Varena löste sich nur widerstrebend von Verus und obwohl ihr Blick auf ihm ruhte, strich ihre Hand fast gedankenverloren über das neue Schmuckstück. Sie würde es gewiss in Ehren halten. Sie trat einen Schritt zurück und ließ sich fast verlegen wieder in den Sessel sinken. Wie sollte sie ihr Gespräch nun weiterführen? Sie konnte ihn doch nicht stundenlang anhimmeln und übers Wetter wollte sie auch nicht sprechen. Da sie nicht recht weiter wusste und etwas verlegen war griff sie zu einer Weintraube und meinte leise. "Hast du auch solchen Hunger? Du solltest zugreifen..." Auch wenn es normale Konversation war, so klang es doch irgendwie affig in ihren Ohren. Da saß sie mit dem Mann ihrer Träume und wusste nicht, was sie sagen sollte.
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Man merkte, dass es ihr ebenso schwer fiel über ihre Gefühle zu sprechen. Sie streichelte die Kette und ließ sich wieder auf ihrem Sessel nieder. Wie sie dort saß, war bezaubernd, alles, was sie tat, war für Verus bezaubernd. Im Kern wusste er, dass es nun an ihm war, zu sagen, was er fühlte aber es war noch zu früh. Sie lenkte das Gespräch auf ein banales Thema. "Ich habe momentan keinen Hunger," sprach er und blickte sie an. Es war merkwürdig, doch er musste das tun, was er tun musste. "Ich mag dich, Varena." - war die kryptische Umschreibung für "Ich liebe dich!" aber nur so konnte er den Mut finden sich zu offenbaren. Sie würde den Code verstehen, wenn sie wollte. Seine Lippen wurden erstaunlich trocken, seine Hände zitterten leicht und legte die Hand an seinen Nacken, eine nervöse, unschuldige Geste. Es war eine unangenehme Situation aber es war angenehm unangenehm.
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Varena taxierte ihn und da er keinen Hunger zeigte, griff sie weiterhin beherzt zu, mehr um ihren Fingern etwas zu tun zu geben, als dass sie wirklich so hungrig gewesen wäre. Als er ihr eröffnete, dass er sie mochte, wusste sie sofort, dass er eigentlich etwas anderes ausdrücken wollte und sie erwiderte mit einem warmen Lächeln und etwas kryptisch "Es ist mehr als nur Mögen..." aber sie ließ mit Worten offen, wie sie das meinte, aber ihre Augen sprachen Bände, dass sie seine Gefühle erwiderte. Vielleicht war es noch früh so tiefe Gefühle anzusprechen, aber wäre Atia nicht im Raum, wäre die Situation wahrscheinlich wesentlich anders.
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Sie mochte Verus auch? Es war ehrlich, es war wahr. Verus hatte Recht, sie hatte die gleichen Gefühle, wie er. Seine Liebe zu ihr verstärkte sich nur, da er nun wusste, dass es nun wahrhaftig sein konnte. Er stand auf und kniete sich vor sie als sie sagte, dass es mehr als ein Mögen war. Er schluckte heftig. Nun war es daran in die Schlacht zu ziehen, den Kampf zu wagen, offen der Liebe gegenüber zu treten.
"Varena, ich möchte ehrlich zu dir sein." Er lächelte bemüht aber in seinen Augen steckte echte Liebe. "Ich liebe dich. Ein Blick und ich war dir verfallen, ein Wort und ich war an dich gebunden. Ich weiß nicht, warum ich es dir nun sage, warum ich so offen bin und meinem Stand widerspreche aber ich kann es nicht in meinem Herzen verwahren. Ich möchte bei deinem Vater um die Verlobung bitten, mit deinem Einverständnis." Sein Herz sprach nun und sein Verstand setzte einen Moment aus. Nur die Seele sowie das Herz formten die Worte, die nun aus seinem Mund fielen. Er streckte ihr seine Hand entgegen. "Ich schwöre dir, dass ich dich ehrlich liebe." Nun war es gesagt aber es war ihm gänzlich peinlich, so dass er in der Pose vor ihr verharrte mit seinem liebevoll-traurigen Blick. "Die Götter haben uns im Tempel zusammengeführt...," versuchte er sich zu rechtfertigen.
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Sie dachte ihr Herz würde stehen bleiben und die sonst so stoisch ruhige Atia stöhnte auf, als würde der Herzschlag sie treffen, als Verus seine Absicht sie zu heiraten bekundete. Es war als würde alle Kraft sie verlassen und obwohl sie sich diesen Moment so oft in ihren Gedanken ausgemalt hatte, war er nun doch ganz anders gekommen, als sie es erwartet hatte. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und ließ sich zu ihm auf die Knie herab, sodass sie von Angesicht zu Angesicht vor ihm kniete, als sie zu sprechen anfing.
"Unsere Begegnung war schicksalhaft und wärst du kein Mann von Stand, sondern ein Sklave, würde ich mit dir durchbrennen. Es zählt nicht was du bist, solang mir dein Herz treu ist, Verus und solange dein Herz mich liebt, egal welchem Stand ich angehöre. Aber ich fürchte mein Vater wird dir meine Hand nicht geben können..." Sie kämpfte erneut schwer mit den Tränen und diesmal konnte sie sie nicht bändigen, auch wenn nicht ersichtlich war ob sie aus Freude oder Trauer weinte. Fast hilfesuchend griff sie nach Verus Hand und umschloss sie mit ihren beiden kleinen Händen, ehe sie ihm einen Kuss auf den Handrücken hauchte.
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Es war ein wunderbarer Moment. Ihr gehauchter Kuss, ließ Adrenalin durch seinen Körper schießen. Er war hellwach, der Moment dehnte sich und die Unendlichkeit kehrte ein. Sie kniete vor ihm, ihr Blick, ihr Duft, sie war da, direkt vor ihm. Ihre Worte bohrten in seinem Herzen, seiner Seele. Es war die wahre Liebe von der sie vor einiger Zeit gesprochen hatten. Sie gehörten zusammen. Ihre Berührung stellte eine Verbindung her, die Verus glücklich machte, einfach vollfüllte.
"Warum," fragte er leicht erschüttert. So kurz vor der Wahrheit und dann ein Rückzieher? "Liegt es an mir?" Verus betrachtete ihre Tränen. "Weine nicht, auch wenn die Tränen dein Gesicht, wie Diamanten zieren." Auch Verus war den Tränen nahe aber als Mann konnte er länger gegen sie standhalten, auch wenn seine Augen bereits mit Flüssigkeit verliefen.
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Es war fast erlösend, ein leises Lachen löste sich aus ihrer Kehle, denn sie wollte Verus weiß Gott nicht schocken. Atia war unterdies schon aufgesprungen und blickte nur ungläubig auf die Szene die sich ihr da bot. Da knieten die beiden verliebten Leute wie putzende Sklaven auf dem harten Boden herum und schmachteten sich an. Sollte einer die jungen Leute verstehen?
Unter einigem Schniefen rang sie sich zu einer Antwort durch. "Mein Vater ist schon lange tot und seit Jahren schon bin ich rechtlich unabhängig. Die einzige Person, die dir meine Hand geben kann, bin nur ich selbst." Sie lächelte leicht, auch wenn ihre Tränen noch immer kullerten.
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Verus sah in ihre Seele. Er wusste um den Tod, um den Verlust von geliebten Personen, von der Einsamket, die folgte. Sein Herz fühlte sich ihr noch näher. Er legte die Arme um sie und drückte ihr, wie vorsichtig, einen Kuss auf die Stirn. Er war selbst von sich überrascht über diese Geste. "Es tut mir Leid," hauchte er ihr zu, während er wieder in die himmlischen Seelenöffnungen blickte, genannt Augen. "Ich kenne das Gefühl von Einsamkeit, den Verlust von geliebten Menschen," offenbarte sich der verliebte Verus seiner Angebeteten. "Also willst du dich nicht mit mir verloben?" Er lächelte sie verspielt an, ohne seinen Blick aus ihrem Angesicht zu entfernen. Nun rannen auch bei Verus einige Tränen und fielen auf Varenas Arme. Dort funkelten sie kurz auf.
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Varena schüttelte nur leicht den Kopf, als er ihr Beileid aussprach, doch sie hatte kein gutes Verhältnis zu ihrem verlotterten Vater gehabt und das einzig Gute, dass er ihr je getan hatte war, sie zu zeugen. "Lass uns nicht mehr von meinem Vater sprechen...bitte...dieser Moment ist zu kostbar um ihn an die Vergangenheit zu verschwenden." Kurz legte sie ihren Kopf an seine Schulter und antwortete leise "Musst du mich das wirklich noch fragen? Würde ich hier bei dir sein und mich an dich schmiegen, wenn ich das nicht wollte?"
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Verus hatte das gefunden, was er immer gesucht hatte, und hauchte erleichtert einen Luftstoß aus. "Einverstanden," sagte er und streichelte ihr leicht durch die Haare. "Ich liebe dich." Er lächelte immer noch verliebt. "Sind wir nun also verlobt?" Er brauchte eine Bestätigung, sonst konnte er es nicht glauben, dass es wahr war. Seine Gefühle ordneten sich langsam aber dieses Gefühl von Schmetterlingen, das Kribbeln und das Prickeln blieb. Seine Atmung wurde weich und seine Augen waren nun frei von Einsamkeit. "Ich liebe dich," wiederholte er. "Darf ich dich küssen," fragte er vorsichtig, denn als ein echter Edelmann, fragte man so etwas, bevor man es tat.
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"Ich brauche meine Medizin..." stammelte die alte Atia und verließ total daneben den Raum, wohl wissend, dass es ohnehin niemand außer ihr selbst interessierte. Varena hatte keine Augen für Atia oder irgendjemand sonst, außer Verus direkt vor ihr. Dieser wirkte auch ungemein erleichtert und sie nickte um ihn zu besätigen. "Ja wir sind verlobt glaube ich...muss man sowas öffentlich machen?" Kurz fing sie an diesen Gedanken zu verfolgen, doch seine Frage ob er sie küssen dürfte, unterbrach diesen Gedankengang schnell. Varena lächelte nur verliebt und hauchte leise "Und ich liebe dich..." ehe sie sanft ihre Lippen auf seine drückte und dabei leicht die Augen schloss. Wahrscheinlich war dieses Verlöbnis ein Geschwindigkeitsrekord bei nicht arrangierten Ehen, aber die Götter scheinen es wirklich so gewollt zu haben.
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Die heraustretende Atia nahm er kaum noch wahr. Er hatte nur Augen für seine Verlobte. "Wir müssen es nur öffentlich machen. Eine formale Regel gibt es nicht. Du musst es nur deiner Familie mitteilen und ich meiner. Natürlich in dem Umfang, wie es passend ist. Die Hochzeit wird dann die große Zeremonie werden, wo wir Gäste einladen aber das hat ja noch Zeit. Erst einmal sollten wir uns Zeit für uns nehmen," erklärte er fürsorglich. Die Worte, dass sie ihn auch liebte, waren wieder, wie Honig, der seine Seele und seinen Geist umspielte. Es war einfach ein wunderbarer, wahrer, menschlicher und alles in allem perfekter Moment, der unendlich schien. Als sich ihre Lippen dem Seinen näherten, kribbelte es merkwürdig in seiner Blutbahn. Dann trafen die Lippen aufeinander, auch er schloss die Augen und gab sich dieser Tatsache hin. Es war passiert. Er war verlobt. Das Schicksal hatte sie füreinander bestimmt und nun hatte es sich erfüllt, ihr Schicksal. Es fühlte sich bei den Göttern noch mal gut an. Die Einsamkeit war vergessen.
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Der Moment des Kusses schien unendlich lange und schön zu sein und erst nach einer Ewigkeit lösten sich ihre Lippen von seinen. Sie würde heiraten...was für ein merkwürdiger Gedanke und nun sollte sie es ihrer Familie mitteilen. Sie lacht nur leise auf und meinte dann "Irgendwie habe ich mir diesen Nachmittag anders vorgestellt...ich wollte vielleicht Senet mit dir spielen oder diskutieren und nun das hier...Die Götter müssen es wirklich so wollen, denn sonst hätten sie uns beide nicht in so einen Rausch der Gefühle geworfen..." Es war seltsam so offen über Gefühle zu sprechen, aber wenn nicht mit ihrem...Verlobten...mit wem dann?
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Der Kuss löste sich und Verus war glücklich, einfach nur glücklich. Die Sorgen waren mit dem Kuss verflogen, nur sie beide waren zu diesem Zeitpunkt präsent. Verus war verlobt und das war ein gutes Gefühl. Er lächelte ihr zu. "Ich auch. Wir können immer noch diskutieren oder Senet spielen." Er schmunzelte breit und küsste sie sanft auf ihre Wange. "Wir müssen nun nur noch klären, wem wir zuerst diese freudige Botschaft überbringen." Die Götter waren Verus wieder wohlwollend gegenüber eingestellt und beschenkten ihn mit einer wunderbaren Verlobten, die seine Absolution war.
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Varena wischte sich die Tränenspuren weg und lächelte, als sie meinte "Vielleicht sollten wir zuerst aufstehen und dann weiter überlegen?" Sie löste sich nun ganz von ihm und stand dann auf, um sich auf die Lehne des Sessels zu setzen, damit er sich zu ihr setzen konnte. "Nun...ich weiß nicht so recht...in der Casa Octavia ist es zur Zeit recht einsam, da die anderen Gensmitglieder unterwegs sind. Vielleicht sollten wir zuerst deine Verwandten in Kenntnis setzen?"
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Verus setzte sich zu ihr und drehte seinen Oberkörper leicht zu Varena. Sie war immer noch wunderschön und immer noch konnte er seinen Blick nicht von ihr losreißen. "Hmmm...", überlegte der nun mehr frisch Verlobte. "Das ist wohl eine gute Idee. Meine Verwandten werden sich sicherlich über dich freuen. Du bist eine hübsche, kluge Frau."
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Sie nickte schmunzelnd und lehnte sich leicht an ihn, während sie auf der Lehne des Stuhls saß. Sie wollte nichts überstürzen mit den Hochzeitsvorbereitungen, da es da noch einige Dinge gab, die sie dringender klären mussten. "Heute sollten wir einfach nur die Seele baumeln lassen...deine und meine Verwandten und das alles wird uns schon nicht davonlaufen..."
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"Sehr gute Idee!" Verus lachte auf. Er hatte seine Traumfrau gefunden, die bodenständig war, hübsch und klug. "Lust auf eine Runde Senet?" Er blickte sie auffordernd an.
... und so begann eine spannende Runde Senet zwischen zwei frisch Verlobten.
Sim-Off: Ende?
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Varena lachte nur und nickte. "Du kannst nur verlieren gegen mich..." tönte sie noch selbstsicher, als sie sich gegenüber niederließ und anfing mit ihn Senet zu spielen, bis spät abends.
Sim-Off: Ende
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Varena war noch schrecklich müde, dass sie gestern bis spät abends gespielt hatten. Sie fragte sich, ob Verus bald kommen würde und hatte den Ianitor angewiesen, ihn unverzüglich durchzuwinken. Sie wollten heute vormittag gemeinsam einen Brief aufsetzen, ehe sie der Casa Decima einen Besuch abstatten wollten. Die junge Frau hatte schon Schreibzeug hergerichtet, auch wenn sie nicht so recht wusste, wem und was sie denn schreiben sollte. Aber anscheinend war es wichtig und so musste es erledigt werden. Kurz wies sie Atia noch an ein Frühstück und Getränke zu bringen, damit sie nicht bis zum Mittag darben mussten.
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