• Sedulus nickte bestätigend.


    Ähm nein, sie glaubt es nicht nur, sie ist sich dessen sicher. Das kannst aber du mir jetzt glauben.


    Das Serrana mit dieser anderen Pappnase nichts anfangen konnte beruhigte Sedulus nun ungemein und er lächete.


    Das freut mich zu hören. Das heißt dann ich hätte mehr Chancen bei dir?


    Tastete er sich nun langsam aber sicher vor... 8)


    Da bin ich den Göttern auch sehr dankbar und wenn man so will verbunden. Es ist ja auch nicht so das ich wie soll ich es sagen, mit ihnen nichts anfangen kann.... Ich hoffe du verstehst was ich sagen will.


    Sedi wollte hier auch kein großes Gespräch über seinen Glauben und Roms Götter führen. Dafür waren die Priester zuständig.


    Und nein, so ein Leben führe ich wirklich nicht.


    Lächelte er dann. Auf was Serrana nicht alles kam. Sie war wirklich goldig.


    So so, das würdest also für mich machen? Dann aber müßtest du eher bei den Senatoren hausieren gehen als Lärm auf der Straße zu machen. Wobei, vielleicht würde es sogar helfen.


    Grinste Sedi erneut. Er wußte auf was Serrana aus war, bzw. konnte es sich lebhaft vorstellen. Und wenn es nach ihm ginge... Aber das tat es nicht. Und so streichelte er ihr dieses mal nur sanft über die linke Wange.

  • Eigentlich hatte Serrana ja gehofft darüber hinaus zu sein, aber als Sedulus sie jetzt fragte, ob er Chancen bei ihr hätte wurde sie doch unweigerlich wieder rot und verfluchte innerlich ihre elende Schüchternheit.


    "Ähm ja, das hättest du. " antwortete sie ein klein wenig zaghafter als noch vor wenigen Sekunden. Es gab doch bestimmt etwas geistreiches oder witziges, was man in so einem Moment sagen konnte, aber ihr fiel wie üblich mal wieder nichts als die Wahrheit ein.


    Auf seine Bemerkung über die Götter hin nickte Serrana nur zustimmend. Sie verstand durchaus, was er damit sagen wollte und fand es auch völlig in Ordnung.


    "Oja, das würde ich machen. Und ich kann wirklich ganz überzeugend sein, ob du es glaubst oder nicht. " Jetzt kehrten sowohl das Funkeln als auch das Lächeln wieder in ihr Gesicht zurück. "Senatoren kenne ich ja noch nicht allzu viele, aber schließlich sind das ja auch nur Menschen. Zumindest sagt Calvena das immer."


    So ganz hatte ihre kleine List ja nicht funktioniert, aber die von klein auf nicht gerade mit Zärtlichkeiten verwöhnte Serrana genoss es auch sehr, als Sedulus ihre Wange berührte. Sie zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, dann hob sie ihre linke Hand, ergriff damit wieder die seine und fuhr nun ihrerseits ganz sachte mit dem Daumen über seine Haut. Irgendwie fühlte sich seine Hand ganz anders an als ihre, nicht so weich aber dafür stark und beruhigend.

  • Da war es wieder, das Rot auf ihren Wangen was Sedulus an ihr mochte wenn er gewisse Sachen ansprach.
    Als sie ihm dann gestand das er bei ihr Chancen hätte, nahm er ihre Hand mit welcher sie über die seine strich und küsste ihre Handfläche.


    Oh das glaube ich dir gerne. Warum auch, sollte ich es dir nicht glauben? Und ich traue dir sogar zu das du einige der älteren Senatoren rumbekommen würdest.


    Grinste er breit. Waren sie alle doch mehr oder weniger Lustmolche. Man hörte ja so einiges... 8)


    Nun, fünf kennst du ja schon immerhin. Nein eigenltlich sind es ja nun sechs.
    Meinen Onkel, Vinicius Lucianus, Decimus Livianus, Vescularius Salinator und jetzt auch Aruelius Ursus, ich sollte ihm dazu vielleicht noch persönlich gratulieren und naja mich eben. Also so wenige sind das doch für den Anfang gar nicht.


    Lächelte er Serrana an.


    Und da hat Calvena einmal ausnahmsweise recht. Wir sind auch nur Menschen wie du ja selbst siehst.

  • Wieder spürte sie seine Lippen, diesmal in ihrer Hand, und wieder zog ein Kribbeln ihren Arm hoch. Serrana seufzte leise auf und hatte für eine kleine Weile Probleme, sich wieder auf Sedulus' Stimme zu konzentrieren. Den Göttern sei Dank machte er es ihr jetzt aber leicht wieder aus ihrer Verlegenheit herauszukommen, und Serrana musste lachen.


    "Meinst du wirklich? Naja, ich würde auf jeden Fall mein Bestes geben. Aber Vescularius Salinator kenne ich eigentlich noch nicht, dem hat mich an dem Abend niemand vorgestellt." Eigentlich konnte sich Serrana kaum noch an den Praefectus Urbi erinnern, auf den Fontinalia hatte es soviele andere sehenswerte Dinge gegeben...


    "Ja, mittlerweile glaube ich auch, dass Calvena Recht hat. Als ich nach Rom gekommen bin, hab ich furchtbare Angst vor all den wichtigen Menschen in dieser Stadt gehabt. Aber wenn man die dann mal ein bisschen näher kennenlernt, merkt man wirklich, dass sie auch ganz normal und gar nicht so beängstigend sind."


    Sedulus selbst war dafür sicher das beste Beispiel, aber vor dem hatte Serrana nicht mal bei ihrem ersten Zusammetreffen bei den Ludi Romani wirklich Angst gehabt.
    Wie gut er doch aussah, wenn er lächelte oder lachte. Dann bildeten sich um seine Augen kleine Lachfältchen, die sein Gesicht ungemein attraktiv machten.
    Wie im Reflex hob sich wieder Serranas Hand, als wollte sie diese Lachfältchen berühren, aber dann hielt sich doch auf halbem Weg inne. Das ging doch nun wirklich nicht....


    "Ähm, bist du eigentlich hier in Rom aufgewachsen?" fragte sie schnell, um sich wieder auf andere Gedanken zu bringen.

  • Sedi nickte zustimmend.


    Na sicher doch. Also ich wäre der Letzte der da nein sagen würde.


    Grinste Sedulus.


    Ach den kennst du gar nicht? Der wichtigste Mann in Rom zur Zeit und wohl auch im Imperium. Er kommt eigentlich gleich nach dem Imperator. Aber ich glaube er hat sich auch nicht lange unter den Gästen aufgehalten. Ich habe ihn das letzte mal mit dieser Caecilia Laeva gesehen glaube ich. Und dann waren sie auf einmal irgendwie verschwunden... 8):D Naja egal, wenn es ihnen Spaß gemacht hat.


    Grinste Sedulus nun noch breiter so das sich seine Fältchen um seine Augen noch mehr zeigten.


    Ach i wo wichtig. Die Meisten tun nur so als ob sie es wären. Man könnte auch sagen wir sind in einem großen Theater in dem Jeder eine Rolle hat...


    Und meist war es auch so. Da brauchte Sedulus gar nicht weit schauen. Zum einen war da die Familie und dann kam auch schon gleich dahinter der Senat. Bessere Schauspieler als dort fand man wohl mitunter nirgends. Und er hatte das Glück einer davon zu sein.
    Dann schüttelte er den Kopf. Auch hätte wohl Sedulus kein Problem damit gehabt wenn Seranna ihn gestreichelt hätte. Es hätte Sedulus vielleicht einfacher gemacht sie zu küssen.


    Nein, ich bin in Germanien aufgewachsen in der Stadt Mogontiacum welche auch Provinzhaupstadt ist.

  • Serrana sah Sedulus ein wenig überrascht an. Dass Vescularius Salinator als Praefectus Urbi eine wichtige Position im Reich inne hatte,war ihr natürlich klar gewesen, aber dass er gleich so mächtig war...
    Ein bisschen länger dauerte es allerdings, bis sie die Anspielung mit Caecilia Laeva verstanden hatte, dann jedoch bekam sie, wie nicht anders zu erwarten, mal wieder rote Ohren und kicherte. Natürlich hatte Serrana schon häufiger mal mit Calvena über derartige Themen getuschelt, aber mit einem Mann darüber zu sprechen war doch um einiges peinlicher.


    "Meinst du wirklich? Dann sollte ich wohl noch ein wenig üben, damit endlich auch mal jemand glaubt, dass ich wichtig bin." beeilte sich die Iunia dann zu sagen, um wieder in unverfänglichere Bereiche zu kommen und reckte sich, um auf diese Weise vielleicht schon ein bisschen beeindruckender zu wirken. Vielleicht würde sie es ja auch irgendwann mal schaffen, überzeugend eine Rolle zu spielen. Im Moment hatte sie allerdings noch das wenig beruhigende Gefühl, für alle Leute um sie herum vollkommen durchschaubar zu sein.


    "Du bist in Germanien aufgewachsen?" fragte sie dann gespannt. "Wie ist es denn dort?" Duccia Venusia hatte Serrana bei ihrem gemeinsamen Spaziergang ein wenig über ihre Heimat erzählt, aber irgendwie war diese Provinz immer noch ein großes Rätsel für sie.


    Während Sedulus erzählte und dabei lächelte, erschienen wieder die Lachfältchen in seinem Gesicht, die auf Serrana so eine anziehende Wirkung ausübten. Ohne lange nachzudenken hob sie erneut die Hand und fuhr mit den Fingern ganz leicht über die Stelle neben seinem Auge.


    "Oh, entschuldige bitte." Als ihr bewusst wurde, was sie gerade getan hatte, hielt sie erschrocken mitten in der Bewegung inne und sah Sedulus ein wenig hilflos an. Was sollte sie denn jetzt nur tun?

  • Eigentlich hätte Sedulus ja gar nichts wegen Salinator sagen dürfen, waren er und Serrana ja auch für einige Momente in der Bibliothek verschwunden und man hätte da sonst etwas bei denken können. Aber es war ja nichts geschehen wovon er bei Salinator nicht ausginig.


    Ja Übung kann nicht schaden. Außerdem wie sagt man so schön? Früh übt sich wer ein Meister werden will.


    Lächelte Sedulus sanft so das sich wieder diese Fältchen bildeten welche Serrana wie es schien magisch anzogen.


    Ja so ist es. Auf alle Fälle nicht so warm wie in Italia. Das Klima dort ist mit unter sehr rau, vorallem in den Wintermonaten. Man traut sich eigentlich gar nicht vor die Türe so eisigkalt ist es mitunter. Ansonsten hat es dort sehr viel Wald und wilde Tiere wie Bären riesige Elche und Wölfe die umher streifen. Von daher ist es auch sehr gefährlich in den Wäldern. So manch braver Mann ist in einen solchen Wald hinein gegagen aber nie wieder heraus gekommen.


    Es war zwar ein wenig gruselig aber Serrana wollte ja wissen wie es dort so ist.
    Als sie ihn dann neben seinem Auge streichelte, war es nun entgültig um Sedi geschehen. Er zog Serrana sanft zu sich, umfasste mit seinen Händen ihre Hüfte und küsste sie zärtlich auf ihre sanften Lippen.

  • "Um ein Meister auf dem Gebiet zu werden, werde ich wohl noch viel üben müssen." sagte Serrana ohne besonderes Bedauern. Andere Leute hatten das schließlich auch geschafft, und sie wollte ja schließlich nicht so gut werden, dass sie ihrer Großmutter Konkurrenz machen konnte.


    Bei Sedulus' Bericht über Germanien riss Serrana in einer Mischung aus Überraschung und Schreck die Augen auf. Riesige Wälder und wilde Tiere? Sie musste nur an den ausgebrochenen Bären bei den Ludi denken und schon stellten sich ihr wieder die Nackenhaare auf. Und kalt war es dort auch...Aufgrund mangelnder eigener Erfahrung konnte sie sich eine richtige Eiseskälte gar nicht vorstellen, dennoch spürte sie, wie sie bei seinen Worten eine Gänsehaut auf den Armen bekam.


    Dieses fröstelnde Gefühl ging jedoch ganz schnell wieder vorrüber, denn eh Serrana sich versah, hatte Sedulus sie plötzlich zu sich herangezogen und küsste sie. Ein wenig überrumpelt ließ sie ihre Hand auf seiner Wange liegen und genoss die plötzliche Nähe zwischen ihnen und das Gefühl von seinen Lippen auf ihren eigenen. Ein seltsam ungewohntes Gefühl war das, aber durchaus sehr schön, und Serrana stellte zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass ihr trotz der Berichte über riesige und eiskalte Wälder voller wilder Tiere plötzlich alles andere als kalt war...

  • Ach das wird schon noch. Wenn du erst einmal in den richtigen Kreisen verkehrst.


    Kommentierte Sedulus noch eben.


    Auch für Sedulus war es ein angenehmes Gefühl, vorallem da er merkte das hier Jemand war der ihn mochte, vielleicht sogar liebte. Doch das würde wohl die Zeit erweisen. Es viel ihm schwer sich von Serrana zu trennen doch wollte er es auch nicht gleich zu Beginn übertreiben. So ließ er letztendes von ihr.


    Ähm entschuldige bitte, das hätte ich nicht tun dürfen.


    Meinte Sedi ein klein wenig verlegen. Nicht das es ihm unangenehm gewesen wäre, im Gegenteil. Allerdings hätte er sich wohl mehr unter Kontrolle haben sollen, wie es sich für einen Senator gehörte. Wie gut das sie hier alleine waren.
    Es viel natürlich auch Sedulus ein klein wenig schwer das Gespräch jetzt einfach so wieder aufzunehmen.


    Nun, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Germanien. Die Menschen dort sind recht einfach gestrickt. Gut, sie können gefährlich werden, fast so wie die wilden Tiere dort. Wenn man sie allerdings zu nehmen weis, so kann man mit ihnen recht gut auskommen denke ich.


    Fuhr er dann etwas verlegen mit seinem Bericht aus Germanien fort.

  • Viel zu schnell war dieser wundervolle Moment vorbei, und Sedulus ließ Serrana wieder los. Sein Kuss war schonn ein wenig überraschend gekommen, trotzdem war sie jetzt ein wenig enttäuscht, dass er so schnell wieder vorbei war...


    "Du brauchst dich bei mir nicht zu entschuldigen. " sagte sie mit ganz leiser Stimme und mindestens ebenso verlegen wie er selbst. Da es ihr in diesem Moment doch ein wenig peinlich war, Sedulus anzuschauen, spielte Serrana ein wenig mit ihrem goldenen Armreifen herum und hob den Blick erst wieder, als er seinen Bericht über Germanien fortsetzte. In diesem Augenblick war ihr der wilde Norden des Römischen Reiches herzlich gleichgültig, aber vermutlich war er eine gute Ablenkung von ihren eigenen Gedanken und Gefühlen, die gerade ziemlich in Unordnung geraten waren.


    Bei dem Ausdruck "einfach gestrickt" tauchten unwillkürlich riesige, fellbekleidete und langhaarige Barbaren-Krieger vor Serranas innerem Auge auf, so wie diese in den Schriftrollen ihres Großvaters beschrieben worden waren. Aber dann fiel ihr direkt jemand ein, auf den diese Beschreibung nicht zutraf.


    "Kennst du eigentlich Duccia Venusia, die Frau von Decimus Magnus? Die ist ja Germanin und sie hat mir erzählt, dass sie in ihrer Heimat eine ganze Menge wichtiger Ämter innegehabt hat. Dann muss sie doch ziemlich klug sein, oder nicht?"

  • Das Serrana dies sagte, hätte eigentlich einen weiteren Kuss verdient doch Sedulus ließ es vorerst bei dem Einen. Er wollte Serrana schließlich nicht zu viel auf einmal zumuten, noch nicht. :D


    Ich möchte es aber.


    Meinte er nur und es entging ihm nicht das Serrana ein klein wenig peinlich gerührt war ob seines Kusses. Hoffentlich würde das in der Zukunft ein klein wenig anderst werden.


    Ich kenne den Namen ja. Sie habe ich allerdings persönlich nicht kennen gelernt oder kann mich nicht mehr an sie erinnern. Sie war glaube ich meines Vaters Scriba und stieg dann auch später in höhere Ämter auf.


    Dann lächelte er.


    Nun, ich habe nicht gesagt das Germanen dumm sind. Und die, die unsere Kultur angenommen haben, haben ja auch einiges von uns gelernt.

  • Zu Serranas großer Erleichterung ließ ihre Verlegenheit wegen Sedulus' Entschuldigung recht schnell wieder nach, und so konnte sie ihm schon bald wieder unbeschwert und neugierig in die Augen sehen.


    "Ich habe Venusia durch Zufall bei einer Cena in der Casa Decima kennengelernt. Eigentlich wollte Narcissa mich da der Familie von Senator Livianus vorstellen, aber von den Decimern ist bei dem Essen keiner aufgetaucht. Stattdessen war Venusia da und ein Neffe von ihr, der würde in diesem Raum hier sicher an die Decke stoßen." erzählte Serrana und musste bei der Erinnerung an die für ihre römischen Augen doch recht ungewöhnliche Körpergröße des jungen Germanen kichern.


    "Und jetzt wo du es sagst, fällt mir ein, dass sie den Namen deines Vaters sogar erwähnt hat, als wir zusammen in den Lucullischen Gärten unterwegs waren. Sie hat mir auch gesagt, dass er gestorben ist, das tut mir wirklich leid." fügte sie schließlich in ernsthafterem Ton hinzu.

  • Interessant...


    Wie jetzt? Die Cena fand in der Casa der Decimer statt aber von denen ist keiner dort aufgetaucht? Das ist doch aber mehr als nur merkwürdig, findest du nicht auch?


    Tja, sie waren halt doch ein merkwürdiges Völkchen die Decimer.
    Dann winkte Sedulus ab.


    Na, so groß war der doch sicherlich nicht oder etwa doch?


    Die Germanen waren schon große Kelre aber so groß wohl dann doch nicht.


    Ich danke dir für dein Mitgefühl. Er war aber schon relativ alt als er starb und der Krieg und der Verlust seiner Legionäre tat sein übriges dazu.


    Es hatte ihm damals schwer zu schaffen gemacht was Sedi so gehört hatte. Aber das er ausgerechnet vor dem Imperator zu den Ahnen ging...

  • Serrana musste Sedulus Recht geben, als dieser wegen der besagten Cena nochmal nachhakte.


    "Ja, das stimmt schon. Ich hab mich damals auch ein wenig gewundert, aber vermutlich hatten sie alle etwas wichtigeres zu tun als mit zwei jungen Mädchen zu Abend zu essen. Decimus Verus ist sogar kurz aufgetaucht, aber dann hat ihm Duccius Vala, also der Germane, einfach die Tür vor der Nase zugemacht. Und der war schon sehr groß, zumindest kam er mir damals so vor." Jetzt musste Serrana schon wieder kichern, dabei hatte sie Valas seltsame Verhalten seinerzeit schon sehr überrascht und auch ein bisschen schockiert.


    "Offenbar haben die Germanen in einigen Bereiche ndoch ganz andere Umgangsformen als wir, meine Großmutter hätte bei so einem Benehmen bestimmt der Schlag getroffen..."Entweder das, oder Laevina wäre dem jungen Germanen ins Gesicht gesprungen, wobei die zweite Variante nicht unbedingt die unwahrscheinlichere war. Schließlich gab es nur sehr wenige Dinge, an die Laevina sich nicht herantraute...


    "Was ist denn damals passiert? Oder möchtest du lieber nicht darüber sprechen?" fragte Serrana vorsichtig nach, als Sedulus über den Tod seines Vaters sprach. Schließlich hatte sie vollstes Verständnis dafür, dass man über allzu schmerzhafte Erlebnisse im eigenen Leben nicht gern reden wollte. Sie selbst bildete da keine Ausnahme.

  • Sedulus nickte.


    Ja wahrscheinlich war dem so und selbst wenn nicht, so hättest du eh nichts daran ändern können.
    Hmm, schwachsinniger Germane. Wenn ich er Verus gewesen wäre hätte ich mir wohl das nächste beste Gladius gesucht und ihn aus meinem Haus geschmissen. Da hatte wohl der gute Verus wieder einmal keinen Mumm in den Knochen gehabt. Du mußt wissen, er ist einer meiner Freunde dieser Weichling.


    Sedulus verzog sein Gesicht.


    Den einzigen Schlag hätte dieser Germane getroffen, was wohl eher ein Stich gewesen wäre.


    Verägert über diesen Barbaren schüttelt Sedulus nur den Kopf.


    So weit ich weiß wurde er nach Rom gerufen um vor dem Imperator Rechenschaft über die hohen Verluste abzulegen. Wärend des Gespräches so sagt man, hatte er einen Herzanfall und starb an dessen Folgen. Ich war zu der Zeit in den Provinzen des Reiches unterwegs von daher kann ich nur erzählen was man mir berichtete.

  • Sie selbst hatte sich seinerzeit nicht nur über das unhöfliche Verhalten von Duccius Vala sondern genauso über das die zurückhaltende Reaktion von Decimus Verus gewundert und nickte daher nachdenklich.


    "Es war schon ein wenig seltsam, schließlich wohnte Verus ja in diesem Haus und trotzdem hat er sich von einem Besucher einfach aus dem eigenen Triclinium werfen lassen. Ich glaub, das hätte nicht mal ich mir gefallen lassen..."


    Dass Sedulus in einem ähnlichen Fall ganz anders reagiert hätte, konnte sie daher gut verstehen. "Da kann ich dann wohl froh sein, dass die Cena in der Casa Decima stattgefunden hat und nicht in der Casa Germanica, denn Duccia Venusia wäre sicher nicht mehr mit mir spazieren gegangen, wenn man ihren Neffen beim Abendessen niedergestochen hätte. Und sie ist ja wirklich sehr nett." sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln und stupste leicht Sedulus' Arm an.


    Während er über seinen verstorbenen Vater und die Umstände dessen Todes berichtete, fühlte Serrana sofort Mitgefühl für den unbekannten Sedulus Senior. Der Verlust seiner Männer musste ihm schon ganz schön an die Nieren gegangen sein, wenn das ganze in einem Herzanfall gipfelte.


    "Mein Großvater ist auch an einem Herzanfall gestorben." erzählte sie und spürte, wie die Trauer über diesen immer noch nicht wirklich überwundenen Verlust wieder über sie kam. "Der einzige Trost ist, dass es zumindest einigermaßen schnell geht und sich nicht wochenlang hinzieht..."

  • Tja, Verus ist schon ein recht merkwürdiger Zeitgenosse. Aber was Wein angeht, da kann man ihm nicht so schnell etwas vor machen.


    Grinste Sedulus breit. Und das war auch nicht gelogen. Wenn es um Wein oder ein Besäufnis ging, war Verus die aller erste Adresse. :D


    Ja, es wäre auf alle Fälle eine rechte Sauerei geworden! Aber ich glaube auch nicht das er sich das bei uns getraut hätte!


    Dann sah Sedi Serrana an und meinte.


    Hey, was stuppst du mich?


    Und versuchte sie kurzerhand an den Hüften zu kitzeln.


    Das tut mir leid zu hören. Das einzigste womit ich bei der Sache Probleme habe ist, ich könnte mich mit meinem Vater nicht mehr versöhnen. Du mußt wissen, wir sind im Streit auseinander gegangen. Das ist etwas, was wohl immer an mir nagen wird.

  • Bei der Erinnerung an ihr Zusammentreffen mit Verus und seinem kleinen Hund auf den Trajansmärkten musste auch Serrana ein wenig grinsen. Ja, die Beschreibung "merkwürdig" passte schon ganz gut auf den Decimer. Aber sie hatte trotzdem von Anfang an das Gefühl gehabt, dass Verus im Grunde ein guter Mensch war ,und Sedulus' Freundschaft mit ihm bestätigte sie darin nur.


    Dass ihr Stupser mit einem Kitzeln beanwortet würde, hatte die ausgesprochen kitzlige Serrana nicht ahnen können und so stieß sie einen ziemlich undamenhaften Quieker aus und fuhr einen Schritt zurück, bevor sie ein wenig übermütig wurde und Sedulus erneut anstupste, diesmal allerdings am rechten Arm.


    Dann wurde sie jedoch schnell wieder ernst und musterte Sedulus mitfühlend. An Serrana nagte es ja schon, dass ihr Vater gestorben war, bevor sie ihn überhaupt richtig hatte kennenlernen können. Wieviel schlimmer musste es da sein, im Unfrieden auseinander zu gehen und das später zu bereuen.


    "Um was ging es in dem Streit denn?" hakte sie weiter nach. "Und sag mir bitte, wenn dir meine Fragen auf die Nerven gehen, dann höre ich sofort auf."

  • Der Quieker den Serrana ausstieß ging Sedulus schon fast durch Mark und Bein auf alle Fälle voll ins Ohr. Von daher verzog kurz sein Gesicht und hoffte keinen bleibenden Schaden davon zu tragen. 8)
    Und da stuppste sie ihn schon wieder. Doch dieses mal entschlosss sich Sedulus sie kein weiteres mal zu kitzeln um seiner Ohren Willen.


    Er meinte ich solle zur Legion gehen, doch ich wollte dies zu der Zeit nicht. Wenn ich allerdings gewußt hätte das ich später bei den CU landen werde, so hätte man diesem Streit aus dem Wege gehen können und ich hätte gleich zur Legion gekonnt. Doch ich war Damals anderer Ansicht und Auffassung wie mein alter Herr. Tja und gab es Streit und ich ging dann nach Achaia und später nach Asia und Syria. Wie du siehst bin ich in meinen jungen Jahren viel rumgekommen.


    Aber es waren nicht immer gute Zeiten gewesen, doch das mußte niemand wissen und sollte auch Sedulus`Geheimnis bleiben.


    Und nein, deine Fragen nerven nicht im geringsten. Warum sollten sie denn auch? Nur so können wir uns besser kennen lernen.


    Und wieder tauchte dieses sanfte Lächeln auf den Gesichtszügen des Sedulus auf.

  • Achaia, Asia und Syria...und Germanien nicht zu vergessen...wie aufregend sich das anhörte, und sie selbst hatte dem nichts entgegen zu setzen ausser ein paar Ausflüge zum Vesuv...


    "Ich wünschte, ich hätte nur eins von all diesen Ländern gesehen." seuftze Serrana wehmütig. "Ich hab es in meinem Leben gerade mal von Nola bis nach Rom geschafft, das ist doch ziemlich armselig, findest du nicht?"


    Ihr kleiner Stupser wurde von Sedulus nicht weiter zur Kenntnis genommen, und Serrana bekam direkt wieder ein schlechtes Gewissen. Wie konnte sie auch nur auf den Gedanken kommen, einen Senator einfach so zu behandeln wie irgendeinen Spielkameraden in ihrer Kindheit? Um nicht noch einmal in Versuchung für weitere Albernheiten zu kommen, verschränkte sie ihre Hände nun sicherheitshalber hinter dem Rücken, während sie Sedulus weiter zuhörte.


    "Ja, das stimmt wohl." antwortete sie schließlich und lächelte auch ihn an. "Du kannst mich aber auch gern noch etwas fragen, wenn du magst." Serrana hatte zwar nicht annähernd so spannende Dinge zu erzählen wie Sedulus, aber sie hatte auch nichts zu verbergen, und das war ja auch schon einiges wert...

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