Ursus nahm alles wahr. Die Bewegungen, die Blicke. Er sah, wie es in Cimon arbeitete, wie er seine Antwort genau überlegte. Und er lächelte sogar, als Cimon schließlich aufstand und seine Arme drückte, bevor er die körperliche Verbindung löste. Es zeigte Ursus mehr als alles andere, daß sein Begleiter sich wieder gefangen hatte. Und auch, wie Cimons Selbstbewußtsein gestärkt aus diesem Gespräch hervorging. Ja, er fragte sich, ob es richtig war, daß er dies alles zuließ. Er fragte sich, ob es ein Risiko war, seinem Sklaven zu erlauben, sich auf die gleiche Stufe mit ihm zu stellen. Doch dann blickte er in die Augen des Nubiers. Und er wußte, es war gut und richtig. Er wollte diesem Mann blind vertrauen können. Und das ging nur, wenn er zuließ, daß sie sich in Augenhöhe begegneten, wenn sie allein waren.
"Ich habe das befürchtet, Cimon. Und das Schlimmste ist: Ich kann nicht das Geringste tun, um ihnen das Vertrauen und das Gefühl von Sicherheit zurückzugeben. Sie gehören rein rechtlich Corvinus. Bisher war das nie ein Problem. Die Sklaven, bis auf die Leibsklaven, gehörten immer irgendwie allen. Aber jetzt... ich weiß nicht, wie es weitergeht. Letztendlich darf ich mich nicht einmischen, auch wenn er sie ungerecht behandelt. Ich darf nur über meine eigenen Sklaven bestimmen."