Zwillinge allein unterwegs

  • Wenn sie Rom mit einem Wort hätte beschreiben sollen, dann wäre ihr zunächst einmal nur Groß in den Sinn gekommen. Viele der Gebäude waren größer wie die Bäume, auf die sie als kleines Mädchen hinauf geklettert war. Tempel, Theater, Wohnhäuser, Villen, Basilika, das Colloseum, das Stadium, die Thermen. Das meiste erbaut aus hellem Sandstein oder teurem Marmor, in den ärmeren Gegenden auch aus Ziegeln und Holz.
    Als zweites kam ihr der Gedanke, dass Rom laut war und lebendig. Selbst bei Regen, waren die Menschen unterwegs, redeten oder brüllten. Auf den öffentlichen Märkten glich die Stadt einem gewaltigen Ameisenhügel: Händler die ihre Waren laut anpriesen, angepflockte Ziegen, bunte Stoffe, glitzernder Schmuck, Vasen, Tonwaren und darüber hing der Duft von exotischen Gewürzen und Garküchen. Und auf dem Forum Romanum standen Politiker auf der Rostra und lamentierten. So viel, schon fast zu viel für ein Mädchen vom Lande.


    Am Rande dieses bunten Treibens stand sie nun, ein wenig verloren. Sie drückte leicht die Hand ihrer Schwester und sah dann kurz über die Schulter. Hinter ihr standen zwei breite große kräftige Sklaven, sie vermittelten ihr ein Gefühl der Sicherheit. Verlaufen würden sie sich nicht, auch würde ihnen niemand etwas antun können, solange der wachsame Blick dieser Männer auf ihnen ruhte. „Rom ist anders, wie ich erwartet hab!“ gab sie leise zu und drehte den Kopf. Ihr Blick blieb an einem Käfig voller bunter Vögel hängen. Ein dunkelhäutiger Mann schien sie an verzückte Frauen zu verkaufen. Spontan lief sie los und zog dabei Narcissa einfach mit sich. „Oh sieh mal!“ rief sie begeistert aus. Solche bunten Tiere hatte sie noch niemals gesehen.



    Sim-Off:

    Für alle offen, wir würden uns über Gesellschaft freuen

  • Narcissa stolperte ihrer jüngeren Schwester hinterher. Gerade war sie noch mit dem Blick einem Mann gefolgt der einen Schwindelerregenden Turm aus Brotlaiben in einem Korb balancierte und dabei einer Gruppe Kindern auswich, die ihm wie eine Horde Hunde entgegen rannte. Sie fühlte sich erschlagen von all den Eindrücken. Von all den Farben und Gerüchen und den vielen Menschen. Wohin zu erst? Was zu erst versuchen, schmecken, riechen, sehen? Elegant übersprang sie eine kleine Pfütze, die sich auf dem Weg gebildet hatte und folgte ihrer Schwester hinein in das wilde Getümmel. Blicke folgten ihnen. Die beiden Sklaven blieben ihnen auf den Fersen, unsichtbar, aber allgegenwärtig. Es würde ihnen nichts passieren. Sie würden nicht verloren gehen in all diesem Durcheinander. Allmählich wurde auch sie wach, ließ sich von der Begeisterung Floras anstecken. „Die sind großartig! Meinst du, die würden Orestes gefallen? Wir haben ihm noch gar kein Willkommensgeschenk übergeben!“, entfuhr es ihr, als sie den Käfig mit den Vögeln betrachtete, die fieppsend auf ihren Stangen hockten. „Oh! Und dort!“, Sie wies hinüber zu einem Stand mit exotischen Früchten und zog Flora voran. Ein Trupp der cohortes urbanae kreuzte ihren Weg und sie hielten abrupt, um die Männer vorbei zu lassen.

  • Da Marcus mit Calvena unterwegs war und den Tag damit verbracht im Park Unsinn anzustellen war Paullus nun allein unterwegs.


    Rom war neu für ihn und deshalb streifte er durch enge Gassen und betrachtete mit Interesse die Gebäude. Für ihn war es eben auch etwas neues und diese Dinge kannte man in diversen Provinzstädtchen nicht in diesem Ausmasse.


    Sein Weg führte ihn nun auf den Markt den er schon kannte wobei es immer wieder ein neues Erlebnis war hier vorbei zukommen.


    Er musste halten als eine Turma der Pretorianer den Weg kreuzte und nahm die beiden jungen Damen war die aufgeregt die Soldaten betrachteten.


    Mit einem Lächeln begrüsste er die beiden da es so aussah als wären sie ebenfalls recht neu in der Stadt.


    Salve, ich finde es imposant wenn die Truppen des Kaisers präsenz zeigen.

  • „Meine Dame“, lamentierte der Händler. „Dies sind Papageien! Sie kommen von weit her! Sie können sogar sprechen“, erklärte er, während Flora mit offenem Mund und großen Augen die Tiere betrachtete. „Sprechen?“ echote sie und sah den Händler völlig verdutzt an. Da machte er ihr aber etwas vor. *krächz*, machte ein großer grüner Vogel. *Ich will einen Keks* *krächz*, erklärte ihr das Tier und sie sah aus, als hätte sie einen grün-lila-Bären gesehen. Der Händler grinste nur breit, aber sie kam gar nicht dazu, irgendwas noch dazu zu sagen, denn nun zog Narcissa sie hinter sich her und sie folgte ihr. Die beiden Sklaven mussten aufpassen um ihnen auch wirklich folgen zu können. Die Mädchen waren sprunghaft und neugierig und wollten alles sehen. Etwas unsanft prallte sie gegen ihre Schwester, als diese abrupt stehen blieb um Soldaten an sich vorbei ziehen zu lassen. Als ein Mann sie dann ansprach, drängte sich einer ihrer Leibwächter zwischen sie und den Fremden und sah diesen ziemlich bedrohlich an, als würde es sich um einen Straßenbanditen handeln, der sie mit einem Messer bedrohte.
    Flora hingegen fand, dass der Fremde recht nett wirkte. „Salve!“, grüßte sie freundlich und sah dann den schmucken Soldaten nach. Gut sahen sie ja schon aus in ihren Rüstungen. „Es ist schon beeindruckend die Cohortes Urbanae einmal zu sehen und nicht nur aus Geschichten von ihnen zu hören“, sagte sie und outete sich sogleich als Landei. „Ich bin Aurelia Flora“, stellte sie sich dann schnell vor. „Und das ist meine Schwester Aurelia Narcissa“, fügte sie hinzu. Wenn der Fremde sich nun auch noch vorstellte, war er kein Fremder mehr. Einer der Leibwächter räusperte sich und schüttelte unauffällig den Kopf. Ihm gefiel es gar nicht, dass sie so aufgeschlossen war. Es könnte sich ja immer noch um einen Verbrecher handeln. Vorsichtshalber ließ dieser kurz die Muskeln spielen um dem Mann klar zu machen, dass er sich lieber nicht mit ihm anlegen sollte. Flora lief rot wie ein Radieschen an. Rom war verdammt kompliziert und sie hatte wohl anscheinend etwas falsch gemacht.

  • Irritiert blinzelte Paullus als es finster wurde und sich der Leibwächter in sein Sichtfeld schob. Der Kerl war mindestens um einen Kopf grösser und wahrscheinlich ums doppelte breiter als Paullus doch dies beindruchte den jungen Mann anscheinend nicht wirklich denn mit einem freundlichen Lächeln stellte er sich nun den beiden Damen vor indem er einfach an dem Standpfosten vorbeilugte.


    Mein Name ist Paullus Germanicus Aculeo und ich freue mich jemanden kennenzulernen. Da ich hier in Rom erst vor ein paar Tagen angekommen bin ist es für mich ebenfalls ziemlich aufregend was hier alles los ist.
    Dann deutete er mit dem Daumen auf den Sklavenleibewächter und meinte Ein Freud von euch? Oder dient er einfach als Sonnenschutz? Wobei um diese Jahreszeit ist es damit nicht mehr wirklich so schlimm ohne herumzulaufen


    Nachdem die Turma vorbeigezogen war rannten die Besucher des Marktes wie gewohnt wieder chaotisch umher und alles schien wie vorher.

  • Die beiden Sklaven schienen ihre Aufgabe tatsächlich sehr ernst zu nehmen – etwas zu ernst für Narcissas Geschmack, die nach jener anfänglichen Zurückhaltung und Ehrfurcht im Angesicht der Größe und Lebendigkeit Roms jegliche Scheu verloren hatte. Die Neugierde hatte sie ergriffen. Da waren zwei stattliche Sklaven, die sich wie ihre Onatrix Lysandra in Männerform aufspielten nicht sehr förderlich. Vermutlich hatte die Sklavin sie geimpft, die beiden ja keinen Augenblick aus den Augen zu lassen und sie vorgewarnt.
    „Nein, eigentlich haben wir ihn dabei, um unsere Einkäufe zu tragen“, entgegnete sie ruhig, und legte dem muskelbepackten Kerl dann eine Hand auf den Arm, um ihm zu bedeuten, dass es in Ordnung war, dass sie nicht glaubte von jenem Paullus Germanicus angefallen zu werden. Es war als scherzhafte Erwiderung gedacht, klang dann aber doch so, als meinte sie es ernst. Erst dann wandte sie sich an den jungen Mann vor ihr, den sie mit einem schnellen unauffälligen Blick maß: Er war ausgesprochen groß für sein junges Alter, die Kleidung etwas abgerissen, aber unter den braunen Haaren schaute ihnen ein durchaus hübsches offenes Gesicht mit markanten Zügen entgegen. Er wirkte sympathisch. „Salve!“, grüßte Narcissa nun auch und lächelte ein etwas zurückhaltendes Lächeln. Der Sklave hatte ihre Euphorie gedämpft. Hoffentlich würde das jetzt nicht immer so ablaufen, wenn sie jemandem Fremdes begegneten. „Ja? Aus welchem Teil des Imperiums kommst du denn ursprünglich?...Wir beide“, sie warf ihrer Schwester Flora einen raschen Blick zu, deren Gesichtsfarbe sich allmählich wieder normalisierte: „kommen eigentlich aus Terentum...“

  • Ihre Verlegenheit wich recht schnell, dafür verspürte sie nun etwas Ärger darüber, dass die Leibwächter es zu gut mit ihnen meinten und die Zwillinge schon fast wie kleine ungezogene Kinder behandelte. Narcissa wies sie aber dann mit einem Blick und einer leichten Geste zurecht. Wäre ja noch schöner, wenn sie nicht einmal in Ruhe durch Rom schlendern konnten. Sie musste schließlich Grinsen, als ihr Ebenbild dann meinte, dass die kräftigen Sklaven dazu gedacht waren, ihre Einkäufe zu schleppen. Sie konnte sehen, wie diese Vorstellung den Männern so gar nicht behagte. Der junge Mann stellte sich mit einem charmanten Lächeln vor. Auch ihr fiel auf, dass dieser etwas abgerissen wirkte, aber seine Ausdrucksweise deutete eher darauf hin, dass er aus den höheren Kreisen stammte. Ob er auch vom Land kam wie sie? Anscheinend, denn in Rom, so stellte es sich ja gerade heraus, war er auch gerade erst angekommen.
    „Es freut mich dich kennen zu lernen“, lächelte sie dann. Mit schwerem Schritt marschierten die Soldaten an ihnen vorbei und plötzlich waren sie von herum eilenden Römern umgeben. Wie eine Insel in einem reißenden Strom.
    „Wir sind erst seit zwei Tagen in Rom“, berichtete sie ihm. „Unsere Mutter hat uns zu unserem Bruder geschickt“, plapperte sie dann auch drauf los. Sie hatte ihre Verlegenheit abgelegt und zu Tage kam eine junge neugierige Frau. Die Leibwächter in ihrem Rücken tauschten entnervte Blicke aus. Nicht nur dass sie einem wildfremden Mann verrieten, wer sie waren, nein, sie plauderten jetzt auch noch mit ihm, als würden sie sich schon Jahre kennen. Wo war die patriezische Zurückhaltung, wie es sich für sie gehörte.
    Flora machte sich deswegen aber keine Gedanken, sie fand den Germanica durchaus sympathisch, denn er glotzte sie nicht an, als seien sie zwei exotische Tiere im Circus, nur weil sie eben Zwillinge waren und sich bis in die Haarspitzen glichen. Immer wieder drehte sich die Köpfe zu ihnen um.

  • Paullus kam nun etwas aus dem Gleichgewicht da er ja nun 2 Personen gleichzeitig antworten müsste.


    Nun, wir stammen eigentlich aus Rom. Meine Eltern zogen aber schon sehr früh weg von hier und da ich noch sehr klein war war es für mich eben nicht besonders schmerzhaft. Zuletzt hielten wir und in Misenum auf da Vater und Mutter dem Handel nachgingen.


    Beide sind bereits verstorben und so kam ich mit meinem Bruder wieder in die Stadt zurück in der sich unser Familienstammsitz befand, nach Rom.


    Dass die beiden Damen Zwillinge waren fiel natürlich auf, Paullus war nicht blind und auch das beide sehr hübsch waren blieb nicht verborgen. Aber er hatte gelernt sich der Zurückhaltung zu bedienen wenn es um etwas aussergewöhnliches ging. Zwillinge kamen so oft vor wie Schneefall in Ägypten.


    Also ihr seid nun bei Verwandten zu Besuch? Beide mit einem fragenden Blick ansieht und lächelt

  • „Dann ist es für dich ja sozusagen wie ein Nachhause kommen....“, bemerkte Narcissa leise lächelnd. Sie hielt sich nach wie vor etwas bedeckt, empfand die Sklaven, die wie eine Mauer hinter den beiden standen, etwas belastend. Offensichtlich hatten die Zwillinge mit ihrem Charme nicht nur bei ihren Familienmitgliedern Erfolg und weckten dort so etwas wie Beschützerinstinkte, sondern auch bei den Sklaven. Ihre Schwester war dagegen wie gewohnt das quirlige Leben selbst.
    Sehr angenehm empfand sie jedoch, dass der junge Mann vor ihnen seinerseits keinen Aufstand um ihrer beider Ebenbildlichkeit machte. Sie versuchte also sich auf das Gespräch zu konzentrieren. „Du hast einen Bruder? Wie alt ist er denn?“...Doch noch ehe er antworten konnte, schob sie besorgt nach: „Wir halten dich aber hoffentlich jetzt nicht auf?“

  • Nein, Nein. Keine Sorge wegen der Zeit. Ich bin nicht gebunden an irgendwelche Termine und habe den ganzen Tag Zeit. Ausser dass ich nun morgen nach Ostia aufbrechen werde.


    Mein Bruder, Marcus. Er ist nun fast 7. Paullus musste nun breit grinsen bei dem Gedanken an den Burschen.


    Er ist gerade mit einer entfernten Verwandten unterwegs, im Park denke ich nun und wird dort sicher nicht nur Blumen pflücken. Er wird auch hier in Rom bleiben wenn ich in Ostia bin da ich es für richtig halte dass er nun einen festen Ort hat und weiterhin nicht ständig unterwegs ist.

  • "Na Ostia?", Narcissa machte ein überraschtes Gesicht. "Warum das?" Erst vor kurzem in Rom angekommen, war es für sie einfach undenkbar die Ewige Stadt zu verlassen. "Besuchst du Verwandte?" - war da noch der verständlichste Grund.
    Narcissa bemerkte das Grinsen auf seinen Lippen, als er von seinem Bruder sprach. Er war ihm wohl sehr zugetan - etwas das sie gut verstehen konnte und ihn ihr nochmals sympathischer machte.
    "Ist er ein solcher Wildfang?", entgegnete sie lächelnd. So langsam wurde sie etwas offener. Das Treiben um sie herum hielt nach wie vor an, umbranntete sie wie das Meer und war mindestens ebenso laut. Zwei Senatoren schritten sich leise unterhaltend an ihnen vorbei. Narcissa blickte ihnen kurz nach, ehe sie sich wieder Paullus zuwandte.

  • Es war eben nicht immer einfach eine junge adlige Frau zu sein die gerade in Rom angekommen war. Die beiden Sklaven hinter ihnen waren wie Bollwerke und waren, obwohl der Germanica durchaus freundlich und höflich war, ziemlich misstrauisch. Anscheinend fürchteten sich, dass die Zwillinge einfach auf offener Straße weg gefangen wurden. Von daher sahen sie in jedem Mann eine potentielle Gefahr. Immer wieder musste Flora über die Schulter sehen, weil es ihr doch etwas unangenehm war so beobachtet zu werden. Nun vermisste sie Terentum, dort hatten sie sich frei bewegen dürfen. Sie waren meist nur zu zweit unterwegs gewesen. Es hatte sich einiges geändert, seit dem sie in Rom waren. Zumal sie durch die beiden Leibwächter das Gefühl hatte, das Rom gefährlicher war, als sie sich jemals vorgestellt hatte. So in ihre Gedanken vertieft bekam sie nur die Hälfte des Gespräches mit.
    „Zu Besuch eigentlich nicht. Unsere Mutter ist der Meinung, dass wir nun alt genug sind verheiratet zu werden. Unser Bruder soll passende Ehemänner finden, aber derzeit hat er zum Glück andere Dinge im Kopf. Er wird bald selbst heiraten!“ berichtete sie.


    Er hatte einen kleinen Bruder. Zu gern hätte sie den Jungen ja gern kennen gelernt, aber anscheinend war er mit Verwandten unterwegs. War wohl auch gut für den Jungen, sie hatte ihre Kindheit auf dem Lande sehr genossen. Sie hatten viele Freiheiten genossen und viele Möglichkeiten zum spielen gehabt. Nun sie war auch nie allein gewesen, sie hatte ja immer Narcissa an ihrer Seite gehabt. Sie wollte sich gar nicht vorstellen wie es war ohne ihre Schwester. Narcissa gehörte zu ihr wie ein Arm.


    „In dem Alter waren wir auch nicht besser“, grinste sie zu ihrer Schwester. „Wir haben eine Menge Unfug im Kopf gehabt. Kannst du dich noch an den Honig erinnern?“ fragte sie und kicherte mädchenhaft.

  • Nein, ich möchte mich in Ostia bei der Stadtverwaltung bewerben um eine politische Laufbahn einzuschlagen. Klein muss man eben beginnen


    Wahrscheinlich war es nicht sonderlich beeindruckend aber es war nun mal die Wahrheit. Er hielt auch nicht viel durch fremde Hilfe etwas zu erreichen sondern sich selbst etwas zu schaffen.


    Marcus ist ein ziemlicher Wirbelwind. Aber macht nichts ohne Sinn. Irgendwie finde ich es schon bedenklich dass er darüber nachdenkt bevor er etwas tut auch wenns für aussenstehende ziemlich sinnfrei erscheint.
    Die beiden dann abwechselnd ansieht und mustert.


    Ich glaube nicht dass es lange dauern wird bis sich der richtige gefunden hat. Dabei wieder ein freundliches Lächeln zeigt. Sicherlich wird euer Bruder die richtige Wahl treffen, sicher wohlhabende Militärs oder Politiker, vllt sogar einfach nur wohlhabende Grundstücksbesitzer.


    Aber so gerne ich noch mit euch plaudern würde, es lässt sich nun nicht mehr aufschieben. Werde heute noch nach Ostia aufbrechen und vorher noch eine Dinge erledigen müssen. Wenn ich das nächste mal in Rom bin werde ich es euch wissen lassen um vielleicht unser Gespäch weiter zuführen.


    Wünsche euch bis dahin alles Gute und viel Glück bei euren Unternehmungen. Er machte eine knappe Verbeugung um sich dann abzuwenden um in der Menge zu verschwinden.

  • "Nun, dann viel Glück in Ostia Paullus Germanicus Aculeo!", entgegnete Narcissa freundlich. Die Sklaven hinter den beiden, schienen sich zu entspannen. Offensichtlich war dieses kleine Intermezzo vorüber. Sie blickte dem jungen Germanicus noch einen Augenblick nach, wie er in der Menge verschwand und wandte sich dann an Flora: "So, was meinst du? Sollen wir noch eine Weile über den Markt schlendern? - Du wolltest schließlich noch nach ein paar neuen Stoffen schauen - oder hättest du Lust auf ein entspanntes Bad?"

  • Und plötzlich war der Germanicus weg. Verblüfft sah sie ihm nach. Mit wenigen Worten hatte er sich von ihnen verabschiedet. War das nun Unhöflichkeit oder einfach eine Eigenheit der Bewohner Roms. Wirklich deuten konnte sie es nicht. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. „Valete!“ rief sie ihm hinter her und drehte sich dann zu Narcissa um. „Lass uns ein wenig bummeln gehen, die Thermen rennen uns nicht weg!“ lächelte sie und freute sich schon darauf ihren Kleiderschrank und den der Zwillingsschwester weiter aufzufüllen. Die neueste Mode Roms musste her.

  • Paullus hörte gerade noch die gerufenen Glückwünsche und erwiederte noch:


    Man sieht sich wieder, keine Angst. Mit einem breiten Grinsen nun verschwand er in der Menge.

  • "Keine Angst?", wiederholte sie etwas überracht in Richtung ihrer Schwester die Worte des Germanicus. "Sehen wir so aus, als hätten wir Angst?", meinte Narcissa amüsiert und schüttelte dann lachend den Kopf. "Na Rom ist schon eine Stadt fü sich...." Gut gelaunt ergriff sie die Hand ihrer Schwester..."Ich glaube, der einzige, der sich fürchten muss, ist Manius, wenn du einmal mit "bummeln" anfängst!"
    Sie zwinkerte ihrem Zwilling verschwörerisch zu: "Keine Sorge, in meinem Schrank ist noch genug Platz, um die Kleider aufzunehmen, die bei dir nicht mehr hineinpassen..." Narcissa kannte ihre Schwester einfach zu gut, um nicht zu wissen, was ihr durch den Kopf ging. Aber auch sie hatte heute große Lust um ein wenig einkaufen zu gehen.
    "Na komm, ich glaube dahinten habe ich einen interessanten Stand mit Stoffen gesehen....", sagte sie und zog ihre Schwester auf die andere Seite der Straße, hinein in das Gewimmel aus Menschen...

  • In diesem Gewimmel befand sich auch gerade eine Gruppe amüsierter junger Männer. Man hatte einiges zu feiern, schließlich war Cornelius Cato just als Vigintivir gewählt worden und die männlichen Freunde, die schon in ihren jüngsten Tagen unzertrennlich waren, beschlossen so richtig auf den Tisch zu hauen. Natürlich war dies kein Novum, nur der Anlass war ein anderer, geradezu erhabener, wenn man die letzten Anlässe zum Saufgelage dagegen hielt. Brutus erinnerte sich noch dunkel, dass es an Valerius Naso lag, der es geschafft hatte die junge Frau des alten Senators Iullus Marius Galba in´s Bett zu kriegen. Dagegen war das Vigintivirat des Corneliers eine heilige Geste.
    Und so zog die Schar aus fünf Patriziern durch die Massen auf den Weg zu dem neuen Schankhaus, welches am Mercatus hatte die Pforten geöffnet vor ein paar Tagen. Zuhause zu trinken war ihnen schon lange zu langweillig. Vielmehr interessierte sie der Reiz unter Plebejern zu sein und die Reaktionen derer zu beobachten, welche den Lebensstil der jungen Patrizier nicht kanten oder schlichtweg für dekadent hielten - aber das war ihnen immer herzlich egal gewesen.
    So zogen sie umher, flankiert von Sklaven, welche des öfteren schon den ein oder anderen Schädel hatten einschlagen müssen, um ihre verzogenen Herren vor dem Schlimmsten zu retten. Brutus, der stets sich hatte als Anführer der Truppe behaupten können, entdeckte jedoch zwei hübsche Wesen. Und an ihren Insignien erkannte er, welch Rarität ihm da vor die Augen gefallen war, schließlich kannten die Jungs fast jede Tochter der guten Häuser, doch diese zwei mussten neu sein. Also wurde das Gelage zur Nebensache und die Jungs hielten auf die jungen Patrizierinnen zu.


    "Salvete ihr Hübschen! Bei Venus, eure Schönheit ist geradezu erblendend!", fing Brutus an, während die anderen ihm durch ein Gröhlen nur zustimmen konnten.


    Sim-Off:

    Tja...;)

  • Den überraschten Blick ihrer Schwester erwiderte sie. Kurz warf sie einen Blick über die Schulter auf die beiden großen Sklaven. „Nein, Angst haben wir nicht und brauchen es nicht zu haben!“ sagte sie und kicherte dann, als sie den verdrossenen Blick auffing die einer der Sklaven ihnen zuwarf. Sie konnte ihm ansehen, dass er am liebsten die beiden Mädchen wieder nach Hause geschleift hätte. Aber er durfte ja nicht die Hand an sie legen. Über den Scherz ihrer Schwester lachte sie. „Ach komm, so schlimm bin ich nun auch wieder nicht. Außerdem muss ich schließlich für uns Beide einkaufen“, zwinkerte sie ihr zu und ließ sich willig weiter führen. Von Stand zu Stand. Sie freute sich schon darauf sich einmal die Stoffe anzusehen udn Kleider und Schmück und all die anderen Dinge die eine junge Frau brauchte.


    Doch wirklich weit kamen sie nicht, denn im nächsten Moment stellte sich eine Horde grölender und lärmender junger Männer ihnen in den Weg. Der Halbmond an den Sandalen verriet ihr, dass es sich um Patrizier handelte. Ihre Custodes wurden wachsamer und sahen den Mann der sie angesprochen hatte finster an. „Ehm…“, machte sie und lief mal wieder knallrot wie ein Radieschen an, ob des charmanten Komplimentes.
    „Salve“, grüßte sie etwas zu schnell und sah Hilfe suchend zu ihrem Ebenbild. Schließlich sah sie wieder den Claudia an, Abwartend und auch auffordernd. Er hatte sich noch nicht vorgestellt.

  • "Das ist eindeutig zu viel für diesen Stoff, guter Mann. Für diesen Preis sollte das Gewebe von weitaus besserer Qualität sein. Seht her! Wie dieser hier...", Narcissa deutete auf ihr eigenes Gewand. Der Händler, mit dem sie soeben um ein paar Bahnen fliederfarbenen Stoffes gefeilscht hatten, setzte schon zu einem Widerspruch an, als die Zwillinge von einer Schar junger Männer angesprochen wurden, die sichtlich zu weit in den Becher geschaut hatten.
    Sie hob die Augenbrauen und mustere den blonden Patrizier vor sich kritisch. Anders als ihre Schwester brachte sie dieses vermeindliche Kompliment nicht sonderlich aus der Ruhe. Immerhin, so nahm sie nach der Betrachtung des jungen Mannes an, war es ganz und gar im Rausch des Weines dargebracht. Von wegen In Vino Veritas! Zudem empfand auch sie so etwas wie einen natürlichen schwesterlichen Beschützerinstinkt, der dann ansprang, wenn sie den Eindruck hatte, Flora fühle sich unsicher...
    "Das hat dir wohl eher Bacchus als Venus eingeflüstert...", bemerkte sie mit einem amüsierten Lächeln. Sie meinte es tatsächlich nicht böse und wollte den Fremden vielmehr necken. Zu Menschen, die am hellichten Tage betrunken - so nahm sie an - durch die Straßen spazierten, musste man schließlich besonders freundlich sein;)

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