Romana blickte eine Sekunde lang verblüfft drein, dann lachte sie. „Du hast wohl Recht, ich mache mir zuviele Sorgen.“ Sie schüttelte ihren Kopf, sodass ihre Lockenpracht ihr ums Gesicht flog. Das widerspenstige Haar strich sie sorgsam aus ihrem Gesicht, bevor sie Calvena weiter zuhörte.
Bei jedem anderen Menschen hätte Romana damit gerade noch leben können, dass er mit den Göttern nichts am Hut hatte, bei einem Senator aber sah sie eine potentielle Gefährdung der Pax Deorum. Gleichzeitig hoffte sie aber, Sedulus würde schon wissen, was er tat. Schließlich hatte er ja mit seiner Nichte eine Priesterin zur Seite. Dieser Gedanke beruhigte die Claudierin wieder. „Mit den Decimi?“, fragte sie aber interessiert. „Ich kann mich noch erinnern, ein Decimer war Praetor, als meine Captio war. Decimus Livianus. Aber bevor du mich fragst – ich kenne ihn nicht.“ Sie zuckte die Achseln.
„Gut, sehr gut“, machte Romana, als sie versprach, Sabina einzuführen in die Religion. Jemandem das Wissen darüber zu verwehren, und somit auszuschließen, dass dieser jemand jemals von den Göttern Unterstützung einfordern könnte, empfände sie als schreiende Ungerechtigkeit.
Kurz blickte sie in den Himmel hinauf und blinzelte, sicherlich etwas erstaunt. „Du, Calvena... es ist schon später, als ich gedacht habe...“, begann sie ihrer Freundin zu beichten. „Und ich glaube, länger lassen mich die Vestalinnen sicherlich nicht jemanden das Atrium zeigen.“ Sie ließ die Schultern hängen. „Ich glaube, ihr solltet jetzt schön langsam gehen... aber wenn du dann heiratest, sehe ich dich gewiss zur Vestalia hier im Haus der Vestalinnen wieder!“, warf sie ein. Die Matronen Roms kamen dann, um einfache Lebensmittel zu opfern, und sicherlich wäre auch Romana darin eingebunden.