zu kommen. Die übrigen Bewohner des Hauses - allen voran Graecina und Stella, aber auch Labeo (dessen unerwarteter Tod sich leider kaum vorausahnen ließ) - waren entsprechend einige Tage vorab über einen Haussklaven davon informiert worden. *


    Sim-Off:

    * Fühlt euch hiermit informiert. ^^ Gerne können natürlich auch der NSC Antipater und der noch immer in Anreise befindliche Cato samt Frau mit anwesend sein. ;)


    Da er davon ausging und damit rechnete, dass die trauernden Familienmitglieder sich die Möglichkeit gewiss nicht entgehen ließen, aus erster Hand über die erheblichen Fortschritte informiert zu werden, hatte sich der Senator dazu entschieden, das zentrale Tablinum - und nicht etwa eines der Officia - als Ort für dieses Gespräch vorbereiten zu lassen. Insbesondere wies er an, dass sich auch einige Sklaven bereit halten sollten. Es sollte schließlich niemand im Hause Iulia einen trockenen Mund bekommen oder gar verdursten. Und so hatte sich denn natürlich auch Dives selbst einen Becher - die Gläser blieben für andere Anlässe in den Schränken - geben lassen, als er den Raum in Erwartung des baldigen Eintreffens des ermittelnden Offiziers betrat...

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  • Stella wollte unbedingt mit dabei sein, wenn die hoffentlich erhofften Resultate aus den Nachforschungen über die Morde verkündet wurden. Da dies sogar direkt in der Domus passieren sollte und sich die Soldaten sogar die Mühe machten, die Familie aufzusuchen, wollte sie den richtigen Eindruck hinterlassen.


    Die Haare waren hochgesteckt, Lippen und Augen waren dezent aber dennoch peppig geschminkt, die Tunika war der Trauer angepasst und dank der bereits vergangenen Zeit seit den Morden nicht mehr nur schwarz. Die Stola darüber war ebenfalls noch in Trauer gehalten, aber dennoch bereits wieder leicht gemustert, so dass ein Anflug von Mode und Stil in ihrem Erscheinungsbild nicht wegzudiskutieren war.


    Im Tablinum angekommen war erst der Hausherr anwesend. Salve Iulius Dives, ich hoffe, ich kann mich so blicken lassen? Es war wichtig, heute nicht einen falschen Eindruck zu hinterlassen.

  • Sim-Off:

    Um nichts zu vermischen: Ich schlag vor, dort könnt ihr mich treffen, wenn ich gerade ankomme. (Achtung: Da ist es gerade kurz nach Sonnenaufgang! :P) Und hier bin ich dann nicht mehr neu.


    /images/misc/ava_galerie/Livia4.jpg Natürlich waren auch Gnaeus und seine Frau Vibia Licinia für den Termin mit dem Offizier der Stadtkohorten ins Tablinum des Hauses gekommen. Gnaeus konnte es noch immer kaum fassen, dass sein ambitionierter Neffe, der schon erfolgreich das Amt des Vigintivirn bekleidet hatte, ermordet worden war. Wären seine Frau und er nur wenige Wochen früher aus Makedonien abgereist, hätten sie ihn vielleicht noch hier gesehen und angetroffen, mit ihm gesprochen und ihm persönlich zu seinem Erfolg in so jungen Jahren gratulieren können. Aber so früh hatten sie sich noch nicht auf den Weg gemacht. (Schon jetzt waren sie ja eigentlich viel zu zeitig hier...) Mit ernster, fast schon etwas finsterer Miene betrat Gnaeus also das Zimmer. "Iulius Dives.", nickte er wortkarg in dessen Richtung. "Iulia Stella.", grüßte er anschließend auch sie nicht wortreicher. - Was für ein bitterer Moment in der Geschichte der Iulii Caepiones.


    Licinia hatte sich bei ihrem Mann untergehakt. Da sie sich nicht ganz sicher gewesen war, wie viel Trauer man heute tragen würde, hatte sie sich vorsichtshalber für eine Zwischenlösung entschieden: Sie hatte sich in einen sehr dunklen, marineblauen Stoff gehüllt, der farbig genug war, um nicht komplett schwarz zu sein, und dennoch eine gewisse Schwere ausdrückte, die dem Anlass hoffentlich (auch hier in Rom) nicht unangemessen war. Zur Sicherheit rundete ein feines Tuch über ihren Schultern - im Prinzip nicht mehr als ein bisschen schwarze Spitze - ihre Garderobe ab. "Salve, Senator Iulius.", begann auch sie mit dem ranghöchsten Mann im Raum und lächelte leicht in seine Richtung. "Sei gegrüßt, Iulia Stella.", begrüßte sie danach dann auch die Nichte ihres Mannes. Hier wurde ihr angespanntes Lächeln ein kleines bisschen gelöster. Denn offensichtlich ging auch Iulia Stella so langsam dazu über, die Trauer um ihren Verwandten optisch zu überwinden und hinter sich zu lassen. Licinia spürte eine vorsichtige Erleichterung.

  • "Salve, Iulia Stella.", grüßte Dives seine eintreffende Cousine. "Zweifellos, das kannst du.", beantwortete er anschließend ihre Frage. "Ich finde, du bist äußerst angemessen gekleidet.", nickte er ihr bekräftigend lächelnd zu. Auch wenn es für den Besuch eines Centurionen (sowie möglicherweise ein paar weiterer seiner Männer) vermutlich nicht so derart entscheidend sein würde, bis ins allerletzte Detail die richtige Haarnadel zu wählen, so erfreute es den Senator innerlich dennoch sehr, dass seine Cousine offenbar großen Wert darauf legte, einen guten Eindruck zu machen und die Gens damit würdig nach außen zu repräsentieren und zu vertreten. "Im Anschluss an den Besuch des Centurio Octavius würde ich Iulia Graecina und dir übrigens gerne noch etwas geben.", kündigte er zudem bereits an, bevor die nächsten beiden Bewohner des Hauses das Tablinum betraten.


    "Iulius Cato.", echote der Senator die wortkarge Begrüßung seines Onkels und entschied sich, diesen für den Augenblick wohl besser in Ruhe zu lassen. "Salve, Vibia.", grüßte er stattdessen die Gattin seines Onkels, die sich dann aber ebenfalls gleich Iulia Stella zuwandte und mit ihrem Blick ein wenig länger bei ihr zu verharren schien. In der Folge ging Dives davon aus, dass auch bei ihr gerade kein Bedürfnis nach einer Konversation mit ihm vorhanden war. Entsprechend nippte der Iulier, um nicht gänzlich untätig zu sein, noch einmal an seinem Becher...

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  • Das Kompliment meines nun wohl nächsten männlichen Verwandten liess mich leicht erröten. Sofort senkte ich den Kopf: Danke Iulius Dives, das freut mich.
    Dann, gerade als zwei weitere Iulii eintraten, konnte ich noch kurz zur Kenntnis nehmen, dass Iulius Dives danach gerne noch kurz etwas mit mir erledigen wollte. Natürlich, Iulius Dives. Gleich im Anschluss werde ich Zeit haben.


    Dann traten Iulius Cato und seine Frau ein und grüssten kurz. Salve Iulius Cato, guten Tag Vibia Licinia. grüsste ich höflich zurück und stellte fest, dass auch Vibia in ihrer Kleidung einen ähnlichen Weg beschritten hatte wie ich. Das kleine Lächeln, welches sich auf dem Gesicht der Dame zeigte, verriet, dass sie auch nicht ganz sicher gewesen war, ob sie angemessen gekleidet war, nun aber durch meine ähnliche Entscheidung eine gewisse Erleichterung verspürte, wie ich zuvor durch das Kompliment von Iulius Dives.

  • Zusammen mit einigen anderen Haussklaven war die Rothaarige zu diesem besonderen Ereignis in die iulische Culina gerufen worden. Fragende Blicke wechselten zwischen den Sklaven hin- und her. Doch schließlich wurde klar wieso sie sich in der Culina einfinden sollten. Ein jeder der Sklaven bekam ein Tablett in die Hand gedrückt. Auf dem der Rothaarigen befand sich eine Karaffe Wein und einige Becher. Die Tabletts der anderen Haussklaven enthielten feinste Gebäck- oder Obststücke.


    Mit den Tabletts in den Händen wurden die iulischen Sklaven, angeführt von der rothaarigen Cheruskerin, in das Tablinum gescheucht. Wie lautlose Schatten erschienen die Sklaven. Die Tabletts mit den Leckereien hielten sie sicher in den Händen und Iduna näherte sich auch sogleich dem Hausherrn mit demutsvoll gesenktem Kopf. Während sie ihm das Tablett mit den Bechern und der Weinkaraffe entgegen hielt. Oder sollte sie für ihren Dominus und seine Gäste auch moch einschenken?


    Aus dem Augenwinkel entdeckte Iduna Iulia Stella. Und auch ihr wurde das Tablett mit dem köstlichen Rebensaft entgegen gehalten. Dann zog die Rothaarige gemessenen Schrittes weiter. Auch Idunas dunkelblaue Tunika spiegelte den Moment der Trauer wieder. Während sie nun Iulius Cato erreichte. Jener Iulier der ihr den Namen -Rutila- gegeben hatte. Und auf den die kleine Germanin auf wundersame Art- und Weise hörte.

  • Graecina hatte sich im Garten aufgehalten, um sich dort ein wenig die Zeit zu vertrieben. Das tat sie in letzter Zeit öfter, denn die Ruhe tat ihr gut. Dort konnte sie ihre Gedanken sortieren und sich in aller Stille an ihren Gott wenden. Hier fand sie Trost, in dieser schweren Zeit.
    Fast hätte sie das Treffen vergessen, um das sie Dives gebeten hatte. Offenbar gab es erste Ermittlungsergebnisse zu den Morden an ihren beiden Verwandten. Auch wenn diese Erkenntnisse Caesoninus und Phoebe nicht mehr lebendig machten, so konnte es doch hilfreich sein, zu wissen, wer ihnen das angetan hatte und warum. Wenigstens bekäme sie dadurch ein paar Antworten auf diese quälenden Fragen.


    Noch immer ganz in Schwarz gekleidet, betrat sie dann auch das Tablinum. Onkel Cato, seine Frau Vibia, ihr Vetter Dives und Cousine Stella waren bereits anwesend. Sie nickte allen freundlich zu.„Salve Familia! Bitte entschuldigt meine Verspätung!“

  • Zitat

    Original von Iulia Stella


    "Sehr schön.", quittierte Dives die Zusage seiner Cousine, im Anschluss an diesen Termin mit dem Centurio Octavius noch etwas Zeit für ihn erübrigen zu können. Kurz darauf traf dann auch die weitere derzeit im Haus wohnende Cousine des Iuliers im Tablinum ein...


    Zitat

    Original von Iulia Graecina


    "Salve. Und keine Sorge, du bist nicht zu spät. Der Centurio Octavius ist noch nicht eingetroffen." grüßte er natürlich auch diese Verwandte freundlich zurück und versicherte ihr zunächst, noch pünktlich zu sein und nichts verpasst zu haben. "Wie ich deiner Cousine bereits sagte, würde ich euch beiden im Anschluss an diesen Besuch hier übrigens gerne noch etwas übergeben.", kündigte der Senator dann auch Iulia Graecina an - und würde seine beiden Cousinen für diese Übergabe im Anschluss an den Besuch ins Officium des Maiordomus mitnehmen.


    Sim-Off:

    Alle drei Damen sind dazu eingeladen, mir gerne schon einmal in diese nächste Zeitebene zu folgen... ;)


    Soweit Dives den Raum überblickte, schienen damit nun letztlich alle in Roma befindlichen Iulii anwesend - und bereit, die angekündigtermaßen "erheblichen Fortschritte" in der Mordermittlung zu erfahren...

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  • Salve Graecina. grüsste ich meine Cousine auch, nachdem Iulius Dives ihren Gruss entgegen genommen hatte.


    Nun warteten alle gespannt darauf, dass die angekündeten Soldaten erscheinen und ihre Nachrichten verkünden würden.

  • Maro wurde ins Tablinum, wo er die versammelten Iulier auch schon vorfand. Er hatte sich natürlich für diesen Anlass in Zivil gekleidet. Bei sich hatte er auch Lurcos Bericht über die Angelegneheit, damit er bei Bedarf darauf zurück kommen konnte.


    "Salvete. Mein Name ist Marcus Octavius Maro. Ich danke euch, dass ihr mich in eurem Haus empfangt. Der Aedilicus war so freundlich mich einzuladen, damit ich den Iuliern persönlich berichten kann, was die Cohortes Urbanae zu den schrecklichen... Vorkommnissen heraus gefunden haben, die da... vorgefallen sind."


    Maro war fast jeden Tag mit irgendwelchen menschlichen Abgründen konfrontiert. Das Elend auf der Straße war nie angenehm, aber trotzdem bereitete es ihm Unbehangen, derart - so fühlte es sich jedenfalls an - in das Haus einer Familie einzudringen und sie mit den kalten Abgründen zu konfrontieren, die seine Männer aufgespürt hatten. Es passte irgendwie nicht zusammen.
    Er gab sich einen Ruck und sah zum Senator und harrte auf ein Zeichen, das er mit seinem Bericht beginnen konnte.

  • Der octavische Centurio erschien und grüßte in die Runde. Eines der ersten Dinge, welches Dives dabei ins Auge fiel: Der Mann hatte sich zivil gekleidet. Angesichts des claudischen Verbots für Soldaten, senatorische Häuser zu betreten, hielt der Iulier dies für eine überaus anständige Geste, obgleich das Verbot selbst in ihrer heutigen Zeit augenscheinlich bereits erheblich an Bedeutung verloren hatte respektive etwas in Vergessenheit geraten war - der Iulier hatte sofort seinen Cousin Antoninus im Kopf, der bereits als einfacher Fußsoldat Klient des Senators Claudius Menecrates gewesen war (nur eines von gewiss nicht wenigen Beispielen). Entsprechend also quittierte er diesen ersten Eindruck vom Ocatvier mit einem erfreuten Lächeln, das erst beim Fall des Wortes Aedilicius einen leichten Dämpfer erhielt. (Sollte Roma etwa wirklich schneller vergessen haben, als der Senator befürchtete?)


    "Salve, Centurio Octavius!", überging Dives letztlich möglichst schnell die unangenehmen Gedanken in seinem Kopf, welche mit dem genannten Begriff verbunden waren. "Es ist den grausamen Umständen zum Trotz erfreulich, dass du heute den Weg zu uns gefunden hast und du siehst, wir alle sind bereits sehr gespannt und voller Erwartung, von den erheblichen Fortschritten in den Ermittlungen der ehrenwerten Cohortes Urbanae zu erfahren. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht viele Worte verlieren.", hielt sich der Iulier bewusst kurz und gab dem Offizier mit einem Nicken zu verstehen, dass er nun jederzeit beginnen könnte. Denn selbstredend war auch der Senator selbst überaus gespannt, was die Stadtkohorten zu den Umständen des Mordes an seinen Verwandten - darunter immerhin auch an einem gewesenen Magistraten des Cursus Honorum - ermittelt hatten...

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  • Maro nickte dem Senator dankbar zu. Nun dann. Zur Gedankenstütze nahm er Lurcos Bericht zur Hand.


    "Jawohl. Das Wichtigste ist wohl, dass wir ziemlich sicher sind, dass die Gruppe, die für diese Taten verantwortlich ist ausgeschaltet wurde."


    Das ließ er einen Moment sacken.


    "Wir haben seither keine Aktivitäten, die auf diese Organisation hindeuten, mehr beobachtet. Es handelte sich bei der fraglichen Gruppe um eine dre größten Unterweltabanden, die den Cohortes jemals entgegen getreten ist. Sie nannten sich "Die Krähe". Hinter diesem Namen verbirgt sich jede nur denkbare Kriminalität. Mord, Erpressung, Diebstahl, Raub, Brandstiftung. Diese Art Gruppe findet sich in der Subura zusammen, meistens zueinander getrieben von der Notwendigkeit die aus ihrer Unwilligkeit resultiert, einer ehrlichen Arbeit nachzugehen. Manche werden auch gezwungen sich zu beteiligen, andere vor allem jüngere lassen sich von der Aussicht auf schnelles leicht verdientes Geld blenden.
    In solchen Gruppen steigen die brutalsten und rücksichtslosesten Männer unaufhaltsam an die Spitze. Ihre Umgebung lebt in Angst. Diese Angst macht es auch den Cohortes so schwer, den Aktivitäten von Gruppen wie der Krähe nachzugehen. Niemand hat jemals etwas gesehen.
    Bis irgendwann doch jemand redet. Meine Männer haben es tatsächlich kürzlich geschafft eine wissende Person zum Reden zu bringen. Für die Opfer in eurer Familie leider zu spät, worüber ich mein Bedauern nicht genug ausdrücken kann.
    Mithilfe dieser Person konnten die Verstecke der Krähe ausfindig gemacht werden. Dort bot sich allerdings ein... überraschendes Bild. Offenbar hat es bei den Krähen untereinander einen heftigen Streit gegeben. Man find die Mitglieder der Organisation nämlich sämtlich tot."

    Auch hier machte er wieder eine Pause, damit die Iulier diesen erstaunlichen Fakt.


    "Wieso uns jemand hier die Arbeit abgenommen hat, wissen wir nicht. Es gibt hierzu mehrere Ansätze. Nach einer Vermutung handelt es sich um eine koordinierte Aktion einer anderen verfeindeten Bande. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, die in Betracht zu ziehen sind.Es ist sehr sehr ungewöhnlich, dass sich der Unterweltmob derart an ehrbare Familien heran wagt. Die meisten sind in ihrer Boshaftigkeit doch so schlau um zu wissen, dass man mit überwältigender Macht hinter ihnen her sein wird. Ich denke also, dass es sich bei diesen Taten um eine opportunistische, spontane Aktion einiger weniger gehandelt haben könnte, die mit der Gruppe als Ganzer nicht abgesprochen war. Das Blutbad innerhalb der Krähen könnte aus einer eskalierten Meinungsverschiedenheit über die Taten an den Iuliern entstanden sein. Andere Möglichkeiten sind immer natürlich Meinungsverschiedenheiten über Geld oder irgendein interner Verrat. Man wird es wahrscheinlich nie mit Sicherheit wissen.Der Soldat, der Hauptverdienst dafür trägt, dass die Verbrechen der Krähe aufgedeckt wurden, konnte heute leider nicht zugegen sein. Er erholt sich zur Zeit gut von einer schweren Verwundung im Lazarett."


    Er räusperte sich. Lurco hatte ja noch eine Botschaft für die Familie.
    "Er bat mich allerdings auszurichten, dass Mars die Opfer eurer Familie gerächt hat.
    Ansonsten stehe ich gerne Rede und Antwort."

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