[Esquilin] Casa Accia Ducciaque

  • Valas Scherz begriff Caius nicht sogleich. Er erwiderte zwar das Schmunzeln, aber nur aus Reflex, denn er hatte nicht direkt auf dem Schirm, dass Vala die Statthalterschaft ja für sich selbst beanspruchte. Eine blamable Situation ergab sich aus seinem lahmen Gedankengang jedoch nicht, da der duccische Consul Caius' Frage anschließend komplett überging und mit einer Gegenfrage konterte; allerdings nicht an Caius gerichtet, sondern an Radbod, der augenblicklich vor Schreck erstarrte.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/50.jpg
    "Ich... ich... Radbod, Consul. Mein Name ist Radbod!"


    Caius sah hilflos zu, wie sein zukünftiger Sekretär sämtliche Hoffnung zunichte machte, gegenüber den Würdenträgern Roms kompetent zu wirken oder auch nur einen Hauch Souveränität auszustrahlen.


    "Äh... ich soll, ähm... werde Caius bei seinen Aufgaben als Scriba Personalis unterstützen", brachte Radbod dann hervor. Es klang schon nicht mehr ganz so jämmerlich. "Wenn nötig."

  • Zitat

    Original von Tiberia Lucia
    „Wenn sich die Möglichkeit bietet, bestellt Vennonius bitte meinen Dank, dass er euch gesund hierher brachte.“


    „Die ewige Stadt wird ihrem Ruf mehr als gerecht. Aber ihr seid ja grade erst angekommen! Habt ihr schon das Forum Romanum gesehen und die angrenzenden Basilicae und Templae? Wart ihr schon auf dem Palatin? Das Amphitheater und der Circus Maximus sind wahrlich beeindruckend.“


    „Ich hoffe ihr habt auch der Stadt entsprechenden großen Hunger!“, konnte sie sich eine Anspielung nicht verkneifen und die Sklaven boten den jungen Herren verschiedenste Kleinigkeiten an.


    Derart zur Dankesübermittlung aufgefordert machte Caius mit einem bejahenden Nicken deutlich, dass er Lucias' Wunsch nachkommen würde. "Sehr gern", sagte er einfach und fragte sich bereits, ob er Vennonius nicht zusätzlich in die Casa Accia Ducciaque einladen sollte. Aber das würde er später einfach mal in Ruhe mit der Hausherrin besprechen müssen, sobald er sich hier eingerichtet hatte und sich auch traute, solcherlei Wünsche anzusprechen.


    "Oh ja, wir haben dem Forum einen kurzen Besuch abgestattet. Auch, um nach dem Weg hierher zu fragen, aber eben auch weil die Bauten dort einfach umwerfend sind. Nicht wahr, Crassus, vor lauter Staunen wären uns beinahe die Augen ausgefallen", erwiderte Caius auf Lucias Frage nach dem Forum und rief bei seinem Begleiter ein beipflichtendes Nicken hervor.
    "Den Palatin haben wir aber noch nicht gesehen, also noch nicht aus direkter Nähe. Übersehen kann man Aphitheater und Circus Maximus ja gar nicht." Hier musste er sich kurz überwinden, um die anschließende Frage zu stellen: "Vielleicht... ähm... könntest du uns ja eine kleine Führung geben?"


    "Bei Donar, den haben wir!", jubilierte Radbod, als ihnen daraufhin etwas zu essen angeboten wurde. Dass er sich für diesen unverschämt überschwänglichen Ausbruch einmal mehr in Grund und Boden schämte, war so vorhersehbar wie es Caius ein entschuldigendes Lächeln entlockte.
    "Vielen Dank für die Bewirtung, Tiberia", zeigte der Duccier sich deshalb nochmal etwas formvollendeter.

  • Caius hatte sich bereits nach kurzer Zeit daran gewöhnt, dass der Consul von allerlei Boten zu jeder Tageszeit gestört wurde. Er hielt daher gezwungenermaßen im Gespräch mit Vala inne und musterte etwas überrascht den reichlich abgehetzten Boten. Ein Schreiben aus dem Palast, das keinen Aufschub duldete, bedeutete entweder sehr dringende gute Nachrichten, die es zu besprechen galt. Oder aber es bedeutete sehr dringende schlechte Nachrichten, auf die es zu reagieren galt. Beides bedeutete jedenfalls Stress für den Nachrichtenempfänger, den Consul, was wiederum Stress für seinen Tiro, Caius, nach sich zog. Der zog deshalb auch die Stirn kraus und beobachtete mit ungutem Gefühl wie der Consul das Schreiben entgegennahm. Neugierig erwartete er nun Valas Reaktion.

  • Während der Bote mit Flüssignahrung versorgt wurde, nahm Vala das Schreiben und brach mit routiniertem Griff das Siegel, entrollte das Papier und überflog den Text, erwartete er doch irgend eins der Schreiben über ein überraschendes kaiserliches Dekret oder Nachrichten aus dem Ausland, möglicherweise die Kriegserklärung eines verfeindeten Stammes von dem er den Senat unterrichten sollte.


    All das war es nicht, dennoch war der Inhalt triftig genug, dass Vala einen Moment irritiert stockte, bevor er den Brief ein weiteres Mal laß... und noch einmal.
    "Du kannst dem Procurator sagen, dass ich kommen werde. Du kannst jetzt gehen, danke." , er nickte zu Sirius, der den Boten nach draußen geleitete und ihm ein paar Sesterzen für seine Dienste in die Hand drückte.
    Während dies geschah starrte Vala weiter auf das Papier und hörte das Blut in seinen Ohren rauschen.. oder das Blut derer, die gestorben waren damit dieser Mann auf den Thron kam der es auf demselben offenbar nur ein paar Jahre aushalten würde. Zigtausend Szenarien entsprangen quasi augenblicklich seinem Geist wie die giftigen Sporen eines Pilzes und die wenigsten würden sich in einer Weise pflanzen die keinen Schaden für anderes nach sich zog. Dann fiel ihm wieder ein, dass er Konsul war. So schön der Gedanke auch sein mochte, sein Sinn für Realismus sorgte dafür, dass der Gedanke an die Weltherrschaft nach dem Atom einer Sekunde als abwegig in die hinterste Reihe verbannt wurde.


    Das, was jetzt von ihm verlangt wurde war Arbeit... viel Arbeit.


    "Der Kaiser ist tot." , sprach Vala mit dem Tonfall dessen, der schon zwei Kaiser hatte sterben sehen (auch wenn letzterer der Titel verlustig gegangen war) und demnach nicht viel mehr darüber zu sagen hatte als ein profanes: "Scheisse."


    Mit einem zornigen Ausbruch riss Vala das Stück Papier entzwei und schleuderte die Stücke durch den Raum als könne er damit die Tatsache verbannen, dass sich gerade in SEIN VERDAMMTES KONSULAT die Staatskrise eines ohne legitimen Erben gestorbenen Kaisers schleichen musste! Das bedeutete Bürgerkrieg! NATÜRLICH bedeutete das Bürgerkrieg.


    "Das bedeutet Bürgerkrieg." , fluchte Vala und begann im Raum im Kreis zu wandern wie ein ruheloser Tiger in dessen Revier sich gerade zigtausende andere breit gemacht hatten, "SCHON WIEDER! Die Söhne der im letzten gefallenen Männer sind noch nicht einmal annähernd erwachsen und jetzt DAS!"


    Nicht, dass Vala ein Problem damit hatte... immerhin hatte der letzte Bürgerkrieg dezent zum Fortschritt seiner persönlichen Karriere gesorgt. Allerdings stand er als Quasi-Günstling des toten Kaisers und vor allem als Konsul ohne nennenswerte Seilschaften gerade ziemlich angeschmiert da. Dementsprechend war ein Bürgerkrieg zur Zeit die dümmste Option, für die sich das Imperium entscheiden konnte... sich aber entscheiden WÜRDE, wenn nicht....


    Und da war er, der Masterplan. Wie eine Lokomotive aus dem Nebel tauchte sie auf und fuhr ihn geistig in tausend Stücke, die allesamt einem Teil des Masterplans entsprachen und somit verhießen: verdammte Axt, Junge, du hast wahnsinnig viel zu tun.


    "SIRIUS!" , brüllte Vala, der abrupt stehen blieb und nach seinem Sklaven verlangte, der nur eine Armlänge von ihm entfernt auf eine Reaktion seines Herrn gewartet hatte und nun wie vom Schlag gerührt zusammenfuhr und kaum den Finger zu heben wagte: "Bring Schreibzeug, SCHNELL! Du auch, Audaod. Schnellschnellschnell. Und du auch... Bodrad, fix! Los! LOOS!!!"


    So schickte er die drei eiligst von dannen und diktierte ihnen, sobald sie zurückgekehrt waren Briefe... haufenweise Briefe... und das im Akkord und binnen weniger Momente.


    "Habt ihr das? Dann los! Vor allem der eine... Sirius, sieh zu, dass der so schnell wie möglich aus Rom rauskommt!" , befahl er anschließend und ließ keinen Zweifel daran, dass das nicht die Zeit zum kleckern war. Geschlossen wurden einige der Schreiben nicht mit dem persönlichen Siegel des Konsuls, sondern mit einem schlichten Wachsfetzen, während andere so offiziell wie eh und je waren.


    "So, was jetzt?" , hielt Vala im Wirbel des Organisierens einen Moment inne... und wurde von Sirius diskret auf den wartetenden Procurator und den Praefectus Urbi aufmerksam gemacht.


    "Achja, genau. Dann also los... Audaod, du kommst mit. Raddings, du bleibst hier." , hetzte der Konsul seine Gefolgschaft weiter um kurz darauf am Palast stehen zu können..

  • ... musste Licinus unterwegs gewesen sein, um das Haus des Consuln so schnell zu erreichen. Mehr als einmal hatte er sich ein scutum gewünscht um Passanten einfacher aus dem Weg räumen zu können. Wohl gemerkt hatte auch so mancher, der spät unterwegs war, schmerzhaften Kontakt mit dem praefectoralen Körper gemacht.
    Licinus indes hatte sich nicht beirren lassen, Offizieren war der Weg freizumachen, erst Recht solchen, die in Gedanken darüber grübelten, warum zur Hölle sie in derart scharfen Ton einbestellt worden waren.


    Schließlich erreichte er die Tür des Ducciers und schlug zweimal mit der Faust dagegen.
    "Marcus Iulius Licinus zum Consul, wie Befehl" schnauzte er in die sich öffnende Tür hinein.

  • Die ersten Zeilen hatte Lucia noch leicht abwesend überflogen. Doch dann besaß der Brief ihre volle Aufmerksamkeit: Avianus war tatsächlich ihrem Wunsch nachgekommen! Sie beugte sich tiefer über das Schriftstück, gespannt darauf, was jetzt wohl kommen mochte. Christianer… Christianer… Lucia runzelte angestrengt die Stirn, wusste aber mit dieser Sekte nichts anzufangen. Die Anhänger mussten aber ganz schön verrückt sein! Mit einem Messerchen gegen die Soldaten? Naja… sie und Manlia waren ja auch schon mal mit Fächern auf die Wachen losgegangen… Lucia schmunzelte bei der Erinnerung.


    Kneipenkämpfe und Mörder, Straßen voller Blut. Lucias Herz schlug schneller. Das war eindeutig spannender als ihre normale Lektüre! Aber… Lucia zögerte und las die Stelle nochmal. Jemand hatte erst einen Händlr abgestochen und dann sich selbst?! Das musste sie nochmal lesen. Tatsächlich erst den anderen dann sich selbst. Der weitere Text bestätigte, dass dies kein simpler Verschreiber war… Da würde Lucia nochmal genauer nachhaken müssen! Gerüchte über eine Iulia… Ob das eine Verwandte von Dives war? Aber es gab ja genügend dieses Namens… interessant wäre es aber!


    Es fühlte sich im Anschluss etwas komisch an von Tratsch über sich und Vala zu lesen. Nicht nur, dass eigentlich niemand gerne Gerüchte über sich selbst hört, es war in sehr seltsamen Kontrast zu den blutigen Diebe-Mörder Geschichten zuvor. Auch stellten diese Zeilen Lucia vor ein Problem: Was sollte sie Avianus antworten? Sie hatte ihm zwar die Wahrheit versprochen, aber das ging ja offensichtlich nicht. Nun, ihr würde schon irgendetwas einfallen… sie würde aber wohl ein paar Tage für diese Antwort brauchen…


    Der Brief war fertig und Lucia enttäuscht darüber. Um sich selbst zu trösten las sie gleich nocheinmal die ganzen Soldatengeschichten und verbrachte die nächsten Minuten damit sich die Geschichte in ihrem Kopf genauer auszumalen.

  • Die Scharniere des Haupttors des überschaubaren Anwesens mussten nach Pustus Blumus' Auffassung bald zu glühen beginnen, so oft wurde die Tür aufgerissen und zugeschmettert seit die Nachricht des toten Kaisers ihre Bahnen zog... und der Konsul war natürlich eine der ersten Anlaufstationen für vielerlei Würdenträger und Wipps, denen jetzt auf einmal ganz bestimmte Fragen auf der Zunge brannten.
    Derart soldatisch angeblafft wurde der Türöffner allerdings selten, weshalb er erst einmal verschreckt einen halben Meter zurückwich, bevor er sich entsann dass dies sein Hoheitsgebiet war und er nicht zurückzuweichen hatte. Dementsprechend demonstrativ trat der alte Mann wieder in die Tür... um einen Moment später ergeben den Weg freizumachen.


    "Man wird dich ins Triclinium geleiten... der Consul ist zur Zeit noch unterwegs, man wird ihn aber davon unterrichten, dass du wartest.", sprach der ältere Mann und ließ den Offizier wie eben gesagt ins Innere des kleinen Anwesens geleiten wo man ihn mit Speis und Trank versorgte, damit er sich nicht allzu sehr langweilte.


    "Licinus! Gut, dass du da bist. Tut mir leid, dass du warten musstest... ich wollte dir eigentlich einen Boten nach Mantua schicken, erfuhr aber dann, dass du hier weilst. Das ist gut... und ziemlich schlecht.", stapfte der duccische Konsul eine nicht zu lange allerdings auch nicht zu kurze Weile später in das Triclinium... die derangierte Toga zeigte deutlich, dass der oberste Magistrat Roms auf seinem Höllenritt durch die Stadt keine Zeit für Eitelkeit fand. Ein hastig in Angriff genommener Becher Wasser wurde quasi in einem Zug geleert bevor er sich schlussendlich seinem Gast zuwandte: "Nun... ich bin mir nicht sicher, ob du es gehört hast, aber der Princeps ist tot. Keiner weiß warum, nur dass es so ist, ist Fakt. Er hat keine Erben.. kein benannter Caesar. Du kannst dir denken, was das bedeutet...", begann Vala und ließ dem Praefekten wenig Zeit über das gesagte nachzudenken, "Der Kaiser ist tot... und du kommandierst ein Viertel der militärischen Stärke Italias."
    Nun gab er dem Mann doch einen Moment Zeit um das gerade gesagte zu verarbeiten.. er kannte den Mann schon eine Weile und konnte sich vorstellen, wohin dessen Gedanken gingen... weshalb er noch einmal nachsetzte um klarzustellen, dass es letztlich nicht nur um die Sicherung Italias ging: "Willkommen in der hohen Politik Roms, Praefectus."

  • Licinus setzte sich und fuhr einige Sekunden später wieder auf, als der Consul gehetzt den Raum betrat. Die derangierte Toga fiel Licinus dabei deutlich weniger ins Auge, als die Tatsache, dass der Consul seinen Becher geradezu hinunterstürzte.
    Die dadurch gemehrte Spannung wurde Sekunden später gelöst und wich blankem Entsetzen.
    "Tot? ... Kein Erbe? ..." stammelte Licinus etwas zusammenhangslos vor sich hin.
    "Heißt das ... der ganze Schlamassel ... wieder von vorn."
    Fahrig griff er nach dem bisher unangetasteten Wein, schenkte sich einen Becher halbvoll und führte ihn zum Mund. Trank. Und gewann dabei offenbar einen Teil seiner Energie zurück.
    "Nein! Nein! Das darf nicht passieren, nicht schon wieder." Dramaturgisch wäre es sicher gut gewesen, nun den Becher auf den Boden zu donnern, aber Licinus hielt sich zurück, krallte stattdessen die Finger in den Ton, bis jedes Quäntchen Blut hinausgedrückt war, die Figner leichenblaß wurden.


    Da versetzte Vala ihm den nächsten Schlag. Ein Viertel der militärischen Stärke Italias. Man konnte schwindlig werden darüber. Wenn es erneut zum Krieg kam, dann waren sie hier mit Sicherheit mitten drin. Und das mit einer legio die mehrheitlich aus tirones und übrigen Soldaten bestand, die noch grün hinter den Ohren war. Wie sollte er damit bitteschön die Italischen Kernlande gegen etwaige Ursupatoren sichern. Das war schon beim letzten Mal nur unter großen Verlusten gelungen. Diesmal war es schier unmöglich. Nochmal das Wunder von Vicetia? Mehr als unwahrscheinlich.


    Und dann kam der dritte Schlag. Ein gut platzierter Tiefschlag konnte man sagen.
    "Das ist es ja, wo ich unbedingt hin wollte", der schwärzeste Zynismus troff ihm geradezu zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch.
    "Wir müssen das verhindern. Den Krieg meine ich. Ich weiß bei den Göttern nicht wie, aber wir müssen etwas tun."
    Es war mitnichten Licinus Art abzuwarten und Däumchen zu drehen. Wenn es etwas zu tun gab, würde er es tun, auch wenn die Chancen schlecht waren.
    Nur wusste er eben nicht was, und sah nun den Duccius beinahe lauernd an. Dieser hatte ihn doch sicher nicht unvorbereitet herbestellt.
    "Du hast doch einen Plan, nicht wahr?"

  • "Der ganze Schlamassel wieder von vorn.", echote Vala und sah dabei keineswegs begeisterter aus als sein iulischer Gesprächspartner. Er fühlte sich unheimlich müde als er den Gefühlsausbruch des Kommandanten der Prima verfolgte, so wie er ihn wohl noch nie gesehen hatte. Das war wenig ermutigend, andererseits hatte Vala auch nicht wirklich damit gerechnet gerade diesen Mann, den er als Realo unter den Offizieren kennengelernt hatte, in Freudenstürme ausbrechen zu sehen ob der Tatsache, dass der italische Boden in absehbarer Zeit wieder blutgetränkt sein würde.


    Dass Dilemma entstand, als der Iulius sich an ihn wandte und nach einer Lösung für das Problem des kaum zu verhindernden Bürgerkriegs verlangte... die Vala nicht liefern konnte. Noch nicht... nicht jetzt.


    "Ich... arbeite dran.", euphemisierte Vala wenig überzeugend die Tatsache, dass er bisher wenig in dieser Richtung erreicht hatte, "Ich wollte die Tore Roms schließen lassen, um zu verhindern dass Nachrichten vom Tod des Kaisers zu den Statthaltern gelangen... um ein paar Tage Zeit zu gewinnen. Der Praefectus Urbanus hat dies allerdings verworfen, um nicht an Salinator und seine Festung Rom zu erinnern. Kann ich einerseits verstehen, andererseits ist es sehr unglücklich. Ein paar Tage hätten uns Zeit gegeben hier in Rom an Fakten zu arbeiten bevor sie jemand von außerhalb schafft.. darüber hinaus ist das beste, was uns passieren kann, dass soviele wie möglich erst einmal die Füße still halten. Also, wirklich: Füße still halten. Warten bis hier in Rom Fakten geschaffen wurden.. das Testament KÖNNTE eine Hoffnung sein.", gab Vala seine ersten Gedanken bekannt, auch wenn er nicht allzu viele Hoffnungen in das Testament setzte... immerhin wurde dies vor dem letzten Bürgerkrieg auch ignoriert, weil es dem Aspiranten nicht gefallen hatte, der nun tot im Palast lag. Warum also ausgerechnet jetzt das Testament als Heilsversprechen und Bürgerkriegsverhinderer gelten sollte?


    "Wenn Ärger kommt, wird er entweder aus dem Nordwesten kommen... oder direkt von Osten. Aus dem Osten werden wir wohl zuerst hören.", stufte Vala die aktuelle Lage ein, "Der Bruder des Princeps hat zwanzigtausend Männer unter sich, die im vergangenen Bürgerkrieg nicht einen Finger gerührt haben.. und er hätte sogar einen Anspruch. Und dann gibt es noch Marius Turbo, der sich anmaßen könnte seinem usurpatorischen Patron nachzufolgen. Allerdings haben wir ja seine Leute ziemlich gerupft."

  • Mit angehaltenem Atem beobachtete Caius den Consul dabei, wie dieser das soeben überbrachte Schreiben anstarrte. Er konnte aus der minimalen Mimik in Valas Zügen nicht erkennen, was passiert war. Nur, dass etwas erschreckendes geschehen sein musste. Caius beschlich eine böse Vorahnung. Die bestätigte sich denn auch wenige Augenblicke später, als Vala zu fluchen begann. So sehr Caius damit gerechnet hatte, er zuckte dennoch unmerklich zusammen.


    "Ihr Götter!", entfuhr es ihm mit Entsetzen, als Vala ihm die Todesnachricht offenbarte. Da kam er endlich nach Rom und schon holte Hel den Kaiser zu sich. Konnte das ein Zufall sein? Und dann sprach Vala auch noch aus, was Caius sich nicht einmal zu denken wagte: Bürgerkrieg. Schon wieder! Er sog erschrocken die Luft ein.


    Allerdings blieb dem jungen Duccius nicht allzu viel Zeit um seinem Entsetzen Ausdruck zu verleihen, denn mit einem Mal sprang die Politikmaschine Vala an und scheuchte sämtliche Bewohner der Casa auf. Hastig sprang Caius auf, holte sich wie befohlen Schreibzeug und befolgte die Anweisungen, die Vala in den nächsten Momenten gab: Schreiben, Schreiben, Schreiben. Caius brannten bereits die Finger, als das endlose Diktat endlich ein Ende nahm. Aber der Stress nahm deshalb noch lange kein Ende, denn nun galt es sich in Trauerornat zu werfen und dem Consul zum Palast zu folgen. In Rom herrschte der politische Ausnahmezustand - und Caius war mit einem Mal mitten drin!

  • Das war ja wenig ermutigend. Auch wenn Licinus ernsthafte Zweifel hatte, ob man dieses Moloch von einer Stadt überhaupt so dicht abriegeln konnte, dass eine Nachrichtensperre effektiv durchzusetzen war. Den Klatsch mochte man freilich aufhalten können, aber wenn jemand unbedingt eine Nachricht durchbringen wollte, dann konnte man nie wissen.


    "Rein rechtlich betrachtet", fragte Licinus, der erstmal einen Angelpunkt brauchte. "rein vom Gesetz her. Die Entscheidung liegt beim Senat, oder? Und der Senat sollte nach Brauch und Sitte dem Testament des vorigen princeps entsprechen./"
    Das dem im letzten Fall nicht so war, brauchten sie nicht extra zu erwähnen. Damals war der designierte Nachfolger schließlich ein Kaisermörder gewesen. Oder ... lag der Kaisermörder jetzt im Palast. Licinus erinnerte sich an das unerfreuliche Gespräch mit Serapio zurück und musste schlucken.
    "Dann ist das Testament vielleicht wirklich ein Hoffnungsschimmer. Je nach dem, was darin steht. Und ob sich die Kommandanten daran halten."


    Langsam stellte sich bei Licinus wieder eine nüchterne Denke ein. Er atmete tief durch und massierte mit der Hand seine Nasenwurzel, während er versuchte zu rekapitulieren, woran er sich erinnerte und was daraus zu schließen war.
    "Ich will nicht sagen, dass wir Marius Turbo streichen könnten, aber wie du schon sagtest, seine Männer dürften in keinem besonders guten, geschweige denn zuverlässigen Zustand sein. Es bedürfte eines außerordentlich charismatischen Anführers, sie zu einem weiteren Marsch auf Rom zu bewegen. Hältst du ihn für einen solchen?" Das war wohl in der Tat eine drängende Frage.


    "Von der Britannien-Armee habe ich keine Ahnung, dort kenne ich niemandem. Im Osten ist es das gleiche, tut mir Leid.
    Bei Palmas Bruder sehe ich es so. Es gibt zwei Möglichkeiten, warum er seinen Bruder nicht unterstützt hat. Einmal um seine eigene Chance abzuwarten, dann wird er jetzt zuschlagen. Zweitens weil er sich am Ringen um den Thron nicht beteiligen will. Dann wird er auch jetzt die Füße stillhalten. Beides möglich."


    "Damit kommen wir zu den italischen Einheiten. Tja, ich stehe wohl für das Stillhalten der Prima ein. Wenn der Stadtpräfekt selbst Ambitionen hätte, hätte er einer Abriegelung der Stadt wohl zugestimmt. Die Prätorianterpräfekten kenne ich so wenig wie den Präfekten in Misenum, der in Ravenna ist mir von diversem alltäglichen Kram bekannt. Seine politischen Ambitionen, nun, das war nie das vordringlichste Thema unserer Unterhaltungen."
    Warum auch, hätte man fragen können, schließlich hatte Licinus noch nie Ambitionen auf Politik gehabt.
    "Nun, das ist meine Einschätzung der Lage. Aber sie wird weder fehlerfrei noch vollständig sein."

  • "Rechtlich betrachtet?" , schmunzelte Vala schon fast belustigt, "Unter Waffen schweigen die Gesetze... es ist vollkommen belanglos, ob der Senat sich hinter das Testament stellt oder nicht WENN einer der Statthalter genug Gefolgsleute und vor allem Legionen um sich scharen um das Testament einfach beiseite zu wischen und IRGENDWIE einen Anspruch hervorzaubern kann. SO läuft das ab." , erteilte der Berufspolitiker dem Frischling im Metier einen kurzen Crashkurs in reeller Kaiserwechsel-Politik.
    "Eine reelle Chance einen Bürgerkrieg zu vermeiden haben wir also vor allem dann, wenn in Rom schnell gehandelt wird und wir genug Statthalter auf die daraus entstandenen Fakten einschwören können, bevor es jemand anderes tut..."


    Grübelnd lauschte er den Ausführungen des Offiziers, raffte sich einen weiteren Becher kalten, klaren Wassers heran und ließ sich schließlich mit einem vernehmbaren Seufzer des Kopfzerbrechens auf einem Sessel nieder.


    "Also dürfte von den Kommandeuren in Italia keiner direkt auf den Thron des Princeps streben..." , schlussfolgerte Vala aus den Ausführungen des Iulius während er das Wasser im Becher wie so oft kreisen ließ, als brauchten seine Augen einen Punkt auf den sie sich fixieren konnten wenn der Geist gerade mit anderen Dingen beschäftigt war, "Dann liegt die nächste Frage, ob ein Gönner mehrere der Kommandanten unter sich vereinen kann. Soweit ich weiß haben die alle andere Patrone... was die Suche nach einem gemeinsamen Nenner schwierig machen würde.... und uns damit Zeit verschafft."

  • Lucia lächelte stolz, während Callistus von Rom berichtete. Ja, das war ihre Stadt! „Ich bin mir sicher das lässt sich einrichten.“, sagte sie freimütig eine Führung zu. Das würde eine nette kleine Abwechslung vom täglichen Allerlei werden und ließe sich vielleicht auch mit dem einen oder anderen Einkauf kombinieren. Es war immer wieder eine Freude jungen Männern Zeit inmitten von Stoff, Schmuck, Parfüm oder sonstigen Krimskrams zuzumuten und heimlich ihre Reaktion zu beobachten.


    Lucia blinzelte verwirrt. Die beiden Jungen mochten das auf Crassus Ausbruch beziehen – gut, er hatte sie auch ein wenig überrascht – aber sie verwunderte mehr das Wort ‚Donar‘. Von dem Sprachgebrauch her vermutete sie einfach mal, dass es sich um einen Gott handelte. Aber hatte sie wirklich so wenig Ahnung? Erst die angeblich so aktive Christianer-Sekte, von der sie noch nie zuvor gehört hatte, jetzt Donar. Lucia hatte sich eingebildet sich auch in fremden Religionen ein wenig auszukennen, aber so langsam wurde ihr bewusst, dass griechische und ägyptische Götter wohl nur einen kleinen Teil ausmachten. „Ihr könnt mir danken, indem ihr zugreift und genießt!“, erwiderte sie jedoch erstmal geübt auf den ihr gewohnteren Dank. Sie wartete einige Sekunden, um ihren Gästen zumindest für ein paar Bissen Zeit zu lassen, aber dann ließ ihr ihre Neugierde keine Ruhe mehr: „Ich hoffe ich bin nicht unhöflich, aber ist Donar ein Gott des Genusses?“ In ihrem Kopf stellte sie ihn sich als Äquivalent zu Bacchus vor, war er doch im Bezug zu Essen angerufen worden.


  • Ad Consul
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia Ducciaque, Roma, Italia



    Geschätzter Consul,


    hiermit bestätige ich deinen Terminvorschlag, die kommenden Wahlen am ANTE DIEM XV KAL MAR DCCCLXV A.U.C. (15.2.2015/112 n.Chr.) et ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLXV A.U.C. (16.2.2015/112 n.Chr.) sowie die Ernennung der Magistrate am KAL MAR DCCCLXV A.U.C. (1.3.2015/112 n.Chr.) stattfinden zu lassen. Die Termine können entsprechend verlautbart werden.


    Weiters übermittle ich dir im Anhang ein Schreiben des Duumvir Marcus Petronius Crispus aus Mogontiacum. Da es dem Kaiser nicht mehr möglich war, sich zu Lebzeiten dieses Problems anzunehmen, bitte ich dich nun darum, dieser Anfrage deine Zeit zu widmen und gegebenenfalls den Senat mit der Anfrage zu betrauen.


    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~





    An den Imperator
    APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS



    Großer und mächtiger Augustus,


    in einer gerichtlichen Angelegenheit besteht Unklarheit hinsichtlich der rechtlichen Grundlagen. In einem Verfahren zwischen einem Peregrinus und einem römischen Bürger verweist dieser darauf, dass für ihn der § 1 Codex Iuridicialis gilt und nicht der XVI. De Iuris Dictione Municipale der Lex Municipalis Mogontiaci. Somit weist der Bürger daraufhin, dass das Verfahren in Rom abgehalten werden muss.
    Anbei sind die entsprechenden Streitpunkte aufgelistet:
    Codex Iuridicialis
    Pars Prima - Strafprozessordnung
    Subpars Prima - Instanzen


    § 1 Gerichtsstand und Geltung
    (1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist Roma, Provincia Italia.
    (2) Der Codex Iuridicialis gilt für alle Taten, die von Römern im Inland oder Ausland begangen werden. Ebenso für einen Rechtstreit zwischen Römern und Peregrini und Peregrini untereinander, so dies auf Römischem Territorium stattfand.


    XVI. De Iuris Dictione Municipale


    Die Duumviri iure dicundo haben das Recht und die Macht nach den Rechtssätzen des Legatus Augusti pro Praetore Germaniae Superioris oder der Leges des römischen Volkes Recht zu sprechen. Sie können Gerichte einsetzen und Urteile fällen, wie es nach diesen Bestimmungen gestattet ist.


    Erhabenener Augustus, als Duumvir der Stadt Mogontiacum bitte ich Dich um eine grundsätzliche Entscheidung hinsichtlich der Jurisdiktionsrechte der Gerichte in den Civitates und den Provinzen.


    Dein ergebener
    Marcus Petronius Crispus

  • Der Bote gab das Schreiben ab.



    Virgo Vestalis Maxima Minuciae
    Consuli T. Duccio Valae s.d.



    Werter Consul Duccius,


    mit Bestürzung und zu tiefster Trauer habe ich und meine fünf Schwestern den Verlust unseres geliebten Vaters dem Pontifex Maximus vernommen. Noch immer können wir die schreckliche Kunde schwer glauben, war er noch vor einigen Tagen voller Lebenselan.


    Wir haben daraufhin, so wie es stets Tradition ist, ein Opfer am Feuer der Vesta dargebracht. Gleichzeitig wurde das Atrium Vestae, ohne die Öffentlichkeit zu informieren, verschlossen. Dieser Zustand wird bis zur Inauguratio eines neuen Pontifex Maximus verweilen. Daher bitten wir, dass die Öffentlichkeit in Kürze über den Verlust in Kenntnis gesetzt wird.


    Es war unseres Vaters Wunsch, dass sein Testament ungeöffnet den Senat erreicht. Um dies zu gewährleisten, bitten wir dich, dass deine zugesicherte Abordnung der Cohortes Urbanae und Praetoriae vom Atrium Vestae bis zur Curia Iulia zwei lange Reihen im Abstand von sechs Metern zu einander bilden. Schwert nicht gezogen und Schild gesenkt. Auf der Empore der Curia Iulia sollen sich die Senatoren versammeln, damit sie direkt zum Portal des Atrium Vestae blicken können. Wir werden dann, für Stille ist zu sorgen, mit unseren sechs Liktoren den Weg entlangschreiten. Wenn wir die Empore erreicht haben, werden wir gemeinsam in die Versammlungshalle gehen, wo dir schlussendlich das Testament zur Verkündigung ausgehändigt wird.


    Das Angebot, der Prozedur beizuwohnen, wird mit Wohlwollend angenommen.


    Wenn kein böses Omen zu erkennen ist, dann wird dich schnellstmöglich ein Bote erreichen.


    In Trauer,
    Minucia Milicha


  • Natürlich kannte auch Licinus den alten Satz. Und dennoch, irgendwie hätte er es angenehm empfunden, die tatsächlichen Vorschriften einfach zu kennen.


    Nun ja, dann würde er nach seinem eigenen Gefühl urteilen müssen. Das gefiel ihm zwar nicht, aber man war nicht bei der Armee um Dinge zu tun, die einem gefielen.


    "Ich für meinen Teil habe gar keinen." ergänzte Licinus und stellte somit auch fest, dass er nicht den blassesten Dunst hatte, wer die Patrone der anderen Kommandeure waren.
    "Zeit in Italia, ja. In den übrigen Provinzen möchte ich folgendes bedenken.
    Nehmen wir an, am Limes würde sich eine Schwachstelle auftun, weil eine Seuche bei einer legio ausbricht. Dann würden die dortigen legiones versuchen Verstärkungen so zu organisieren, dass die Meldungen darüber den Gerüchten über die Schwachstelle auf dem Fuße folgten. Mit folgendem Ziel. Es ist einfacher einen Gegner davon abzuhalten, einen Angriff zu unternehmen, als ihn dazu zu bekommen, diesen abzubrechen."

    Erst jetzt wurde Licinus klar, dass er gerade wieder den Daimon des Bürgerkrieges beschwören hatte und er räusperte sich.
    "Bitte die Wortwahl zu entschuldigen. Aber für mich heißt das, dass eben keine Zeit ist, sondern eine schnelle Entscheidung her muss, um die Motivation eine Ursupation zu starten gering zu halten. Ich denke, es ist einfacher sich mit einem anderen Mann auf dem Thron abzufinden, als mit einer Lücke."
    Auch hier wieder die Extrapolation des kleines Maßstabes einer legio auf einen ganzen Staat angewendet. Zu Unrecht?

  • Gemäß dem Auftrag ihrer Herrin machte sich Mara sofort auf den Weg zum Anwesen der Duccier, in der Hoffnung den Empfänger der Botschaft persönlich dort anzutreffen. Mara wunderte nur, weshalb die Aurelia nicht einfach ein kurzes Schreiben verfasst hatte. Dieses hätte Mara einfach an der porta abgeben können. So aber musste sie wahrscheinlich eine Ewigkeit warten, bis der Consul ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit würde erübrigen, nur, damit sie ihm die Nachricht mündlich aufsagen könnte.


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/lmp3-3-eccb.jpg]
    "Was soll´s,ich hab ja sonst nichts zu tun", seufzte Mara leise als sie die porta erreichte und anklopfte: *KLOPF KLOPF KLOPF*


    Geduldig wartete die Sklavin anschließend auf Einlass, während sie mit den Augen gedankenverloren einen Vogel verfolgte, der hoch am Himmel seine Kreise zog.

  • "Das macht Sinn... und verdeutlicht die Dringlichkeit der Lage.", murmelte Vala als er dem Bild des Iulius folgte, "..letztlich werden wir davon ausgehen können, dass in Italia nichts geschieht solange du die Füße still hälst, weil jeder ansonsten riskieren würde die Prima im Nacken zu haben. Wenn du zu deiner Einheit zurückgekehrt bist, solltest du dich sofort um eine Gleichschaltung der Cohors Tres Gallorum bemühen.. die hat im Bürgerkrieg schön die Füße stillgehalten und könnte deine Reihen signifikant verstärken. Allerdings habe ich da auch keinen Überblick: folgt der nicht ohnehin den Befehlen des Legatus der Prima? Also dir, quasi? Naja, egal... weiterhin solltest du dich ebenfalls darum bemühen, die Classis in Ravenna in dein Boot zu holen.


    Also, nur damit wir uns nicht falsch verstehen: du musst ein Heer aufstellen, dessen vorrangige Priorität das Füßestillhalten ist... und so groß ist, dass alle anderen auch die Füße still halten. Letztlich wirst du nicht nur verhindern müssen, dass jemand von außen durchdreht... sondern auch hier in Rom. Der Praefectus Urbi strebt nach Einfluss bei den Praetorianern. Ich will ihm nichts unterstellen... aber mir wäre deutlich wohler dabei, wenn er sich nicht allzu sicher dabei fühlt und ständig an das denken muss, was sich in Steinwurfreichweite zu Rom abspielt. Wenn du verstehst, was ich meine."

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/y-diverse/82.jpg Pustus Blumus bekam langsam Schwielen an den Händen, so oft musste er in letzter Zeit die Tür aufziehen. Er war alt, aber die zusätzliche Arbeit machte sich schon bemerkbar... in ein paar Wochen würde er wahrscheinlich aussehen wie Hercules persönlich.


    "Salve, dies ist die Casa des Accius Damio und des Duccius Vala. Was kann ich für dich tun?", grüßte er in üblicher Routine die junge Frau, die da nun vor ihm stand.

  • "DAS ist genug." , stellte Vala mit einem zufriedenen Lächeln fest, "Derlei Informationen zeigen einerseits, dass du dich mit der Sache beschäftigt hast... andererseits, dass du die Arbeit dort erledigen kannst. Das dürfte den einen oder anderen Senator überzeugen."


    Als der Junge nach seinem Verhältnis zum Decimus fragte, schwieg Vala einen Moment lang, weil er sich darüber selbst nicht so klar darüber war wie ihr Verhältnis nun auf den Punkt zu bringen war: "Sagen wir es so: wir haben daran gearbeitet die alten Zerwürfnisse zu beseitigen und Gräben zu überwinden... bislang mit Erfolg. Er hat sich in aller Deutlichkeit für meine Kandidatur zum Konsul ausgesprochen, was mich damals sehr überrascht hat... aber um das zwischen uns als Bündnis zu betrachten ist es wohl noch zu früh, das wird die Zeit zeigen.


    Aber lasse dich nicht davon abhalten, der Decimus ist nicht ohne Grund so weit gekommen und hat sein Metier im Griff. Mach ruhig..."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!