• Seneca fühlte sich ein wenig als wäre er gegen eine Wand gerannt. Axilla's Antwort war für ihn wie eine Ohrfeige, es war ihm sehr peinlich, und er hätte am liebsten wieder draußen vor der Tür gestanden und nicht angeklopft da er sich nun wie ein Trottel fühlte...


    "Ja.. Ich.. Naja...", stammelte er vor sich hin..


    "Ich möchte nach meinem Besuch der Legio I beitreten.", sagte er fest entschlossen und ging nicht weiter auf Axilla's vorherige Frage ein, was zum einem einer kleinen Trotzreaktion anzurechnen war, auf der anderen Seite aber auch seinem Schamgefühl..



    "In Tarraco.. Nun ja ich hab vieles gemacht... Ich habe für einen Händler gearbeitet da gab es immer was zutun, aber nichts besonderes."
    , Seneca hätte lieber etwas glorreicheres erzählt als die schnöde Arbeit als Gehilfe eines Händlers, aber er war ein schlechter Lügner also blieb er lieber direkt bei der Wahrheit...


    Der Iunier wurde zunehmend unruhiger und seine Hände fingen wieder an aneinander zu reiben, seine Nase juckte und er fühlte sich zunehmend unwohler..


    "Nun, ich freue mich dich kennengelernt zu haben.", sagte Seneca in einem resignierendem Tonfall und lächelte leicht, er hatte nicht damit gerechnet dass Axilla so reagiert... Er hatte in seiner eigenen Vorfreude gehofft dass seine Verwandten ähnlich reagieren würden, und nun war er aufgeschmissen..

  • Als er die Legio erwähnte, wurde Axilla etwas hellhöriger. Er wollte Soldat werden? So ein richtig echter Soldat? Sie besah ihn sich etwas genauer und bemerkte deshalb nun auch die Zeichen der Unsicherheit an ihm. Das Ringen der Hände, der ausweichende Blick, die Modulation der Stimme, während er redete. Hatte sie etwas falsches gesagt? Sie überlegte, was sie überhaupt gesagt hatte, viel war es ja nicht gewesen, aber sie fand nichts, weshalb er sich jetzt so zurückzog. Trotzdem hatte sie ein schlechtes Gewissen, denn es musste ja ihre Schuld sein. Naja, wobei... er war auch sehr nervös gewesen, als er überhaupt reingekommen war. Er hatte ja kaum was erzählt, immer nur, wenn sie nachgefragt hatte. Überhaupt standen sie beide hier, gut drei pedes voneinander entfernt stehend, und beäugten einander wie eine Katze die andere.
    “Ähm, du willst schon wieder gehen? Du bist doch grad erst hereingekommen?“ Irgendwie klang er so, als wolle er gleich wieder flüchten, und das schlechte Gewissen piesackte Axilla noch ein wenig mehr. “Hast du denn heute schon was gegessen? Und.. also, hast du denn eine Unterkunft?“ Axilla sah sich zwar nicht als Herbergsmutter für Fremde, aber wenn er ein Verwandter war, konnte sie ihn doch nicht so gehen lassen.
    Erst zögerte sie noch eine Sekunde, dann ging sie zu ihrem Verwandten herüber und blieb vor ihm stehen, so dass ihr Größenunterschied erst richtig auffällig wurde. “Ich meine, du kannst doch nicht müde und ausgehungert zu den Legionen gehen und in die Fußstapfen deines Vaters treten. Ich meine, er war doch auf dem Parthien-Feldzug, nicht?“ Sie sah ihn etwas genauer an. “Hast du eigentlich ein Siegel oder sowas bei dir?“ Vielleicht hatte sein Vater ihm eines gegeben? Oder seine Rüstung? Sie hatte ja auch die ihres Vaters. Wobei... vielleicht war sein Vater auch mit seiner verbrannt worden.

  • Seneca war überrascht von der plötzlichen Fürsorge für seine Person. Er konnte Axilla nicht wirklich einschätzen, auch wenn er sich immer selbst eingeredet hatte dass er eine wunderbare Menschenkenntnis besäße, so ließ sie ihn in diesem Falle ins offene Messer rennen.


    Innerlich freute es ihn natürlich dass Axilla fragte ob er den eine Unterkunft habe oder nicht. Andererseits wollte er niemandem zur Last fallen.


    "Ich weiß nicht...", stammelte er, "Ich möchte keine Umstände machen, ich werde ein Gasthaus suchen, oder so etwas."


    Er schaute sie an, und lächelte ein wenig, das war sie also, seine Verwandte, für einen kurzen Moment gab Seneca der Freude über die erfolgreiche Suche ein wenig Luft bevor er wieder in die Realität zurückkehrte,
    als Axilla ihn auf das Siegel seines Vaters ansprach, hätte Seneca am liebsten seinen Kopf im Sand vergraben. Er hätte diese ganze peinliche, unbeholfene Konversation umgehen können, er lief leicht rot an und kramte hastig in einem kleinen Beutel herum, welcher seitlich an seinem Gürtel befestigt war.


    "Ja, er ist in Parthia gefallen, allerdings habe ich sein Siegel geschickt bekommen."


    Er holte alle möglichen Dinge ans Tageslicht. Ein paar Münzen, Götterstatuen, Würfel, und dann, aus der letzten Ecke des Beutels holte Seneca einen Ring heraus, lächelte, strich ein wenig Staub und Krümel ab und ging auf Axilla zu.



    "Hier, das Siegel meines Vaters.", sagte er, als ob das Siegel von unschätzbaren Wert sei.
    Er stellte sich wieder wortlos hin, weil er wollte dass Axilla sich das Siegel ansah. Jedoch stand er nun wesentlich näher bei ihr.

  • Umstände? Welche Umstände denn? Axilla sah ihn ein bisschen verständnislos ein, was er mit Umstände meinte. Welcher vernünftige Mensch wollte lieber in einem Gasthaus schlafen als bei Verwandten? Und genau jetzt fing Axilla auch an, zu glauben, dass er mit ihr verwandt war. Denn welcher Betrüger würde in einem Gasthaus schlafen wollen?
    Aber sie kam gar nicht dazu, noch was zu sagen, weil Seneca schon anfing, in seinen Taschen zu wühlen, und allerlei Sachen daraus herausbeförderte. Unter anderem einen Würfel, auf den Axilla grinsend reagierte.
    “Spielst du?“ fragte sie, aber es klang nur neugierig und nicht anklagend. Sie erinnerte sich an einige Abende, als ihr Vater zuhause war, und seinen Schwertbruder auch eingeladen hatte. Dann hatten sie auch öfter gewürfelt, und Axilla hatte lachend und quiekend mitgemacht, bis ihre Mutter laut geworden war und geschimpft hatte, dass sich das für ein Mädchen nicht geziemte. Auch wenn ihr Vater bei solchen Gelegenheiten seiner Tochter nur verschwörerisch zugezwinkert hatte.
    Als Seneca dann aber sagte, dass sein Vater gefallen war, schwand das Lächeln bei dieser leichten Erinnerung, als sich eine andere ihren Weg an die Oberfläche grub. “Meiner in Nordhispania bei einem Aufstand“, murmelte Axilla eher tonlos, ehe sie sich auf das Siegel konzentrierte. Wie zwei Verschwörer standen sie beieinander und schauten auf den Ring mit dem iunischen Wappen, und Axilla fuhr einmal den Blitz beinahe liebevoll nach, ehe sie sich räusperte und wieder fing. “Also, du musst nicht nach einem Gasthaus suchen. Ich meine, du gehörst ja zur Familie. Da, da kann ich dich doch nicht wegschicken. Ich meine, ich selber muss zwar nachher gehen, also wieder in den Palast, aber, also..“ Axilla wusste selber nicht so genau, worauf sie hinaus wollte und was sie sagen wollte. Aber sie konnte ihn doch nicht wegschicken. “Und essen musst du ja auch was.“

  • Seneca lachte als Axilla ihn auf die Würfel ansprach. Diese einfach gefertigten Steinchen waren wichtiger als sie zu sein schienen.


    "Weißt du, wenn du wochenlang unterwegs bist ist ein kleines Spielchen ein guter Zeitvertreib.", sagte er grinsend bevor er fortfuhr..
    "Außerdem ist es der beste Weg in einer Taverna voller betrunkener Fischer nicht alleine zu sitzen und seltsam angestarrt zu werden."..


    Seneca blickte auf das Siegel herunter als Axilla sagte dass auch ihr Vater im Kampf gefallen sei, er wurde nachdenklich, bevor er wieder leicht lächelte..


    "Nun, unsere Väter sind im Elysium, und sitzen bei unseren Ahnen. Ich denke sie können zufrieden sein."
    Ja der Gedanke ans Elysium erleichterte Seneca jedes Mal wenn es um seine Familie ging...
    Als Axilla ihm anbot in der Casa zu bleiben freute sich der Iunier sichtlich,


    "Ich danke dir Axilla, ich weiß das sehr zu schätzen.", sagte er, doch er erlaubte sich selbst ebenfalls ein wenig Neugier..
    Darf ich fragen was du im Palast machst?", Seneca lächelte, ihm gefiel die neu entstandene Gesprächsatmosphäre und blühte sichtlich auf.

  • Im Elysium. Zufrieden. Axilla begann, sich etwas unwohler zu fühlen. Ja, sie war sicher, dass ihr Vater seinen Weg in die elysischen Gefilde gefunden hatte. Er war einen ruhmreichen Tod gestorben und hatte ein ehrenhaftes Leben gelebt. Warum sollte Orcus ihn strafen? Und trotzdem hatte er keinen Sohn, sondern nur eine Tochter. War ihr Vater mit dieser zufrieden, bei all den Dingen, die sie getan hatte?


    Sie war noch etwas in Gedanken, als Senecas Frage sie heraus riss, wofür sie ihm fast dankbar war. “Schlafen?“ antwortete sie noch etwas verwirrt und dafür umso ehrlicher. Sie hätte auch 'leben' oder 'wohnen' sagen können, aber das wäre nicht ganz richtig gewesen. Axilla entfloh dem Palast, wann immer ihr das möglich war, und verbrachte fast mehr Zeit hier in der Casa Iunia als im Domus Aeliana.
    Erst, als sie merkte, dass diese Antwort wohl etwas verwirrend war und Seneca ja nicht wissen konnte, wie die Familienverhältnisse aktuell waren, fing sie sich ganz, um ausführlicher zu antworten. “Mein Ehemann ist Aelius Archias. Wir haben auch noch eine Cousine, Serrana. Sie wohnt in der Casa Germanica bei ihrem Mann, Senator Germanicus Sedulus. Dein Onkel Silanus ist krank... er ist nach Hispania gereist, wegen der Luft. Wärst du dort geblieben, hättest du ihn vielleicht getroffen.“ Auch der leichte Scherz konnte nicht ganz über die Sorge in Axillas Augen hinwegtäuschen. Sie machte sich immernoch Gedanken um Silanus, auch wenn so vieles zwischen ihnen vorgefallen war, Gutes wie Schlechtes.

  • Seneca war erstaunt dass Axilla im Palast schlafen würde. 'Nicht schlecht', dachte er sich, auch wenn er sich nicht wirklich vorstellen konnte wie Axilla's Leben abläuft.



    "Nun,...", sagte Seneca und räusperte sich, "Dann bleib ich wohl heute alleine hier?", fragte er feststellend. Er hätte sich über ein wenig Gesellschaft gefreut, und fand es ebenfalls Schade dass der Rest der Iunier ebenfalls nicht zugegen.


    "Dann seid ihr ja alle versorgt und ich muss mir keine Sorgen machen.", fügte er scherzhaft hinzu, vielleicht auch ein wenig um sein bedauern über die abendliche Einsamkeit zu überspielen.


    "Mein Onkel Silanus ja, der Name sagt mir was.", antwortete er, 'sagt mir was' klang schon traurig, dachte sich Seneca und wunderte sich warum sein Vater nie so viel über die Familie gesprochen hat.


    Seneca stand immer noch da, aber mittlerweile wesentlich entspannter und weniger ängstlich im Angesicht Axilla's. Auch wenn er seine neue Verwandte noch nicht wirklich einschätzen konnte, so fand er sie ziemlich sympathisch, er blickte sie kurz lächelnd an bevor er fortfuhr...


    "Meinst du ich könnte Serrana auch einmal hier antreffen?", fragte er neugierig..

  • Axilla schaute mehr als nur ein wenig entschuldigend, als Seneca bemerkte, dass er allein bleiben würde. “Hmmm, vielleicht könnte ich auch einen Boten zum Palast schicken, also, dass ich heute hier bleibe oder so...“, überlegte Axilla laut. Aber sie wusste, dass dann Archias vermutlich herkommen würde um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Und dann musste sie wieder alles erklären. Ach, schwierig.
    “Ja, alle versorgt“, wiederholte Axilla den Scherz leicht lachend, aber es war keine echte Fröhlichkeit darin. Es war einfach nicht so leicht für sie im Palast und mit den ganzen Erwartungen an sie. Noch dazu die ganzen Gedanken, die sie einfach nicht abstellen konnte. Aber davon wollte sie ihrem neuen Vetter nichts erzählen. Dafür kannte sie ihn auch viel zu wenig.


    Als er dann aber direkt nach Serrana fragte, konnte Axilla ihre Maske nicht mehr ganz aufrecht erhalten, und sie schaute einen Moment beiseite, damit es nicht ganz so auffällig war, dass das Thema bei ihr nicht so gut war.
    “Serrana kommt eher selten her. Sie ist meistens bei den Germanicern.“ Axilla versuchte, den Namen der Gens neutral auszusprechen, aber ein klein wenig Abfälligkeit klang dennoch durch. Sie konnte da einfach auch nicht aus ihrer Haut. Das alles, was gewesen war – Serranas Lobeshymnen, das Gespräch in der Therme, die unsägliche Hochzeit, die ständigen Streits mit der Cousine, die diese homines novi so unendlich verteidigte - das war einfach zu viel, als dass sie es ignorieren könnte.
    “Aber du kannst sie dort sicher besuchen. Sie freut sich bestimmt, einen weiteren Verwandten kennenzulernen.“ Der Satz nun klang wieder gekonnt fröhlich und leicht, ohne Bitterkeit in der Stimme. Solange sie selbst da nicht hinmusste, war alles prima. Da musste sie sich nicht sehr beherrschen, um eine falsche Emotion zu zeigen.

  • Seneca freute sich zwar ungemein über den Vorschlag Axilla's, wollte aber sie aber nicht unnötig von ihrem Ehemann fernhalten, er lächelte leicht und sagte, "Ach nein, ist schon gut, ich will dich nicht aufhalten, wir können auch morgen reden..", er blickte kurz, atmete kurz durch und fuhr fort..


    "..allerdings, würde ich mich auch sehr freuen wenn du hier bleibst. Aber achte nicht auf mich, ich komme schon klar."..
    Seneca redete mal wieder ein wenig Wirr. Sicher einerseits hätte er nicht gerne Abends in einer unbekannten Stadt alleine in einem unbekannten Haus gesessen. Andererseits wollte er Axilla natürlich kein schlechtes Gewissen machen wenn sie gehen wollte.
    Als er nach Serrana fragte, spürte er plötzlich eine seltsame Stimmung bei Axilla.


    "Ja.. Vielleicht werde ich sie mal besuchen.", das war alles was er sagte. Er wollte nicht nachfragen wieso Axilla so seltsam reagierte, zumindest nicht jetzt, vielleicht später wenn sie sich etwas besser kennen.
    Um die Stimmung wieder ein wenig zu lockern und um sich ein wenig zu unterhalten machte Seneca schließlich einen Vorschlag..


    "Axilla, wenn du noch Zeit haben solltest... Wie wäre es dann mit einem kleinen Würfelspiel?", sagte er grinsend, während er die Würfel aus dem Beutel kramte und sie in der Hand hielt.

  • Verdammt, was machte sie jetzt? Eigenltich war die Frage von Seneca eine willkommene Ausrede, nicht in den Palast zurückzumüssen, sondern mal wieder hier zu bleiben. Das wäre eigentlich gar nicht schlecht. Aber andererseits hatte sie wirklich keine Lust, da etwas zu erklären. Sie überlegte sich das einfach noch ein wenig und sagte jetzt am Besten gar nichts. Das war ein guter Plan!


    “Ja, solltest du“, pflichtete Axilla ihm noch bei, als er meinte, er wolle Serrana besuchen. Axilla war zwar verbohrt, aber nicht so verbohrt, als dass sie da wollen würde, dass er sich zwischen seinen Cousinen entscheiden müsste. Er konnte Serrana sogar gern haben, das war ihr reichlich wurscht. Nur sie selber wollte die Casa Germanica nicht mehr wieder betreten. Und solange er sie da nicht fragen würde, war alles in bester Ordnung.


    Und dann kam er mit einer geradezu wunderbaren Idee. Axilla sah ihn einen Moment an, als wäre sie sich nicht sicher, was sie gehört hatte, ehe das Grinsen auf ihrem Gesicht immer breiter wurde. Als er ihr die Würfel hinhielt, schnappte sie sich diese, ohne noch einmal zu fragen oder auch nur kurz zu zögern. “Und was spielen wir? Siebenen und Elfen? Überwürfeln? Bluffen?“ Jetzt musste sie nichts mehr spielen, ihre Aufregung war echt, was ihr auch an jeder Faser anzusehen war. Axilla spielte gern – vor allem, weil es verboten war. Eigentlich ja lieber Brettspiele wie molina oder das Soldatenspiel, aber Würfel waren auch herrlich.

  • Seneca freute sich darüber dass sich Axilla direkt der Würfel bediente und setzte sich zu ihr. Eein breites Lächeln ging über sein Gesicht und er war froh dass sein Vorschlag gut angekommen ist.


    "Naja du musst wissen dass ich schlecht im Bluffen bin, wie wäre es mit Überwürfeln, zum Einstieg?" fragte er verschmitzt wohlwissend dass er bei diesem Spiel schon einige Runden Wein gewonnen hatte und beim Bluffen gänzlich untalentiert war.


    Seneca liebte das Würfelspiel, auch wenn er es bisher geschafft hatte nie um Geld zu spielen sondern lediglich um Wein, Oliven oder andere Kleinigkeiten.


    Er nickte Axilla zu..


    "Da du ja schonmal die Würfel hast, fängst du wohl an.", sagte er grinsend und und spürte die Freude und die Aufregung des Spiel in seinen Händen.

  • “Schlecht im Bluffen? Gut zu wissen“, feixte Axilla frech und ließ sich mir nichts, dir nichts mitten im Tablinum im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Aber irgendwo musste man ja schließlich würfeln! Und sie war ja nicht aus Zucker, der Boden sauber und so machte man das eben, wenn kein Gasthaustisch gerade da war. Mit einer winkenden Bewegung lud sie dann auch ihren Vetter ein, Platz zu nehmen, damit sie vernünftig anfangen konnten.
    “Verdammt, wir haben keinen Becher“, meinte Axilla noch kritisch, als ihr auch schon eine Idee kam. Sie drehte sich flink im Sitzen nach dem nächsten Sklaven um. “Haben wir Würfelbecher?“ fragte sie einfach. Als der Sklave aber verneinte, schickte sie ihm einfach nach einem Trinkbecher. Würde zwar etwas mehr klackern, aber das störte ja keinen.


    So mit Becher und Würfel bewaffnet konnte sie auch loslegen. Der Knochen klapperte ordentlich in dem Metall des zweckentfremdeten Kelches, aber das störte Axilla herzlich wenig. Mit Effet setzte sie den Becher auf, ehe sie ihn schwungvoll hochnahm und auf die beiden Würfel schaute. “Sieben!“ verkündete sie strahlend. “Wir hätten doch Siebener und Elfer spielen sollen, dann hätt ich jetzt schon gewonnen.“ Frech grinste sie ihren Vetter an und gab ihm den Becher. Die Würfel fasste sie nicht an, immerhin brachte das Unglück!

  • Seneca wurde nun gänzlich von der Freude des Spiels und der Euphorie Axilla's gepackt. Er setzte sich zu ihr und betrachtete und murmelte während des ihres Wurfes zur Glücksgöttin. Als sie eine Sieben würfelte wusste Seneca nicht ob er sich freuen sollte oder nicht, schließlich war die Sieben so ziemlich die neutralste Zahl.
    Er blickte ihr in die Augen und grinste, während er sich den Würfel schnappte.


    "Dann wollen wir mal sehen ob Fortuna heute einen guten Tag hat.", sagte er schelmisch und ließ die Würfel im Becher rotieren. Es klickte und klapperte durch die Casa bis er schließlich den Becher auf dem Boden ausleerte...


    "Vier?", er musste vor erstaunen ungläublich lächeln... 'Schwach Fortuna, wirklich Schwach' dachte er sich..


    "Gut dass wir um nichts spielen." sagte er, und reichte den Becher wieder an Axilla zurück..

  • Als ihr Vetter nur eine Vier würfelte, konnte Axilla ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Sie hatte gewonnen! Gewonnen! Axilla gewann ausgesprochen gern.
    “Wie es scheint, mag Fortuna mich lieber als dich. Aber du weißt ja, sie ist wankelmütig.“


    Axilla nahm den Becher entgegen und schnappte sich die beiden Würfel. Sie klingelten in dem Trinkgefäß, ehe Axilla dieses wieder auf dem Boden absetzte. Noch hob sie den Becher nicht, sondern sie grinste Seneca einfach weiterhin an. “Wir könnten ja um irgendwas kleines spielen? Wenn du gewinnst... dann... bleib ich heute nach hier und geh nicht in den Palast. Und wenn ich gewinne, dann... dann...“ Axilla überlegte. Was könnte er ihr geben? Er hatte ja eigentlich nichts, außer die Würfel, und die wollte sie ihm ja nicht wegnehmen. “Dann....“ Ihr fiel nichts ein. Verdammt. Beim Überlegen ließ sie den Becher ein wenig über den Boden fahren, so dass ein leicht kratzendes Geräusch auf dem Marmor entstand, und die Knochen im Becher weiter klapperten. Aber ihr fiel wirklich nichts ein...

  • Seneca grinste zunächst als Axilla die Einsätze vorschlug, ihm wurde es aber recht schnell ein wenig unangenehm als sie nicht wusste was er setzen sollte, schließlich hatte er ja nicht wirklich etwas als Einsatz. Er überlegte jedoch um die für ihn etwas peinlich Situation zu klären...



    "Wenn du gewinnst meine liebe Cousine. Dann werde ich dir ein echtes hispanisches Gericht zubereiten. Ohne Sklaven, sondern mit meinen eigenen Händen, und vielleicht etwas Hilfe der Götter..", sagte er und fügte hinzu.. "Sofern sie das nicht allzu sehr amüsieren sollte.."


    Kochen konnte Seneca sogar wirklich ein wenig. Im Soldaten Leben müsste er es ja sowieso tun von daher zierte er sich jetzt auch nicht so etwas im privaten Kreis der Iunier zu erledigen...


    "Dann zeig mal wie gerne dich die Götter haben." meinte Seneca übermütig und hoffte das Axilla Zahlen nicht so hoch waren wie er die Erwartungen an seine Koch-Talent geschraubt hatte..

  • Er wollte für sie kochen? Axillas linke Augenbraue wanderte ein Stückchen nach oben, als sie ihn kurz fragend ansah. “Sollte ich mich nun davor fürchten, zu gewinnen?“ feixte sie frech und erinnerte sich an ihre eigenen Kochversuche. Sie hatte die Technik perfektioniert, Fleisch so anzubraten, dass es außen schwarz und innen roh war. Das konnte nicht jeder! Und dabei hatte ihr Vater ihr genau gezeigt, wie man Hase so im Feld zubereitete, und sie hatte auch gut aufgepasst. Und Fell abziehen und ausnehmen, auch wenn das barbarisch stank, war kein Problem. Nur das anbraten geriet bei ihr immer zur mittleren Katastrophe, weshalb sie in Alexandria von der Köchin Küchenverbot erhalten hatte.
    Gespannt hob sie den Becher, und siehe da, sie hatte auch eine vier gewürfelt. Nur eben mit zwei Zweien. “Pasch!“ rief Axilla glücklich aus und freute sich ganz offen und ehrlich. “Du solltest hoffen, dass Fortuna nun gnädiger mit dir ist. Mich mag sie scheinbar recht gern.“

  • Seneca lachte los als Axilla seinen Wetteinsatz in Frage stellte. Er konnte recht gut kochen fand er, jedenfalls hatte sich nie einer beschwert auch wenn er in Tarraco meistens sein eigener Gast war so hatte auch die paar anderen Gäste alle überlebt.


    "Mach dich nur lustig, wenn du erstmal probiert hast wirst du mich nicht mehr aus der Küche raushaben wollen." sagte er scherzhaft und bemerkte dabei dass er die Erwartungen mal wieder in die Höhe getrieben hat, was nicht gerade förderlich war. Er blickte gespannt auf Axilla's Hände, insbesondere natürlich auf den Becher den sie in denselben hielt. Als letztlich die Würfel zum Vorschein kamen und sie einen Pasch würfelte verzog Seneca seinen Mund bedauernd auch wenn er alles natürlich nicht allzu ernst nahm.
    "Ah, das wird knapp.", meinte Seneca und nahm den Becher und die Würfel an sich..
    Er schüttelte kräftig, sodass das klicken und das klappern der Würfel durch den Raum hallten. Dabei murmelte er innerlich ein paar Phrasen an Fortuna gerichtet und dann ließ er den Würfel in Richtung Boden gleiten.


    Die Würfel rollten über den Boden und schienen sich nicht wirklich entscheiden zu können wie sie nun liegen bleiben sollten. Plötzlich kamen sie jedoch zum stehen...


    "5.. 3 und 2..." sagte Seneca ungläubig... "Nun... Hast du jetzt hunger oder möchtest du erstmal in den Palast und dich innerlich auf das Festmahl vorbereiten.".. 'Und mir ein wenig Vorsprung geben', dachte sich Seneca und konnte sein Pech im Spiel nicht wirklich fassen. Er hätte Fortuna nach seinem letzten Spiel ein Opfer bringen sollen oder ihr zumindest danken sollen aber was solls, so schlimm würde es nun auch nicht sein für seine Cousine zu kochen.

  • “Na, aber wenn du nur noch in der Küche bist, kannst du ja gar nicht Legionär werden.“ So leicht ließ sich Axilla nicht aus dem Konzept bringen. Sie lächelte weiterhin fröhlich und wartete gespannt auf den Wurf ihres Verwandten. Dieser drehte den Becher nicht ganz, sondern ließ die Würfel offen herauskullern. Axilla folgte mit den Augen den klackernden Knochen über den Boden, bis diese schließlich liegen blieben. Fortuna war ihr wohl wirklich heute hold, oder aber Seneca hatte sie verärgert. Wie dem auch sein mochte, sie hatte gewonnen, und fast wie bei einem Kind wippte ihr Körper kurz vor Freude, ehe sie Seneca ganz offenherzig anstrahlte. Nunja, zumindest solange, bis er den Palast erwähnte, dann wurde ihr eben noch ehrliches Lächeln doch etwas zurückhaltender und höflicher.
    “Du musst wohl ein anderes Mal deinen Wetteinsatz einlösen. Ich werde gleich in den Palast dann gehen und dort dann auch heute bleiben. Morgen... weiß ich noch nicht genau, ob ich kommen kann. Aber übermorgen bin ich wieder hier, und dann kannst du gerne für mich etwas kochen.“
    Axilla wollte nicht erklären müssen, warum sie schon wieder gar nichts im Palast aß. Sie aß zwar sehr wenig dort, weil sie sich von den Wänden dort so erdrückt und erschlagen fühlte, dass sie einfach kaum einen Bissen runterbekam. Wenn sie in der Casa Iunia dann zuviel aß, konnte sie dort gar nichts essen, und sie hatte keine Lust auf die Nachfragen und die besorgten Blicke ihres Ehemannes. Wenn sie hungrig war, bekam sie dort wenigstens etwas hinunter, ehe es ihr zuviel wurde.
    “Aber jetzt sollten die Sklaven dir erstmal ein Zimmer herrichten. Bis du zur Legion gehst und dann dort bist, braucht das ja ein paar Tage, oder? Solang musst du ja irgendwo schlafen.“
    Sie konnten ein Gästezimmer einfach schnell einrichten. Sie winkte auch schon einem Sklaven, damit er eben jenes machen würde. Eigentlich würde es sich ja anbieten, Seneca ein richtiges Zimmer einzurichten. Axilla hatte hier auch immernoch ihr Cubiculum, auch wenn sie dort nun schon Monate nicht mehr schlief. Aber sie wollte es dennoch nicht aufgeben.

  • Seneca zuckte mit den Schultern..


    "Nun, eine hübsche kleine Taverna irgendwo in einem ruhigen Örtchen.. Auch nicht schlecht." sagte er schelmisch und fuhr direkt fort.. "Nein nein, ich bin überzeugt meine Kameraden beim Militär werden es auch schätzen wenn der Puls nicht ganz so eintönig schmeckt.", als Seneca dann allerdings bemerkte dass er redete wie eine alte Hausfrau setzte er nochmals nach..


    "Aber so ein großer Koch bin ich ja gar nicht." sagte er und grinste.


    "Allerdings solltest du Übermorgen einen leeren Bauch mitbringen. Entweder damit du dann soviel wie möglich von meinen Köstlichkeiten essen kannst, oder damit ich die Sicherheit habe dass der Hunger es schon reintreiben wird.", sagte er scherzhaft und schaute auf den Boden..
    Als Axilla schließlich fragte ob er das Gästezimmer haben wöllte, war Seneca zunächst wieder etwas schüchtern da er sich ja nicht direkt bei seiner neuen Verwandten einnisten wollte. Als er jedoch dann das Gespräch innerlich wiederholte und feststellte wie gut sie sich verstanden freute er sich letztlich nur noch über das Angebot..



    "Ich danke dir Axilla. Es ist sehr nett dass hier in der Casa bleiben kann. Und ja ein paar Tage wird es schon noch dauern bis ich im Castellum wohne. Aber wir werden uns vorher noch ein paar Mal sehen, und wenn ich dann diene natürlich auch so oft es geht."

  • Axilla lachte leicht. “In Ordnung, ich werd den ganzen Tag fasten, damit ich deine Kochkünste auch zu würdigen weiß.“ Das Versprechen fiel Axilla nicht besonders schwer. Einmal auf das Frühstück zu verzichten, ohne dabei sowieso nichts runter zu bekommen, war kein großes Opfer für sie.


    Sie klaubte die Würfel vom Boden auf und erhob sich geschickt. Die beiden Knochen gab sie an ihren Cousin zurück, während sie den Becher in der Hand behielt. Den würde sie gleich einfach irgendeinem Sklaven in die Hände drücken.
    “Gut, dann suchen wir dir ein Zimmer, und ich fürchte, dann muss ich auch schon wieder los.“ Axilla sah mit ehrlichem Bedauern drein. Allerdings war dieses nicht begründet auf der Tatsache, dass sie ihren neuen Verwandten allein ließ. Vielmehr war es ihr Unbehagen, in den Palast zu gehen und dort zu nächtigen. Aber daran ließ sich ja nunmal nichts ändern.


    Sim-Off:

    Kannst dir Gerne ein Cubiculum erstellen und einrichten, wie du es gern magst. Die Casa Iunia ist zwar nicht die größte, aber es hat schon alles seinen Platz.

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