Cubiculum | Marcus Germanicus Pius

  • Am Tag nach der Ankunft in der Casa Germanica


    Wenn man Kindern einen tiefen und festen Schlaf nachsagte, dann stimmte das im Falle des jungen Germanicus auch. Normalerweise schlief er wie ein Stein. Doch letztendlich gab es auch so viel Neues, das dem Jungen keine Ruhe ließ.


    So erwachte Marcus nach der ersten Nacht in seinem eigenen Cubiculum schon sehr früh. Es dämmerte draußen gerade erst, also war der Tag noch nicht viele Stunden alt. Er reckte sich, gähnte herzhaft und stellte dann mit einem großen Schrecken fest, dass er ganz alleine war. Mit einer ruckartigen Bewegung saß der Knabe auf seinem Bett und spitzte die Ohren so gut es ging. Dass sein Atem vor Angst so laut ging, dass er nichts anderes mehr hören konnte, ängstigte ihn noch mehr.


    Ein Glück erhellte eine Fackel das Cubiculum, das mit schwerem Tuch verhangen war, um die Kälte draußen zu halten. So konnte der Junge wenn schon nichts hören, immerhin noch sehen, als er aufstand. Ein Frösteln durchfuhr ihn, als er baren Fußes aufstand und mit nichts mehr als einer Tunika am Leib sein neues Reich verließ, um sicher zu stellen, dass man ihn hier nicht vergessen hatte.

  • Es war noch früh am Morgen, die Sonne hatte an diesem winterlichen Tag ihre Schwierigkeiten den neuen Tag anzukünden und so war nicht mehr, als ein graues Licht zu sehen, als sie aus dem Fenster ihres Zimmer saß. Wirklich geschlafen hatte sie nicht, so viele Dinge schwirrten ihr um Kopf herum, sodass sie nicht wirklich Ruhe fand. Nachdem sie einen Moment rastlos im Bett verbracht hatte, stand sie dann auch einfach auf, warf sich einen Umhang über und tappste dann zielsicher, aber leicht zerknautscht hinaus auf den Gang. Sie würde ins Bad gehen und danach dann sich für den Tempel umziehen und dann sich den vielen Dingen widmen, die noch auf sie warteten...


    Noch leicht schlaftrunken, stieß sie auf dem Flur dann mit jemanden zusammen, der ihr bis zur Brust ging.


    "Nanu, Sabina schon auf!" vermutete sie dann direkt, sah an sich herunter und erblickte zu ihrer Überraschung nicht ihre Cousine, sondern ein fremdes Jungengesicht.


    "Guten Morgen, wer bist du denn?" fragte sie verwundert. Übernachtete etwa einer von Sabinas Freunden hier in der Casa?

  • Er trat auf den Flur und blieb dort stehen, um sich erst einmal nach rechts und dan nach links umzusehen oder besser gesagt umzuhören. Von Links antwortete ihmnicht mehr als eine gruselige Stille, von rechts aber meinte er Dinge zu hören. Doch auch hier übertönte sein Atem jedes Geräusch.


    Er schluckte einmal, presste die Lippen aufeinander und trat mutig auf eine Biegung zu, den Blick gerade auf eine Statue gerichtet, die ihn seitlich streng anstarrte, als er gegen etwas prallte und sich dabei beinahe zu Tode erschreckte.


    Bleih und panisch atmend sah er schließlich geradeaus, wo vor ihm eine Frau stand. Und als er erkannte, dass sie kein Gespenst war, vor dem er sich da erschreckt hatte, beruhigte er sich auch ein gutes Stück wieder.


    "Pi-Pius" brachte er stotternd heraus. Pipius? Das hörte sich ja an.... 8o Er kniff die Brauen zusammen und zwang sich zur Ruhe. Immerhin wollte er nicht Angsthase genannt werden! "Ich meine Pius. Und wer bist du?" Über den Schreck vergaß er alle Gebote der Höflichkeit, aber immerhin stotterte er nun nicht mehr.

  • Der Junge sah sie völlig verschreckt an. Armer Kerl, er wirkte ein wenig verstört. Sie setzte ein freundliches Lächeln auf um ihn zu beruhigen. Ein Kichern musste sie sich dann doch verkneifen, als er sich stotternd vorstellte. „Pius, also. Es freut mich dich kennen zu lernen. Zu welcher Familie gehörst du denn? Bist du ein Freund von Sabina?“ fragte sie ihn und stellte sich dann auch vor. „Ich bin Calvena!“ erklärte sie ihm lächelnd.


    Neugierig musterte sie den Jungen. „Magst du mit mir frühstücken?“ fragte sie ihn dann, einer Eingebung folgend. „Du hast sicherlich Hunger und ich denke wir werden in der Küche sicherlich was Passendes finden!“ So langsam spürte sie die Kälte des Fußbodens in sich aufsteigen. Sie musste frösteln. Es wäre wohl besser wenn sie sich umzog. „Warte kurz, ich werde mir nur etwas anderes anziehen“, meinte sie mit einem verlegenen Lächeln. Sie sollte nicht im Nachthemd durch das Haus rennen, wer weiß welchem Gast sie noch über dem Weg lief. Ein wenig vermisste sie nun doch ihr warmes Bett und das Kohlebecken in ihrem Zimmer.

  • Ihr Lächeln und dann das Kichern löste die Anspannung des Jungen. "Guten Morgen, Calvena," sagte er dann und lächelte nun auch. Immerhin war er jetzt nicht mehr allein und brauchte sich also auch nicht mehr fürchten.
    Dann wanderten seine Augenbrauen nach oben. "Ein Freund Sabina's bin ich nicht gerade. Aber dafür ein Verwandter. Mein ganzer Name ist Marcus Germanicus Pius, ich bin erst seit gestern mit meinem Bruder hier."


    "Ich habe einen Bärenhunger!" Treffer, versenkt. Er nickte und wäre am liebsten sofort losgegangen, doch beiden ging scheinbar im selben Moment ein Frösteln durch den Körper. "Ja. Und ich ziehe mir auch noch etwas über."


    Er sah ihr nach, wie sie wieder um die Ecke huschte, mit einem Blick, der sagen wollte Hoffenlich kommt sie gleich wieder. Dann hopste er in sein Cubiculum zurück, zog sich Schuhe an und nahm einen bereitgelegten, ihm bislang unbekannten Mantel, den er sich um die Schultern legte.


    Zurück auf dem Flur, tapste er in die Richtung, in die Calvena verschwunden war. Aber nur ein paar Schritte. Dann fiel sein Blick auf ein Mosaik auf der Wand, das aus diesem Winkel betrachtet etwas von einem blutrünstigen Dämon hatte.

  • Ein Verwandter war der Junge also. Verwundert darüber musterte sie ihn nun genauer. Zu welchem Zweig der Familie er wohl gehörte? „Mit deinem Bruder und wer ist das?“ fragte sie dann neugierig nach. Da hatte die Familie wohl ganz spontan Zuwachs bekommen. So langsam dürften aber alle Räume in der Casa belegt sein.


    Marcus schien Hunger zu haben, sie nickte ihm zu und verschwand dann einmal kur in ihrem Zimmer, sie tauschte ihr Nachthemd gegen eine schlichte weiße Tunika mit Stickerei am Saum und eine warme schwere dunkelgrüne pala ein. Ihr Haar steckte sie auf die Schnelle mit einer Spange hoch. Sandalen aus weichem Leder schmückten ihre Füße. Kurz betrachtete sie sich kritisch im Spiegel, ehe sie dann auf den Flur trat und wieder beinahe in Marcus krachte. Sie musste lachen. „Wenn du dich immer so anschleichst, renn ich dich irgendwann noch um“, meinte sie schmunzelnd.


    „Gestern seid ihr also angekommen!“ nahm sie den Faden des Gesprächs wieder auf. „Warum seid ihr nicht bei euren Eltern?“ fragte sie ihn dann. Sie konnte ja nicht ahnen, dass die Eltern des Jungen bereits verstorben waren.

  • "Paullus Aculeo," Er zuckte leicht mit den Schultern. "Ich glaube nicht, dass du ihn kennst."


    Wums, schon wieder eine Kollision. Obwohl er sich wieder erschrak, musste er dieses mal sofort mitlachen, als er Calvenas liebe Stimme hörte. "Mich haut so schnell nichts um," sagte er im Scherze und kicherte hinterher selbst darüber.


    Er heftete sich an ihre Fersen, als sie losging. Mit ihr zusammen war der Flur überhaupt nicht mehr angsteinflößend und das Wandmosaik entpuppte sich als vollkommen unspektakuläre Darstellung einer Frau auf einer Kline.


    Er nickte und sah mit seinen braunen Äuglein zu ihr auf. Sie war schön, befand er. "Mors und Morta haben unsere Eltern geholt" erklärte er sachlich. "Aber das ist schon lange her. Zuerst hat mein Bruder die Geschäfte meines Vaters weitergeführt, aber nun möchten wir beide Soldaten werden."


    Der Knabe verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. Das hatte der Senator gestern so getan - heute tat er es ihm nach. "Bist du Sabinas Mama?" fragte er gerade, als sie um eine Ecke bogen und geradewegs in der Culina landeten.

  • Paullus hatte die Nacht über nicht schlafen können und verbrachte daher die meiste Zeit ausserhalb der Gemächer.
    Mit beindrucktem Gesichtsaudruck betrachtete er einige der Kunstwerke wie zum Bespiel Statuen oder Reliefs und auch Mosaike die den Boden zierten.
    Der Morgen graute und langsam besann er sich darauf warum er hier nach Rom ist und die Suche nach der Familie.
    Früh morgens wollte er nun nach seinem Bruder sehen und besuchte deshalb das Zimmer in dem dieser eine Schlafstatt erhalten hatte.


    Nanu verwundert bemerkte er dass niemand im Raum war und verließ daher auch gleich wieder das Zimmer. Am Gang hörte er Stimmen, eine die ihm sehr bekannt war und eine fremde, weibliche. Er folgte den Stimme und gleich darauf traf er auf Marcus der mit einer Jungen Dame plauderte um einen Augenblick danach um die Ecke verschwanden. Leise folgte nun Paullus den beiden, er wollte nicht wirklich Marcus alleine lassen in dieser fremden Umgebung.

  • Marcus Beine hörten erst auf zu laufen, als er mitten in seinem Cubiculum ankam. Dort angekommen schnappte er sich ein Kissen und schlug damit einige Male auf sein Bett ein, um seiner Wut Luft zu verschaffen. Er konnte es nicht verhindern, dass sich seiner Kehle dabei Laute und seinen Augen Tränen des Zorns entwanden, und er bemerkte es zunächst auch gar nicht.


    Aber als ihm recht bald Luft und Kraft ausgingen, bemerkte er das feuchte Gefühl auf seinen Wangen. Hastig und nicht sehr vorsichtig rieb er sich mit dem Kissen die Nässe aus dem Gesicht, denn er wollte nicht weinen. Dann flog das weiche Ding quer durchs Zimmer, ging in einer Zimmerecke zu Boden.


    Nun ging es ihm schon etwas besser. Aber er konnte sich immer noch nicht beruhigen. Mit ein paar schnellen Schritten erreichte er das Kissen wieder und überlegte, was er damit als nächstes anstellen konnte.

  • Nun stand er vor der Unterkunft Pius' und lugte vorsichtig ins Zimmer.


    Pius, der sichtlich wütend war, machte sich über sein Kissen her. Mit viel Hingabe drückte und boxte er dieses und schleuderte es zum Abschluss quer durchs Zimmer.


    Marcus, darf ich reinkommen?


    Eigentlich musste er nicht fragen aber nachdem der Kleine nun schon mehr oder weniger übergangen wurde im Atrium war Paullus der Ansicht hier nun wieder für etwas Aufbauhilfe zu sorgen

  • Mit den Kissen in den Händen sah Marcus nicht auf, als er eine Stimme hörte, die um Einlass bat. “Wenn du auch meckern möchtest, nein!“ entgegnete er impulsiv, wenngleich er sich geschmeichelt fühlte, dass jemand mal überhaupt nachfragte, ob er eintreten durfte und nicht gleich mit der Tür ins Zimmer fiel.


    Auf seinen Bruder war er gar nicht wütend. Dennoch sah es gerade für ihn aus, als hätte sich die ganze Welt gegen ihn verschworen. Fast alle Menschen, die in seinem Leben eine Rolle spielten, waren gerade dort unten gewesen und hatten sich der eine mehr, der andere weniger daran beteiligt, ihn fertig zu machen.
    Mit nur wenigen Ausnahmen. Calvena und Paullus hatten nicht gemeckert. Der Praetorianer auch, aber wie er nun zu ihm stand, musste Marcus sich erst noch überlegen. Auch über Calvena musste er erst noch mal nachdenken. Aber letztlich hatte sein Bruder zu ihm gehalten und das beschwichtigte den kleinen Bock, sodass er das Kissen vorerst nicht weiter maltretierte.

  • Paullus betrat nun das Zimmer und blickte Marcus an.


    Na, hast du dich nun verpflichtet bei den Prätorianern? Und übrigens...das Kissen lebt nicht mehr. Du musst es nicht mehr würgen.


    Ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Mundwinkel und während er sprach setzte er sich auf den Rand des Bettes.


    Komm her Marcus. Er hielt ihm beide Arme hin um somit zu zeigen dass er keinen Groll gegen ihn hegte und um ihm etwas Trost zukommen zu lassen.


    Das wird schon wieder. Ich bin sicher du bist nun ziemlich enttäuscht und wütend über einige hier im Haus. Vergiss aber nicht dass wir hier neu sind und es hier andere Regeln gibt. Die Zeit ist vorbei in der wir alleine waren und es mehr oder weniger recht leger zuging.

  • Zuerst war Marcus nicht gewillt seinem Bruder zu antworten, sondern blickte auf das Kissen in seinen Händen. Dann jedoch ging er zu ihm und setzte sich neben ihn auf das Bett. Immer noch sah er das Kissen an.


    “Manche Regeln sind sehr doof,“ kommentierte er dann leise und fuhr mit dem Finger das Webmuster des Stoffes nach. “Der Praetorianer hat gesagt, dass ich zu einer sehr bedeutenden Familie gehöre und es viele Menschen gibt, die den Senatoren etwas auswischen wollen und dass das eine Gefahr für mich ist. Heißt denn das, dass ich nie-nie-wieder alleine draußen spielen darf?“

  • Ja das heisst es. Wie der Praetorianer schon sagte.. es gibt genug böses Gesindel da draussen die liebend gerne Avarus und Sedulus etwas anhaben wollen. Wenn dich nun jemand mitnimmt, alleine dass dir etwas passieren könnte wäre ein schwerer Schlag ins Gesicht des Hauses Germanica.


    Hier in Rom ist es doch anderes als in den anderen Städten in denen wir bis jetzt waren. Du weisst doch dass ich zu dir stehe und ich für dich da bin nur bitte, bitte, vielleicht könntest du wenn ich nicht hier bin einfach die Regeln hier befolgen.


    Solange ich hier bin bin ich auch verantwortlich für dich, du würdest dann auch nicht alleine unterwegs sein müssen.


    Aber nun ist es gut...ich bin froh dass dir nichts passiert ist.


    Somit umarmte nun Paullus seinen Bruder und drückte ihn an sich.


    Und nun geh schnell zu Sedulus, er erwartet dich schon. Ich werde nach dir zu ihm gehen und mir wahrscheinlich auch den Kopf waschen lassen müssen. Der breite Grinser ließ die Sache nun mit Humor sehen und Pius machte sich nach unten ins Büro auf den Weg

  • Marcus nickte bedröppelt. Nicht mehr alleine draußen spielen? Das war ja keine rosige Aussicht.


    “Ich will mich ja an die Regeln halten. Aber manchmal… manchmal ist das soooo schwer. Außerdem habe ich sooo viele Kinder gesehen, die draußen alleine gespielt haben. Warum dürfen denn die das, wenn es hier so gefährliche Menschen gibt?“ Er ließ sich drücken, erwiderte die aufmunternde Liebkosung und legte schließlich besänftigt das Kissen beiseite. Dann stand er vor Paullus.


    “Ich hoffe, der Senator wird nicht so doll mit dir meckern.“ So ging er in Sedulus Officum.

  • Schlafenszeit war eine verhasste Zeit. Er gehörte zu den Kindern, die abends schwer müde wurden und in den Schlaf fanden, zu energiegeladen war er. Der unbändige Bewegungsdrang hielt ihn auch diesen Abend wieder wach. Er konnte nicht still liegen. Zuerst kitzelten ihn seine Fußsohlen, dann zwickte ihn etwas hinterm Ohr und überhaupt kribbelte es abwechselnd überall. Seit einigen Minuten, vielleicht auch schon länger als eine Stunde, wälzte er sich herum und dachte an das Erlebte der vergangenen Tage und die Dinge, die er noch alle entdecken wollte. Kurzum: Es gab keinen Weg in den Schlaf. Alle Wege führten zurück ins Wachsein.


    Und das war er auch immer noch. Hellwach. Also rutschte er langsam und leise unter der Decke hervor und aus dem Bett heraus. Nackte Füße berührten den kalten Boden, dann stand er und verharrte in Starre, um zu lauschen, ob eine meckernde Bia angerannt kam. Das drohte sie nämlich immer an. Schlafen oder es gibt was! sagte sie immer streng, wenn Marcus nach einem Lied gleich ein weiteres forderte, weil er noch nicht müde war.


    Aber eine Bia kam nicht angestürmt. Insgesamt war es still in der Casa. Ganz so, als schliefen schon alle. Mit einem Grinsen setzte sich der Knabe in Bewegung, auf Zehenspitzen und im Dunkeln, aber zielstrebig hinaus aus seinem Cubiculum in eine ganz bestimmte Richtung.

  • Etwas kitzelte sie an der kleinen Nase, noch verschlafen rieb sie sich diese einmal und öffnete dann gähnend die Augen. Sie blinzelte und setzte sich aburpt auf. Durch die Läden ihrer Fenster drang herrlich warmes Licht hinein. Frühling! Sie sprang aus ihren Bett, wild kreischend und jubelnd und stürmte dann über den Gang ins Marcus Zimmer, wo sie sich mit Kriegsgbrüll auf den schlafenden Knaben warf. „AUFSTEHEN“, kreischte sie und rüttelte den Ärmsten solange bis er endlich aufwachte. „Nun komm schon! Dein Hausarrest ist vorbei! Ich will in den Park und du musst mitkommen!“ bestimmte sie, rannte wieder raus und kam wenige Minuten später zurück, die Tunika verkehrt herum angezogen. Das Haar völlig zerzaust.
    „Wer zuletzt unten ist muss dem anderen kandierte Früchte kaufen“, erklärte sie und war dann schon wieder raus gerannt.


    Reichlich verdutzt sah Bia ihrem Schützling hinter her. Sabina war soeben an ihr vorbei gestürmt, schon fertig angezogen und ganz der Wirbelwind. Sonst war das Mädchen nicht so früh aus dem Bett zu bekommen und jetzt rannte sie schon durch das Haus und weckte mit ihrem Gebrüll alle. "Sabina, es geht auch leiser", ermahnte sie, ahnte aber, dass das Mädchen sie nicht gehört hatte.


    Sabina kam wieder die Treppen herauf gerannt, nachdem sie fest gestellt hatte, das marcus ihr nicht gefolgt war. "Nun komm schon", forderte sie diesen ungeduldig auf.


    "Guten Morgen, Sabina", sagte Bia mit nachdruck. "Wie wäre es erst einmal mit Frühstück? Und du solltest dich vernünftig anzihen... gewachsen hast du dich wohl auch noch nicht?"


    Sabina sah sie ihn und seufzte sie. So viel zu ihren Plänen jetzt sofort aus dem Haus zu gehen und sich mit ihren Freunden zu treffen.

  • Ausnahmsweise mal schlief Marcus sehr fest, sodass er nicht einmal auf das Kreischen und Rütteln reagierte. Das lag vielleicht daran, dass er am vorigen Abend wieder allerhand Unfug im Kopf gehabt hatte – alles, nur eben nicht schlafen. So war er erst viel zu spät endlich zur Ruhe gekommen und das bemerkte man nun.


    Er hörte Stimmen und da endlich weckte ihn die Neugier aus dem Schlafland. Müde blinzelte er und sah Bia und Sabina in seinem Cubiculum. Er gähnte und kam aus dem Bett gekrümelt. “Was ist denn hier los?“ fragte er, noch einmal gähnend. Auch seine Haare waren verwuschelt und sein Gesicht ganz zerknautscht. Allem Anschein nach nicht sein Tag, aber wie man Marcus kannte, konnte sich seine Laune blitzartig wandeln.

  • Unerwartet kam Paullus in die Villa und startete auch gleich ins Zimmer seines Bruders. War es doch nun schon etwas länger her dass er sich um Marcus gekümmert hatte und natürlich konnte er einen gewissen Unmut verstehen den Marcus an den Tag legen würde.


    Der junge Germanica betrat nun das Zimmer, bemerkte das Marcus schon Besuch hatte. Anscheinend der Weckdienst denn Sabina, die Tocher von Germanicus Sedulus, versuchte gerade dem Burschen dazu zu bewegen aus dem Bett zu fallen.


    Schönen guten Morgen zusammen. Er blickte Bia an, bedachte sie mit einem kurzen Nicken und einem knappen Lächeln denn der Start den die beiden hatte war stand unter keinem guten Stern.


    Hallo Sabina das junge Mädchen ebenfalls grüsst und mit einem offenen Lächeln begrüsst.


    Marcus räkelte sich gerade. Frisch aus dem Traumland gerissen sah er auch dementsprechend aus. Das Kissen noch im Gesicht und die Frisur, vielleicht kam diese mal in Mode, noch ungekämmt und durcheinander.

  • Sabina warf sich mit einem lauten kreischen auf Marcus Bett. „Raus aus den Federn!“ rief sie und hüpfte neben ihm herum. „Nun komm schon! Ich will zu Alba und zu Primus und Lyso!“, erklärte sie lautstark und ziemlich bestimmend, wie es nun einmal ihre Art war. „Bia sagt, dass dein Hausarrest vorbei ist!“, gab sie dann noch gnädiger weise eine Antwort auf die Frage ihres Cousin. Kurzerhand klaute sie ihm die Decke und sprang damit triumphierend vom Bett. Sie hatte eine Trophäe ergattert. Sie wollte gerade aus dem Zimmer stürmen, als sie beinahe in Paullus hinein rannte. Grinsend sah sie diesen an. „Salve!“ grüßte sie nur und rannte mit samt Decke aus dem Zimmer, nur um dann einen Augenblick später wieder in der Tür auf zu tauchen, diesmal die Decke über dem Kopf. „Ich bin ein Geist! Buhuuuuu!“ stimmte sie furchtbares Geheul an.


    „Sabina!“ versuchte Bia sich gehör zu verschaffen, doch das Mädchen war eindeutig überdreht und schien keine Rücksicht zu kennen. Dabei ahnte die Sklavin, dass Mädchen gerade mit der Tatsache kämpfte, das schon in wenigen Wochen die Hochzeit war und ihr Vater eine neue Frau ins Haus dann bringen würde. Sabina wollte sich ablenken und zwar mit aller Kraft und dass sie dabei viele Regeln über den Haufen warf, war ihr egal. Sie hatte ja versucht mit dem Kind zu reden, aber Sabina war immer verschlossen und meist dann auch wieder wütend und jähzornig, wenn sie versuchte das Gespräch in diese Bahnen zu lenken.
    „Guten Morgen, dominus!“ grüßte sie den Germanicus und fing dann kurzerhand den Geist ein. „Es reicht!“ sagte sie streng und seufzte.


    Sabina zog sich schmollend die Decke vom Kopf, gab aber klein bei. Nicht dass sie am Ende dann doch im Haus bleiben musste.


    „Komm Marcus. Aufstehen! Du hast ja Sabina gehört!“ meinte sie dann um den Frieden wieder herzustellen. „Ich bin mir sicher, dass sich Alba, Lyso und Primus darauf freuen, dich kennen zu lernen! Wir wollen ein Picknick machen. Deine Soldaten hab ich bereits auch schon eingepackt“, erklärte sie. Sabina hatte dem Knaben die Holzfiguren geschenkt. „Willst du mitkommen, domine?“ fragte sie höflich in Richtung von Aculeo.

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