~ nach der ganzen Ehezeremonie
Geführt von Aelia Paulina, betrat zunächst Ursus das Brautzimmer, ehe auch Septima hinein entlassen wurde. Ein letzter aufmunternder Blick von Paulina und schon schloss sich die Tür hinter Septima. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie tatsächlich das Gefühl, sich umdrehen zu müssen, die Tür auf zu reißen und aus dem Zimmer, der Villa zu fliehen. Aber dieser Moment der Panik legte sich und Septima griff an einen Zipfel ihres roten Schleiers und zog ihn von ihrem Haupt. Endlich hatte sie wieder freie Sicht. Ein leiser Seufzer begleitete ihre Tat und sie schaute sich zunächst im Zimmer um.
Sehr zu Septimas Freude, hatte Paulina ihre Bitte befolgt und das Cubiculum nicht mit Blumen und Öllampen überhäuft. Es herrschte ein dämmriges Licht, welches sie beide bestimmt sehr vorteilhaft erscheinen lassen würde, wenn sie erst einmal entkleidet waren. Auf einem Tisch, mit zwei Korbsesseln voller Kissen, stand eine Vase mit Blume und ein paar Blütenblätter waren auf dem Bett verteilt. Das war der einzige Schmuck, den sich Paulina erlaubt hatte. Die Wandmalereien waren auch eher schlicht, so dass sich Septima zu einem Kommentar bemüßigt fühlte. „Ein wenig schmucklos ist es schon.“ merkte sie an und trat näher zu Ursus während sie ihren Schleier achtlos zu Boden fallen ließ.
Ihr Selbstbewusstsein war zurück gekehrt und die junge Frau wollte den Stier lieber bei den Hörnern packen, als teilnahmslos daneben zu stehen, wenn er Hand an sie legen würde. „Was ist, hilfst du mir aus diesen Kleidungsstücken, ehe ich sie mir selbst vom Leib reiße?“ fragte sie mit einem kecken Lachen ihren 'Mann'. Septima wollte nur noch raus aus diesem Kleid, in dem sie seit gestern eingesperrt war und endlich wieder richtig Luft bekommen. Obwohl der Gürtel nicht zu eng gebunden war. Es war viel mehr die Situation, die ihr die Luft zum atmen nahm. Sie wollte es nur noch hinter sich bringen, die Ehe vollziehen, indem sie sich mit dem Mann vor sich vereinte.