Lange musste die Rothaarige nicht warten. Denn da betrat auch schon der Iulier das Balneum. Und wie Iduna bemerkte hielt der Römer eine frische Tunika in seinen Händen. Wie aufmerksam von ihm. Denn nackt wollte er wohl nicht durch die Domus Iulia streifen. Auch wenn ihm Iduna eine saubere Tunika durchaus hätte bringen können. Wieso er nicht daran gedacht hatte war Iduna ein Rätsel. Und dennoch würde sie ihn darauf garantiert nicht ansprechen. Schließlich war sie nur eine einfache Haussklave der Gens Iulia. Deren Zukunft noch immer ungewiss anmutete. Doch diese Gedanken verscheuchte die Rothaarige augenblicklich und ließ ihren Blick durch das Balneum gleiten. Erst als sie das leise gluckern und platschen des Wassers vernahm, blickte sie dann doch in Iulius Labeos Richtung. Und zuckte leicht zusammen. Der Iulier entspannte in dem viel zu heißen Wasser. Vielleicht aber war es für ihn gar nicht so heiß, überlegte die Rothaarige für sich im Stillen.
“Ja Dominus. Du wirst pünktlich geweckt.“
Antwortete die kleine Germanin und drückte seine Tunika unbewusst fester gegen ihre Brust.
“Danke Dominus.“
Bedankte sich der Rotschopf erneut und verließ im nächsten Moment, rückwärts gehend das iulische Balneum und somit auch den Optio der kaiserlichen Garde. Denn dieser wünschte alleine zu entspannen und Iduna erfüllte ihm diesen Wunsch. Stattdessen begab sich die Sklavin in Richtung Wäscherei, um dort die nasse Kleidung des Iulius Labeo abzugeben. Bevor sie sich selbst auf den Weg in die Sklavenunterkünfte begab.