Nuptiae - der große Tag

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Es war sowieseo einfach eine große Freude, mit zwei so hübschen jungen Mädchen auf einem Fest zu erscheinen. "Wollen wir zuerst zu den Brautpaaren? Oder möchtet ihr euch erst ein wenig umschauen. Die Brautleute sind ohnehin sehr gefragt, es würde also nichts ausmachen, wenn ihr erst ein wenig schauen wollt."


    Hatte ihre Schwester Flora den Morgen damit zugebracht, ihren Kleiderschrank im Zimmer zu verteilen, hatte sich Narcissa damit abgemüht, sich Lysandras "Verschönerungen" vom Hals zu halten. Nicht, dass sie vor gehabt hatte, wie ein Bauertrampel auf der Doppelhochzeit zu erscheinen. Anders als Flora hatte sie sich recht schnell für ein blassfliederfarbenes Gewand entschieden, das mit einer silbernene, filigran gearbeitetn Gewandungsspange in Form eines Schmetterlings an Ort und Stelle gehalten wurde. Dazu eine dezente Hochsteckfrisur, Kohle, um die grünen Augen zu betonen und mehrere Silberarmreifen. Doch Rouge und rote Farbe für die Lippen? Narcissa hatte die Sklavin mit einer Mischung aus Zweifel und Abneigung angesehen.


    Jetzt betraten sie am Arm ihres Cousins Titus - der freilich dem Charme zwei Paar grüner, bittender Augen erlegen war und sie, obschon sie nicht eingeladen waren - das Atrium, in dem sich schon jede Menge Menschen drängten. Man hatte sich in Schale geworfen. Das eine oder andere Gesicht kam ihr durchaus bekannt vor. Sie entdeckte etwa Germanicus Aculeo unter den Gästen, der bei Septima stand. Auch ihr stand der Sinn mehr danach, sich erst einmal unter die Gäste zu mischen. Immerhin war das ja eigentlich auch der Hauptgrund gewesen, weshalb die Zwillinge unbedingt hatten mitgehen wollen - um neue Kontakte zu knüpfen. Sie schlugen den Weg in Richtung Titus´ Gattin ein. Dabei musste sie immer wieder ausweichen, weil ihnen plötzlich jemand vor die Füße trat....

  • Der Nubier hatte die Herrschaften Begleitet. Doch nun hielt er sich eher zurück. Auch wenn er sich zusammenreißen musste, nicht ständig die Falten zu korrigieren. Aber das wäre eher unangebracht gewesen.
    Er war nicht Gast, sehrwohl aber ein Teil von Ursus, so sah Cimon es jedenfalls. Der Sklave trug eine der besten langärmligen Tuniken. Sie war in dezent in den Farben der Familie gehalten, wobei die Farbe der Hose ebenso dazu passte, wie sein gutes Halstuch.


    Cimon blieb nun, nachdem sie angekommen waren im Hintergrund, war aber bereit, jederzeit, zu seinem Herren zu eilen, um dessen Wünschen nachzukommen. Seine Haltung war von stolzer Natur, allerdings neigte er immer wieder ergeben den Kopf, um alle denen er begegnete, entsprechend ihres Standes, zu grüßen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Er wusste, das er für die meisten Luft sein würde, so vermied er jeden Zusammenstoß und folgte vorsichtig Ursus und den Zwillingen. Dabei bemerkte er durchaus, wie schön Flora in ihrem sonnengelben Gewand, der etwas dunkleren Pala sowie den Schmetterlingen und Blumen im Haar aussah. Alles in ihm schrie für einen kurzen Augenblick, doch nach außen hin zeigte er keinerlei Regung.
    Narcissa war nicht weniger hübsch anzusehen, doch sie war ..eine Herrin, sie war nicht Flora. Und Cimon musste sich tadeln in solcher Art zu denken. Auch Flora war eine Herrin. Kurz zuckte seine Augenbraue und schon war der Gedanke verdrängt. Seine Aufgabe stand nun im Mittelpunkt.

  • Schon als sie in der Nähe der Casa Iunia waren war die fröhliche Stimmung der Menschen ansteckend. Jeder der ihnen entgegen kam hatte ein fröhliches Lächeln im Gesicht. Egal ob Sklave, Nachbar, Gast oder Verwandter der Verlobten. Sie ließen sich von diesem Glücklichsein anstecken und tauschten verliebte Blicke untereinander aus und lächelten den anderen liebevoll an.


    Gleich zwei Paare aus ihrem Freundeskreis ließen sich heute trauen. Calliphana freute sich für ihre beiden Freundinnen Calvena und Serrana sehr und konnte es kaum erwarten, dass es bei ihr und Centho auch bald so weit war.


    Welche Pracht sie erwartete als sie eintraten, sie waren hin und weg von der Schönheit der Dekoration und starrten fast schon wie neugierige Kinder in den Raum.


    Die Menschenmenge in dem Haus war nicht zu übersehen, all diese Leute, haben die denn jeden Bürger Roms zu dieser Feierlichkeit eingeladen? So kam es ihr zumindest vor. Es waren auch all ihre anderen Freundinnen mit Begleitung da. Aber alle standen in verschiedenen Ecken des Hauses, wie soll sie sich denn entscheiden wen sie zuerst begrüßen sollte?


    Da, oder da? Oder aber auch dorthin? Sie konnte sich nicht entscheiden, und sah Centho fragend an, der aber schon auf dem Weg zu den Männern war. "Na toll,du bist mir eine große Hilfe!" - rief sie halblaut hinter her. "Gut dann gehen wir mal rum..." Sie führte schon selbstgespräche. Wenigstens bemerkte das keiner und wenn doch, konnte sie ja die Worte an ihre Sklavin gerichtet haben, oder?!


    Sie ging auf die am nächsten zu ihr stehenden Grüppchen zu und begrüßte sowohl Erwachsene als auch Kinder der Gruppe.


    "Salve Septima ich freu mich dich zu sehen, Sabina, schön du bist wieder gesund und munter!" begrüßte sie sie herzlich. "Salvete euch allen" - fügte sie noch hin zu da sie die anderen noch nicht beim Namen nennen konnte, sie waren ihr noch unbekannt.

  • Marcus schlang die Arme um Paullus und strahlte ihn fröhlich an. "Mir geht es ganz gut, und dir? Stell dir vor, wir dürfen bleiben, bis das Fest zuende ist!" Das war doch erwähnenswert! Immerhin ging so ein Fest bis spät in die Nacht. Grinsend aber wortlos bemerkte Marcus, dass die Bedingung 'wenn ihr artig seid" gut auszusparen war und sich die Angelegenheit dadurch nur noch besser anhörte.


    Er nickte dann Vitale zu, verzog den Mund aber ein wenig. "Sich umzusehen ist ganz schön schwer bei so vielen Menschen. Aber ich habe ganz viele haarige Beine sehen können! Haben die sich alle hierher verirrt oder sind das alles Gäste?" Naja, mit nun 7 Jahren durfte man noch naiv sein. Ein bisschen zumindest.


    Dann sah er eine junge, fremde und zugleich hübsche Frau an, die ihn und Paullus verwundert ansah. Er lächelte. "Salve! Ich bin Marcus Germanicus Pius" lautete die logische Antwort. Er konnte ja nicht ahnen, dass die Tiberia sich fragte, in welchem verwandschaftlichen Verhältnis der Knabe zu Paullus stand. "Und wer bist du?" fragte er aufgeschlossen und ohne scheu.


    Dann sah er zu Sabina, verzog verständnislos das Gesicht. "Ach so." Da sie sich gleich wieder weg wandte, ging Marcus erst einmal nicht näher auf das komische Mädchengehabe ein. Sie würden später sicher noch Zeit haben, zu quatschen.

  • Mittlerweile hatte Merula ernsthafte Schwierigkeiten, mit dem Geschehen Schritt zu halten, so schnell wechselten die Gesichter und die zugehörigen Namen.
    "Ja, ich bin ein Cousin der Braut", entgegnete er Aculeo, als dieser soeben von einem Knaben mit dem respektablen Namen Marcus Germanicus Pius 'angefallen' wurde. "Unsere Väter gehörten zu sechs Brüdern, die aber meist in jungen Jahren im Armeedienst verstarben", fügte Merula hinzu.
    Einmal mehr dankte er den Göttern und seiner eigenen Standhaftigkeit, dass es ihn selbst nicht zu den Truppen verschlagen hatte.
    Mit Kindern umzugehen gehörte nicht unbedingt zu seinen Stärken und so wandte er sich an den Schreiber mit dem ungewöhnlichen Namen:
    "Stammst du aus dem Süden, Vitale?" fragte er den Mann. Ein Sklave schien er nicht zu sein, aber seine Hautfarbe und der fremdländische Name ließen eine Herkunft aus dem Süden folgerichtig erscheinen.

  • Tiberia Septima also. Sie schien freundlich zu sein, es erschien ihm aber unpassend als einfacher Sriba, sich weiter mit ihr zu unterhalten. Außerdem hatte sie auch schon andere Gesprächspartner gefunden.


    Fast wäre Vitale in lautes Lachen über Marcus Bemerkungen ausbebrochen. Er mochte den Jungen und seinen noch unbeabsichtigten Humor gerne. Er freute sich schon auf den Unterricht mit Sabina und Marcus, der für einige Tage nach der Hochzeit geplant war.
    Die große Vertrautheit zwischen ihm und dem jungen Mann neben ihm ließ ihn auf ein enges Verwandtschaftsverhältnis schließen. Wegen dem Altersunterschied ahnte er jedoch nicht, dass es sein Bruder war. Deswegen fragte er einfach ins Blaue hinein: "Willst du mich nicht deinem Onkel vorstellen?"


    Eine junge Dame trat dazu. Er meinte sie schon einmal in der Casa Sergia gesehen zu haben, war sich aber nicht mehr ganz sicher. "Salve, Volubilis Vitale." stellte er sich ihr deswegen nur kurz auf ihre eigene Begrüßung hin vor.


    Der Ägypter wandte sich nun an ihn, was ihm sehr recht war. Vorhin hatte er bei seinem Namen aufgemerkt. Er war es, nach dem er sich für seinen Arbeitgeber erkundigen sollte.
    "Ja, ich bin vor kurzer Zeit aus Mauretanien hier eingetroffen." antwortete er auf dessen Frage.
    "Dann bist du wohl nicht im Dienste der Armee?" fragte Vitale ihn und hoffte, die Antwort nicht im Gespräch von vorher überhört zu haben. Es war einfach so viel los, auf das man hören musste.
    "Ich bin Scriba im Hause Germanica." erklärte er noch. "Medicus Germanicus Avarus beauftragte mich vor kurzem, dich aufzusuchen sofern du schon eingetroffen bist und dich um ein Gespräch bei ihm zur nachmittäglichen Stunde zu bitten. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen."

  • Melina wippte gelangweilt auf und ab. Die Gäste schienen sich zu amüsieren, warum sie nicht? Sie blickte missmutig auf den Boden. "Nette Fliesen," murmelte sie und rang sich selbst ein Lächeln ab. Es war einfach ein ironisches Bild, was sie abgab. Eine junge Frau, auf einer Hochzeit, abseits aller Aktivitäten, die Fliesen betrachtend. "Ah! Ein Sprung!" Sie fuhr mit ihrer Sandale darüber, um den Sprung auf seine Echtheit zu prüfen. Ja, es war ein Sprung. Was man nicht alles tat, wenn man sich langweilte. Melina blickte auf. Sie seufzte. Noch nicht mal ihr Verwandter hatte Zeit für sie und nun gammelte sie Abseits herum, im wahrsten Sinne des Wortes. War sie vergessen worden? Zumindest fühlte sie sich so. Würde es auffallen, wenn sie nun einfach ginge und sich zu ihren echten Freunden durchschlug? Melina grübelte und das Ergebnis war unbefriedigend. Diese Hochzeit war ein Standesgefängnis, aus dem sie nicht entfliehen konnte, da sie an den Gästen vorbei musste und Valerian sie garantiert unsanft stoppen würde.


    Melina fühlte sich einsam unter diesen ganzen Menschen. Wieder einmal wurde ihr bestätigt, dass diese Gesellschaft oberflächlich und seelenlos war. Sie hatte sich zwar angepasst, wahrscheinlich fiel sie deswegen nicht auf und wurde vergessen, weil sie wie jede Frau auf dieser Hochzeit aussah. Gelangweilt gähnend schleppte sie sich einige Meter zu einer Büste von einem berühmten Denker. Sie stellte sich davor und betrachtete diese. Melina hob ihre Hand und touchte dem Mann auf die Nase. Die Büste fing bedrohlich an zu wanken. Melina riss die Augen auf. "Nein," schimpfte sie leiste, während sie versuchte die Büste am umfallen zu hindern. Sie legte ihre Arme um diese. Glück gehabt, die Büste fand, dank Melinas Umarmung, wieder Stand. Langsam nahm sie die Arme von der Büste und holte Luft. Ihr Herz war ihr gerade aus der Brust gefallen.

  • Ihre Nervosität war in dem Moment verschwunden, als Valerian ihr zulächelte und sogar ein Kompliment aussprach. Ihr strahlendes Lächeln war nur ihm gewidmet und für einen Augenblick hatte sie doch glatt Romana vergessen, die sich alle Mühe gab, so etwa wie Frieden mit ihrem ’Noch-nicht-aber-gleich’ Ehemann zu schließen. Erst als diese erklärte sie habe keine Geheimnisse vor ihr, wurde ihr bewusst, dass sie ja nicht allein waren. Sie hatte das Gefühl zu schweben und nur gedämpft drang der Trubel um sie herum zu ihr durch.
    Septima hatte ganz recht gehabt, dass die Braut nur recht wenig von ihrer Hochzeit mitbekam, was wohl an der Mischung aus Aufregung, Vorfreude und dem roten Schleier lag. Kurz kam ihr wieder der Gedanke einfach ihren Bräutigam in eine dunkle einsame Ecke zu entführen, doch nach der Miene ihrer Freundin zu urteilen, war dieses Vorhaben nicht umsetzbar. Sie ahnte, dass die Claudia sie dann aufgehalten hätte. Calvena fehlte sogar im Augenblick das Feingefühl, es ging an ihr völlig vorbei dass Romana nicht so Froh war, wie sie vorzugeben versuchte. Auch hatte sie gar nicht gemerkt, dass sie Valerian und Romana unbeabsichtigt gestört hatte und sie ihren Bräutigam vor dem drohenden Zorn einer Claudia errettet hatte. Im Augenblick hatte sie ganz andere Dinge im Sinn. „Wie schön“, meinte sie nur, als Valerian ihr erklärte, was die Beiden so eben besprochen hatte. „Ja, Durmius Verus. Der Lehrer der mich und Serrana ausgebildet hat!“ erklärte sie. „Hast du ihn schon kennen gelernt, Romana?“ fragte sie die Freundin dann kurz um ihr zu zeigen, dass sie diese nicht vergessen hatte.


    Mit einem leichten Kopfnicken entließ Romana sie dann, schließlich gab es im Augenblick noch andere Gäste zu begrüßen und besonders noch einige Worte mit den Priestern zu wechseln. Hand in Hand führte sie Valerian dann recht zielstrebig durch die Gäste hinüber zu dem Haruspex und dem schon recht alten Aedituus.
    „Valerian dies sind Durmius Verus und Vestricius Longinus“, stellte sie die Herren unter einander vor. Täuschte sie sich, oder war Serrana unter ihrem Schleier gerade knallrot angelaufen?


    Mittlerweile summte das Atrium vor Gesprächen, die Übersicht über die bereits anwesenden Gäste hatte sie gar nicht gehabt, aber sie erblickte immer die vertrauten Züge ihrer Freundinnen oder anderer Bekanntschaften. Aber auch das ein oder andere unbekannte Gesicht mogelte sich unter die Gäste. Es war wie bei den Fontinalien, auch da waren einige Leute aufgetaucht die nicht auf der Gästeliste gestanden hatte. Septimas Ehemann Aurelius Ursus betrat den Raum in Begleitung der aurelischen Zwillinge, welche sie schon kurz hatte kennen lernen dürfen. Anscheinend waren fast alle da, also konnten sie mit dem Opfer beginnen.



    Sim-Off:

    Liebe Gäste, schön das so viele da sind. Dann kann das Opfer ja beginnen ;)

  • Catiena ließ sich von Macer kurzerhand durch die Gesellschaft führen, vorbei an Senatoren, Magistraten und anderen Persönlichkeiten beiderlei Geschlecht, alle in Festtagsstimmung und ebenso gekleidet. Weiterhin ließ die junge Frau ihre Augen über die Dekoration und die Kleider der anwesenden Damen wandern, ohne diese jedoch sondlicher kritisch zu bewerten. Natürlich hatte die Octavia ihren eigenen Geschmack und so manches Detail würde sie womöglich anders machen, aber am Ende war es doch die Gesamtkomposition, die stimmte, sodass sie nichts fand, woran sie sich effektiv hätte stoßen können - nicht, dass sie das überhaupt wollte.
    Schließlich erreichte sie, ihren Arm bei Macer eingehakt, einen Mann, dessen Haupthaar bereits ein wenig der Zeit gewischen schien, der aber dennoch einen selbstsicheren und insbesondere erfahrenen Eindruck bei ihr hinterließ. Wie sie vernommen hatte, wer er der Patron von Macer, also nicht nur ein Freund, sondern auch eine wichtige Person im Leben ihres Cousins. Seine ersten Worte indes ließen ihr die Schamesröte ins Gesicht schießen, anders als bei Macer, der laut zu lachen begann. Schließlich, nach einem Augenblick, fiel Catiena leise mit ein und schüttelte sanft den Kopf, das einige der Locken entlang ihrer Ohren langsam mitschwangen. Die Erklärung Macers ließ ihre Röte wieder weichen und sie begann zu schmunzeln. "Es ist mir eine Freude, Deine Bekanntschaft zu machen", sagte sie zu Sedulus und verneigte den Kopf höflich begrüßend vor dem Patron Macers. "Calvena ließ mir eine Einladung zukommen noch am Tage meiner Ankunft hier in Rom und so habe ich die Möglichkeit, zur Zierde - wie ich hoffe - Macer zu dieser Festlichkeit zu begleiten."
    Sie lächelte strahlend, von den Gedanken ihres Verwandten ob einer guten Männerpartie für sie nichts ahnend, und freute sich über den scheints offenen Umgangston, der hier gepflegt wurde.

  • Wie würdevoll und attraktiv Sedulus doch in seiner feierlichen Toga aussah! Serrana betrachtete ihn ungeniert von oben bis unten (schließlich war sie ein wenig durch ihren Schleier getarnt) und nickte dann. "Oja, das bin ich. Und wie....Und was ist mit dir?" Ein wenig angespannt sah ihr künftiger Ehemann nämlich auch aus, aber vielleicht irrte sie sich da ja. Schließlich war es für Sedulus im Gegensatz zu ihr ja nicht die erste Hochzeit, und der Gedanke daran versetzte Serrana einen kleinen Stich, obwohl sie wusste, dass das Unsinn war.
    Ausgesprochen zufrieden beobachte sie, wie formvollendet er jetzt ihren alten Lehrer begrüßte, nur um Sekunden später derart rot anzulaufen, dass sie sich wünschte, die Fliesen unter ihr würden sich öffnen damit sie im Boden versinken konnte. Diese Frage hätte ihr vermutlich schon zu schaffen gemacht, wenn sie mit Sedulus allein gewesen wäre, aber jetzt und hier und während die ehrwürdigen Priester direkt neben ihnen standen! Wie gut, dass Durmius Verus nicht mehr allzuviel hörte, auf diese Weise hatte er von Sedulus' Anspielung hoffentlich nicht allzuviel mitbekommen...


    [SIZE=7]"Natürlich nicht, sowas ist doch gar nicht erlaubt." [/SIZE]wisperte sie schnell zurück, bevor er weiter nachhaken konnte. [SIZE=7]"Aber vielleicht kann ich es ja später anziehen, wenn wir drüben sind, meine ich." [/SIZE]Oh, gütige Minerva, hatte sie das jetzt etwa wirklich gesagt? Serrana war einen Moment lang von der eigenen "Unanständigkeit" schockiert, bis ihr auffiel, dass sie "drüben" ja bereits verheiratet sein würde. Ein kleines Kribbeln wanderte langsam ihre Wirbelsäule hinauf, und Serrana war einen Moment lang abgelenkt, bis sie sich wieder ihrer guten Erziehung erinnerte und sich Octaviern Macer und Catiena zuwandte, die gerade von Sedulus begrüßt worden waren.


    "Salve, Octavius Macer, und Salve, Catiena. Wie schön, dass ihr gekommen seid, um mit uns zu feiern." sagte sie aufrichtig erfreut. Macer kannte sie immerhin schon seit den letztjährigen Ludi Romani und mit Catiena hatte sie sich bei ihrer Geburtstagsfeier in der Taverna Aspicia recht schnell angefreundet.
    Und plötzlich war auch Calvena wieder ganz nah bei ihr, natürlich in Begleitung ihres zukünftigen Ehemanns Valerian. Sie lächelte ihre Freundin an und stutzte dann kurz, als sie deren prüfenden Blick auf ihr Gesicht bemerkte. Leuchtete sie etwa durch ihren Schleier hindurch? Götter...

  • Sedulus nickte Octavius Macer zu.


    Und wann wird es bei dir so weit sein?


    Fragte er prompt bevor er sich der Cousine Macers zuwandte.


    Es freut mich ebenfalls deine Bekanntschaft zu machen Octavia Catiena. Ach, du kennst Calvena schon? Dann hast du mit Sicherheit auch schon Serrana, meine Braut kennen gelernt nehm ich an. Und eine Zierte bist du alle mal.


    Lächelte er ihr freundlich zu.
    Dann konzentrierte sich Sedulus voll und ganz auf Serrana und ihre Worte.


    Wie ist niciht erlaubt? Wer sagt denn so was? Wo kein Kläger, da kein Richter... Und ich würde ganz bestimmt nichts sagen...


    Tuschelte Sedulus zurück und sah sich dabei verschwörerisch um. Und als sie dann den nächsten Satz murmelte, zog Sedulus gleich die rechte Augenbraue nach oben und meinte dann im selben Tonfall wie zuvor.


    Na hoffentlich geht die Feier recht schnell vorrüber... 8) :D


    Wovon er eigentlich überhaupt nicht ausging. Die meisten Gäste waren ja solche Feiern in letzter Zeit schon gewohnt und somit wohl auch geeicht.

  • Natürlich war Valerian froh, erst einmal einer Antwort Romana gegenüber enthoben zu sein. Docher hatte durchaus bemerkt, daß Romana verstimmt war. Es war ja auch wirklich nicht zu übersehen. "Leider hat der Frieden nur Sekunden gehalten. Es tut mir leid, Calvena. Aber ich fürchte, sie wird noch einen fürchterlichen Aufstand machen, wenn sie erfährt, daß ich Marhabal adoptiert habe." Valerian raunte dies seiner zukünftigen Frau leise zu und hoffte, daß sie ihn verstanden hatte trotz des Stimmengewirrs im Raum.


    Bald hatten sie die Priester erreicht und Valerian begrüßte sie freundlich. "Salve, Durmius Verus und Vestricius Longinus. Es ist mir eine Freude, euch kennenzulernen. Ich danke euch, daß ihr uns die Ehre gebt, an unserer Hochzeit die Zeremonien zu leiten." Ihr Schaden würde es jedenfalls nicht sein, die Bezahlung gleich von zwei Hochzeitspaaren sollte reichlich sein.

  • "Mauretanien also!" Merula dachte einige Sekunden erfolglos darüber nach, ob er zu diesem Land irgendeinen geistreichen Kommentar zum besten geben konnte, kam dann aber zur eigenen Person zurück:
    "Bei der Armee? Oh nein, mit militärischem Zeug möchte ich nichts zu tun haben. Ich bin in Alexandria für den Cursus Publicus tätig."
    Als Volubilis Vitale schließlich Merulas Chef erwähnte, wurde der Iunier beinahe ein wenig unruhig. Er hatte doch hoffentlich nichts falsch gemacht.
    "Danke für die Nachricht! Dann werde ich den Legatus Avarus möglichst bald aufsuchen. Er hat nicht zufällig erwähnt, weswegen er mich sprechen will?"


  • Hätte Macer etwas im Mund gehabt, hätte er das jetzt sicher ausgespuckt. Sedulus musste an diesem Tag wirklich sehr gut gelaunt sein, solch eine direkte Frage kam selten von ihm. Ehm...wenn die richtige...ich hoffe bald!
    Dann stoß zum Glück auch seine Braut Serrana dazu, wodurch sie von dem Thema glücklicherweise abkamen. Salve Serrana, ihr seit ein tolles Paar.


    Dann machte er auch schon anstalten weiter zu gehen, denn er wollte natürlich auch Calvena grüßen. Er zog leicht an Catienas Arm, die dann auch ihm sofort folgte. Bis sie sich zum zweiten Brautpaar durchgerungen hatten dauerte es ebenfalls eine Weile. Gleich sollte die Zeremonie beginnen, weshalb sich Macer kurz fasste. Salve Calvena. Heute ist es endlich soweit, ich freue mich so für dich. Du kennst Catiena bereits, sie ist heute meine Begleitung.

  • Verus strahlte noch ein bisschen mehr als vorher. “Dann bin ich ja beruhigt, Calvena, dann bin ich ja beruhigt! Und trotzdem ist das Haus schon voll... wie soll es da noch mehr Leute aufnehmen?“ Er war durchaus erstaunt, es war eine riesige Hochzeit. So etwas sah man selten – aber nun ja, es war eine Doppelhochzeit, wiewohl er dieses Wort vor ein paar Tagen zur Einladung das erste Mal gehört hatte. Longinus lächelte nur und nickte wieder, der Vestricier war schweigsam wie immer.
    Der Durmier wunderte sich ein wenig, dass Serrana ihn überhaupt nicht grüßte, sondern sich sofort daran machte, ihm ihren Zukünftigen vorzustellen. Nun, das war sicherlich die Aufgeregtheit. Wenn er daran zurückdachte, wie er damals geheiratet hatte... das war ja fürchterlich gewesen, wie er sich da angestellt hatte.
    “Es ist mir eine große Freude, Senator! Du bist daran, eine wundervolle Frau zu heiraten.“ Natürlich war sie noch ein Mädchen, keine Frau, aber jenes Wort ließ Verus geschickt weg. Er musste lachen, als Serrana meinte, sie hätte noch gerne länger bei ihm gelernt. “Ich hätte euch gerne noch länger unterrichtet! Aber, es ist leider so, es gab nichts mehr zum Unterrichten. Ich habe mein ganzes Wissen weitergegeben, und hoffe, ihr könnt nun darauf aufbauen.“ So wie Serrana Sedulus anschaute, schien sie tatsächlich enorm in ihn vernarrt zu sein. Was tuschelten die da? Na ja, nicht sein Gulasch.
    Calvena war nun kurz verschwunden, hatte offenbar ihren Verlobten geholt. Verus grinste wieder, als er ihn sah. “Salve, Centurio Quintilius!“ Longinus fühlte sich plötzlich wieder ins Geschehen hineingezogen. “Salve, Quintilius! Meinen Glückwunsch!“ Er lächelte schüchtern.
    “Hehe!“ Verus machte einen sehr glücklichen Eindruck. “So! Sind wir jetzt alle da? Alle bereit? Dann sollte jetzt die Leberschau kommen! Es soll unser junge Freund einmal zeigen, was er kann!“ Marcus Vestricius Longinus, der Angesprochene, nickte knapp, holte tief Luft, bedeutete den Umherstehenden, einen gewissen Abstand um ihn zu halten, und stellte sich dann in einen gewissen Winkel zur Hauswand hin.


    Dies war nun, hier im Triclinium, Longinus‘ große Stunde... nun ja, seine großen 5 Minuten heute. Das Lamm, noch immer bewusstlos, nahm er von einem der Popae an und wandte dann seine Hände nach oben, zum Gebet. Natürlich war dies kein Opfer, aber er hatte noch einige Opfer bei den Göttern gut.
    “Apollo, Herr von Delphi, Phoebus, Aplu! Viele Opfer habe ich dir gebracht. Schenke mir die Fähigkeit, in der Leber zu sehen, was das Schicksal der Ehen, die heute geschlossen werden, in sich birgt. Lass mich durch die Leber dieses Lammes hier das Schicksal von den Bünden des Quintus Germanicus Sedulus und der Iunia Serrana sowie des Lucius Quintilius Valerian wie auch der Germanica Calvena sehen! Do ut des.“ Er wandte sich nach rechts und hob dann das Lamm hoch, platzierte es sachte auf einem Schemel vor ihm.
    Dann griff er unverwandt nach dem Opfermesser und schlitzte dem Lamm behände die Kehle durch. Ein Popa schoss mit einem Becher hoch, um den Blutstrahl einzufangen. Der Vestricier hingegen zögerte nicht länger und schnitt den Bauch des Lammes auf. Mit geübten Handgriff holte er die Leber heraus, platzierte sie in seiner linken Hand und fing an, sie mit seiner Rechten zu inspizieren.
    Langsam wanderte der Zeigefinger seiner rechten Hand am Rand der Leber entlang. Hie und da murmelte er etwas auf etruskisch vor sich hin, dann und wann nickte er, dann und wann beäugte er kritisch. Sein Finger umrundete die Leber und fing dann an, sich gen Mitte hinzubewegen. Mal machte er Schlangenlinien, mal Kreise mit seinen Fingern, und landete zuletzt auf der Gallenblase, bei der er mit dem Finger vorsichtig hinunterfuhr.
    Dann blickte er auf, und verkündete mit sanfter Stimme, an die beiden Paare gewandt: “Die Stellen, die Fufluns auf der diesseitigen Seite der Leber gewidmet sind, haben einen goldenen Schimmer. Dies bezeugt, dass er euch hold ist, und eure Ehe von Wachstum, Glück und Gesundheit geprägt sein wird. Ebenso ist euch Lasa wohl gesonnen, die Göttin der Liebe. Das Tul euch gut gegenüber steht, wird wohl bedeuten, dass in eurem Landbesitz Frieden herrschen wird. Velchans zudem bezeugt, dass eure Ehe schaffensfroh wird. Doch nehmt euch vor den Thufltha, den Furien, in acht. Allerdings kann ich keine Gefahren ablesen.“ Er verzog seinen Mund zu einem schmalen, netten Lächeln. “Ich muss sagen, so gute Vorzeichen habe ich schon seit einiger Zeit auf keiner Hochzeit mehr gesehen. Keine Ablehnung ist zu sehen, die Götter sprechen beiden Ehen zu und segnen sie.“ Er nickte den Paaren zu. “Ihr entschuldigt mich aber bitte, ich muss nun meine Hände waschen.“ Er lächelte abermals und drehte sich um, um dies auch zu tun. Die Leberschau war vorbei – nun aber endlich konnte das schon von allen 4 zu Trauenden heiß ersehnte Opfer kommen!


    AFP

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima


    "Wer hätte gedacht das es dich so bald wieder nach Rom verschlägt und wir uns so schnell wieder sehen ." erwiderte Septima an Paullus gewandt und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, immerhin war er ein hübsch anzusehender Mann und ihr Spaziergang am Capital war sehr angenehm gewesen.


    Das Lächeln Septimas war bezaubernd. Verlegen lächelte Paullus zurück.
    Der Zufall wollte es so, Septima. Wäre Germanicus Sedulus nicht in Ostia aufgetaucht würde ich noch dort herumirren. Es war sehr interessant am Forum. Möchte mich an dieser Stelle auch bedanken für die nette Gesellschaft.

  • Zwischen all den Gesprächen hörte Valentina plötzlich einen vertrauten Namen. Das Gesicht dazu kannte sie nicht, doch es war der Mann dem sie den Brief übergeben sollte. "Entschuldige mich kurz, ich werde Verus Bitte erfüllen und den Brief übergeben." Meinte Valentina dann zu Tullia und schlich sich durch die Anwesenden.


    Bei Sedulus blieb Valentina dann stehen. Entschuldigte sich für die Störung und überreichte dem Mann das Schriftstück. "Dies soll ich dir von Titus Decimus Verus überreichen." Mit einem Kopfnicken entschuldigte sich Valentina wieder und huschte zurück an Tullias Seite. "Nun habe ich meine Pflicht auch erfüllt. Kennst du hier denn eigentlich jemanden?" Fragend blickte sie ihre Freundin von der Seite an.

  • Zitat

    Original von Volubilis Vitale
    Die große Vertrautheit zwischen ihm und dem jungen Mann neben ihm ließ ihn auf ein enges Verwandtschaftsverhältnis schließen. Wegen dem Altersunterschied ahnte er jedoch nicht, dass es sein Bruder war. Deswegen fragte er einfach ins Blaue hinein: "Willst du mich nicht deinem Onkel vorstellen?"


    Paullus musste nun lachen als Vitale meinte er sei ein Onkel von Marcus.
    Entschuldige bitte, Paullus Germanicus Aculeo. Der grosse Bruder von Marcus. Es dauerte einen kleinen Moment bis er wieder ernst werden konnte und fuhr dann fort.
    Du bist Schreiber im Hause Germanica? Das ist aber wirklich nett. Solche Ereignisse sind ja wirklich ein optimaler Platz einiges zu erfahren.

  • Zitat

    Original von Marcus Germanicus Pius
    Marcus schlang die Arme um Paullus und strahlte ihn fröhlich an. "Mir geht es ganz gut, und dir? Stell dir vor, wir dürfen bleiben, bis das Fest zuende ist!" Das war doch erwähnenswert! Immerhin ging so ein Fest bis spät in die Nacht. Grinsend aber wortlos bemerkte Marcus, dass die Bedingung 'wenn ihr artig seid" gut auszusparen war und sich die Angelegenheit dadurch nur noch besser anhörte.


    Auweh. Ich seh dich morgen schon recht missmutig durchs Haus geistern wenn du so spät ins Bett kommst. Wäre es dir recht wenn ich nach dem Fest mit in die Villa kommen würde? Oder bist du so grausam und lässt deinen alten Bruder zu später Stunde wieder nach Ostia zurück reisen? Er grinste breit bis er Narcissa erblickte die gerade den Raum betrat. Der Blick mit dem sie ihn streifte war fragend War sie doch auch am Forum gewesen und hatte Septima und ihn da gesehen. Ein kleines Lächeln aufsetze und die Hand hob um ihr kurz zu winken.

  • Melina blickte sich um. Die Hochzeitszeremonie hatte wohl begonnen. Sie näherte sich den Gästen und zwängte sich etwas näher an Valerian sowie Calvena heran. Sie wollte zumindest einen guten Blick haben, wenn sie sich schon langweilte. Doch die meisten Gäste wollten ihr keinen Platz machen. So irrte sie hinter den fast geschlossenen Reihen umher. Ein Murren entfloch ihrem Rachen. Sie brummte, wie ein alter Brummbär. Sie versuchte einem großem Mann über die Schulter zu schauen, doch es misslang ihr. Mutig tippte sie diesen Mann an. "Entschuldigung, darf ich vorbei. Ich habe in der Nähe des Bräutigams zu sein. Ich bin sein freches Gewissen." Sie lächelte, wie sie eben lächelte, wenn sie etwas wollte. Ihre Stimme schien dabei fast engelsgleich. Der Mann beugte sich zu ihr herab. "Aber natürlich, hübsches Mädchen." Der Mann trat einen Schritt zur Seite und Melina sprang frech einen Satz vor. "Danke!" Melina schenkte dem Mann ihr breites Lächeln, was wahrscheinlich sogar die Götter erwärmen konnte und die Welt schöner machte. Eine Melina gab es nicht ohne dieses dauerhafte Grinsen oder Lächeln. So kam sie also hinter Valerian und Calvena an. Sie hatte endlich einen guten Stehplatz für sich gefunden. Erst jetzt merkte sie, dass sie sich mitten ins Zentrum der Festgesellschaft bewegt hatte. Ihr warmes Herz begann heftig zu schlagen. Es waren einfach zu viele Leute hier. Unter ihren Freunden würde sie jetzt einen dreisten bzw. frechen Spruch reißen aber hier? Nein, das war nun unpassend. Es war der schönste Tag für Calvena und Valerian. Nur den beiden zu liebe war sie hier. Melina verschränkte ihre freien Arme hinter dem Rücken und beäugte die beiden mit ihrem nun mehr liebevollen und gönnenden Lächeln.

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