Archias ärgerte zurück, zumindest nahm Axilla das so auf. Dass er bei dem Wust an Sprachen wirklcih nicht mehr durchblickte, glaubte Axilla ihm nicht. Immerhin war er beim Cursus Publicus gewesen und nicht zuletzt ein Mann, und irgendwie verknüpfte ihr Hirn das automatisch mit mehr Bildung, als sie hatte. Also zwickte sie ihn einmal frech bei der Bemerkung mit dem Fisch, wenngleich nicht fest. “Dorisch, nicht Dorsch, du Fisch. Kreta-Peleponnes-wir-verschleißen-jeden-Umlaut-und-Nuscheln-Dorisch.“
Sie lachte und begab sich mit einem kleinen Hüpfer schonmal provisorisch in Sicherheit vor der befürchteten Gegenattacke. Dabei kam sie auf den Muscheln auf, die gleich mal raschelnd protestierten und sie dazu veranlassten, auf einem Fuß zu hüpfen, um sich die kleineren und fieseren Muschelschalen von der Fußsohle zu streichen.
“Naja, so liegt alles, was gebraucht wird, zumindest im Sichtfeld. Also, wenn man es sieht“, gängelte sie weiter. Sie wollte nichtmal daran denken, wie ihr Zimmer aussehen würde, würden die Sklaven nicht jeden Tag wieder die Sachen aufräumen, die sie einfach auf den Boden fallen hatte lassen. Grinsend blickte sie sich um.
Aber er wollte sie kaufen? Jetzt wurde Axillas Gesichtsausdruck doch nochmal kurz herausfordernd. “Ich arbeite doch nicht wegen dem Geld, und käuflich bin ich auch nicht.“ Die zehn Drachmen, die sie von Nikolaos jede Woche bekommen hatte, waren ja auch nicht wirklich viel zu nennen. Da warfen ihre Betriebe jede Woche das fünffache ab, wenn nicht noch mehr. “Ich mach das, um zu beweisen, dass ichs kann“, vertraute sie Archias kurz ernst an, dann aber lächelte sie schon wieder und war wieder spaßiger aufgelegt. “Sonst fällt mir noch die Decke auf den Kopf. Ich glaube, wenn ich bis zum Frühsommer hier bleibe, brauch ich wirklich noch eine Arbeit. Also, wenn es denn hier jemanden gibt, der eine Frau einstellt.“ Seinen Einwurf mit dem Kaufen hatte Axilla als bloßen Scherz aufgefasst, und dementsprechend antwortete sie auch.
Die Andeutungen über Katander allerdings waren doch etwas ernster, und Axilla nahm sich auch wieder etwas mehr zusammen und überlegte, wie sie das wohl regeln konnte. Sie fühlte sich so hilflos, und das Gefühl mochte sie ganz und gar nicht. Sie hasste es, einer Situation ausgesetzt zu sein, an der sie selbst nichts ändern können sollte.
“Ich hoffe, du hast Recht. Aber, wenn es doch irgendwas gibt, was ich tun kann... also... ich könnte ja auch nochmal mit ihm reden und es erklären, oder so?“ Irgendwas musste sie doch tun können. Axilla wollte nicht einfach nur nutzlos sein.