Es war Septima unmöglich, zu erkennen, ob sich Seiana über ihren Vorschlag eines späteren Treffens nun wirklich freute oder nicht, so perfekt war die Decima im verbergen ihrer Gefühle. „Bisher hatte ich keinen Grund die Casa Decima zu besuchen, so dass ich freut, wenn wir uns dort treffen wollen.“ Sicher wäre das Treffen so für Seiana angenehmer. Septima rechnete es der Frau ihr gegenüber hoch an, dass sie schon wenige Tage nach dem Vorfall auf ihrem und Ursus Hochzeitsempfang vorbei kam, um sich zu entschuldigen, somit war es doch das geringste, wenn sie sich zu Casa Decima begab.
Interssiert hörte Septima der Erklärung von Seiana zu, wie es dazu kam, dass sie nun eine Klientin von Corvinus war. Ihr Erstaunen über den Mut von Seiana, etwas Eigenes zu schaffen, stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Darf ich fragen, was du mit ‚Eigenes’ meinst? Hast du einen Betrieb, eine Zucht, oder was meintest du mit ‚selbst aufbauen’?“ Das klang in Septimas Ohren alles furchtbar aufregend und lag leider auch total außerhalb ihres Möglichkeitsbereiches. Patrizier durften keinen Geschäften nachgehen, nur Politik machen. Und auch nur die Männer.