Tilla-Mia, Esther, Hektor und Pumillio am Seiteneingang der Villa
Ja, sie kamen alle von weit weit her, vom Hafen Alexandrias bis nach Rom. Das war eine ziemlich weit zurück zu legende Strecke und dieser Weg war jetzt zu Ende. Er endete vor der Eingangstüre zur Villa Aurelia, dem Zielort ihrer Reise. Wir sind da! gebärdete Tilla knapp. Mit ängstlichen Blicken sah sie ihre Mutter Esther und Bartträger Hektor an, strich dem schlafenden Pumillio liebevoll übers Haar. Ihre Kleidung über und über war von Reisestaub bedeckt. Etwas was sie wohl lange nicht mehr mit eigenen Augen sehen durfte. In der einen Hand trug sie ein hölzernes selbst geschnitztes Kästchen in der sie das Geschenk für ihre junge Herrin aufbewahrte und mit sich führte.
Tilla kramte in dem leinenen Seesack, den sie quer über der Brust trug und reichte Hektor Laevinas handgeschriebene Briefe. Wir sollen zu allererst zu Prisca.. egal was uns geschieht. Bene? wies Tilla den jungen Mann, Freund und Begleiter an und hängte ihren freien Arm in Esthers Arm ein. Man sollte es gleich sehen.. sie hatte ihre leibliche Mutter wiedergefunden. Ich hab dich lieb, Mama. Mit diesen stummen Gebärden bedachte Tilla ihre Mutter. Hektor wusste sicherlich selbst was er tun musste. Sie selbst konnte nicht sprechen.. oder aber er oder Esther sprachen für sie.
Der blaue Tränenstein hing unter etlichen Kleidungskragen verborgen um ihrem Hals. Dieses Schmuckstück war die Ursache ihrer unfreiwlligen zugleich erlebnisreichen Reise gewesen. Zudem hing es nicht mehr alleine um ihrem Hals, sie trug jetzt auch ein Medaillion ihres Vaters, der ein tapferer Soldat gewesen war. Das stumme Mädchen atmete tief durch, pustete eine Strähne von der Stirn und wappnete sich für das was nun kommen würde. Natürlich hatte sie Angst, versuchte dies nicht allzudeutlich zu zeigen und hob endlich die Hand mit dem Kästchen um anzuklopfen. "Tocktocktock..."