Spaziergang zum Capitol - PGA et TS

  • Er wollte also lieber noch ein wenig spazieren gehen. Nun gut. Septima warf einen letzten Blick in die Richtung, aus der sie zuvor gekommen und wo sie Narciassa in Begleitung ihrer Leibsklavin zurück gelassen hatten, und deutete dann vor sich auf den Weg. „Gut, dann lass uns ein wenig weiter gehen.“ In gemütlichem Tempo gingen sie an der Ummauerung des capitolischen Hügels entlang.
    Neugierig musterte Septima den jungen Mann neben sich. „Und? Wie gefällt dir die Stadt von hier oben? Rom hat seinen ganz eigenen Charme, dem sich kaum jemand verschließen kann. Wie ist es mit dir?“

  • Die Ruhepause tat Narcissa gut. In dem Arkadengang in dem sie saß, war es schön schattig und sie hatte die Möglickeit zumindest noch einen Teil Roms zu sehen, dass ihr zu Füßen lag, wenn sie sich etwas streckte und reckte. Gar nicht auszudenken, wie es hier in Rom werden würde, wenn erst einmal der wahre Sommer Einzug in die Ewige Stadt hielt.
    Von den beiden Kurskameraden war nichts mehr zu sehen, seitdem sie um die nächste Ecke gebogen waren. Eigenartig war es ja schon...Nicht, weil Septima mit diesem jungen Kerl spazieren ging, sondern weil sie das Gefühl hatte, dass es der Tiberia gar nicht Recht gewesen war, dass sie aufeinander gestoßen waren. An einer persönlichen Abneigung ihr gegenüber konnte es nicht liegen, ihr Eindruck war seither immer gewesen, dass sie einander zumindest sympathisch fanden.
    "Worüber denkst du nach, domina?", erkundigte sich Lysandra, die, nachdem Narcissa sie bissig zurecht gewiesen hatte, doch auffällig ruhig geworden war. Der Sklavin war es selbst hier im Schatten einfach zu warm. Und das, obwohl sie aus Griechenland stammte.
    "Ich glaube, ich wollte Flora vorschlagen, den Sommer über außerhalb Roms zu verbringen...", erwiderte die junge Aurelia. Das entsprach freilich nicht der ganzen Wahrheit. Aber die Frau musste schließlich auch nicht alles wissen. >Du überinterpretierst schon wieder<, würde sie ihr sicherlich vorwerfen.
    "Das ist eine gute Idee...an welche Stadt hast du gedacht?"
    "Eine Küstenstadt wäre nicht schlecht. Ich würde gern einmal wieder das Meer sehen...",
    Ihr Blick glitt in die Richtung, in welcher die Tiberia mit dem Germanica verschwunden war. Vielleicht sollte sie doch einmal nachsehen? Kräftig genug fühlte sie sich ja schon wieder.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Er wollte also lieber noch ein wenig spazieren gehen. Nun gut. Septima warf einen letzten Blick in die Richtung, aus der sie zuvor gekommen und wo sie Narciassa in Begleitung ihrer Leibsklavin zurück gelassen hatten, und deutete dann vor sich auf den Weg. „Gut, dann lass uns ein wenig weiter gehen.“ In gemütlichem Tempo gingen sie an der Ummauerung des capitolischen Hügels entlang.
    Neugierig musterte Septima den jungen Mann neben sich. „Und? Wie gefällt dir die Stadt von hier oben? Rom hat seinen ganz eigenen Charme, dem sich kaum jemand verschließen kann. Wie ist es mit dir?“


    Ja Septima. Ich kann dir nur rechtgeben. Der Charme Roms ist einmalig. Die Bauten sehen von hier oben noch eindrucksvoller aus als aus den Strassen da unten. Doch....was wäre Rom ohne der Grösse des Reiches. Wahrscheinlich nicht mehr als eine normale Stadt in Latinium. Meiner Meinung nach macht den grössten Teil des Charmes die unterschiedliche Vielzahl an Völkern und Schichten.


    Aculeo lächelte. Einerseits war er wirklich von Rom angetan, andererseits ertrug er es nur schwer ob der augeblasenen Verhaltens einiger Einwohner. Doch schluckte er seinen Frust herunter und gab nun gute Mine zum bösen Spiel.


    Möchtest du wieder zurück? Womöglich macht sich Narcissa schon Sorgen oder zumindest wird sie sich einige Gedanken machen. Ausserdem möchte ich nicht dass sie sich irgendwie zurückgestellt fühlt.

  • Der junge Germanicus rühmte mehr die Völkervielfalt und das Zusammenleben der unterschiedlichen Schichten Roms, als die architektonischen Meisterleistungen der Bauherren von Rom. Septima konnte dem nicht ganz zustimmen und nickte deshalb nur verhalten. Auf die ein oder andere Schicht der Bewohner der ewigen Stadt könnte sie gut und gerne verzichten. „Aber gerade die Vielfalt und Vielzahl der Bewohner sorgt häufig für Gewalt in der Stadt. Diesen Teil mag ich nun gar nicht an dieser Stadt.“ Es war eindeutig, auf welchen Stadtteil die junge Frau ansprach. Die Subura, in der sich der Abschaum der Stadt, so wie die Ärmsten der Ärmsten trafen und ein Pfuhl von Habenichts die Herrschaft an sich riss, so dass es einer Dame, wie sie es war, nicht möglich war, auch nur einen Fuss in diese Gegend zu setzen. Nur ab und an wurde Septima mit einer Sänfte durch die Subura getragen, wenn sie von einem Teil der Stadt in den anderen wollte und ein umgehen der Gegend viel zu viel Zeit kosten würde.


    Als Aculeo vorschlug, sie könnten zurück zu Narcissa gehen, schaute Septima ihn kurz überrascht an. Der Mann änderte seine Meinung schneller als eine Tunika. Hatte er nicht gerade eben noch vorgeschlagen, ein wenig mit ihr spazieren zu gehen? War ihm ihre Gesellschaft mit einem mal unangenehm? Aber wieso? Darauf fand Septima keine Antwort, wollte aber einem eventuellen Unwohlsein von Seiten des Germanicers aus dem Weg gehen, somit stimmte sie seinem Vorschlag zu. „Ja, kehren wir ruhig zurück und schauen wie es Narcissa geht.“ Außerdem sprach seine Sorgen um die junge Aurelier von guter Erziehung, was sie dem Germanicer hoch anrechnete und somit ihre unangenehmen Gedanken verscheuchte.

  • Tja antwortete nun Paullus.


    Wie kam dies bloß zustande? Es war mehr rethorisch diese Frage betreffend Septimas Anspielung, doch konnte man auch etwas Zorn und Sarkasmus heraushören. Aculeo hatte keine Lust hier nun eine sozial-politsche Diskussion vom Zaun zu brechen. Irgendwann würde sich das Blatt wenden.

  • Aculeos Antworten passten Septima gar nicht, aber sie schwieg lieber, als sich auf eine Diskussion mit dem Germanicer in aller Öffentlichkeit einzulassen. Gemeinsam gingen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren und sahen kurz darauf Narcissa auf eben jener Steinbank sitzen, auf welcher sie sie zurück gelassen hatten.
    Septima lächelte ihrer angeheirateten Verwandten freundlich entgegen. „Wie geht es dir Narcissa? Ist es dir nun besser?“ Fragend ging ihr Blick zur Sklavin, welche Narcissa schon die ganze Zeit begleitet. Septima erwartete zumindest ein Nicken oder Kopfschütteln von der Sklavin, denn auf die Aussage der jungen Aurelier allein wollte sich Septima nicht verlassen.
    „Germanicus und ich haben uns die Bronzestatue der Wölfin und die Hütte von Romulus angeschaut.“ erklärte sie freundlich und setzte sich neben Narcissa auf die Bank. So langsam könnte sie etwas zu trinken gebrauchen. Es war heute doch recht warm und ihr letztes Getränk hatte sie in der Villa Aurelier zu sich genommen. Ob der junge Germanicer so freundlich wäre?
    „Germanicus, könntest du uns bitte verdünnten Wein besorgen? Narcissa sieht noch immer etwas blass aus und ich selbst könnte ebenfalls etwas zum befeuchten meiner Kehle vertragen.“ Ihre Worte wurden von einem liebreizenden Lächeln begleitet und gewiss gab es auf dem capitolischen Hügel einen Händler mit ein paar Weinamphoren, bei dem Aculeo drei Becher verdünnten Weines erwerben könnte. Sicher hätte Septima auch einen Skalven ausschicken könnn, doch sie wollte den Germanicer testen und die Zeit nutzen, einen kurzen Moment mit Narcissa allein zu sein. Vielleicht würde sich die junge Aurelier in der Gegenwart des Mannes genötigt sehen über ihren Gesundheitszustand zu lügen, dies wollte Septima in jedem Fall verhindern.

  • Narcissa verweilte noch auf der Bank wo sie von den beiden verlassen wurde. Die Gesichtfarbe hatte sich etwas gebessert obwohl man ihr ansah dass es ihr immer noch nicht gut ging.


    Septima erkundigte sich nach dem Ergehen von Narcissa und blickte dann Aculeo an. Die Bitte ob er so nett sei etwas zu trinken zu besorgen war nicht verwunderlich, das Lächeln aber ließ darauf schliessen dass er sich mal kurz vom Acker machen sollte um die beiden Frauen sich selbst zu überlassen.


    Natürlich Septima. Kann doch zwei Blumen nicht vertrocknen lassen.
    Gleich darauf machte er sich auf den Weg. Er hatte während des Spaziergangs einen der Händlier entdeckt die Wein und Wasser anboten und nun würde er diesen aufsuchen um den beiden Grazien Flüssigkeit zu bringen.

  • „Eine Küstenstadt…ja, das hätte etwas…“, erwiderte Lysandra und sah schon, wie sich seichte Wellen auf feinem weißem Strand brachen…“Ostia wäre nicht schlecht. Oder Misenum. Beides sollen sehr schöne Städte sein….“
    „Oder Ravenna…“, warf Narcissa ein und sah zu der älteren Dame auf. Die lächelte ihr zwar zu, aber die Aurelia konnte in ihren Augen Zweifel lesen. Womöglich war Ravenna doch zu weit für die in die Jahre gekommene Leibsklavin. Das hätte Lysandra natürlich nie selbst zugegeben. „Wobei, du hast Recht…Wir würden bestimmt ein oder zwei Wochen nach Ravenna brauchen. In der Sommerhitze wäre das ziemlich unangenehm…“, Lysandras Züge entspannten sich und ein schmunzeln trat in die grauen Augen, als wüsste sie, dass Narcissa ihre Meinung nur aufgrund der Sorge um ihr Wohl geändert hatte.


    „Schau, da drüben…domina Septima und der Germanicer kommen zurück…“, Die junge Aurelia folgte Lysandras Geste. Und tatsächlich, die beiden Schola-Kameraden bogen Seite an Seite um die Ecke. Septima lächelte erst ihr zu, dann glitt ihr Blick fragend zu der Sklavin.
    „Es geht ganz gut…“, antwortete sie der Tiberia.
    „Die Pause war eine gut Entscheidung“, fügte Lysandra der Erwiderung ihrer Herrin zu.


    Sie sah dem Germanicer noch einen Moment nach, wie er sich entfernte, um den beiden etwas zu Trinken zu holen. Hatte sie sich den etwas grimmigen Ausdruck auf seinem Gesicht nur eingebildet? Was hatten die beiden gesprochen? Ihr war nicht entgangen, dass er sie mit ihrem Cognamen angesprochen hatte.
    „Zu Schade, dass ich euch nicht begleiten konnte…das monatliche Übel schafft mich…“, vertraute sie Septima mit einem schiefen Lächeln an. Als Frau würde die Tiberia das zweifelsohne verstehen.
    „Ihr ward recht schnell zurück. Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich dann.

  • Bei der jungen Aurelia angekommen, vernahm Septima mit Wohlwollen die Bestätigung, dass es Narcissa schon wieder besser gehen, sowohl aus ihrem eigenen Mund, als auch aus dem der sie begleitenden Sklavin. Dies beruhigte sie ungemein.
    Aculeo stimmte ihrer Bitte nach etwas zu trinken zu und entfernte sich sogleich, auf der Suche nach einem Weinhändler. Septima schaute ihm kurz nach und wand sich dann sofort wieder an Narcissa. Mitfühlend legte sie ihr eine Hand auf den Unterarm.
    Ahh, das ist der Grund für dein Unwohlsein.“ Die junge Tiberia lächelte. Das war eine einleuchtende Erklärung. Sie hatte schon davon gehört, dass die ein oder andere Dame der römischen Gesellschaft an ein paar Tagen im Monat unpässlich waren, was wohl immer in den nahezu gleichen Zeitraum fiel. „Wenn du lieber zurück zur Villa möchtest, können wir auch eine Sänfte nehmen und gleich gehen.“ schlug sie ihrer angeheirateten Verwandten vor. Zwar wäre es schade, erst diesen Berg erklommen zu haben, um ihn kurz darauf schon wieder zu verlassen, aber das Wohl der Aurelia ging eindeutig vor.
    Die Frage nach ihrer schnellen Rückkehr tat Septima mit ein paar wohlgemeinten Worten ab. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht und wollten dich nicht zu lange allein lassen. Deshalb haben wir den Gang über den capitolischen Hügel abgekürzt.“ ein Lächeln begleitete ihre Worte. Zwischen den Zeilen hätte man lesen können. ‚Der Germanicer hat seine Meinung, mit MIR spazieren zu wollen, von jetzt auf gleich geändert!’ Doch dem Gesicht der Tiberia war nichts weiter anzusehen, außer ein mitfühlendes Lächeln für Narcissas Zustand.

  • "Nein, es geht schon...", erwiderte Narcissa mit einem Lächeln auf ihre Geste. Es war nicht das erste Mal, dass Blutverlust und Hitze sie schwindelig machten und bisher hatte sie immer davon abgesehen sich zu verkriechen. Wäre ja noch schöner, wenn man wegen einer solchen Lappalie alles verpasste. Zudem waren sie ja erst hier nach oben gekommen und der Aufstieg war viel zu anstrengend gewesen, um sogleich wieder den Abstieg anzustreten.


    >Oder aber der Germanicer hatte es wieder eilig<, Allein das Schmunzeln ihrer Lippen verriet ihre Gedanken. "Das war sehr freundlich von euch...ich wollte wirklich zu keinem Klotz werden...", erwiderte sie stattdessen entschuldigend. Ein kurzes Schweigen legte sich zwischen die beiden Frauen, in welchem Narcissa den Blick nach vorne zur Stadt hin wandte und den Ausblick für ein zwei Atemzüge genoss. "Er ist manchmal schon recht stürmisch....", brach die Aurelia in das Schweigen und dachte dabei an das Tempo mit dem der junge Mann vorgesprintet war oder an jenes denkwürdige Treffen in der Villa Aurelia. Es war ihr nach wie vor noch nicht so ganz aufgegangen, was die Tiberia mit dem Germanicer zu tun hatte.

  • Nur leichte schüttelte Septima den Kopf, um die Aussage von Narcissa zu verneinen. „Narcissa, du bist kein Klotz.“ Was war das überhaupt für eine Ausdrucksweise? „Ich freue mich über deine Gesellschaft und bin sehr froh, dass es dir inzwischen wieder besser geht. Warte ab, wenn du einen Schluck Wein zu dir genommen hast, dann wird es gleich noch ein bisschen besser gehen.“ Umsichtig tätschelte Septima die Hand der jungen Aurelia. Selbst wenn sie vorher eine gewisse Skepsis gegen die Begleitung durch Narcissa gehegt hatte, war sie jetzt wirklich froh, dass diese bei ihr und dem Germanicer war. Wo blieb der junge Mann eigentlich mit dem Wein?„Wenn du dich wieder gut genug fühlst, dann können wir eine Runde um den Platz gehen und uns die Tempel anschauen. Es gibt hier so viel zu sehen, und meistens ist sogar die Luft hier oben ganz gut.“ Sie zwinkerte ihrer Banknachbarin aufmunternd zu.
    Kurz schwiegen beide Frauen, ehe Narcissa eine Bemerkung fallen ließ, die Septima aufhorchen ließ. "Was meinst du mit stürmisch?" hakte sie sofort, leicht misstrauisch, nach. Was verband Aculeo und Narcissa?

  • Der Weg zurück zu dem Platz an dem er den Händler gesehen hatte kam ihm jetzt, ohne Begleitung, länger vor. Seinen Überlegungen nun nach würde er sich da eine kleine Auszeit genehmigen. Die beiden Fraue hatten dann genug Zeit diverse Themen anzusprechen und wenn nötig auch weiter auszuführen.
    Angelangt am Ort der Erfrischung blieb er stehen und forderte gleich einen Becher Wein, gestreckt mit Wasser. Die Hitze würde nicht unbedingt zuträglich sein den Wein rein zu trinken und da er sonst kein Verlangen nach dem gegorenen Saft hatte würde ein Becher genügen um ihn zu einem Opfer des Unwohlsein werden zu lassen.

  • Septimas Reaktion fiel äußerst forsch aus. So forsch und keinen Widerspruch duldend, dass Narcissa gar nichts anderes übrig blieb, als klein bei zu geben und ihre angeheiratete Verwandte anzulächeln. Innerlich noch nicht ganz überzeugt, zog sie es vor diese Zweifel lieber für sich zu behalten. Sie wollte Septima nicht verärgern und verlegte sich somit auf ein Kopfnicken, als die Tiberia fortfuhr. An Tagen wie diesen konnte man wahrlich nichts anderes tun, als zu trinken. Dabei war die Temperatur hoch über der Stadt viel angenehmer, als in den engen Gassen, die als ein Gewirr aus Spinnenfäden unter ihnen lagen. Sehen konnte Narcissa sie von ihrer Bank aus zwar nicht, aber sie waren natürlich da.


    Spetimas Gedanken schien zumindest ähnliche Bahnen zu nehmen. Die Tempel erhoben sich majestätisch über dem Smog der Stadt. Der Dreck blieb unten. Die Aussicht an diesem Tag zumindest noch die Tempel zu sehen, gab der jungen Aurelia einen kleinen Schub. Wo blieb denn der Germanicer? Sie wollte weiter! Das Getränk war schon ganz vergessen. „Sehr gern – es geht mir auch schon wieder gut!“, sagte sie begeistert. Lysandra hob die Brauen.
    „Ich weiß nicht domina…du magst dich besser fühlen, aber ich weiß nicht ob es ratsam wäre jetzt noch zu den Tempeln zu gehen“, wandte sie an Narcissa gewandt ein, deren Unmut ihr schon von der Nasenspitze abzulesen war.


    Der misstrauische Unterton in Septimas Stimme war nicht zu überhören. Eigentümlich ertappt sah Narcissa die Tiberia an und realisierte erst jetzt, dass man ihre Aussage auch sehr leicht falsch verstehen konnte. Sie hatte nichts zu verbergen – anders vielleicht als Septima selbst. „Er hat meine Schwester und mich vor einiger Zeit in der Villa besucht und hat dort mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg gehalten…“, antwortete sie. Die Begegnung war ihr noch lebendig in Erinnerung. Die kleine Marei war unteranderem Gegenstand der Diskussion gewesen und es war fast zum Eklat gekommen. Sie betrachtete aufmerksam Septimas Gesicht auf der Suche nach einer Reaktion. Vielleicht zeigte sie sich so misstrauisch, weil sie dem Germanicer womöglich näher stand, als sie es selbst zugeben wollte?

  • Den Becher Wein den sich Aculeo nun genehmigte schmeckte süsslich. Er war kein Kenner in diesen Dingen aber das Aroma erinnerte in dunkel an etwas doch den Zusammenhang konnte er nicht feststellen.


    Langsam und genüsslich nippte er den Wein, blickte ab und an in Richtung der Stadt die sich zu seinen Füssen gegen den Horizont erstreckte. Ein paar Schritte ging er um sich dann auf eine der Bänke niederzulassen welche, strategisch gut, platziert waren.


    Warum er nun mehr Zeit hier verbrachte als nötig konnte er nicht sagen aber möglicherweise war es Höflichkeit der beiden Grazien ein Stückchen weiter unten um ihnen Gelegenheit zu lassen alleine zu sein.

  • Das Narcissa ebenso skeptisch nach einer Verbindung zwischen Septima und Aculeo suchte, wie die Tiberia nach einer zwischen Narcissa und dem Germanicer, war ein merkwürdiger und nicht bewußter Zufall. Neugierig lauschte sie der Erklärung der jungen Aurelier, wurde allerdings nicht sonderlich schlau daraus. „Der Germanicer war in der Villa Aurelia, um euch beide zu besuchen? Aus welchem Grund?“ An sich fiel Septima nur ein Grund ein. Aculeo war auf Brautschau. 'Na, da hat er sich wohl ein wenig übernommen.' ging es ihr durch den Kopf, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Germanicer als gute Partie für eine Aurelia galt. „Und um was für eine Meinung zu welchem Thema ging es da?“ hakte Septima weiter nach. „Bitte verzeih, liebe Narciassa, dass ich so neugierig nach frage, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen deiner Aussage, der Germanicer sei stürmisch gewesen, und dem Besuch seiner Person in der Villa nicht, wobei seine Meinung zu einem mir nicht bekannten Thema wohl ausschlaggebend war. Zu viele Ungenauigkeiten.“ Oh, da war es in der Politik manches mal einfacher. Gesetzt regelten alles und wenn man etwas nicht verstand, wurde einfach so lange diskutiert, bis auch der letzte in der Curia nicht mehr wußte, was eigentlich der Auslöser für die Diskussion gewesen war.

  • Narcissa hob die Schultern. So ganz wusste sie auch nicht, weshalb der Germanicer einst in die Villa gekommen war. Die Zwillinge waren ihm auf einem ihrer ersten Streifzüge über die Märkte Roms begegnet. Und nur wenige Tage später hatte er vor der Tür der Villa gestanden. „Nun, sowohl wir als auch er waren zu diesem Zeitpunkt noch ganz frisch in der Stadt – vielleicht suchte er Gleichgesinnte...“ Darauf dass der junge Mann eventuell auf Brautschau gewesen war, kam sie nicht. Hielt sie es doch eher für unmöglich, dass ein Plebeier auch nur auf die Idee kam bei einer patrizischen Familie vorstellig zu werden. Das war ein sehr unschuldiger Gedanke, der nicht dadurch behaftet war, dass sie eine Abneigung gegen diesen Stand hegte.
    Im ersten Moment zögerte Narcissa, der Tiberia Antwort zu geben. So eng waren sie noch nicht miteinander. Doch die Aurelia beschloss ihrer angeheirateten Verwandten zu vertrauen. „Es ging darum, ob man einem Sklavenmädchen – Marei – die Freiheit wie einem Esel die Karotte vor die Nase halten sollte oder nicht“, fasste sie zusammen und führte dann detailreicher aus: „Aus irgendeinen Grund fragte die Kleine den Germanicer, ob er ihr Vater sei. Der verneinte dies natürlich überrascht, fügte aber hinzu, er würde sie sofort adoptieren, wenn er das könne.“ Zugegebenermaßen war es eine recht verstörende Situation gewesen. Die Diskussion kam denen in der Curia wohl nahe, denn irgendwann hatte anscheinend keiner der drei so richtig mehr den Durchblick gehabt. „Er war ein großer Verfechter der Karottenvariante...“,schloss sie.

  • Der Wein war gut, Paullus weniger. So begann er nun den Rückweg mit Bechern in beiden Händen um den Wünschen der Damen nachzukommen


    Narcissa sagte gerade etwas von Karottenvariante als er nun bei ihnen angelangt war und blickte Narcissa an.


    Und was ist die Karottenvariante?Eine Art Diät oder etwas anderes? Dabei reichte er nun Septima den Becher mit verdünnten Wein und Narcissa kaltes, klares Wasser.


    Wie geht es dir denn nun Narcissa? Besser? Oder benötigst du noch etwas um wieder vollkommen hergestellt zu sein?

  • So, so, der Germanicer war also aus keinem bestimmten Grund in die Villa Aurelia gekommen. Sollte sie dies Narcissa glauben? ‚Na gut, für’s erste nehme ich ihre Antwort so hin.’ sinnierte Septima, ohne sich ihre Zweifel nach außen anmerken zu lassen. „Ihr habt euch also über Marei unterhalten? Interessant. Sollte sich meine Sklavin wieder einmal ungebührlich verhalten, so bitte ich, Narcissa, mir dies umgehend mitzuteilen. Es geht doch nicht, dass das Kind durchs Haus läuft und jeden Besuch fragt, ob er ihr Vater sei?“ Wobei sich Septima die Frage aufdrängte, wer denn Mareis Eltern waren. Sie würde das Kind bei der nächsten Gelegenheit einmal fragen.
    Wie es schien, hatte Aculeo die letzten Worte von Narcissa gehört und erkundigte sich nun seinerseits danach, ob es sich bei der Karottenvariante um eine Form von einseitiger Ernährung handelte. Dankend nahm Septima den ihr gereichten Becher entgegen. „Danke dir Germanicus. Und was deine Frage angeht, nein, wir haben uns über Sklavenkinder unterhalten. Wie ich hörte, bist du sehr an Marei interessiert.“ merkte Septima mehr beiläufig an, während sie einen Schluck von ihrem verdünnten Wein nahm. ‚Woher wohl sein Interesse an ihr rührt? Er wird sich doch nicht etwa an kleinen Mädchen…’ Oh nein, dass konnte nicht sein, oder besser gesagt, wollte Septima sich ein solches Verhalten bei einem jungen Mann gar nicht erst vorstellen.
    Da Aculeo sich direkt bei Narcissa nach ihrem Befinden erkundigt hatte, überließ es Septima der jungen Frau zu antworten. Derweil musterte den Germanicer unauffällig über den Rand ihres Bechers hinweg.


    Sim-Off:

    Edit: wieder rückgängig gemacht

  • Aculeo musste lachen als Septima die kleine Anektdote im Hause Aurelia ansprach.


    Interesse an Marei? Nein nicht direkt. Sie ist ein kleines Kind und in Sklaverei ohne eigenem Zutun. Was meine Meinung über solche Dinge angeht werde ich wohl immer wieder auf Widerstand stoßen. Und..wahrscheinlich hat Narcissa auch die Geschichte erwähnt dass sich die kleine Marei sofort adoptieren würde wenn es ginge. Aber das ist schon wieder Schnee von gestern. Gleich an Narcissa gewandt. Wie geht es der Kleinen denn überhaupt? Sie muss doch nicht weiterhin schwere Sachen schleppen, oder?

  • „Ich glaube nicht, dass das ein Grund zur Sorge ist...“, erwiderte Narcissa, die erahnte, dass diese Geschichte ungewollte Wellen schlug. „...Sie vermisst menschliche Wärme...“ Das kleine Mädchen hatte auch schon einiges mitmachen müssen. Trotz der Hitze lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie verspürte den Drang sich bei den Göttern zu bedanken, dass man sie mit einer solch privilegierten Familie gesegnet hatte.
    Offensichtlich hatte der Germanicer ein paar ihrer Worte aufgeschnappt. Mit einem „Dankeschön!“, nahm sie ihren eigenen Becher entgegen und nippte daran, während Septima ihm zunächst antwortete.
    Der junge Mann stieß tatsächlich auf Widerstand. Auch Narcissa empfand es nicht als eine Institution, die zu Jubelausbrüchen anregte, aber sie, als eine im Besitz von Sklaven lebende Frau konnte aus einer Frage der Glaubwürdigkeit nun nicht dagegen argumentieren. Dennoch kitzelte sie es verräterisch in den Fingerspitzen eine Diskussion vom Zaun zu brechen. War ein Mann, der sich, weil sein Acker nicht genug abwarf in die Sklaverei verkaufen musste, denn weniger unverschuldet? Besaßen nicht auch die Germanicer Leibeigene?
    Doch Narcissa hielt sich zurück und antwortete ihm brav auf seine Frage. „Ja, es war diese Geschichte...“, sagte sie. „Es geht ihr soweit ganz gut...Flavia Celerina achtet als ihre Herrin natürlich darauf, dass sie nicht so schwer tragen muss. Ich habe sie, Marei, letztens einmal zu meiner Stute mitgenommen. Ich glaube, das hat ihr ganz gut gefallen...“,*



    Sim-Off:

    *Bezieht sich alles noch auf die Zeit vor der Schenkung an dich, Septima=)...gott....schreiben wir schon so lange an diesem thread?! XD

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