ZitatOriginal von Aurelia Laevina
Die Asse, die ich mitgebracht hatte, verteilte ich überlegt aber zügig. Eins plazierte ich in Durus offener Hand und schenkte ihm ein süsses Lächeln. Das zweite legte ich unter dem Murmeln eines Gebetes, das so alt war, dass ich es selbst nicht verstand, im Hausschrein.
Schliesslich musste ich das Haus erneut verlassen und verbeugte mich vor dem nächstgelegenen Schrein an der nächsten Straßenecke. Als wäre es das Heiligste der Welt legte ich vorsichtig die verbliebene Münze auf den kleinen Altar und wandte mich dann langsam wieder dem Haus zu.
Drinnen und bei Durus angekommen wusste ich, dass es nun bald "ernst" werden würde. Nur eine Zeremonie stand mir noch bevor, die ich als äusserst peinlich empfand. Dann würden Durus und ich uns sicher bald zurückziehen können.
Durus nahm das As an und behielt es in der Hand, während Laevina sich aufmachte, die übrigen Geldstücke zu verteilen. Die Laren waren damit zu besänftigten - obwohl der Bräutigam nicht wusste, ob die Sklaven, die am Lararium aufräumten, das Geld nicht doch ensteckten. Ihm war es egal - die Rituale waren einzuhalten und solange die Braut unterwegs war, konnte er sich zumindest den Schweiß von der Stirn wischen.
Als sie zurückkam, folgte schließlich das letzte Fruchtbarkeitsritual der Hochzeit und ein hölzernes Fascinum wurde hereingetragen. Durus und die Pronuba geleiteten die Braut genau dorthin und ließen sie Platz nehmen, was den Bräutigam an seine immer näherrückenden Pflichten erinnerte. Wieder folgte ein Gebet, diesmal an Mutinus Titinus, dann war auch diese Zeremonie vollzogen und es war an Albina, die beiden zum Ehegemach zu geleiten, aufdass die Ehe vollzogen werden konnte.
Unterdessen traten auch die Besucher ins Atrium ein und wurden sofort mit Wein bewirtet. Für sie würde die Feier noch etwas länger gehen und manch einer würde sicherlich weiterhin zotige Lieder lallend nach Hause getragen werden müssen.