Cleonymus Arbeitszimmer

  • Wieder lachte Cleonymus, der Junge war wirklich höchst amüsant ...


    "Ja natürlich, du wirst zwar lernen das in der Politik kein Schwarz und Weiß existieren, sondern alles in fröhlichem Grau unterwegs ist! Aber ohne die Römer ginge es uns in der Polis sicher nicht so gut! Und ohne unsere Unabhängigkeit würdest du jetzt bei einem Duumvir vorsprechen statt bei mir, du siehst also das du kaum jemanden finden wirst der noch mehr Interesse an diesem speziellen Status Quo hat als ich!"


    Cleonymus deutete auf einen der Korbsessel vor seinem Schreibtisch und schob einen Becher Wein über den Tisch ...


    "Also gut Septimius Palaemon, erzähl mir alles über dich ... ich bin immer begierig zu erfahren was meine Klienten bisher hinter sich haben, so lässt sich nämlich einfach erahnen was noch vor ihnen liegt!"


    Cleonymus erster bedeutender Klient mit römischem Bürgerrecht, sicher konnten hier beide Seiten mehr als einfach nur Nutzen aus dieser Sache ziehen ...


    Sim-Off:

    Control Panel!

  • "Vielen Dank," lächelte Sermo, als er gleich offiziell als Proxenios adressiert wurde. "Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mir in ein paar Worten die Priviliegien der Proxenie erläutern könntest. Denn wenn ich schon Ehrenbürger bin, möchte ich natürlich auch in dieser Funktion am alexandrinischen Leben teilnehmen."

  • Wieder lachte der Mann vor ihm. Der Gymnasiarchos schien trotz der Verantwortung und der Belastung, der er ausgesetzt sein musste, seinen Humor nicht verloren zu haben. Palaemon grinste und ließ sich auf dem angebotenen Sessel nieder.
    „Alles über mein Leben? ... Hmh, also geboren wurde ich unweit der Stadtmauern als Kaufmannssprössling Tiridates, Sohn von Nicanor und Europa, und habe als junger Ephebe so manchen Lehrer geärgert... und diese mich.
    Und dann? Dann wollte ich etwas erleben, einen anderen Teil der Welt sehen. Und bin in die Flotte des Basileos in Misenum eingetreten. Eine schöne Zeit!“


    Über sein Leben zu reden, bedeutete auch, scheinbar verlorene Erinnerungen wiederzuentdecken. Was wohl aus dem ein oder anderen ehemaligen Mitstreiter geworden war? Was der brillante Sperwerfer Marcus wohl gerade trieb?
    „Dort habe ich viel erlebt. Doch als ich nach Ableistung meiner Dienstzeit mit dem römischen Bürgerrecht belohnt wurde, habe ich dann eben doch den Wunsch nach Rückkehr verspürt. Lange unterdrücktes Heimweh, wenn du so willst. Es lebt sich eben doch sehr schön in Alexandria.“


    Der Septimier griff nun doch nach dem Becher, nickte dem Archonten dankend zu und trank einen Schluck. So viel zu reden machte durstig.
    „Aber ich denke, ich wollte noch einmal in einer - die Jungs von den Auxilia werden es mir verzeihen – richtigen römischen Legion dienen, also habe ich mich als Evocatus bei der Legio XXII in Nicopolis gemeldet. Auch eine nette Zeit, wenn auch wieder sehr anstrengend. Ich habe bei der Ausbildung mitgewirkt, Patrouillen geführt und mit dem damaligen Strategos bei dem Mordfall an einer Rhomäerin zusammengearbeitet. Und in den Süden bin ich mitgezogen, leider bin ich nach den ersten Aufeinandertreffen mit diesem merkwürdigen Wüstenvolk erkrankt und musste meinen Abschied einreichen."
    Außerdem gab es da auch Privates zu erledigen, erläuterte er mit einem glückseligen Schmunzeln auf den Lippen. "Ich habe nach dem Ende meiner Militärzeit die Mutter meines Sohnes zur Frau genommen, Korinna, eine tolle Frau ist sie.
    Jedenfalls bin ich wieder kerngesund; zuletzt war ich als eine Art Personal Trainer damit beschäftigt, junge Männer in Form zu bringen. Unter anderem meinen Sohn, der zum Leidwesen meiner Frau davon träumt, Legionär zu werden. Und jetzt mit 42 Lenzen fühle ich den Drang und die Verpflichtung, in der Heimatstadt etwas zu bewegen. Zugegeben, ein wenig eitel bin ich schon auch. Wer möchte denn schon nicht gerne neben den Mächtigen seiner Polis gesehen werden.“

    Eine lange Rede für einen Mann der Tat. Lucius Septimius Palaemon ergriff noch einmal den Becher und gönnte seiner Kehle ein wenig Erfrischung.

  • Cleonymus nickte, scheinbar war dieser Mann nicht nur an den sekundären Rechten interessiert ... aber er konnte sich sicher kaum zur Wahl stellen, immerhin war seine Position im römischen Heer bereits eine Vollzeitstelle ...


    "Nun neben den hauptsächlichen Vorteilen, dem aktiven und passiven Wahlrecht, das du als Soldat jedoch leider nicht bekommst! Kannst du nun auch am Museion oder Gymnasion studieren oder trainieren. Oder sofern du die nötige Qualifikation vorweist sogar unterrichten!"

  • Diesmal lachte der Ägypter nicht, stattdessen nickte er zufrieden mit ernster Miene. Der Mann kam gerade recht, gerade noch hatte er geglaubt der Septimier sei erst um die 30 doch mit einem so erfahrenen Mann aus Marine und Infanterie Dienst konnte er mit Leichtigkeit den Posten des Strategos gewinnen ... Außerdem war er dann nicht länger darauf angewiesen mit diesem Inzuchtpakt zu verhandeln das sich momentan überall in den Posten breit machte ... er würde einfach seinen eigenen Strategos einsetzen und so gleich die Kontrolle über mehrere Ämter inne haben ...


    "Das klingt vielversprechend, ich werde dich zu meinem Klienten machen! Du wirst meinen Wünschen auf politischer und privater Ebene entsprechen und ich garantiere dir den Posten des Strategos sowie meine Unterstützung und meinen Rat auf deinem Weg nach "oben"! Du wirst sehen, das manche Leitern schneller erklommen werden können wenn ein alter Mann wie ich sie für dich festhält!"

  • "So soll es sein!" bestätigte der Veteran die Worte des Gymnasiarchen.
    "Ich rechne mit einer gelungenen Zusammenarbeit." Palaemon hatte kein Problem damit, sich unterzuordnen. Es gab doch immer jemanden über einem selbst.
    "Ich werde dann deinem Grammateos erläutern, wo ich zu finden bin. Mein derzeitiges Heim liegt nicht weit von hier."

  • Es war nicht weit. Doch wie Schmeißfliegen umschwirrten die Straßenhändler und Hökerweiber den jungen Flavier auf seinem Weg vom Museion über die Agora bis hin zum Gymnasion. Die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, schritt der jungen Mann schweren Schrittes aus, und würdigte den ihm aufgedrängten Tand keines Blickes.
    Im Gymnasion angekommen, blieb er im Schatten der Mauern stehen und tupfte sich die Stirn mit einem weißen Leinentüchlein. Darauf ließ er sich zu den Räumlichkeiten des Gymnasiarchos geleiten, brachte sein Ansinnen vor: die Proxenie, und bat darum, zu diesem Behufe beim Gymnasiarchos vorgelassen zu werden.

  • Nach den kürzlich erfolgten Neuwahlen hatte der neu gewählte Gymnasiarchos Kapaneos Thebaios kurzerhand die Stege seines Vorgängers so übernommen und sich soweit häuslich darin eingerichtet, dass er arbeiten konnte. Viel zu tun war noch nicht gewesen. Bislang hatte er sich fast hauptsächlich darauf beschränkt, die Listen seines Vorgängers zu sichten und zu kontrollieren und sich mit den Eltern des einen oder anderen jungen Burschen zu unterhalten, der hier am Gymnasion die wichtigsten Grundsätze der Polis lernen sollte.


    Also hatte er auch gerade doch recht viel Zeit, als es an seiner Türe klopfte, und er mit einem lauten “Empros“ herein bat. Einer seiner Schreiberlinge steckte auch schon den Kopf herein und meinte, ein Rhomäer wolle ihn wegen der Proxenie sprechen. “Dann bring ihn herein“, meinte Kapaneos noch zu dem kleinen Angestellten und harrte der Dinge, die da kommen mochten.

  • Es war ja nicht das erste Mal, dass Quintus zum alexandrinischen Gymnasion gelaufen war, immer mit der besten Absicht, sich jetzt endlich mal um seine Proxenie zu bemühen. Allerdings war das dann immer so abgelaufen: Der Verginier eilte schnellen Schrittes zum Gymnasion, um dann abrupt davor stehen zu bleiben. Er lungerte dort dann noch eine ganze Weile herum und hob dabei immer mal wieder den Kopf zu den Leuten, die dort hinein- und hinausgingen. Er selbst aber blieb draußen - aus Angst zu versagen, aus Scheu vor der Verpflichtung, aus Furcht vor der ganzen Ungewissheit hier in dieser fremden Stadt.


    Kurz gesagt: Er prokrastinierte - und vielleicht hätte es ihn ein wenig aufgemuntert zu erfahren, welche Karriere dieses klangvolle Wort Jahrhunderte später noch so machen sollte.


    Wieder hatte sich Quintus zum Gymnasion begeben, wieder drehte er kurz vor dem Eingang ab. Ein Fortschritt war aber, dass er an diesem Tag nicht wieder begann, dort herumzulungern, sondern in einiger Entfernung vom Eingang schnellen, ja, immer schnelleren Schrittes auf und ab ging. Er spürte, wie sein Blut dabei immer rascher und kraftvoller durch seine Adern rann. Und plötzlich nutzte er den Schwung, ging auf den Eingang des Gymnasions zu und stracks durch ihn hindurch. Im Vorbeigehen fragte er den Erstbesten, der ihm begegnete, nach dem Arbeitszimmer des Gymnasiarchos, und wenige Augenblicke später stand er schon vor dessen Tür, an die er, ohne sich weiter zu besinnen, klopfte.


    Ein großer Schritt für Quintus Verginius Mamercus - und tägliches Einerlei für den Gynmasiarchos.

  • Zitat

    Original von Narrator Aegypti
    Nach den kürzlich erfolgten Neuwahlen hatte der neu gewählte Gymnasiarchos Kapaneos Thebaios kurzerhand die Stege seines Vorgängers so übernommen und sich soweit häuslich darin eingerichtet, dass er arbeiten konnte. Viel zu tun war noch nicht gewesen. Bislang hatte er sich fast hauptsächlich darauf beschränkt, die Listen seines Vorgängers zu sichten und zu kontrollieren und sich mit den Eltern des einen oder anderen jungen Burschen zu unterhalten, der hier am Gymnasion die wichtigsten Grundsätze der Polis lernen sollte.


    Also hatte er auch gerade doch recht viel Zeit, als es an seiner Türe klopfte, und er mit einem lauten “Empros“ herein bat. Einer seiner Schreiberlinge steckte auch schon den Kopf herein und meinte, ein Rhomäer wolle ihn wegen der Proxenie sprechen. “Dann bring ihn herein“, meinte Kapaneos noch zu dem kleinen Angestellten und harrte der Dinge, die da kommen mochten.


    "Ich entbiete dir meinen Gruß, ehrenwerter Gymnasiarchos." sprach der junge Römer in seinem kristallklaren Attisch, als er selbstsicher hereintrat, und den Prytanen interessiert ins Auge fasste.
    "Hab Dank dass du mich sogleich empfängst. Quintus Dexter aus dem Geschlecht der Flavier bin ich, und begehre mein Wissen im ruhmreichen Hort der Musen zu mehren. Ich bitte um die Proxenie."
    Wie lästig war es, sich immerzu selbst vorstellen zu müssen. Das einfache Leben hatte seine Tücken.

  • “Und ich bin Kapaneos Thebaios. Setz dich doch, Flavios Dekster“ antwortete der Mann freundlich in einem deutlich vom Koine beeinflussten Attisch und kramte in seinen Listen herum.
    “Der göttliche Basileos hat vor langer Zeit verfügt, dass alle römischen Bürger in Alexandria Ehrenbürgerrechte erhalten sollen. Ich entnehme deinen Worten, dass du römischer Bürger bist?“ Kapaneos hatte keine Ahnung, wer oder was die Flavier waren. Vor einiger Zeit hatte mal ein kranker Mann in der Nähe von Alexandria gewohnt, der soweit der Gymnasiarchos sich erinnerte, ebenfalls diesen Namen getragen hatte und der vom damaligen Kosmetes Anthimos Bantotakis gesund gepflegt worden war. Aber vielleicht verwechselte er da auch etwas, daher fragte er lieber einmal nach.
    “Wenn ja, bräuchte ich für die Liste einmal den Namen deines Vaters und deinen Wohnort innerhalb von Alexandria. Danach erhältst du dann das Recht eines alexandrinischen Bürgers. Das heißt, du darfst dich auf deine rechte als Bürger der Stadt berufen und in der Volksversammlung sprechen. Solltest du das Vertrauen der Menschen hier gewinnen, kannst du auch eines Tages ein Amt bekleiden. Oder eben im Museion studieren.“

  • Sim-Off:

    Huch, übersehen


    Irgendwie hatte Kapaneos sich das ganze ruhiger vorgestellt, aber im Moment wurden die Tabula-Türme auf seinem Tisch immer höher. Und er war noch immer nicht ganz durch die Unterlagen seines Vorgängers durchgestiegen.
    Und so saß er etwas verloren über seine Listen gebeugt, als es erneut anklopfte. Geräuschvoll atmete er einmal aus, ließ die Luft mit einem langgezogenen Puuuuuh aus seinen Lungen strömen und legte eine ihm doch sehr kryptisch erscheinende Liste mit Männern, die nicht einmal ansatzweise die Ephebia abgelegt hatten, beiseite.
    “Empros!“ bat er also den Klopfer herein und hoffte, dass der ihm weniger Kopfschmerzen verursachen würde.

  • Während er vor der Tür des Gymnasiarchos wartete, kam Quintus in den Sinn, wieviel Zeit er auch hier in Alexandria schon wieder vertrödelt hatte, obwohl er doch einst mit so hehren Absichten hierher gekommen war. Ein Gutes hatte diese lange Anlaufzeit hier in Aegyptus aber doch: Hatte der Verginier bisher lediglich das attische, homerische Griechisch mehr schlecht als recht beherrscht, das seine Eltern ihm auf Korsika von mühsam zusammengespartem Geld in einer schola hatten eindrillen lassen, so beherrschte er nun auch leidlich Koine´.


    Er war sich aber vollkommen im Klaren darüber, dass er nun gleich nicht etwa einem seiner Kumpel oder einem der Mädels aus der Hafengegend gegenüberstehen würde, die bisher in Koine seine Lehrer gewesen waren, sondern einem der höchsten Würdenträger der Stadt, in der er nun endlich Wurzeln zu schlagen hoffte.


    Nach seinem Klopfen meinte Quintus, aus dem Inneren des Zimmers so etwas wie ein genervtes Stöhnen gehört zu haben. Mit diesem Gedanken hielt er sich aber gar nicht auf, sondern trat auf das bald schon folgende "Empros!" beherzt herein: "Chaire, hochverehrter Gymnasiarchos! Mein Name ist Quintus Verginius Mamercus, römischer Bürger, wie du sicher am Namen hörst. Ich bitte dich um die Verleihung der Proxenie, weil ich die Stadt, der du in einer so ausgezeichneten Position dienst, zu meiner neuen Heimat machen möchte."


    Während er so gesprochen hatte, hatte der Verginier sich gleichsam selbst zugehört, und er fragte sich nun, ob er mit seinen soeben verklungenen Worten wohl den ausladenden, blumigen Stil getroffen hatte, dessen sich hier so viele befleißigten. Mit seinem Blick streifte er flüchtig den Tisch des Gymnasiarchos, auf dem sich Akten nur so stapelten. Quintus war überrascht, dass sich der Gymnasiarchos so viele Arbeit selbst auflud. Aber das erklärte dann wohl auch das Stöhnen.

  • Na, das war doch mal jemand, der sich wie ein gebildeter Mensch auszudrücken vermochte! Der Gesichtsausdruck des Gymnasiarchos wurde gleich etwas weniger angestrengt und schon beinahe als huldvoll zu bezeichnen.
    “Chaire. Mein Name ist Kapaneos Thebaios. Setz dich doch, während wir über die Proxenie dieser unserer höchstverehrten Stadt sprechen und deinen Möglichkeiten, hierzu etwas beizutragen“, antwortete er also auch ein wenig ausschweifender und räumte die letzten Tafeln noch ein wenig mehr beiseite.
    “In seiner göttlichen Weisheit hat der Basileos verfügt, dass die Ehrenbürgerschaft Alexandrias allen Bürgern des rhomäischen Reiches zugestanden werden soll. Auch wenn wir noch auf seine nächste, göttliche Inkarnation warten, haben seine Gebote für uns selbstverständlich weiterhin ihren Bestand. Ich hoffe, du bist dir der Pflichten, die mit diesem Stand als Bürger dieser Stadt einhergehen, ebenso gewahr wie der Rechte, die die Proxenie für dich beinhaltet?“

  • Hals über Kopf hatte sich Quintus schließlich nach monatelangem Zaudern in das Abenteuer "Proxenie" gestürzt. Das hatte ihm einerseits ermöglicht, endlich durchzustarten und sich keinen Kopf mehr zu machen über eventuelle Ablehnungen, Demütigungen, Blamagen und was einem sonst noch so im Ergasterion eines alexandrinischen Amtsträgers drohen konnte. Auf der anderen Seite stand der junge Verginier nun auch gänzlich unvorbereitet vor dem Gymnasiarchos. Nach den ersten Worten des Kapaneos Thebaios konnte Quintus allerdings auch darin keinen Nachteil mehr erkennen, denn ein Verhalten wie das, was der Gymnasiarchos gerade an den Tag gelegt hatte, hätte er, Quintus, sowieso niemals antizipieren können, unerfahren in Bürokrams, wie er nun einmal war. Mit der Einladung, hier gegenüber dem alexandrinischen Würdenträger Platz zu nehmen, hätte der Verginier nämlich im Traum nicht gerechnet. Da war es dann vielleicht wirklich besser, so fand Quintus jetzt, sich einfach den Göttern zu überlassen und zu improvisieren.


    Ganz ungetrübt war die Stimmung des Verginius jedoch trotzdem nicht, als er sich nur zögerlich auf dem Stuhl an dem geräumigen Schreibtisch des Gymnasiarchos niederließ. Denn es erfüllte ihn so eine unbestimmte dunkle Ahnung, dass dieser Stuhl für ihn vielleicht noch ganz ein heißer werden könnte, auf dem er mal so richtig durchgeröstet werden würde.


    Möglicherweise mochte Kapaneos Thebaios Grillgut in seinem Büro. Tafeln schätzte er offenbar auf jeden Fall, denn es dauerte noch einen weiteren Moment, bis der Gymnasiarchos auch die letzten so weit beiseite geräumt hatte, dass er damit zufrieden war. Quintus nutzte diese Zeit, um ein weiteres Mal so zu tun, als sei er ein höflicher und zivilisierter Zeitgenosse: "Ich danke dir, ehrenwerter Gymnasiarchos, dass du dir Zeit für mein Anliegen nimmst und mich sogar bei dir Platz zu nehmen heißt. Ich hoffe, dass ich deine Geduld nicht über Gebühr strapazieren werde."


    In der Tat wäre dem jungen Verginier nichts lieber gewesen, als dieses Arbeitszimmer so schnell wie möglich mit der Zusage der Proxenie verlassen zu können. Die Götter aber hatten offenbar anders bestimmt, denn schon tat Kapaneos Thebaios eine weitere Aussage, die Quintus verwirrte: Es gab also angeblich noch keinen neuen Kaiser? Da hatte er selbst aber ganz anderes gehört, schließlich "verkehrte" er ja viel in der Hafengegend, und ein Hafen wie derjenige der Weltstadt Alexandria pflegte doch ein zuverlässiger Umschlagplatz der allerneuesten Informationen zu sein.


    Quintus war sich nicht so sicher, ob er damit jetzt klug handelte, doch seinem Naturell folgend, konnte er die Äußerung des Gymnasiarchos nicht einfach so stehen lassen: "Es steht mir vielleicht nicht zu, etwas zu deinen wohlgewählten Worten anzumerken, aber ich möchte dir auch nicht die Gerüchte vorenthalten, die seit einigen Tagen in der Stadt in Umlauf sind: dass es nämlich sehr wohl schon eine neue Inkarnation des göttlichen Basileios gibt", sagte der Verginier, die feierliche Ausdrucksweise seines Gesprächspartners nachahmend. Er selbst sah es durchaus nüchterner: Der Bürgerkrieg hatte also nun wohl endlich einen Sieger, und zwar seiner Meinung nach auch den richtigen. "Es wird sogar schon darüber spekuliert, wie wir hier in Alexandria die nächste, göttliche Inkarnation feiern werden, ob es Festlichkeiten geben wird oder einen Umzug. - Aber darüber werden sicherlich der Praefectus und die Verwaltung unserer Stadt in ihrer Weisheit entscheiden."


    "Unserer Stadt" hatte Quintus gerade gesagt - aber so war das ja noch gar nicht, denn die Proxenie war ja noch lange nicht verliehen. Und in der Tat hatte der Gymnasiarchos dazu auch eine Frage an den jungen Verginier gerichtet, die diesem gar nicht lieb sein konnte: Denn mit den Pflichten, die mit der Ehrenbürgerschaft verbunden waren, hatte er sich bislang noch überhaupt nicht beschäftigt. Mehr dagegen mit den Rechten: "Was die Proxenie anbelangt: Mit ihr sind, wie ich hörte, wirklich viele ehrenvolle Rechte verbunden wie dasjenige, vor der Volksversammlung dieser ruhmreichen Stadt das Wort zu ergreifen oder sich sogar selbst wählen zu lassen. Und nicht zuletzt öffnet die Proxenie die Tore des Museions."


    Aber Pflichten? Quintus fiel natürlich sofort das ein, wonach jede Stadt gierig und unersättlich ihre Krallen auszustrecken pflegte: Steuern. Doch erstens hatte er da zu seinem eigenen Leidwesen im Moment noch nicht viel beizutragen, und zweitens wollte er dieses unliebsame Thema gerne aus dem Gespräch mit dem Gymnasiarchos raushalten. Stattdessen probierte er es der Einfachheit halber mal mit der Wahrheit: "Was die Pflichten anbelangt: Für jeden, der sich Ehrenbürger dieser ruhmreichen Stadt nennen darf, wird es eine Ehre sein, sich für die Belange der Stadt zu verwenden. So geht es auch mir. Ich gestehe dir aber, dass ich tatsächlich nicht im Detail weiß, was ich für Alexandria tun kann, wenn ich Proxenios geworden bin. Nichts könnte mir daher nützlicher sein, als dass eine Person von deinem Rang mir hier Wegweisung gibt."


    Von diesem ganzen geschwollenen Koine-Blabla war Quintus schon ganz schummerig geworden, so dass er jetzt doch froh war, dass er saß.

  • Sim-Off:

    Entschuldige die lange Wartezeit


    Gänzlich generös winkte Kapaneos den Dank selbstverständlich freundlich ab. “Mit gebildeten Menschen in gebildeter Sprache zu parlieren ist stets Freude und niemals Zeitverschwendung.“


    Daraufhin lehnte er sich auf seinem Stuhl bequem zurück, faltete gar die Hände leicht väterlich über dem Bauch und hörte sich die Ausführungen des Verginius an, nickte bisweilen zu dem ein oder anderen Wort oder zeigte mit seinem Gesichtsausdruck ehrliches Interesse. Er machte bei weitem nicht den Eindruck, als würde er diese Unterhaltung nicht zu schätzen wissen. Vor allem, dass es einen neuen Basileos geben sollte, machte ihn hierbei neugierig.
    “Dergleichen ist noch nicht zu mir vorgedrungen, aber es lässt hoffen, dass der Hafen baldigst wieder geöffnet werden wird und wir so unsere Freundschaft mit Rom durch unsere Handelstätigkeiten erneut beweisen können.“ Es würde vieles in der Stadt definitiv vereinfachen, wenn der Handel wieder gänzlich lief.
    “Solch ein freudiges Ereignis wird dann sicherlich ähnlich wie das Neujahrsfest zur Nilschwemme begrüßt werden. Und wohl ebenso freudig und kunstreich.
    Du könntest, sollte es bis dahin noch nicht von sich aus beschlossen sein und so sich die Gerüchte tatsächlich bewahrheiten, als neuer Bürger diesbezüglich natürlich auch nützlich machen und selbigen Vorschlag dem Pyrthaneion und der Ekklesia antragen. Denn ja, dies ist eine deiner Pflichten: Zu wählen und durch die freie Demokratie dieser Stadt zu ihrer Größe zu verhelfen, ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu verteidigen und durch freie Rede und Vergrößerung des Wissens dem Gemeinwohl zu dienen. Wenn du also deine Fähigkeiten einsetzt, um eine solche Feier auf mehr Schultern zu verteilen und deine Fähigkeiten entsprechend einsetzt, dienst du damit dem Ruhm dieser Stadt und der Erneuerung unserer Freundschaft mit dem göttlichen Basileos.


    Du siehst, deine Pflichten können sich in vielfältiger Weise zeigen. Allerdings muss ich dir hierfür die nötigen Rechte noch verleihen.
    Um dies zu tun benötige ich den Namen deiner Eltern für unsere Bürgerlisten, ebenso wie deinen Wohnort innerhalb Alexandrias. Nach der Eintragung hast du dann das recht, vor der Volksversammlung zu sprechen, dich wählen zu lassen, und am Museion zu studieren.“

  • Zitat

    Original von Narrator Aegypti
    “Und ich bin Kapaneos Thebaios. Setz dich doch, Flavios Dekster“ antwortete der Mann freundlich in einem deutlich vom Koine beeinflussten Attisch und kramte in seinen Listen herum.
    “Der göttliche Basileos hat vor langer Zeit verfügt, dass alle römischen Bürger in Alexandria Ehrenbürgerrechte erhalten sollen. Ich entnehme deinen Worten, dass du römischer Bürger bist?“ Kapaneos hatte keine Ahnung, wer oder was die Flavier waren. Vor einiger Zeit hatte mal ein kranker Mann in der Nähe von Alexandria gewohnt, der soweit der Gymnasiarchos sich erinnerte, ebenfalls diesen Namen getragen hatte und der vom damaligen Kosmetes Anthimos Bantotakis gesund gepflegt worden war. Aber vielleicht verwechselte er da auch etwas, daher fragte er lieber einmal nach.
    “Wenn ja, bräuchte ich für die Liste einmal den Namen deines Vaters und deinen Wohnort innerhalb von Alexandria. Danach erhältst du dann das Recht eines alexandrinischen Bürgers. Das heißt, du darfst dich auf deine rechte als Bürger der Stadt berufen und in der Volksversammlung sprechen. Solltest du das Vertrauen der Menschen hier gewinnen, kannst du auch eines Tages ein Amt bekleiden. Oder eben im Museion studieren.“


    Ein spaßiger Gesell war Kapaneos Thebaios. Fragte er doch, scheinbar ganz ernsthaft, ob der edle Flavier römischer Bürger sei. Dexter, der gerade Platz nahm, war für einen Augenblick aus der Fassung gebracht, jedoch fing er sich schnell wieder und rang sich - der Höflichkeit halber, er war ja gut erzogen und gar nicht eingebildet - ein kleines Lachen ab.
    "Hahaha. Wie amüsant."
    Mit aufmerksamer Miene lauschte er dem Griechen. Verbarg seine Enttäuschung, auch aus dem Munde dieses hochstehenden Bürgers der Stadt nur ein bastardisiertes Attisch zu hören, und dachte:
    Meine armen Ohren.
    Eine Volksversammlung zu besuchen, verlockte ihn allerdings sehr. Es war sicher ganz faszinierend, die Einheimischen bei dieser antiquierten Form der Selbstregierung zu studieren... als begegne man einem "lebenden Fossil". Er nickte wohlwollend, als der Gymnasiarchos die Möglichkeiten weiter ausführte, auch wenn die Vorstellung, ein junger aufstebender Patrizier wie er könne sich dazu herablassen, sich hier in die Niederungen der Provinzpolitik zu begeben, ihn zu einem, diesmal ehrlich empfundenen, Lachen reizen wollte. Um jene unbotmäßige Regung zu verschleiern, fuhr er sich erneut mit dem Leinentüchlein über das erhitzte Gesicht.
    Dann sprach er ganz sachlich (Dexter hatte es nicht nicht nötig sich zu brüsten, er wußte ja allzugut über seine Größe bescheid):
    "Quintus Flavius Dexter ist mein Name, Sohn des Titus Flavius Milo bin ich, und Enkel des Senators und früheren Proconsul Achaias Secundus Flavius Felix. Ich gedenke auf dem Campus des Museions zu res... zu wohnen."

  • Die einnehmende Freundlichkeit des Gymnasiarchos verführte Quintus beinahe dazu, sich an diese für ihn ungewohnte, durchaus aber angenehme Behandlung zu gewöhnen. Jäh aber musste sich der junge Verginier eingestehen, dass er drauf und dran war, auf dem rutschigen Boden von Politik und Diplomatie ins Trudeln zu geraten: Kapaneios Thebaios wusste also nichts von einem neuen Kaiser? Dann war es also noch gar nicht offiziell?


    Und doch hatte Quintus nicht gelogen, als er soeben von den Gerüchten über einen neuen Machthaber und dessen mögliche Ehrung in Alexandria berichtet hatte. Allerdings durfte er hier natürlich auf keinen Fall preisgeben, wo ihm diese Gerüchte zu Ohren gekommen waren: Auch während einer Blockade gab es natürlich immer den einen oder anderen, der so eine Maßnahme zu umgehen wusste - wenn nicht auf dem geraden Weg, dann eben auf einem krummen -, und solche Leute ließen nicht nur einen Strom gewisser, teurer Waren, sondern auch einen solchen von Neuigkeiten durchsickern, die sogleich begierig von munteren Ohren erhascht und von geschmeidigen Lippen weitergetragen wurde. Meistens trafen solche Neuigkeiten wenigstens im Kern zu, und Quintus hatte keinen Zweifel, dass das auch diesmal in Bezug auf einen neuen Kaiser der Fall war.


    Gegenüber Kapaneos Thebaios aber musste er nun natürlich abwiegeln: "Freilich, ehrenwerter Gymnasiarchos, wird in Alexandria auch stets viel geredet, und möglicherweise verhält es sich auch mit der Nachricht von einem neuen Basileos gar nicht anders, und es ist nichts als eben das: Gerede. Aber ich stimme dir natürlich zu: Für die Stadt, ihren Handel und ihre Menschen könnten die Götter im Augenblick wohl gar kein größeres Geschenk bereithalten als einen neuen göttlichen Basileos."


    Quintus redete sich ein, dass auch ihm selbst momentan kaum etwas Besseres passieren könnte, aber das behielt er natürlich schön für sich. "Ich hoffe daher, dass das Gerücht wahr ist. Und sollten die Götter unsere Wünsche tatsächlich erhört haben, wäre es mir eine große Ehre, an Feierlichkeiten dieses freudigen Ereignisses mitzuwirken."


    Das wäre ja auch gleich mal eine ganz konkrete Maßnahme, mit der er sich bei der Stadt Alexandria revanchieren könnte, wenn er die Proxenie erst einmal hätte. Denn die anderen Pflichten, die ihm der Gymnasiarchos gerade alle so aufgezählt hatte, erschienen Quintus eher schwammig oder doch reichlich naiv wie das mit der "Autonomie". Andererseits war es ja vielleicht auch gar nicht so schlecht, sogar gegenüber den Römern auf einer gewissen Autonomie zu bestehen, denn was passierte, wenn man das nicht tat, konnte Quintus ja an der Geschichte seines Volkes und seiner eigenen Familie ablesen.


    Nach dieser Familie wurde er nun auch zwecks Verleihung der Proxenie gefragt, denn noch hatte er die Ehrenbürgerschaft ja nicht in der Tasche: "Der Name meiner Mutter ist Larthia, der meines Vater Mamercus Vibianus. Du, ehrenwerter Gymnasiarchos, hörst natürlich sofort, dass dies nicht Namen römischer Bürger sind. Ich möchte dich nicht mit der Geschichte meiner Familie langweilen, aber soviel scheint mir doch erwähnt werden zu müssen, dass ich aus einer tyrrhenischen Familie aus Korsika stamme, für die erst vor wenigen Jahren mein Vetter Gaius Verginius Tricostus in Roma selbst das römische Bürgerrecht erworben hat, dessen auch ich mich erfreuen darf." Ja, Gaius, Dontas - von dem hatte Quintus nun wirklich lange nichts mehr gehört, auch durch die Blockade bedingt; eigentlich wusste er überhaupt nicht, wie es seinem Vetter in Roma gehen mochte.


    Doch mit solchen Überlegungen konnte der junge Verginier sich hier natürlich nicht lange aufhalten, denn es galt ja, nun auch noch die alexandrinische Ehrenbürgerschaft zu bekommen und dazu noch eine weitere Frage zu beantworten. Diese Frage des Kabaneos Thebaios hatte es für Quintus nun allerdings in sich, denn einen festen Wohnsitz, also so einen richtig festen, hatte er in all den Monaten in Alexandria nicht gehabt. In den letzten Wochen hatte eine freundliche, selber ziemlich arme Familie ihn gegen kleinere Dienstleistungen bei sich wohnen lassen; Ioudaikoi - oder nein, aber so was Ähnliches waren die, Quintus blickte da nicht so richtig durch. Mitbekommen hatte er allerdings, dass ihre Sekte im Augenblick nicht so wirklich hoch im Kurs stand im Römischen Reich, und so wollte er nicht unnötigerweise Aufmerksamkeit auf diese Familie, der er dankbar war, lenken und so vielleicht noch schlafende Hunde wecken. Außerdem war es ihm auch selbst peinlich, dass er momentan so wohnte.


    Daher beschloss Quintus, es bei dem Gymnasiarchos mit einer Mischung aus ausgewählten Wahrheitsfragmenten und Flucht-nach-vorn-Strategie zu probieren: "Einen dauerhaften Wohnort in Alexandria suche ich noch. Er wird ja auch davon abhängen, in welcher Weise ich mich in Zukunft als Proxenios einbringen kann - und ehrlich gesagt auch davon, was meine Geldbörse mir dann erlaubt, denn meine Mittel sind, offen gestanden, äußerst begrenzt." Inständig hoffte Quintus, dass Kabaneos Thebaios sich mit dieser Auskunft zufriedengeben und nicht noch tiefer nachhaken würde. Einen Trumpf hatte der Verginier aber selbst auch noch im Ärmel: "Gedacht hatte ich allerdings daran, mich für einige Zeit als Akroates im Museion niederzulassen; ich hatte mich dort auch schon einmal näher erkundigt, aber einige Fragen sind auf meiner Seite noch offen geblieben. - Übrigens, an wen könnte ich mich mit diesen Fragen wenden?"

  • Hier entwickelte sich offensichtlich kein flüssiges Gespräch, weswegen sich der Gymnasiarchos darauf beschränkte, seine notwendigste Arbeit zu tun. Die Rhomäer konnte er allesamt eigentlich eher weniger leiden, aber man musste eben mit ihnen auskommen. Auch wenn sie sich nicht einmal Mühe gaben, sondern wie immer so... so... knapp waren. Zackig. Militärisch. Barbarisch.
    Kapaneos vermerkte also die Namen auf einer Tabula, um sie später ins Archiv übertragen zu können.
    “Gut, dann sei dir hiermit die Ehrenbürgerschaft der Stadt Alexandria verliehen, die dich dazu berechtigt, in der Ekklesia zu sprechen, dich wählen zu lassen und am Museion zu studieren. Eine entsprechende Urkunde werde ich anfertigen lassen.“

  • So ganz stellte Kapaneos nicht zufrieden, dass sein Gegenüber nun die gute Nachricht von der Wiedergeburt des göttlichen Basileos wieder zurücknahm, aber er wollte sich diesbezüglich sicher nicht streiten. Immerhin wusste er nichts mit Bestimmtheit, daher konnte er auch nicht mit solcher eine definierte Position vertreten. Und er hoffte ja auch inständig, dass es wahr sei. “Vielleicht gewährt der träumende Serapis Einblicke darin, solange können wir wohl leider nur abwarten.“


    Unabhängig von diesen Wünschen zückte auch hier der Gymnasiarchos eine Wachstafel, um sich die nötigen Notizen zu machen (und die wohl anschließend in dem Berg anderer Wachstafeln erst einmal untergehen würde, um dann ebenfalls dem Phönix gleich wieder emporzukommen). Bei der Nennung des Namens der Eltern geriet der Gymnasiarchos nun aber doch in eine kleine Not. Es gab ja immerhin keine Papiere über die tatsächliche Nationalität eines Mannes, weshalb sie ja den Namen der Eltern auch notierten, um nötigenfalls Nachforschungen anstellen zu können. Nun aber waren diese Eltern selbst keine Rhomäer, so dass sich da Nachforschungen ja schwieriger gestalten würden.
    Ich werde dann den Namen deines Vetters hier notieren als Referenz deines Bürgerrechtes anstelle deiner Eltern. Du wirst sicher verstehen, dass solcherlei Referenzen zum Wohle der Stadt natürlich geprüft werden müssen, um auch nur jene in den Genuss der Bürgerschaft kommen zu lassen, denen solches auch zusteht.“
    Er kritzelte eine Weile mit seinem Stylus also auf der Wachstafel herum, bis er alle ihm relevant erscheinenden Daten dort aufgeschrieben hatte.
    “Vorbehaltlich einer Bestätigung erteile ich dir hiermit dann die Proxenie Alexandrias, auf dass du deinen Plan in die Tat umsetzen kannst, im Museion als Schüler dein Wissen zu mehren.
    Die Frage nach einem Ansprechpartner dort ist allerdings etwas schwerer, da der stellvertretende Epistates verstorben ist, und wie du sicher weißt, ein neuer zunächst gewählt werden und anschließend vom Basileos bestätigt werden muss, da das Museion immerhin dessen ganz persönlicher Besitz ist. Daher wirst du deine Fragen wohl Hoffnungsvoll dort stellen müssen. Je nach Komplexität derselben sollten dir andere Schüler oder auch Lehrer die gesuchten Antworten geben können. Ich fürchte, cih bin hierbei nur bedingt eine Hilfe.“

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