[Esquilin] Casa Accia Ducciaque

  • Noch eine dämliche Frage. Unter Lucias linkem Auge zuckte es. Bind griff sie nach dem nähst bestem das sie erreichen konnte. Sie erwischte ihr eigenes Glas und hob es hoch, um es dem gleichen Schicksal wie schon eben die Vase zuzuführen. Doch sie hielt inne. Beruhige dich, so kommst du nicht weiter. Sie atmete einmal tief durch, das Glas noch immer erhoben, dann schien sie sich entschieden zu haben es nicht zu werfen.
    Eigentlich wollte sie das Glas zurück an seinen Platz stellen, doch sie knallte es mit solcher Wucht auf den Tisch, dass der Stiel zwischen ihren Fingern brach. Sofort ließ sie los und die obere Hälfte fiel auf den Tisch, wo sich die restliche Flüssigkeit ausbreitete. „Kuhmist!“, fluchte Lucia aus vollem Herzen und barg ihre Finger in der anderen Hand. Irgendwas tat weh. „Nichts. Absolut garnichts hat die Vase damit zu tun.“, presste sie heraus und suchte auf dem Tisch nach einem sauberen Tuch oder etwas in der Art. „Sie war ein Beispiel und dann hat sie mich davon abgehalten dir ins Gesicht zu springen.“, zischte sie.
    Lucia blickte kurz zornig zu Vala, dann auf ihre eigenen Hände. Entgegen ihrer Erwartung trieften diese nicht von Blut, was sie veranlasste die Finger ihrer rechten Hand aus der Umklammerung der linken zu lösen und genauer zu betrachten. Am Ansatz ihres Mittelfingers traten einige wenige rote Tropfen hervor, sonst war ihre Haut so rein und weiß wie eh und je. Instinktiv führte sie die Stelle an den Mund.

  • Die Antwort auf seine Frage brachte kein Licht in die Sache, nicht im geringsten und ließ Vala ebenso ratlos zurück wie er zuvor gewesen war. Nein, noch viel ratloser, weil sie sich tatsächlich auf einmal beruhigte! Wie brachte die das nur fertig? Im Moment noch eine Vasen vaporisierende Harpye und im nächsten ganz die Ruhe. Wäre da nicht der Schönheitsfehler des zerstörten Glases.. so langsam bekam Vala das Gefühl, dass der Zorn der Tiberia sich auf einen unterschwelligen und nicht genau zu beziffernden Groll gegen alles zerbrechliche richtete. Er machte sich eine innere Notiz, um des lieben Friedens willen, Geschwirr und Besteck ab sofort nurnoch in metallener Form auftischen zu lassen. Das würde zwar verdammt teuer werden... aber so konnte das ja nicht weitergehen! Wahrscheinlich häufte die Tiberia binnen eines Jahres ganze Berge an Schutt auf! ...andererseits sicherte sie sicherlich auf diese Art und Weise dutzende von Arbeitsplätzen im Gewerbe der Töpfer und Glasmacher. Das ließe sich sicherlich politisch ausschlachten!


    Bevor er da allerdings genauere Pläne machen konnte, verfing sein Geist sich an einer Vokabel... was war das noch gewesen? Als hätte er es gerade erst realisiert, verwandelte sich seine nachdenkliche Miene augenblicklich wieder in eine erstaunte: "Hast du gerade tatsächlich Kuhmist gesagt? Jetzt so im Ernst... Kuhmist?"

  • Der kleine Schnitt brannte unverhältnismäßig stark. Lucia löste die Hand von ihren Lippen und betrachtete ihn. Es aus dem sofort wieder ein wenig Blut hervortrat. Grade so viel, dass der Schnitt gut zu erkennen war, aber nicht mehr. Warum brannte so was so grässlich? Lucia wollte die Hand wieder an den Mund führen, da stellte Vala noch so eine dumme Frage. Im krassen Gegensatz zu den vorherigen brachte diese Lucia jedoch nicht auf die Palme, sondern ließ sie vielmehr erröten. Halb hinter der verletzten Hand versteckt murmelte sie beinahe verlegen: „Und wenn schon? Das tut doch nichts zur Sache!“

  • Es war wohl das erste Mal, dass der Cursor des Consul eine Rückmeldung für eine Consulatskandidatur nicht in das Haus des Kandidaten bringen musste, sondern bei einem Eques abgab. Aber es gab nun einmal nach wie vor keine Domus Duccia hier in Rom...


    An
    Titus Duccius Vala
    apud Lucium Accium Damionem


    Consul M. Vettius Bolanus s.d.


    Ich habe deine Kandidatur zum Consulat angenommen. Um deine Kandidaturrede vor dem Senat zu halten, wurde dir ein Termin zugewiesen.


    Marcus Vettius Bolanus
    [Blockierte Grafik: http://dev.imperiumromanum.net/images/sigs/ch-consul.png]

  • Bam! Wie hatte er diesen Treffer denn gelandet? Vala konnte es nicht anders sagen: es war pures Glück, dass er die sich vorhin noch in irrationaler und ihm vollkommen unverständlicher Wut ereifernde Tiberia auf einmal zum Erröten bekam.
    Denn, ganz abseits von seinem nach wie vor hartnäckig weiterbestehendem Unverständnis ob ihres halben Tobsuchtsanfalls war das die Bresche, auf die er gewartet hatte! Natürlich war dies nicht die erste Frau, die sich streitsüchtig mit ihm anlegte, und dementsprechend konnte er in Sachen Erfahrung quasi aus dem Vollen schöpfen: war das Weib einmal aus dem (wütenden) Konzept gebracht, konnte er nur eins heißen: Attacke! Attacke! Attacke!


    Er verschwendete keine Zeit: ruckzuck hatte er sich erhoben, war um den Tisch geeilt und hatte seine an ihrem Finger nuckelnde Ehefrau an sich gezogen. Mit dem verschmitzten Blick des Vollblutcasanovas zog er den verletzten Finger zwischen den Lippen hervor, besah sich mit gespielt-tadelndem Blick das Unglück und blickte ihr schließlich tief in die Augen während er sanft Luft auf den Finger bließ: "Natürlich tut das etwas zur Sache..." , knurrte Vala wie ein Kater, den selbstsicher-süffisanten Blick nicht von seiner jungen Frau nehmend, "..kein Mensch der Welt sagt 'Kuhmist', wenn er es mit dem Fluchen ernstmeint."
    Die eine Hand um ihre Taille gelegt (tiefer kam Vala bei ihrem Größenunterschied kaum ohne sich zu bücken), die andere die ihre zum effektiven Pusten festhaltend, bot sich eine der klassischen Mann-Frau-Szenen, die später in x-Filmen eines bisher nicht entdeckten Kontinents aufgegriffen werden sollten. Fehlte nurnoch, dass Vala seine Frau nach Art der Angeln und Sachsen 'Baby' nannte. :D

  • Wann genau hatte sie sich das Szepter aus der Hand nehmen lassen? Eben hatte doch noch sie die Oberhand gehabt, auch wenn sie damit eindeutig nicht dahin gekommen war wohin sie wollte. Aber nichtsdestotrotz hatte sie doch mal seit Ewigkeiten mehr oder weniger die Hosen angehabt. Wie hatte sich das jetzt so schnell umkehren können?


    Vala zog sie an sich und ihr entfuhr ein überraschtes Quietschen, das von den Fingern an ihren Lippen halb erstickt wurde. Doch auch eben diese Finger wurden, garnichtmal unsanft, fremdbewegt und in einer eigentlich netten Geste gekühlt. Lucia fühlte sich wie im falschen Film. Wieso musste er auf einmal so… so… charmant sein?? Er brachte sie damit völlig aus dem Konzept und sie wollte nicht aus dem Konzept gebracht werden! Sie wollte grad trotz allem noch sauer auf ihn sein! Er nahm sie nicht ernst und das war doch nur noch so ein Zeichen, dass er sie nicht ernst nahm! Und anstatt sich sofort aus seinem Griff zu entwinden, ließ sie das auch noch zu. Kuhmist! Jemand sollte ihm diesen irritierenden Ausdruck aus dem Gesicht kratzen! Um sich wenigsten ein bisschen zu sträuben versuchte Lucia ihren angekratzten Finger aus Valas Hand zu entwinden. Angenehmes Pusten hin oder her, hier ging es ums Prinzip!


    „Ach, und was sagt man dann wenn man es ernst meint?“, versuchte Lucia im angriffslustigen Ton in ihre eben noch so dominierende Stimmung zurückzukehren. „Du scheinst ja ein Meister darin zu ein, also lehre mich!“


  • Ad Tiberia Lucia
    Casa Accia
    Roma


    A. Iunius Avianus Tiberiae Luciae s.p.d


    Oh Lucia, du sehnst dich nach weiteren Briefen? Wie könnte ich widerstehen, dir diesen Wunsch zu erfüllen. Allerdings will ich dich daran erinnern, dass ich diese horrende Menge an Papyrus von meinem eigenen Sold bezahle. Ich hoffe also, du weißt jede Faser dieses Blattes und jeden Tropfen Tinte darauf zu schätzen.


    Du hast also geheiratet? Dann ist es wohl auch an mir, dir zu gratulieren, trotz meiner Enttäuschung darüber, dass ich nicht zur Feier geladen war, bei der tiefen Freundschaft, welche uns verbindet. Dieser ist es auch zu verdanken, dass ich dir dennoch verzeihe.
    Wer auch immer der glückliche Gemahl sein mag, weiß doch hoffentlich die liebreizende Dame zu schätzen, die nun an seiner Seite steht?


    Doch ich kann dich beruhigen, dass zumindest Cato, Proculus und Canus es mit Sicherheit nicht wagen würden, dich mit einer professionellen Durchsuchung zu langweilen. Bei Gelegenheit werde ich für dich ihre Dienstzeiten in Erfahrung bringen.
    Und was die Kette betrifft: Es gibt Dinge die du über den guten Cato nicht weißt. Etwa, dass er ein Arschkriecher ist. Ich wünschte ich könnte in einem Brief an dich auf eine solche Wortwahl verzichten, aber auf andere Weise lässt sich mein ehemaliger Kamerad nur schwerlich beschreiben.
    Aber ich hoffe doch, diese Pflicht, die das Schmuckstück erfüllt hat, beschränkte sich lediglich auf die Kette? Mir würde es das Herz zerreißen, zu erfahren, dass du den Brief nicht um meinetwillen geschrieben hast.


    Eine Tiberia sollte sich Beschäftigung und Glück allerdings nicht in einem Freudenhaus suchen müssen, selbst wenn du dir den Genuss, der mir bei meinem letzten Besuch zuteil wurde, kaum vorstellen kannst. Ganz im Gegenteil, die Männer sollten bei jemandem wie dir Schlange stehen! Allerdings bleibt dir als verheiratete Frau von edler Abstammung sowohl das Lupanar als auch letzteres verwehrt. Wobei die Schlange stehenden Herren bis vor kurzem zweifellos noch der Fall waren. Erfreut stelle ich nun aber fest, dass dir wenigstens noch der Friseur bleibt – und wo wir schon dabei sind: Vielleicht solltest du dir einen neuen suchen.


    An dieser Stelle möchte ich dir allerdings etwas beichten. Ich erinnere mich noch gut an deine Enttäuschung, als Cato dir von dem Brief des Aurius an mich erzählt hat, da du hofftest, du könntest meine einzige Briefschreiberin werden. Und ohne Zweifel hätte eine Frau wie du diese einmalige und ehrenvolle Position verdient. Doch du bist nicht mehr alleine, und du warst auch nicht die erste. Mein Gewissen lässt es nicht zu, dir dies zu verschweigen, doch ich hoffe, du verstehst: Deine Briefe sind dennoch etwas ganz Besonderes.


    Ich hoffe natürlich weiterhin dir geht es gut, und so wie dein Brief mich unvorstellbar erheitert hat, ist meine Antwort hoffentlich auch dir eine Freude.


    Vale bene.
    Avianus


    PS: Füge deinem nächsten Brief, so du mir einen zukommen lassen willst, doch meine Einheit hinzu: Cohors XII Centuria III. Der arme Kerl, der den Brief an mich weitergegeben hat, musste sich durch die halbe Castra fragen.

  • Auch wenn er es ihr gewährte, die Hand mit dem verletzten Finger wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, ließ Vala doch keine Sekunde im Unklaren, dass er gerade der Herr der Situation war.. und verdeutlichte dies, indem er die nun frei gewordene Hand mit frechem Lächeln auf den Lippen einfach tiefer sinken ließ, bis der Größenunterschied der Eheleute eine Grenze zog.
    Das war durchaus unbefriedigend, so dass Vala kurzum die Taktik änderte und seine Hände einfach nicht weiter verweilen ließ, sondern begann mit dem genießerisch-ernsten Blick des professionellen Entkleiders an dem ihren Körper verhüllenden Stoff herumzuzupfen: "Och, da gibt es so einiges.... der Lieblingsfluch meiner Familie ist zum Beispiel 'Verdammte Axt!', die Helvetier pflegen 'Huresiach!' zu schimpfen, die Amsivarier 'Chottverdomme!' und in Raetien sagt man wohl 'Zipfegladdscha', wobei ich keine Ahnung habe was das bedeutet... und die Ubier pflegen sich mit 'Iepekrätza' zu beschimpfen." , fluchte Vala also fröhlich vor sich hin, während er weiterhin mit spielerischer Gestik daran arbeitete, seine Frau zu entkleiden, "..aber auch ihr Römer habt ein breites Repertoire an tauglichen Flüchen.. Soldaten beschwören oft den 'Hintern der Demeter'.." , sprach's, und verdeutlichte den Fluch indem er seiner Frau an den ihren ungöttlichen, aber durchaus grifffesten packte, um gleich darauf wieder daran zu arbeiten ihren Oberkörper zu entblößen, "...einer meiner Tirones pflegte an die Brüste der Iuno zu denken..." , dozierte Vala mit unbekümmerter Ruhe und zupfte schließlich soviel von ihrer Kleidung auf, um mit grausamer Langsamkeit gesenktem Blick in ihr ansehliches Dekolleté zu werfen und in anerkennendes Knurren zu verfallen. Schließlich zog er sie mit eindeutig zweideutigem Blick an sich und wanderte mit seinen Lippen in kaum spürbarem Abstand an ihrer Schläfe gen Ohr, "...und da gibt es noch viel schönere... viel schmutzigere Dinge... aber ich glaube die erkläre ich dir an einem anderen Ort." , verkündete Vala mit rollender Stimme und biss seiner Frau, wie als abschließendes Satzzeichen, spielerisch in ihr linkes Ohrläppchen.

  • Lucia hörte zu, so gut es ihre Aufmerksamkeit erlaubte. Was zuppelte der Hundling da an am Kragen ihres Morgenmantels herum? Seine Konzentration mochte zwar ihr gelten aber eben nicht den Partien die sie gerne hätte, denn Augenkontakt konnte man das eindeutig nicht mehr nennen. Warum tat sie denn dann nichts dagegen? Ihre Hände wollten nur zu gerne auf die frechen Finger da klatschen, aber grade die Haut unter diesen Fingern legte ein entschiedenes Veto ein. Chotverdomme!, wiederholte Lucia den eben von Vala genannten Fluch in Gedanken, als ihr klar wurde worauf das hinauslaufen könnte. Das war nun wirklich nicht, weshalb sie so lange am Frühstückstisch gewartet hatte!


    Sie waren inzwischen bei den römischen Flüchen angekommen, welche Vala auf unerwartete Weise verdeutlichte. Wieder entfleuchte Lucia ein überraschtes Quietschen. Sie wollte es nur zu gerne auf den Schreck eben schieben, aber sie spürte wie ihr Herz in einem ganz anderen Takt schneller schlug, als es schließlich um die Brüste der Iuno ging. Wieso fühlte sie sich von diesem wölfischen Geräusch auch noch geschmeichelt? Schmutzigere Dinge, anderer Ort. Das war… nicht was sie grade wollte, oder? Mit einem leisen Keuchen, ruckte Lucia kaum dass ihr Ohrläppchen auch nur berührt wurde den Kopf zur Seite. Erst als sie daraufhin zittrig einatmete wurde ihr klar, dass sie Luft angehalten hatte. „Verdammte Axt!“, versuchte sie sich atemlos an dem Familienfluch und versuchte Abstand zwischen sich und diesen verwirrenden Vala zu bringen, indem sie mit einiger Kraft gegen seine Brust drückte. „Ich hab gesagt: Du sollst mich ernst nehmen! Das hier ist“, Lucia zögerte unsicher wie sie sich ausdrücken sollte. „so einiges… aber nicht ernst nehmen!“ Und weil es so schön war grade Gelerntes anzuwenden, hängte sie noch ein „Beim Hintern der Demeter!“ hintendran. Das klang zwar extrem seltsam in ihren Ohren, aber sie wollte zeigen, dass es ihr ernst war! So seltsam sich die Situation auch grade anfühlte. Ein Teil von ihr hätte nämlich nicht wirklich was dagegen die von Vala eben erwähnten schöneren Dinge zu lernen, doch sie war wütend! Sie hatte wütend zu sein! Verdammte Axt! Sie wollte hier was erreichen! Eigentlich...


  • Ad
    Senator T. Duccius Vala
    Casa Accia, Roma, Italia



    Geschätzter Senator,


    bezugnehmend auf deine Nachricht, lädt dich der Kaiser am ANTE DIEM VIII ID NOV DCCCLXIV A.U.C. (6.11.2014/111 n.Chr.) zur zehnten Stunde zu einer Unterredung in das Officium Imperatoris.


    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~



  • "Ich muss dich leider etwas korrigieren...", knurrte Vala als er seine Frau nach ihrem Ausbruchversuch einfach wieder an sich drückte und damit ziemlich klar machte, dass er nicht vor hatte dieses Spiel jetzt ungekrönt zu beenden, und wanderte mit seinen Lippen an ihrem Ohr vorbei runter zu ihrem Hals, "..ich habe mit absoluter Sicherheit vor, dich zu nehmen.", sprach's, und biss ihr spielerisch in den Hals, drückte sie an die nächstbeste Wand und riss ihr mit ebenso spielerischer Leichtigkeit ihre Morgengarderobe vom Leib. Die Hände so von ihrer bisherigen Arbeit befreit, suchten sie sich flugs neue Beschäftigungen... an anderen, delikateren Orten.


    "Ähem... Dominus, was machst du da? Der Termin mit dem Pancratius!", schaltete Sirius sich jetzt doch ein, der bisher still und stumm die letzten Wellen der morgendlichen Opiumpfeife ertragen hatte und sich jetzt gewahr wurde, dass sein Herr hier etwas veranstaltete was nicht auf dem Terminkalender stand!


    "Nachwuchs. Verschwinde...", grummelte Vala während er weiter mit Händen und Lippen den Körper seiner Frau liebkoste, "..der wird warten müssen. Verschwindet... ALLE! Raus hier!", befahl Vala einen Moment innehaltend. Sirius, der keinerlei Interesse daran hatte dem doch sehr fleischlichen Gelüste hier beizuwohnen, trollte sich eilens auch als erster.


    "So, wo war ich?", rief Vala sich wieder zur Ordnung und wandte sich erneut seiner von ihm in ihrer Nacktheit an die Wand gepresste Ehefrau zu, "Achja...", erinnerte er sich des aktuellen und kaum geplanten Projekts, packte sich kurzerhand seine Frau und trug sie zu einer der größeren Klinen... auf welcher das Spiel in ungleich fordernder Art und Weise weiterging. :D

  • "Sag mal...", erhob Vala eines Morgens das Wort beim gemeinsamen Frühstück mit seiner Frau, "Wer ist'n eigentlich dieser Iunius Dingsbumsius, der dir schreibt?"
    Die Tonlage, in welcher Vala diese Worte sprach, legte eine gewisse Beiläufigkeit nahe, hatte er sich doch gerade noch vollkommen anderen Dingen zugewandt. Alleine die Tatsache, dass er nicht mit gespanntem Blick auf seine Frau auf eine Antwort wartete, sondern stattdessen zu den getrockneten Pfirsischen und dem Honig griff, schien das zu bestätigen.
    Alleine Sirius, der wir immer im Hintergrund stand und in der Gegenwart von fleischlichen Frauen versuchte unsichtbar zu werden, blickte auf einmal sehr gespannt in Richtung des frühstückenden Ehepaars, war die Sache doch zuvor schon Thema zwischen ihm und seinem Dominus gewesen.

  • Wie konnte er einfach? Einfach so, ohne sie überhaupt zu beachten! Das war doch eine Unverschämtheit! Lucia holte empört Luft, wo sie Von Vala da einfach wieder so an sich gezogen wurde. „Was fällt dir ein?“, entrüstete sie sich. Die Empörung kam jedoch nicht so wirklich gut rüber, da sie beim anschließenden Biss in den Hals schon wieder quietschen musste. Kurz darauf waren ihre Klamotten verschwunden und Lucia wurde von geschickten Händen beinahe komplett von ihrem Zorn abgelenkt.


    Da meldete sich unvermittelt dieser Sergius oder so zu Wort. Lucia zuckte erschrocken zusammen. Diesem unverschämten Kerl gehörte eindeutig mal der Pelz gegerbt! Sie selbst fühlte sich mit einem Mal wieder mehr als unwohl und versteifte sich spürbar. Sie wollte einfach mal davon ausgehen, dass Vala ihr Unwohlsein bemerkte und deshalb alle hinausschickte. Warum sollte er es auch sonst tun? Aber dass er dann einfach weiter machen wollte und sie einfach zu den Klinen trug, das war dreist!


    Sie schlug ihm gegen den Oberkörper, selbst nicht genau wissend, ob das jetzt spielerisch war oder nicht. Denn sie war ja noch sauer und sie wurde immer wütender, eigentlich… „Zipfelgladdscha!“, war die einzige der eben beigebrachten Beleidigungen, an die sich Lucia noch erinnern konnte. Doch das reichte eindeutig nicht, um ihren Mann hier zu beschreiben! Da musste sie sich wohl wieder auf altbekannte Schimpfwörter verlegen: „Blödmann! Idiot! Du dummer Holzklotz!“ Sie trommelte gegen seine Brust und zappelte um es ihm schwerer zu machen, doch echte Gegenwehr war das nicht mehr. Nichtsdestotrotz fluchte sie fast die ganze Zeit weiter. „Blöder Depp!“ Sobald ihr nichts mehr Neues einfiel wiederholte sie sich halt. Auch egal. Hauptsache Vala verstand was für ein „Gemeiner Riese!“ er war!

  • Jetzt saßen sie ja doch häufiger beim gemeinsamen Frühstück. Naja, Lucia hatte es aufgegeben ihrem Mann jeden Morgen auszuweichen. Das war eindeutig zu stressig! Eigentlich war das gemeinsame Essen sogar ganz nett, befand Lucia während sie an einem der getrockneten Pfirsiche knabberte und die morgendliche Ruhe genoss. Aber dann… Dann stellte Vala so aus dem Nichts diese Frage. Beinahe hätte sich Lucia vor Schreck verschluckt. Sie machte ein seltsam ersticktes Geräusch, ehe sie s schaffte das Stück in ihrem Hals herunterzuwürgen. Ihr Blick huschte zu ihrem Mann, der glücklicherweise nicht besonders alarmiert aussah. „Och“, antwortete sie deshalb bewusst ähnlich beiläufig wie dieser selbst. „Nur ein Bekannter.“ Sie biss sich auf die Zunge, um nicht einfach wild darauf los zu plappern. Hatte sie Myrsini doch verraten? Oder hatte der Postsklave gequatscht? Sie hätte Avianus die Briefe weiter an die Villa Tiberia schicken lassen sollen! Verdammt! Möglichst unschuldig hängte sie ein „Wieso?“ hinten dran.

  • Der Fortbestand der Menschheit war keine Selbstverständlichkeit, die man einfach aus den Augen verlieren konnte. Nein, es verlangte Gewissenhaftigkeit und Pflichtgefühl um dieses hehre Ziel nicht der Bedeutungslosigkeit und die Menschheit damit dem Aussterben preiszugeben. Hunderten Spezies war es schon so ergangen und der Mensch als offensichtlicher Göttergünstling war in seiner Art besonders fragil... schnell starb er aus Krankheit, massenweise im Krieg oder aus plumper Dummheit. Da galt es stets im Auge zu behalten, dass für den sinnvollen Erhalt dieser sinnvollen Art doch ein gewisses Maß an Arbeit verlangt ist. Den Göttern sei Dank haben die Götter den Akt der pflichtgemäßen Reproduktion einerseits recht kurzweilig, zudem eigentlich schön zu erfahren und andererseits einfach gemacht.
    Irgendwem da oben war es wohl aufgefallen, dass das definitiv ZUVIELE Anreize zur Reproduktion waren und damit eine unverhältnismäßige Explosion der menschlichen Bevölkerung auf Erden ein eklatantes Ungleichgewicht im Kreislauf der Natur unmittelbar drohte. Dem wurde seit Menschengedenken entgegengewirkt, indem man einen Teil der menschlichen Reproduktionsgemeinschaft mit himmelschreiendem Wankelmut und einer deutlichen Anfälligkeit für Ablenkungen 'segnete'. Damit man die Menschheit damit nicht gleich auslöschte und wohl weil man es besonders witzig fand, machte man das nur mit der einen Hälfte... während die andere weiterhin eifrig auf das hehre Ziel hinarbeitete. Die damit verbundenen Konsequenzen füllten seitdem Bücherregale.


    "Schuldig im Sinne der Anklage..." , war dann auch das einzige, was der Herr im Hause zuerst von sich gab während er den Hals seiner Frau weiter mit Liebkosungen bedachte und sich weiter daran machte dem ihm von göttlicher Seite zugewiesenen Auftrag mit dem Ernst der Evolution nachzukommen.
    Das war allerdings garnicht so einfach, denn die Schimpftirade ging weiter und es wollte sich so rein garnicht einstellen, was sich normalerweise einstellte: die andere Hälfte sah endlich ein, dass es doch zum Besten der Menschheit und dem aktuellen Wohlbefinden war, sich jetzt einfach mal hinzugeben und mitzumachen.
    Irgendwann ließ Vala schließlich entnervt für einen Moment von ihr ab, stemmte sich an seinen Armen von der Kline hoch und warf seiner nackten Frau von oben herab einen äußerst kritischen Blick zu: "Du weißt aber schon, worauf das hier jetzt eigentlich hinausläuft, ja?"

  • "Nur ein Bekannter... na dann..." , echote Vala unbekümmert und verleibte sich einen der Pfirsische ein, um die nächsten Sekunden gedankenverloren darauf rumzukauen. Nichts wies darauf hin, dass er irgendeiner Stimmung anheim gefallen war, ob er nun schlechter oder guter Laune war. Eigentlich war er einfach nur ein gewesener Prätor, der gerade mit seiner Frau frühstückte. Ein Schluck verdünnten Weins komplettierte die frühstückliche Mahlzeit und die von seiner Frau ausgewählte Vase, die als Ersatz einer ganz bestimmten anderen Vase ihren Platz im Triclinium gefunden hatte, diente fortan als Objekt seiner beiläufigen Aufmerksamkeit.


    "Ich habe mich übrigens entschlossen, bei den kommenden Wahlen anzutreten... als Kandidat für das Konsulat." , wechselte Vala wie nichts das Thema, ebenso unbekümmert, ebenso beiläufig wie bisher. Sein linker Zeigefinger schien plötzlich von immensem Interesse, welchen er in der geknickten Handfläche ausgiebig betrachtete.

  • Lucia konnte nicht verleugnen, dass ihr das Alles im Grunde gefiel. Ihr Körper vertrat diese Meinung auch ziemlich eindeutig: ‚Ein attraktives Alpha-Männchen ist an mir interessiert: Aber gerne doch!‘ Nur leider hatte auch der Kopf da etwas mitzureden und dieser war noch beinahe vollständig auf Er nimmt mich nicht ernst, der Holzkopf! eingeschossen. ‚Die Hand liegt da genau richtig, oh nein, da ist ja noch besser!‘ Der tut ja so, als ob ich garnichts mitzureden hätte! ‚Wie angenehm warm doch seine Finger sind.‘ Draufhauen sollte man! ‚Aber was er da am Hals macht muss dir doch gefallen! Eigentlich ja, aber er hat mir überhaupt nicht zugehört! Da war es nicht verwunderlich, dass Vala ob der eindeutig zwiespältigen Signale von Körper gegen Kopf (wobei der Kopf ja umso einiges lauter war, dank der Schimpfwörter) irgendwann den Nerv verlor.


    Lucia triumphierte und war gleichzeitig enttäuscht. Sie bewegte unsicher ihre Schultern, immerhin war sie was das hier anging alles andere als eine Expertin, und sprach mit einem schiefen lächeln: „Ich weiß, worauf du es gerne hinauslaufen hättest.“ Ihre Mine wurde trotzig. „Die Frage ist aber viel eher ob du überhaupt noch weißt, was ich von dir wollte bevor du dich einfach mal hierfür entschieden hast!“ Er wusste es wahrscheinlich garnichtmehr. Am liebsten wäre Lucia dem kritischen Blick ausgewichen, doch sie zwang sich selbst Vala in die Augen zu blicken.

  • War es ihm wirklich so egal? Lucia konnte nicht anders als Vala skeptisch zu mustern. Da lag doch noch irgendwas im Argen, oder etwa nicht? Feine Linien zeigten sich auf Lucias Stirn, während sie versuchte sich auf diese beiläufige Bemerkung einen Reim zu machen. Warum fragte er überhaupt wenn er sich dann mit so einer Antwort zufrieden gab? Es schien Vala nicht aufzufallen, oder wenn dann zeigte er es nicht, aber Lucia konnte nicht anders als ihn eine ganze Weile nachdenklich anzustarren. Die halb gegessene Trockenfrucht hatte sie dabei scheinbar auf halber Höhe zwischen Teller und Mund vergessen.


    Die nächste Neuigkeit war für Lucia zwar persönlich nicht ganz so heftig, aber immernoch überraschend genug. „Oh? Das ist ja… ambitioniert.“, versuchte sie dem beiläufige Gespräch etwas beizufügen. Ärgerte sich aber schon im nächsten Moment selbst über ihre Wortwahl. Interessant? Ne, wäre auch nicht besser gewesen. Toll? Wie platt ginge es denn noch? Naja, vielleicht war ambitioniert garnicht so verkehrt. Warum machte sie sich überhaupt solche Gedanken um ein einziges Wort? Naja… Irgendwie fühlte sie sich wegen der ersten Frage wie im Rampenlicht, als ob jede ihrer Bewegungen beurteilt und jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden würde. Gebannt wartete sie, worauf Vala wohl hinauswollte.

  • "Ja, genau. Beischlaf und so... hab mir sagen lassen, Eheleute machen sowas. Soll ganz toll sein, sagt man. Dachte, das wäre ne schöne Idee für so zwischendurch, weißt du?" , gab Vala von sich ohne es darauf anzulegen, seinen Sarkasmus auch nur ansatzweise zu verbergen. Als dann klar wurde, weshalb sie so war, musste Vala stark an sich halten um nicht schreiend aus dem Zimmer zu stürmen: sie wollte reden. JETZT. Immernoch! Reden!
    Bevor man allerdings zum Kern der Sache kam, musste Vala erst einmal klarstellen, dass das hier trotz aller 'Überredungskunst' doch irgendwie ne Sache war, die auf gegenseitigem Einvernehmen beruhte. So halb. Halt.
    "Ich mich hierfür entschieden habe? Pardon, junge Frau, aber soweit ich das sehe gefällt dir das, was ich hier gerade tue..." , sprach's und strich mit seinen Fingern über eine Stelle auf ihrem Körper, die ziemlich deutlich machte, dass sie durchaus zu dem Akt bereit war, "...allerdings auch wieder nicht. Ich meine: normalerweise höre ich so Sachen wie 'Oh... oooooh... du Schuft... du Wüstling... oh... oh... mehr... oh ja... gib mir den Barbaren... ohja... ich bin ganz dein, du wunderbarer Wilder... oh oh ja... das jetzt aber... also... im Ernst... du willst reden... JETZT?" Der Blick, den er ihr dabei zuwarf, machte recht deutlich für wie unglaublich er das hielt. Beinahe fühlte er sich in seiner Ehre als Verführer gekränkt, dass sie JETZT noch reden wollte. Über was... ach, das war vor dem großen Ziel der wolllüstigen Vermehrung in Rauch aufgelöst.

  • "Ja, das ist es." , antwortete Vala, den Blick weiter arglos auf seine Finger gebannt, "Es wird viel Arbeit erfordern... vor allem Überzeugungsarbeit... aber das dürfte zu bewältigen sein. Aber ich denke, einer Tiberia dürfte es nur zu würdig sein, mit einem Consular verheiratet zu sein anstelle 'nur' mit einem Praetorius."


    Als wäre auch dieses Thema abgeschlossen, wandte Vala seine Aufmerksamkeit nun einer der Tabula mit den neuesten Nachrichten zu, die neben ihm auf dem Tisch lagen. Ein Messer wurde locker in die rechte Hand bewegt um von dieser fortan zwischen den Fingern hin und herbewegt zu werden, wie er es so oft tat um die auf seinen Körper abstrahlende innere Unruhe zu bändigen.

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