Ach Herrje. Vor ihr musste man doch wirklich nicht in Schweiß ausbrechen, konnte man doch schon leicht von Weitem sehen, dass sie eine Vestalin war, da sie ziemlich eindeutig die Vestalinnentracht trug. Zwar hatte sie den Schleier zurückgeschlagen, aber trotzdem war es ziemlich eindeutig, dass sie nicht zu haben war, und dass sie Männer überhaupt keines Kalibers gewöhnt war.
„Angenehm?“ Romana musste ihr schönes, fröhliches Lachen lachen. „Dabei habe ich mich noch gar nicht vorgestellt, Iulius Antoninus. Ich bin Claudia Romana.“ Jetzt würde der arme plebejische Iulier noch mit dem Faktum konfrontiert sein, dass er hier eine waschechte Patrizierin vor ihm hatte. „Das mit Pessinus habe ich übrigens vor Kurzem gelesen, sonst hätte ich es auch nicht gewusst“, fügte die gerade zur einer der Grazien Ernannte ihren Worten hinzu. Hach, das Rot in seinem Gesicht war doch zu entzückend. Keck grinste sie zu Antoninus, der kleiner war als sie, hinunter, sie konnte einfach nicht anders.
„Gut, dann habe ich nicht zu viel verpasst!“, freute sie sich, als Serrana ihr versicherte, dass auch sie noch nicht so lange hier waren.
„Du siehst also, wir kennen uns noch nicht“, meinte sie zu Axilla hinüber, als ein weiterer Iulier zu ihnen stieß. Ja, war den hier ein Nest, fragte sie sich innerlich und schalt sich danach eine dumme Gans. Sie war hier in der Casa Iulia, da gab es Iulier! Wo, wenn nicht hier? „Es freut mich sehr, Iulius Libo!“, meinte sie dann und lächelte ihm zu.
Ein wenig besorgt jedoch wandte sich sich wieder an Antoninus. „Sag, geht es dir gut? Bist du krank?“ Sie hatte ja, besonders was Magenkoliken anging, einige Erfahrung.