Spaziergang zum Capitol - PGA et TS

  • Gemeinsam verließen sie die Schola Atheniensis und Septima führten den Germanicer in Richtung des Capitols. Diesen Weg kannte die junge Tiberia fast schon im Schlaf, da sie sich häufig auf dem Forum Romanum aufhielt, um den Reden der Senatoren in der Curia Iulia zu folgen, oder sich einen der vielen Redner auf dem Forum selbst anzuhören.


    Während sie so nebeneinander her gingen, musterte sie den großen Mann mit den hellen Augen möglichst unauffällig, in dem sie ihre Blicke mit den rechts und links befindlichen Marktständen oder Läden tarnte. Überall in der Stadt gab es etwas zu kaufen, sei es nun essbares oder alltägliche Nutzgegenstände. Hier und da bot ein Händler lautstark seine Ware feil und Septima war mehr als froh, dass ihr Leibwächter Baldemar, so wie Aculeo bei ihr waren, um auf sie acht zu geben. Ihr selbst war noch nie etwas zugestoßen, aber manchmal war der Pöbel unberechenbar.


    Während sie sich der Tempelanlage am Capitol näherten setzte Septima ihre Befragung des Germanicers weiter fort. „Wieso bleibst du nicht ein paar Tage in Rom und besuchst deine Familie, wenn du schon einmal hier bist? Gewiss hast du gute Sklaven, denen du deinen Geschäft überlassen kannst.“ erkundigte sie sich.


    Sim-Off:

    Wer mitspielen möchte ist herzlich willkommen. :)

  • Septima kannte sich anscheindend sehr gut aus hier in der Gegend, als würde sie schon sehr oft hier gewesen sein. Paullus staunte insgeheim darüber, selbst hatte er das Orientierungsvermögen eines Maulwurfs bei Tageslicht. Ab und zu schien es ihm als würde sie ihn verstohlen betrachten doch er ließ sie gewähren. Er hatte keine Ahnung warum das so war und es interessierte ihn auch nicht sonderlich.


    Als nun Septima sich darüber erkundigte ob er nicht länger in Rom verweilen möchte antwortete er gleich darauf


    Ich werde noch 1 oder 2 Tage hierbleiben. Länger geht es leider nicht da in Ostia einiges zu machen ist. Wahlen stehen vor der Tür und da kann der Scriba schlecht Urlaub machen. Nicht dass es mich nun nach Ostia zieht er blickte sie mit seltsam verklärten Blick sekundenlang an aber Pflicht ist Pflicht. Und wenn nur eine winzige ist.Er nahm nun ebenfalls die Stände in Augenschein und war manchmal erstaunt über die Waren die angeboten wurden

  • Auch Narcissa war an diesem herrlichen Tag unterwegs, um sich die Zeit mit ein wenig Bummeln zu vertreiben. In keiner anderen Stadt war das so gut möglich, wie hier in Rom, wo es an jeder Ecke Stände und Läden mit großen Auslagen und unterschiedlichsten Angeboten gab. Lysandra begleitete die junge Aurelia, gefolgt von einem germanischen Custodes, durch die menschengefüllten Straßen. Offensichtlich wollten auch noch andere das gute Wetter nutzen, um die Wintermüdigkeit abzustreifen.
    "Was sagst du dazu, Lysandra?", Narcissa hielt ihr eine filigran gearbeitete silberen Gewandungsspange entgegen. Sie hatte die Form eines Blattes und fasste einen grünen- Narcissa war sich nicht ganz sicher - Halbedelstein ein. Die Leibsklavin, die auch dazu abgestellt war, mit Argusaugen darüber zu wachen, dass die Zwillinge nicht ihr ganzes Taschengeld verschleuderten, runzelte die Stirn, als sie die Spange entgegen nahm, um sie genauer zu betrachten.
    "Sehr hübsch, domina. Aber hast du nicht schon eine ähnliche Spange?"
    "Ja schon, aber...",setzte Narcissa zum Widerspruch an, seufzte dann aber ergeben. "Na du hast Recht..." Bedauernd legte die junge Aurelia das Schmuckstück zurück auf den Auslagentisch.
    "domina! Seht! Dahinten kommt domina Septima!", Auf den Ausruf ihrer Leibsklavin hin, hob Narcissa den Kopf und sah in die Richtung, in jene Lysandra wies. Tatsächlich! Septima! Aber von wem wurde sie begleitet? Titus konnte es nicht sein. der war dunkehaarig und größer...Die beiden kamen näher, bahnten sich ihren Weg durch die Menschen. Jetzt erkannte sie. Der Germanica. Einen Moment lang runzelte sie die Stirn - der junge Mann suchte offenbar die Nähe zu Patrizierinnen- dann waren sie schon heran und Narcissa begrüßte sie lächelnd.
    "Salvete! Na, nutzt auch ihr das schöne Wetter?"

  • Als Narcissa vor ihnen stand war Paullus nun etwas verwirrt. Im Anbetracht des Umstandes die Zwillinge nicht auseinander halten zu können und die Tatsache dass eine der beiden nun hier war verblüffte ihn ziemlich.
    Er schwieg, Tiberia Septima war sicher vertrauter mit der jungen Aurelia und überließ ihr die Antwort. Früher oder später würde er sicher direkt angesprochen werden und so gezwungen sein zu antworten. Wahrscheinlich dachte sich Narcissa auch ihren Teil was das Beisammensein Septimas und Paullus anging aber das kratzte ihm wenig. Ein unbefangener Spaziergang unter Schulkollegen war doch nun wirklich nicht das schlimmste. So dachte er. 8)

  • Germanicus Aculeo wollte also doch noch etwas in Rom bleiben. Septima hatte schon das Gefühl gehabt, dass sie ihn von seiner Rückreise abhalten würde, doch nun schmeichelte es ihr, zu denken, dass er seinen Aufenthalt in der wundervollen Stadt ihr zu liebe verlängern würde. „Da werden sich die Germanicer aber freuen…“ stellte Septima lächelnd fest, wollte noch etwas hinzu fügen, wurde dann jedoch von Narcissas Frage unterbrochen.


    Sofort blickte sich Septima um. Wo ein Zwilling war, war der andere meist nicht weit entfernt, doch sie konnte weit und breit keine indetische Person zu dem ihr Gegenüber erkennen. „Salve… Aurelia.“ Begrüsste Septima die junge Frau recht allgemein, da sie nicht genau wusste, ob sie nun Flora oder Narcissa vor sich hatte. „Ehm, ja… dieser wundervolle Frühlingstag hat Germanicus Aculeo und mich aus dem Gebäude der Schola gelockt.“ Septima versuchte nicht all zu verlegen drein zu schauen, denn mit einem fast wildfremden Mann bei einem Spaziergang von einem Familienmitglied überrascht zu werden, gehörte nicht zu ihren liebsten Beschäftigungen. „Und du?“ stellte Septima geschickt die Gegenfrage und schaute auf den Stand hinter Narcissa.


    Das sie die junge Frau dem Germanicer nicht vorgestellte hatte zwei Gründe. Zum einen wusste sie nicht um welche von den zwei Mädels es sich handelte und zweitens sollte sich doch der Mann zuerst vorstellen. Dass sich die beiden schon kannte, wusste Septima nicht.

  • Septimas umherschweifender Blick, so dezent er auch war, entging Narcissa nicht. Nach wem sie suchte, war nicht schwer zu erraten. Ein Zwilling kam selten allein. Und tatsächlich waren die beiden zumeist unzutrennlich. Nur manchmal da zog es die eine von der anderen fort. Das aber auch wiederrum für nicht sehr lange. Heute war das jedoch nicht so. „Flora ist mit ihren Blumen beschäftigt, ich wollte aber nicht den ganzen Tag in der Villa zubringen und dachte, ich gehe etwas bummeln…”, antwortete Narcissa mit einem diskreten Hinweis für die Verwandte, wer denn da nun vor ihr stand und lächelte. Manchmal war es durchaus amüsant, das Flackern der Unsicherheit über die Gesichter ihrer Mitmenschen huschen zu sehen, wenn sie nicht entscheiden konnten, mit welchem der aurelischen Blümchen sie es zu tun hatten. Aber eben nur manchmal…


    „Ich wusste gar nicht, dass du noch in Rom weilst, Germanicus Aculeo, geschweige denn davon, dass du sogar einen Kurs belegst…”, richtete Narcissa das Wort nun an Aculeo, der sich bisher mit Äußerungen reichlich zurück gehalten hatte. Überrascht nahm sie auf, dass die beiden direkt von der schola kamen. Das gab Septima eindeutig mehr Farbe. Bisher hatte sie, obschon sie im selben Haushalt lebten, recht wenig mit der Tiberia zu tun gehabt – bis auf die eine oder andere Situation, von denen ihr zumindest eine schon beim bloßen Gedanken daran, die Röte auf die Wangen zurücktrieb.
    „Für welchen Kurs habt ihr euch denn eingetragen?”, fragte sie schnell, um die Bilder zu vertreiben…

  • Naja. Der Kurs hatte mich nun dazu bewogen hier zu bleiben. Ist doch klar dass man zumindest mal den Cursus Rei Vularis absolviert um dann wenigstens wählen zu können. Septima hatte wohl den selben Gedanken und so lernte man sich kennen. Die Zeit bis zur Ergebnissbekanntgabe musste doch irgendwie überbrückt werden. Lächelnd nun Narcissa antwortete. Ihr kennt euch? Das ist aber nun wirklich erstaunlich wie klein die Welt doch ist. Rom ist alsodoch nur ein Dorf. Das breite Grinsen ließ verheissen dass es ihm nicht ernst gemeint war um die die hier schon seit langem lebten nicht zu beleidigen. Und du Narcissa? Auf der suche nach geeigneten Accessoirs? Schon fündig geworden? Die Frage wo Flora sei ersparte er sich.

  • Sehr zu Septima Freude gab Narcissa ihren Namen Preis. Dafür bekam sie ein sanftes Lächeln der Tiberia. „Ach, ihr kennt euch auch bereits?“ hakte Septima freundlich nach. „Das ist ein netter Zufall, nicht wahr?“ Jetzt hoffe Septima nur, dass Narcissa nicht ausplauderte, weshalb sich die Frauen kannte und Septima mit einem Aurelier verheiratet war. Irgendwie wäre ich das jetzt gerade nicht recht.


    „Wir wollten gerade zur Tempelanlage auf dem Capitol spazieren, somit wollen wir dich auch nicht länger von deinen Einkäufen abhalten, liebe Narcissa.“ versuchte Septima möglichst unauffällig die junge Aurelia los zu werden, denn die Gefahr, dass diese etwas ausplaudern würde, was Septima noch nicht für an der Zeit hielt, war ihr einfach zu groß. Selbstverständlich könnte Narcissa sich ihnen einfach anschließen, dann wäre es mehr als unhöflich, wenn Septima dies ablehnen würde.

  • Der Mann wollte offensichtlich hoch hinaus und verbummelte nicht einen wertvollen Atemzug. Verständnisvoll nickte Narcissa. „Ja, das ist wahr. Als Mann sollte man das können...Und der Kurs ist bestimmt auch interessant.“ Bei Gelegenheit, so nahm sie sich vor, würde sie selbst einmal den Weg zur schola einschlagen. Vielleicht gab es auch einen Kurs, der für sie von Interesse war. „In unserem Fall scheint es tatsächlich so zu sein“ Lächelnd neigte sie ein klein wenig den Kopf und stutzte dann, als sich die Tiberia einschaltete, als sie gerade erklären wollte, woher sie sich denn kannten. Irritiert schloss sie die sinnlichen Lippen, die sie gerade geöffnet hatte, um die Worte in die Luft zu entlassen. Kommt es mir nur so vor, oder möchte sie nicht, dass ich...? Der Gedanke war absurd. Immerhin hatte die Erklärung der zwei Kurskameraden, die noch einen kleinen Spaziergang zusammen unternahmen in ihren Ohren sehr plausibel geklungen und schließlich war es keine Schande mit einem Aurelier verheiratet zu sein. Vor allem nicht mit Titus. „Unsere Familien stehen sich äußerst nahe...“, erklärte die junge Aurelia dann diplomatisch. Doch erst als sich das letzte Wort in den Satz gefügt hatte, wandte sie sich wieder an den Germanica.
    „Es scheint mir, als würden wir uns vornehmlich beim Einkaufen über den Weg laufen“, scherzte sie – rasch in Septimas Richtung: „Wir sind uns einst auf dem großen Markt hier in Rom begegnet. Es war das erste Mal, dass Flora und ich in Rom unterwegs waren...“ Noch immer überschwappte sie ein leises Gefühl der Aufregung, wenn sie an diesen Tag zurück dachte. Da war alles noch so neu gewesen.
    „Aber nein, dieses Mal hatte ich eigentlich nicht vor, etwas zu erstehen...“ Aus diesem Grund hatte sie ja auch Lysandra mitgeschleppt. Sie würde das Taschengeld der jungen Frau schon zusammen halten.
    Es war wieder nur so ein Gefühl, dass Narcissa überkam. Will sie mich los werden? Während ihre Gedanken in leiser Verwirrung baden gingen, blieb ihr Gesicht davon vollkommen unberührt. „Tatsächlich? Dort oben war ich bisher noch nicht...“, entgegnete sie. „Ihr haltet mich nicht auf. Im Gegenteil“, Ein Lächeln erhellte ihre Züge. „Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich mich euch gern ein kleines Stück anschließen...“ Aufmerksam betrachtete sie Septima. Aus irgendeinem Grund wisperte ihr eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf zu, dass es der Tiberia alles andere als recht war, sie nun mitzuschleppen. Noch war es nur eine Vermutung, deren Ursprung sie nicht kannte. Aber diese Vermutung konnte leicht erhärtet werden. Nämlich dadurch, dass Septima Narcissa verweigerte, sie und Aculeo ein Stück zu begleiten.

  • Paullus stand da und verfolgte leicht amüsiert das Gespräch der beiden Damen. Irgendwie konnte er sich des Gefühls nicht erwehren dass es der einen wie der anderen nicht besonders angenehm war sich hier zu sehen.


    Aculeo hatte nicht vor den Tag nun hier stehend zu verbringen bis sich die Damen entschieden hatten ob sie nun zusammen oder doch getrennt zum Capitol wanderten daher sagte er frei von der Leber weg.


    Wisst ihr was. Wir gehen nun alle drei, oder nein, alle vier zum Capitol hinauf. Oben könnt ihr dann weiter plaudern. Wann sich wer wo kennen gelernt hat ist ja nicht unbedingt von großer Wichtigkeit.


    Der junge Germancier drehte sich um und ging schon los ohne weiter darauf zu warten dass sich Narcissa und Septima ebenfalls in Bewegung setzten.

  • Ihr Plan ging nicht ganz auf, denn Narcissa war gewillt sie auf ihrem Spaziergang zu begleiten und Aculeo unterstützte ihren Wunsch. „Also gut, dann gehen wir zu dritt.“ merkte Septima lächelnd an und bat die Aurelia mit einer einladenden Handbewegung ihnen zu folgen. Der Germanicer wartete erst gar nicht auf seine Begleiterinnen, sondern stapfte schon fröhlich voraus. „Tzzz...“ konnte sich Septima nicht ganz verkneifen und sie verdrehte in Richtung von Narciassa leicht die Augen. „Glaubt er, wir laufen ihm jetzt hinterher?“ Nun gut, sie folgten dem Germanicer, allerdings legte Septima nicht sonderlich viel wert darauf, schneller zu gehen, um die paar Schritte Vorsprung von Aculeo wieder einzuholen. Wenn er schon mit zwei Damen flanieren wollte, dann hatte er gefälligst auf sie zu warten.


    Über eine lange Treppe ging es nun auf den Hügel hinauf, wo sogar noch die Hütte Romulus stand, sowie der große Tempel des Iupiter und viele kleinere Tempel. Da sie sich nun auf einem der höchsten Punkte innerhalb des Capitols befanden, hatten sie eine wunderbare Aussicht auf den Rest der Stadt und südwestlich auf den Tiber, der gar nicht mehr weit entfernt war. „Hübsch hier, findet ihr nicht auch?“ Ja, dies war einer ihrer liebsten Plätze, denn erst von ganz oben, wurde einem bewußt, wie groß Rom war und wie klein und unbedeutend ein einziger Mensch sein konnte.

  • Der Germanicer zeigte überraschend Eigeninitiative wie er so einfach mir nichts dir nichts einen Beschluss für sie alle fasste und davon schritt, als seien die beiden Patrizierinnen so etwas wie Hündchen, die brav ihrem Herrn folgten. Narcissa fing den Blick Septimas auf und musste Schmunzeln. Eigentlich hatte sie von dem jungen Aculeo nichts anderes erwartet. Er war in vielerlei Hinsicht anders als andere junge Männer. Vielleicht war es ja das, was die Tiberia anzog. Immerhin war er nicht unattraktiv. Allerdings war das Verhalten, das er nun an den Tag legte doch etwas unhöflich. Vor allem gegenüber zweier Damen von Stand.
    „Ich glaube, das nimmt er tatsächlich an“, erwiderte Narcissa und konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun darüber lachen oder den Kopf schütteln sollte. Jedenfalls gaben sich die Patrizierinnen keinerlei Mühe den forschen Germanicer einzuholen und schritten gemächlich hinter ihm her.


    „Ufff!“, mit einem leisen Seufzen der Erleichterung erklomm Narcissa die letzte Stufe. Ein Blick über die Schulter und sie sah auf die ellenlange Treppe hinab, die sie zusammen mit ihrer Verwandten und dem Germanicer erklommen hatte. Das Herz schlug ganz schön heftig in ihrer Brust nach dieser Anstrengung und ihre Stirn fühlte sich unangenehm feucht an. Verstohlen blickte sie hinüber zu Septima, um zu überprüfen, ob es ihr auch so ging, konnte aber keinerlei Anzeichen von Mühe an ihr erkennen. >Vielleicht sollte ich wieder öfter spazieren gehen<, dachte sie zerknirscht, während sich ihr Puls allmählich auf Normalgeschwindigkeit regulierte...Erst jetzt konnte sich Narcissa auf ihre Umgebung konzentrieren und musste feststellen, dass sich die Anstrengung, hier nach oben zu klettern, wirklich mehr als gelohnt hatte. Die Tempel um sie herum waren einfach grandios und zu ihren Füßen breitete sich die Stadt groß und alt und ehrwürdig wie ein Teppich aus. Dunkel schlängelte sich der Tiber durch die Landschaft. „Großartig!“, sprang es Narcissa über die Lippen. „Hübsch“ war da noch eine glatte Untertreibung. „Kann man von hier aus auch die Villa Aurelia sehen?“,

  • Auf die Frage von Narcissa konnte Paullus nur mit den Schultern zucken.


    Keine Ahnung. Woran erkennt man denn euer Haus? Ich würds nicht mal finden wenn ich unten in der Stadt wäre. Er lächelte unverbindlich. Dabei setzte er sich auf eine der vielen Möglichkeiten und betrachtete die beiden Damen.


    Wie nahe stehen sich eure Familien? Ohne weitere Anhänge zu dieser Frage ließ er diese nun im Raum stehen. Ob sie beantwortet wird oder nicht...auf das war er gespannt denn er hatte sehr wohl mitbekommen dass dieses Thema anscheinend nicht zu jenen gehört über die man viel und gerne tratscht. Mit der nächsten Frage an Narcissa persönlich gerichtet, wartete er noch.

  • Sie erklommen die Treppen zum Hügel des Iupiter-Tempels mehr schweigend, denn jeder brauchte die Atemluft für etwas wichtigeres. Oben angekommen, genoss Septima den herrlichen Ausblick auf die vor ihr liegende Stadt. Narcissas Frage brachte sie zum schmunzeln und sie ging einige Schritte weiter, um mehr Richtung Osten zu kommen. „Also ungefähr da, der Hügel, das ist der Quririnal und dort liegt die Villa Aurelia. Ich glaube kaum, dass wir sie von hier aus erkennen können.“


    Germanicus Aculeo hatte tatsächlich erst auf sie gewartet, als sie die Treppen zur Tempelanlage erklommen hatten, was ihm von Septima einen bösen Blick einbrachte. Als sie mit Narcissa zurück zu ihrem Ausgangspunkt ging, sahen sie den jungen Mann auf einer Bank sitzend. Seine Frage überraschte die Tiberia, doch war sie gewillt ihm zu antworten. „Unsere Familien sind gut befreundet.“ Dies sollte ihm als Antwort genügen, vorausgesetzt Narcissa würde nicht noch einen halben Roman hinzu fügen. Septima warf einen kurzen Seitenblick auf die Aurelia.
    „Und? Wie gefällt dir der Ausblick von hier oben, Aculeo? Hast du schon die Hütte von Romulus gesehen? Sie ist gleich links neben dem Tempel des Iupiter.“

  • Machte sich Septima auf eine nette Art über ihn lustig? Sie wusste doch dass er keinen blassen Dunst von Rom hatte und fragte in nach einem Haus das neben einem Tempel stehen sollte.


    Paullus kniff die Augen zusammen und starrte kurz die Teberierin an.


    Nun, ich hatte noch nicht die Zeit hier oben Rom zu betrachten und daher fehlt mir einfach die Orientierung. Muss daher leider sagen: Nein, ich habe die Hütte noch nicht gesehen bin mir aber sich du wirst sie mir gleich zeigen. Der Ausblick ist aber wirklich bewundernswert. Er sollte jedem Fremden, der nach Rom kommt, gezigt werden. So kann man sich ein besseres Bild davon machen was geschaffen wurde. Auch wenn es nicht immer ohne Schmerzen geschehen ist. Narcissa war ziemlich still. Entweder stand sie knapp vor einer Ohnmacht wegen des Aufstiegs oder sie war abwesend und konnte dem weiteren Gesprächsverlauf nicht folgen. Oder sie interessierte sich einfach nicht mehr dafür.

  • Obwohl Septima Narcissas Frage nach der Villa Aurelia beantwortet hatte, schien diese in ihren Gedanken gefangen zu sein, denn es kam keinerlei Antwort von ihr. Aculeo verneinte Septimas Frage nach Romulus Hütte und sie nickte dem Germanicer kurz zu, trat etwas näher an Narcissa und flüsterte kurz mit ihr, damit Aculeo sie nicht verstehen konnte. „Wenn es dir lieber ist, dann lassen wir dich einen Moment alleine. Ich gehe mit Germanicus und zeige ihm Romulus Hütte.“ Leichte Sorge schwang in der sanften Stimme der Tiberia mit. Wenn es Narcissa nicht gut ginge, dann würden sie selbstverständlich bleiben. „Vielleicht setzt du dich einen Moment auf die Bank dort?“ Sie deutete mit dem Kopf leicht in die Richtung, in der eine Steinbank zum verweilen einlud. Hier würde Narcissa genügend Zeit haben, um sich vom Treppensteigen zu erholen.


    Anschließend wand sich Septima wieder an den jungen Germanicus. „Komm, ich zeig dir die Hütte. Du kannst unmöglich in Rom gewesen sein, ohne dir die Hütte des Romulus angesehen zu haben.“ Nach einem letzten Blick zurück auf Narcissa, gingen die zwei durch einen Säulenbogen auf den Vorplatz des Tempel des Jupiter Capitolinus, an seiner Statue vorbei auf die linke Seite des Tempels, wo neben der Curia Calabra die Hütte des Romulus stand. Vor der Hütte stand die bronzene Statue der Wölfin, welche Romulus und Remus angenommen und gesäugt haben sollte. Von hier aus hatten sie einen ungehinderten Blick auf den Tiber und dessen Insel darin. „Siehst du, dies ist die Hütte von der ich sprach.“ Septima machte eine einladende Handbewegung um sich herum. „Und hier fand sie statt, die Gründung Roms.“ Septima kam sich unglaublich weltgewandt und erfahren vor. Sie lebte selbst noch nicht lange in Rom, glaubte aber die Stadt bereits zu kennen, wobei sie nur einen Bruchteil, nämlich die vornehmsten Wohngegenden der Stadt kannte.

  • Entgegen den Vermutungen des Germanicera war Narcissas Interesse für diesen Ausflug ungebrochen. Wann hatte man denn schon die Gelegenheit und die Motivation hier herauf zu klettern. Allerdings hatte sie im Moment tatsächlich mit etwas anderem zu Kämpfen, etwas, dass ihre offenkundige Abwesenheit hervorrief. Dieses etwas war ein Gemisch aus Hitze-, keine Kondition und die Erdbeertage haben. Ihr wurde es etwas schwummrig vor Augen, während sie dem Zeig Septimas folgte und versuchte sich ihre Schwäche nicht anmerken zu lassen. Sie verwendete so viel Konzentration darauf, dass ihr das Gespräch zwischen den beiden Kommilitonen vollkommen entging. Leider blieb denen nicht verborgen, dass Narcissa nach diesem Aufstieg etwas wackelig auf den Beinen war. Septima trat näher zu ihr und bot ihr an, einen Moment zurück zu bleiben und sich auf eine Bank zu setzen, um sich dort auszuruhen. Ein sorgenvoller Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Ein Ausdruck, der die Sympathie, die sie für die Tiberia hegte, noch einmal beflügelte. Für diese Initiative war sie ihrer Verwandten sehr dankbar. So nickte sie mit einem leisen Lächeln. „Vielen Dank...“, flüsterte sie zurück und fügte lauter hinzu, sodass es auch der Germanica hören konnte: „Treffen wir uns wieder hier...“,


    Da saß sie und beobachtete, wie die beiden aus ihrem Blickfeld verschwanden. Ein wenig ärgerte sie natürlich. Das hier untermauerte genau jene Vorurteile, die man gegenüber Zwillingen hegte. Nämlich, dass sie unglaublich anfällig für Krankheit waren. Das stimmte bei ihnen eben gerade nicht. Das letzte Mal richtig krank war sie mit 14 gewesen.
    „domina, geht es dir gut?“ In Lysandras Stimme vibrierte der typische Subton einer unterschwelligen Hysterie.
    „Ja...es geht schon besser...“
    „Bist du dir sicher?!“ Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die Stirn der Aurelia, welche sie unwirsch zur Seite schob.
    „Ich habe „JA“ gesagt...“, brummte sie. „Mir war nur etwas schwindlig...“ Das beruhigte Lysandra nicht unbedingt. „Ich habe doch gleich gesagt, dass es keine gute Idee ist...“, beschwerte sie sich. „Vielleicht sollten wir jetzt lieber....“
    „Es ist angekommen, Lysandra. Gib mir nur ein paar Augenblicke...“ Die Sklavin schnaubte und Narcissa konnte die Gedanken, die hinter ihrer Stirn gingen förmlich lesen: Immer so unvernünftig! Der Aurelia konnte das egal sein. Ihre Gedanken drehten sich unlängst um etwas ganz anderes. Septima und Aculeo. Was ging da vor sich?

  • Spetima zeigte sichtlich Sorge um Narcissa und blickte sie nochmals mit sorgenvollem Blick an.


    Da jedoch Narcissa meinte sie benötige nur ein paar Minuten um wieder Atem zu schöpfen machten sich nun die beiden, Septima und Aculeo, auf und stiegen noch ein kleines Stückchen weiter den Palatin hinauf an einem der Tempel vorbei.


    Nun standen sie da vor der Hütte des Romulus vor dessen Front in einigen Schritten Abstand eine bronzende Statue, eine Darstellung einer Wöfin die laut Sage die beiden Brüder Romulus und Remus gesäugt haben soll.


    Aculeo betrachtete die Hütte und ihm vielen einige Dinge auf die auch bei etruskischen Hütten zu sehen waren. Der runde Bau. Das mit Stroh bedeckte, spitzzulaufende Dach zum Beispiel. Das Mauerwerk ließ erahnen dass es schon zahlreiche Ausbesserungen hinter sich haben musste.


    Erstaunlich wenn man bedenkt wie alt diese Hütte ist. Es müssten schon fast, laut meinem Wissen doch schon über 700 Jahre her sein als hier die Gründung Roms passierte meinte Paullus halblaut als wollte er niemanden stören. Sie waren gerade alleine hier bei der Hütte.

  • Es war einer dieser seltenen Augenblicke der absoluten Stille und Zufriedenheit, wie man ihn sonst nur im Inneren eines Tempels finden konnte, der ihnen hier draußen geschenkte wurde. Aculeo und Septima standen ganz alleine vor der kleinen Hütte, die den Ursprung Roms symbolisierte. Das eben noch gelöste und fröhliche Lächeln, welches Septima ob ihrer überschäumenden Gefühle für diese Stadt überkommen hatte, wich langsam aus ihrem Gesicht und sie starrte für einen Moment den Germanicer an. Und schon wurde dieser kurze Moment der Ruhe unterbrochen, als eine paar weitere Müsiggänger zur Hütte kamen und leise miteinander sprachen.
    Septima seufzte leise und schaute wieder lächelnd zu Aculeo. „Ja, diese Hütte ist schon sehr alt und gewiss viele Male neu aufgebaut worden.“ stimmte sie dem Germanicer zu. „Wollen wir den Tempel des Jupiter Capitolinus umrunden, so dass du von jeder Himmelsrichtung aus einen Blick auf Rom hast, oder sollen wir lieber zurück zu Narcissa gehen?“ erkundigte sie sich bei ihrem Gesprächspartner und wartete seine Entscheidung ab.

  • Auweia, redet die heute wieder geschwollen 8) dachte Aculeo bei sich.


    Nein lass uns mal eine Runde machen. Mal sehen was sich alles so entdecken lässt. Bin mir sicher Narcissa geht es gut. Paullus hatte keine Eile wieder nach unten zu gehen. Hier oben war es angenehm still auch wenn gerade eben einige Personen auftauchten und die totale Stille störten.


    Ausser du möchstest doch wieder nach unten. Wie gesagt meiner einer kann noch etwas hier verweilen.


    Warum ihn Septima so eigenartig ansah konnte er nicht erahnen und er fragte auch nicht danach. Wahrscheinlich hatte er wieder mal etwas unverständliches gesagt. Aber so war das nun mal mit ihm.

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