atrium | Der frühe Vogel...

  • Áedán konnte nicht mehr schlafen, da irgendein kleiner, vorwitziger Vogel, den er nicht kannte, aber jetzt schon hasste, ihn mit seinem Gezwitscher aufgeweckt hatte. Nun geisterte er untätig durch die Villa und wusste nicht, was er mit seiner Zeit anfangen sollte, da er zu dieser frühen Stunde keinerlei Aufgaben hatte.


    Es war ja im Augenblick noch nicht einmal richtig hell, da die Sonne noch irgendwo hinter den römischen Hügeln nach oben kroch und es deswegen nur einen hellen Schimmer am Horizont gab, der den herannahenden Morgen verkündete.


    Warum war denn dieser verfluchte Vogel so ein verdammter Frühaufsteher? Welcher abgedrehte Gott hatte diesem kleinen, lauten Tier befohlen, um diese frühe Zeit bereits so einen Krach zu veranstalten und ihm damit den Schlaf zu rauben?


    Doch ein wenig entnervt und planlos spazierte er durch das Atrium der Villa und hing einigen Gedanken nach. Sein Haar hatte er zwar ein wenig gebändigt, aber nicht zusammengebunden, da er es um diese Zeit noch nicht wirklcih für notwendig hielt, quasi arbeitsfertig in der Villa herumzulaufen. Im Augenblick war er ohnehin eher untätig, da er in seiner Funktion noch wenig benötigt wurde. Anscheinend legte man Wert darauf, dass er erst einmal seinen Platz unter den Sklaven der Aurelier fand.

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  • Er war wach. Einfach so. Viel zu früh. Dabei hatte er nicht das Gefühl, ausgeschlafen zu sein. Entschlossen, noch ein wenig zu schlafen, schloß Ursus die Augen. Einfach an nichts denken, dann würde der Schlaf schon kommen. Vogelgezwitscher. Daß die Biester aber auch immer so einen Lärm machen mußten, wenn die Sonne nicht mal richtig auggegangen war! Ausblenden. Genau, einfach ausblenden. Dieser vermaledeite Vogel! Und warum war Ursus eigentlich so entsetzlich wach? Septima schlief selig an seiner Seite. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen im Schlaf. Offenbar träumte sie gerade etwas sehr Schönes. Beneidenswert.


    Nein, es hatte keinen Zweck. Vorsichtig schälte sich Ursus aus den Decken und setzte sich für einen Moment auf die Bettkante. Die einfache Tunika für das Training lag schon bereit, Cimon hatte am Abend schon alles hergerichtet. Ein Seufzen unterdrückend griff Ursus nach dem Kleidungsstück und schlüpfte hinein. Warum nicht aufstehen, wenn er eh nicht mehr schlafen konnte? Er könnte die absolute Ruhe im Haus nutzen für ein Gebet. Meist war dafür viel zu wenig Zeit. Ja, das war ein guter Gedanke!


    Leise schlich er sich aus dem Cubiculum und ging langsam zum Atrium herüber. Natürlich gab es Sklaven, die Nachts Wache hielten. Aber daß ihm jemand im Atrium begegnete, damit rechnete Ursus eigentlich nicht. Schon gar nicht jemanden, den er nicht kannte. Seine Augenbraue hob sich, als er den fremden Jüngling sah. Ein muskulöser Bursche mit recht langen, eher ungebändigt wirkenden Haaren. "Salve", grüßte er den für ihn Fremden in vergleichsweise scharfem Tonfall.



  • Der junge Gallier mit dem rotblonden Haaren zuckte erschrocken zusammen und seine blaugrünen Augen blickten geradewegs Braune. Unsicher sah er den Römer vor sich an. War er ein Sklave oder ein Angestellter oder gar ein Sklave?


    Die Tunika sah eher einfach aus, aber die Körperhaltung und das Gehabe passten weder zu einem Sklaven noch zu einem Angestellten. Da er den höchsten Sklaven des Hauses kannte und es sich eindeutig nicht um diesen handelte und es wohl auch keiner der Angestellten war, die er bisher hier im Haus gesehen hatte, verneigte er sich dann doch einnmal, obwohl er immer noch ein wenig verunsichert und irritiert war, was man ihm wohl auch ansah.


    "Salve, Dominus." murmelte er, gerade so deutlich, dass man es verstehen konnte. Er hoffte inständig, dass er keinen Rüffel dafür bekam, dass er ihm kurz in die Augen gesehen hatte, aber so wirklich ausgeschlafen hatte er noch nicht und deswegen hatte er doch ein wenig länger gebraucht, den Mann zuzuordnen.

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  • Ursus machte sich gar keine Gedanken darüber, daß er im Moment nicht ganz eindeutig als einer der Herren im Haus zu erkennen war. Es war für ihn so normal, daß jeder hier wußte, wer er war. "Verrate mir doch mal, wer Du bist und was Du um diese Zeit hier zu suchen hast." Hatten nicht irgendwer erzählt, Celerina hätte sich einen neuen Sklaven zugelegt? Ursus war sich nicht sicher, er hatte sich zugegebenermaßen nicht sehr dafür interessiert. Jetzt aber war er interessiert. Denn ein neuer Sklave war auch immer ein Risiko. Wer konnte schließlich wissen, was hinter so einer Stirn vor sich ging?








  • Unsicher starrte der junge, rotblonde Gallier auf seine Füße und räusperte sich. "Áedán, Dominus. Ich bin der neue Sklave von Domina Celerina." beantwortete er die Frage, während er sich selbst fragte, wer dieser Mann da eigentlich war. Er hatte ihn noch nie zuvor gesehen, aber bei der Selbstverständlichkeit, mit der er Fragen stellte, und dem Selbstbewusstsein, mit dem er auftrat, musste er wohl etwas Größeres hier im Haus sein. "Ich konnte nicht mehr schlafen. Deswegen sehe ich mich ein wenig in der Villa um, um mich mit den Räumlichkeiten vertrauter zu machen."

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  • "Áedán also. Hat Dir denn niemand das Haus gezeigt?" Ursus beobachtete den Sklaven sehr eingehend. Sehr jung schien er noch zu sein. Gut durchtrainiert und unzweifelhaft gut aussehend. Naja, das ging ihn ja nichts an. Warum sollte eine Frau sich nicht mit schönen Sklaven umgeben?


    Seinen eigenen Namen zu nennen, vergaß Ursus schlichtweg. Vermutlich war er doch noch nicht so wach, wie er gedacht hatte. "Für welche Aufgaben hat Celerina Dich vorgesehen? Kennst Du schon alle Sklaven im Haus?" Es klang nicht unbedingt unfreundlich, Ursus nahm schließlich nicht an, daß dieser Sklave ihn belogen hatte.








  • Der junge Gallier hielt den Kopf weiterhin gesenkt, um den Römer nicht zu verärgern. In zwischen war er sich zweifellos sicher, dass es sich hier um einen der aurelischen Herren handelte, die ihm gegenüber erwähnt worden waren. Deswegen entschied er sich nun zur Vorsicht und vor allem zu knappen, wahrheitsgemäßen Antworten.


    "Mit den wichtigsten Räumen wurde ich bekannt gemacht, Dominus. Ich möchte mich nur noch besser auskennen. Das Anwesen ist sehr groß." antwortete er so kurz wie es ihm nur möglich war. Die weiteren Fragen waren dann schon etwas schwieriger für ihn. "Leibwache, Dominus. Ich kenne noch nicht alle, aber einige, Dominus. Brix, Lysandra und Cimon, um einige Namen zu nennen, Dominus. Die anderen nur vom Sehen."

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  • "Ja, das Anwesen ist sehr groß. Und es ist sicher nicht verkehrt, wenn Du es besser kennenlernst. Aber allein in der Nacht hier herumzustreunen könnte Dir ganz leicht falsch ausgelegt werden. Ich muß gestehen, daß ich mich bei dem Gedanken auch nicht sehr wohl fühle." Auch bei diesem Geständnis beobachtete Ursus den Mann eingehend. Würde er mit Genugtuung darauf reagieren? "So, Cimon hast Du also auch schon kennen gelernt. Er ist mein Leibwächter. Wir trainieren fast jeden Morgen im Hortus. Was ist mit Dir? Was tust Du, um zu trainieren? Als Leibwächter mußt Du doch auch Kampfesfertigkeiten besitzen."





  • Bei Cimons Namen griff Áedán sich leicht an den Hinterkopf, um nachzuprüfen, ob seine Beule inzwischen verschwunden war. Er fand sie nicht, also war sie wahrscheinlich wirklich schon verheilt. Den Götter sei Dank. Die Kopfschmerzen waren am Anfang ganz schön nervig gewesen. Inzwischen schmunzelte er lediglich über die Rangelei mit dem Nubier.


    "Nun, eigentlich ist es ja nicht Nacht, sondern kurz vor Sonnenaufgang. Man könnte mich auch übereifrig nennen, da ich so früh unterwegs bin. - Ich führe nichts im Schilde, Dominus! Ich schwöre! Ich kann nur einfach nicht mehr schlafen. Mich hat so ein nerviger Vogel geweckt." versuchte der junge Gallier schnell, den Aurelier zu beschwichtigen, bevor der noch wirklich auf die Idee kam, er würde irgend etwas vorhaben, was ein Sklave lieber nicht tun sollte. "Ach, dann seid Ihr Dominus Ursus. Ich verstehe." sagte er leise und sah kurz den Gang auf und ab.


    "Nun ja, bislang trainiere ich noch nicht all zu viel. Ich habe nur kurz gemeinsam mit Cimon ein wenig die Kräfte gemessen, um zu ermitteln, ob er nicht nur stärker aussieht als ich, sondern es auch ist. - Ist er, aber er hat ja auch mehr Übungsstunden hinter sich als ich." erklärte er dem Römer. "Darf ich vielleicht beim Training zusehen, bis Domina Celerina mich braucht?"

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  • Keine Nacht mehr? Ursus schmunzelte. "Wenn Du die Bewohner dieses Hauses fragen würdest, dann wette ich mit Dir, daß neun von zehn sagen werden, daß noch Nacht ist." Daran hatte Ursus keine Zweifel. Wer schlief denn nicht gerade in den frühen Morgenstunden gerne noch ein bißchen? "Ja, ich bin Titus Aurelius Ursus, hatte ich das nicht gesagt?" Anscheinend nicht. Nein, wohl wirklich nicht, wenn er näher darüber nachdachte. Er zuckte mit den Schultern, jetzt wußte der Sklave es ja.


    "Cimon trainiert jeden Tag sehr hart. Du wirst ihn sicherlich erst schlagen können, wenn Du auch jeden Tag hart trainierst. Ich mache nur ein bißchen mit, damit ich mich nicht blamiere, sollte ich doch noch zum Kommandanten einer Legion ernannt werden. Und damit meine Frau mich nicht aus dem Bett schmeißt, weil sie meinen Anblick nicht mehr ertragen kann." Er lachte über seinen Scherz, den sich natürlich kein Sklave hätte erlauben dürfen. "Wenn sie Dich nicht benötigt, wüßte ich nicht, warum ich es Dir verwehren sollte. - Ein nerviger Vogel, ja? Kommt mir irgendwie bekannt vor." Er schmunzelte wieder, denn es war wohl anzunehmen, daß der gleiche Vogel verantwortlich war für ihrer beider Schlaflosigkeit.





  • Der junge Gallier schmunzelte. "Mag sein, dass das neun von zehn sagen würden, für mich ist es früher Morgen, wenn da ein heller Streifen am Horizont ist." meinte Áedán mit einem Lächeln. "Nein, Dominus, hattest du nicht, aber ich hätte ja auch fragen können." sagte er und räumte damit die Möglichkeit ein, dass es auch sein Fehler gewesen sein könnte.


    "Nun ja, bislang siehst du nicht so aus, als würde dich irgendeine Frau, vor allem die eigene, so schnell aus dem Bett schmeißen wollen, Dominus Ursus." äußerte der rotblonde Sklave ein dezentes Lob gegenüber Titus Aurelius Ursus, der seiner Meinung nach alles andere als unattraktiv war. "Ich werde sie einmal fragen, ob sie es erlaubt. Bevor ich Tadel bekomme, weil ich sie nicht gefragt habe. Es hat Spaß gemacht, sich mit Cimon zu messen. Das war es schon einmal wert. Auch wenn mein Kopf eine unsanfte Begegnung mit dem Boden hatte. - Ja, ein ganz nerviger Vogel. Elendig laut, nirgends zu sehen. Ganz schrill und kreischend. Keine Ahnung, was das für ein Vieh war." Da der Dominus schmunzelte, sah er ihn ein wenig irritiert an. "Hat der dich etwa auch geweckt, Dominus?"

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  • "Dann hast Du noch etwas mit Cimon gemeinsam. Der scheint auch keinen Schlaf zu benötigen." Eigentlich beneidenswert. Gerade in letzter Zeit, seit seiner Hochzeit genau genommen, hatte Ursus das Gefühl, nicht mehr genug Schlaf zu bekommen. "Hab Dank für das Kompliment." Aus dem Mund eines Sklaven mutete solch ein Kompliment schon etwas eigenartig an. Doch zu dieser Zeit war Ursus gewillt, über manches hinweg zu sehen. Und so nahm er es einfach als nett gemeinte Geste.


    "Ja, genau so ein schriller, nerviger Vogel. Ich kann nicht genau sagen, ob er es war, der mich geweckt hat. Aber er hat mich auf jeden Fall daran gehindert, wieder einzuschlafen. Was es für einer war, kann ich Dir auch nicht sagen. Aber ich hätte nicht übel Lust, den Burschen zu suchen und ihm den Hals umzudrehen. Oder ihn wenigstens wirkungsvoll zu verjagen. Hast Du schon mal Vögel gejagt?" Er selbst konnte sich an eine Zeit erinnern, als er mit einer Steinschleuder Vögeln nachgegangen war. Seine Mutter hatte das gar nicht lustig gefunden und die folgende Unterhaltung mit seinem Vater war recht unangenehm verlaufen. Gut, damals war er auch noch sehr jung gewesen.




  • Áedán lachte leise. "Cimon schläft ja für sich und ich habe auch meinen eigenen Schlafplatz. Man braucht wenig Schlaf, wenn man keine Angst haben muss, aus dem Bett gestoßen zu werden." scherzte er.


    "Ich konnte ihn nicht sehen. Ich glaube, der saß auf dem Dach. Zumindest der Lautstärke nach zu urteilen irgendwo sehr nah am Haus." murrte er dann, machte das Lederband von seinem Handgelenk ab und fasste seine Haare ordentlich zusammen. "Ich werde wohl warten müssen, bis Domina Celerina aufsteht, ... Vielleicht wurde sie auch von diesem Vogel geweckt, dann werde ich ihn suchen müssen." Die Frage irritierte ihn dann allerdings. "Ich? Vögel gejagt? Ja, natürlich. Krähen von Feldern verjagt, Fasane erlegt... das volle Programm. Wobei ich kein besonders guter Jäger bin. Die meisten Vögel sind mir entkommen."

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  • Ursus lachte herzhaft. "Und ich dachte, man schläft sogar besonders lange, wenn man nicht fürchten muß, aus dem Bett gestoßen zu werden", nahm er den Scherz nochmals auf. Dabei war er ein überzeugter Frühaufsteher, auch wenn es manchmal schwer fiel. Am Morgen war der Tag noch frisch und er selbst Energiegeladen. Er war morgens einfach am leistungsfähigstgen.


    "Nun, gegen zuschauen ist sicher nichts einzuwenden, solange Du sogleich zu ihr eilst, wenn sie Dich ruft. Sehr früh habe ich sie allerdings noch nie auf den Beinen gesehen." In letzter Zeit hatte er sie eigentlich gar nicht außerhalb ihres Zimmers gesehen. Und das machte ihm Angst. Mit Gewalt verscheuchte er diesen unangenehmen Gedanken, der ihn unwillkürlich Parallelen zu Minervina ziehen ließ.
    "So, Du hast also zumindest Erfahrung. Welche Waffen benutzt Du für die Vogeljagd?" Ursus war inzwischen fest entschlossen, diesen Vogel zum Schweigen - oder Davonfliegen zu bringen. Sollte der sich andere Gärten zum Lärmen suchen.




  • Áedán überlegte nun ernsthaft. Mit was für Waffen jagte er eigentlich noch einmal Vögel? "Also, große Vögel wie Fasane habe ich mit Pfeil und Bogen gejagt. Krähen und so etwas habe ich immer mit einer Steinschleuder regelmäpig verjagt. Man trifft die kleinen Viecher so schlecht." antwortete er Dominus Ursus. "Auf den Feldern haben wir immer Vogelscheuchen mit Metall an Lederbändern gehabt. Die haben das Sonnenlicht reflektiert und geklappert. Krähen mochten das nicht. Vielleicht hillft das auch bei diesem nervigen Piepmatz?"


    Er war schon ein wenig unsicher, was Vogeljagd anging. Der junge Gallier war einfach kein passionierter Jäger. "Wenn sie mich ruft, wenn ich gerade zusehe, würde sie mich wenigstens einmal rufen."

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  • "Als Junge habe ich sehr zum Mißfallen meiner Mutter Vögel mit der Steinschleuder gejagt. Also, dann. Verscheuchen wir dieses Vieh und sorgen so wenigstens dafür, daß die anderen Bewohner dieses Hauses ihre Ruhe haben." Ganz abgesehen davon, daß so etwas Spaß machen konnte. In dem ach so seriösen Senator erwachte der kleine Junge, der wohl in jedem Mann schlummerte. Er wartete nicht mal eine Antwort ab, sondern ging sogleich in den Garten, um sich dort nach dem Krachmacher umzuschauen.


    "Ein Sklave, der sich unterbeschäftigt fühlt, ist mir auch erst selten untergekommen." Nunja, Cimon neigte dazu, sich unwohl zu fühlen, wenn er nicht genug zu tun hatte. Deshalb hatte er dem Nubier ja auch aufgetragen, sich weiterzubilden, wann immer er freie Zeit hatte. "Kannst Du eigentlich lesen, Áedán?"




  • Der junge Gallier eilte dem Aurelier hinterher und nickte nur. Den krachmachenden Vogel zu jagen, der ihm am Morgen den Schlaf geraubt hatte, klang nach einer ausgezeichneten Option, sich die Zeit zu vertreiben, bis Domina Celerina ihn brauchte.


    Dann diese Frage... Áedán seufzte resigniert. "Nein, ich kann nicht lesen. Ich kann auch nicht schreiben. - Ich weiß gar nicht, warum ich ständig gefragt werde. Ich habe das bislang nicht können müssen und plötzlich fragt mich jeder danach." erklärte der Dominus Ursus und man hörte ihm an, dass diese Frage ihn von Mal zu Mal mehr verletzte. "Cimon hat mir schon angeboten, mich ein wenig zu unterrichten, aber ich glaube kaum, dass der so viel Zeit dafür haben wird."

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  • "Wir brauchen Steine", stellte Ursus sachlich fest und schaute sich danach um. Daß seine Frage solche Gefühle in dem Sklaven auslöste, konnte er ja nicht ahnen. Doch der Tonfall des Galliers ließ ihn aufschauen. "Nun, wir sind eine Familie, die auf Bildung viel Wert legt, von daher ist diese Frage doch verständlich und keinesfalls abwertend gemeint. Bei meinen Sklaven achte ich darauf, daß sie es lernen und daß sie stets die Gelegenheit haben, sich zu bilden. Ich kann natürlich nicht für Celerina sprechen und noch weniger für sie entscheiden. Doch wenn sie einverstanden ist, dann halte ich es für keine schlechte Idee, daß Cimon Dich unterrichtet. Die kleine Marei lernt auch bei ihm. Ich halte es einfach für praktisch, es zu können." Ursus fragte sich, ob der Gallier irgendwie Angst davor hatte, es zu lernen. Durch Cimon wußte er ja, daß manche Besitzer ihren Sklaven die wildesten Dinge einredeten. "Welche Fertigkeiten hast Du erlernt? Kämpfen scheinst Du zu können. Aber sicher ist das nicht alles?"





  • Der junge, rotblonde Gallier entdeckte ein paar Steine und hob sie auf. "Bei uns in der Siedlung gab es niemanden, der es hätte lehren können. Wir waren etwas abseits der großen Händlerstraßen. Man hat eher wenig Wert darauf gelegt." erklärte Áedán dem Aurelier. "Ich werde sie einfach fragen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Domina Flora hat mich neulich auch schon gefragt, ob ich lesen kann und gemeint, ich solle es lernen. So langsam verstehe ich das Ganze..."


    Die Frage nach seinen Fähigkeiten ließ ihn lächeln. Er hielt Dominus Ursus die Steine hin. "Mein Vater war Schmied, also habe ich das Schmiedehandwerk erlernt. Dinge reparieren kann ich auch recht gut. Ich bin eher der Handwerker. Wir haben bei uns hauptsächlich Waffen und Werkzeuge hergestellt. Von daher kann ich das ganz passabel. So gut wie mein Vater bin ich allerdings nicht. Er hat einfach mehr Erfahrung im Schmiedehandwerk vorzuweisen. Ich war ja quasi noch Lehrling, bevor ich so dämlich war, Alkohol zu trinken und mit ein paar Bekannten eine römische Patrouille zu überfallen." erzählte er dem Römer. Inzwischen hatte er so oft von seiner Dummheit erzählt, die ihn hierher gebracht hatte, dass er es gar nicht mehr so schlimm fand. Allerdings würde ihn manchmal schon interessieren, wie andere Sklaven in die Sklaverei geraten waren - außer jenen, die hineingeboren wurden.

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  • "Dann zeig mir mal, wie gut Du wirfst", forderte Ursus den Sklaven grinsend auf. Warum sollte er selbst sich blamieren, bevor er gesehen hatte, wie gut der Gallier war? "Nunja, einen Schmied können wir nicht unbedingt einsetzen, aber handwerkliche Fähigkeiten werden in jedem Haus benötigt. Ich bin sicher, Du wirst immer mal Gelegenheit haben, Dein handwerkliches Talent zu nutzen." Der Sklave begann, seine Geschichte zu erzählen. Im Grunde interessierte es Ursus nicht sonderlich, aber da er ebenso wie Caelyn Gallier war, fühlte er sich doch veranlaßt, nochmal nachzuhaken. "Eine Siedlung? Wo lag diese Siedlung? Ich nehme an, in Gallien? Wo da?"





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