area | Das Scharnier des Grauens

  • Der junge Gallier war gebeten worden, ein Scharnier an der Tür zum Hof auszutauschen, weil dieses so furchtbar quietsche und die Tür sich außerdem schwer öffnen ließe. Also wurde ihm ein ein wenig Werkzeug zur Verfügung gestellt, damit er das Problem beheben konnte.


    Skeptisch stand er nun mit dem Werkzeug in der Hand vor der betreffenden Tür und stupste sie mit dem Fuß an, nur um festzustellen, dass sie wirklich fürchterlich quietschte. Das Geräusch sorgte dafür, dass sich ihm die Nackenhaare nebst einer Gänsehaut aufstellten. Das war ja widerlich.


    Nachdem er das Werkzeug auf die Seite gelegt hatte, versuchte er die Tür auszuhängen und musste schon beim Bewegen des Holzes feststellen, dass das Scharnier nicht nur quietschte, sondern auch noch dafür sorgte, dass man das betroffene Element kaum wirklich bewegen konnte. Áedán streckte seine Arme durch, wärmte seine Hände ein wenig auf und dehnte vor allem die Oberarmmuskulatur ein wenig. Es würde anstrengend werden, die Tür herauszuheben. Da wollte er nicht mit kalten Muskeln anpacken, sondern gut vorbereitet mit der Arbeit beginnen. Dieses Scharnier würde es ihm sehr wahrscheinlich nicht leicht machen, was die Behebung des Grundübels anging.


    Er packte das Holz an den Kanten und versuchte sie aus dem Scharnier zu heben. "Hgn... Uff..." machte er, aber die Tür bewegte sich nicht einmal ein kleines Stück. "Lugh, was soll das? Mach's mir nicht so schwer!" knurrte er zum Gott des Handwerks nach oben und versuchte mit mehr Kraft, die Tür herauszustemmen.


    Plötzlich gab das Scharnier nach und er stand mit der Tür in den Armen da. Schwankend versuchte er Halt zu finden und nicht umzufallen. "Oh oh... Waaah." entfuhr es ihm, ehe er endlich wieder die Balance fand und die Tür dann langsam auf den Boden legen konnte. "Das wäre schon einmal geschafft..."

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  • An diesem Tag erfuhr es Cimon. Es wüde nach Mantua gehen. Er freute sich, aber er spürte auch, das der Abschied schwer sein würde. Der Nubier suchte nach jemandem...jemand ganz speziellen...und ja, er fand ihn. Er lehnte sich gegen einen in der Nähe stehenden Baum und schaute Áedán zu. Dann kam ein leichtes Lächeln immer näher und verfäßtigte sich. Ein kurzes Lachen schloss sich an und er trat an den Gallier, um ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter zu legen.


    "Áedán. Salve guter Freund. Bitte lass doch noch etwas von der Villa stehen."

  • Der junge Gallier sah auf und blickte den Nubier an, als dieser lachte. Die Hand auf seiner Schulter fühlte sich angenehm warm an und er freute sich, den Freund zu sehen.


    "Salve, Cimon. Ich hatte eigentlich nur vor, diese verdammte Tür in Ordnung zu bringen, aber dieses Scharnier ist so kaputt, dass es echt grauenvoll anstrengend war, die Tür aus den Angeln zuheben." erklärte der rotblonde Sklave dem dunkelhäutigen Mann, der nun vor ihm stand. "Wie lange siehst du mir eigentlich schon zu? Du hättest ja kurz mit hinlangen können, bevor ich plötzlich unter der Tür liege, weil ich mit ihr umfalle. - Ich habe das gerade noch so alleine geschafft."


    Er lächelte Cimon an. "Es ist schön, dich einmal so gutgelaunt zu sehen. Gibt's irgend etwas Neues?" fragte er den Mann, dem er schon vom ersten Moment an, als er vom Podest aus in seine grauen Augen geblickt hatte, vertraut hatte. "Ich bekomme so wenig mit hier in der Villa. Irgendwie glaube ich, ich kenne die Tratschwege noch nicht."

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  • Cimons Grinsen nahm zu und er sah sich ein wenig um. Dann zuckte er mit den Schultern und lachte erneut nur kurz auf.


    "Nicht so lange, aber ich hatte es sogar gehofft, das die Tür gewinnt. Dann hätte ich dein Leben retten können. Soetwas ist gut für den Ruf."


    Schärzte er da etwa? War das etwa komisch? Cimon musste ein wenig über sich selbst schmunzeln. Das, wo er selber die Witze anderer oft nicht verstand, oder die Worte zu ernst nahm. Er war gut gelaunt? Ja das war er, weil er Áedán gefunden hatte. Nun aber kam ein Schatten über sein Geischt und er senkte leicht den Blick.


    "Ja, das gibt es...allerdings nicht ...zu erfreuliches. Ich werde mit meinem Herren für einige Zeit nach Mantua gehen. Und in der Zwischenzeit, tu mir bitte den Gefallen und gib nichts auf die Gerüchte. Hör einfach nicht hin. Das mache ich auch so. Es wird viel geredet, aber nicht immer gutes und nicht immer wahres."


    Seine Augen suchten nun die des Galliers und er erwartete bereits einen bläulichen Schimmer zu sehen. Obwohl er diesen mochte, wusste er doch, das er kein Bote von guten Gefühlen war.

  • Auf diesen Schimmer musste Cimon nicht all zu lange warten, denn in dem Moment, in dem er erfuhr, dass der Nubier die Stadt verlassen wurde, wurde er traurig und damit wurden seine Augen bläulich. Sein Gesicht verriet jedoch nichts darüber. Das Lächeln verschwand zwar, aber seine Mimik war zwar vollkommen ausdruckslos und verriet nichts davon, dass er betrübt war. Die Nuancen in seiner Augenfarbe konnte er bei Weitem nicht so gut kontrollieren wie sein Gesicht.


    "Ja wie? Du gehst?" fragte er nach. "Das kannst du doch nicht machen! Du kannst mich doch hier nicht einfach so alleine lassen! Mit Lysandra und den ganzen anderen Weibern!"


    Ein wenig aufgebracht klang er schon, aber er versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu, damit er sich nicht verriet. Am Ende hätte er dem dunkelhäutigen Sklaven wahrscheinlich eine geknallt, weil er so aufgebracht war. So versuchte er nur, nicht zu Weinen zu beginnen.

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  • Das Blau kam und Cimon merkte, wie es ihm gefiel und doch war es kein gutes Zeichen, bedeutete es doch Leid, für den anderen. Seine Hand ging werneut auf die Schulter des Galliers und blieb nun dort liegen. Leicht drückte er freundschaftlich zu.


    "Ja, ich muss gehen. Du bekommst die Frauen schon in den Griff, Áedán.... und.... ich werde ... dich vermissen...Freund."


    Kurz kam er in eine brüderliche Umarmung. Rasch unterbrach er diese aber wieder. Schließlich waren sie nur gute Freunde...Freunde die sich Halt gaben. Cimon sah ihm direkt in die Augen. Erneut drückte die Hand leicht zu und er wusste nicht, was er sagen oder machen konnte, ohne dabei gleich seltsam oder unangemessen zu wirken.

  • Der junge, rothaarige Gallier sah den Nubier betrübt an. Die Hand auf seiner Schulter tat gut, ebenso die Umarmung, aber es war alles irgendwie steif. Mochte ja gut sein, dass sie nur gute Freunde waren, aber er war jetzt einfach traurig, dass er den anderen nun verlieren wollte.


    Er schlang seine Arme um Cimon und drückte ihn ganz fest an sich. "Sehen wir uns irgendwann wieder?" fragte er direkt an das Ohr des dunkelhäutigen Sklaven. "Du wirst mir so wahnsinnig fehlen, Cimon. Du bist doch der einzige Freund, den ich hier habe..."


    Dann löste er sich wieder und wischte sich über das Gesicht. Weinen war nun wirklich nicht gut. Deswegen sah er auf die Tür. "Das wird eine grauenvolle Arbeit werden. Ich werde das Scharnier austauschen müssen." murmelte er im Bezug auf seine Arbeit, um das Thema zu wechseln. Es war unangenehm darüber nachzudenken, dass er den Nubier bald nicht mehr um sich haben würde.

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  • Auch Cimon spürte die etwas steifere Atmosphäre. Aber sie störte ihn kaum. Soetwas gab ihm manchmal sogar Ruhe und Stärke, wie in diesem Augenblick auch. Die herzliche Umarmung überraschte den Nubier, doch nach kurzem Zögern erwiederte er diese. Er spürte den Atem des Anderen an seinem Ohr und hörte leise seine Stimme. Ein Schauer lief ihm den Rücken hinab.


    "Natürlich sehen wir uns wieder. Ich habe da keinen Zweifel. ... Ja,... Du wirst mir auch...fehlen. ... Du wirst Freunde finden. Vertrau mir. Du schaffst das schon. Vieleicht wirst du einmal Cassim oder Phaeneas treffen, sie sind auch Sklaven in anderen Häusern. Aber sie sind gute Menschen."


    Cimon zeigte auch an seinem ruhigen, festen Blick, das er keinen Zweifel daran hatte, das Áedán das ganze gut meistern würde. Die Tränen schienen dem Anderen unangenehm, so ging der Nubier lieber nicht darauf ein. Seine Augen aber folgten dem Blick des Galliers. Er kniete sich schließlich neben die Tür und untersuchte das Schanier. Dann nickte er und lächelte zu Áedán auf.


    "Dann wirst du Hilfe brauchen. Lass uns dies gemeinsam machen, guter Freund."


    Schon begann er damit dem Gallier Werkzeug zu reichen und ihm mit zwei kräftigen Händen beiseite zu stehen. Er würde die Führung bei der Reparatur ganz dem Anderen überlassen. Da Áedán einfach mehr Erfahrung in diesen Dingen zu haben schien.

  • Áedán nahm das Werkzeug entgegen und begann das betroffene Scharnier herauszuhebeln. Das war eine ekelhafte Arbeit, die nichts anderes als schweißtreibend und nervig war, aber eigentlich nicht sonderlich schwierig. Es war eine Fummelarbeit, bei der man mit geschicktem hin und her, Bewegungen in der Bohrstelle das Scharnier mit der Zeit lösen konnte.


    "Und wann sehen wir uns wieder? Bei irgendwelchen Festen und Hochzeiten vielleicht. Wenn die Familie zusammen kommt. - Da sehen wir uns wahrscheinlich auch nur aus der Ferne. Du könntest mir nicht einmal Schreiben, weil ich immer noch nicht lesen kann." murmelte der junge Gallier, während er am Scharnier zog, um herauszufinden, ob es sich schon herausziehen ließ. "Verdammt noch mal!" fluchte er zornig, fuhrwerkte weiter darin herum und zerrte dann erneut daran. "Lugh, jetzt mach das doch nicht unmöglich!" knurrte er und stemmte sich nun sogar mit den Füßen gegen die Tür. Plötzlich landete er mit Schwung auf seinem Gesäß und hatte das Metallstück in der Hand.


    "Wieso gehst du überhaupt? Ich verstehe das nicht." meinte er dann und besah sich die Angel, um herauszufinden, warum die Tür einen Defekt hatte. Er hatte zwar Ersatz zum Einbauen da, aber wenn es sich um Verschleiß handelte, konnte er sich gleich auf noch mehr Arbeit von dieser Sorte einstellen. "Dein Herr muss in diese andere Stadt, oder was? Und du musst mit? - Mal ganz im Ernst, mit wem soll ich mich denn anfreunden? Lysandra? Bestimmt nicht! Die Frau würde mich glaube ich am liebsten niederstechen und liegen lassen. - Und aus dem Haus raus komme ich bestimmt erst einmal nicht. Ohne Domina Celerina sowieso nicht." murrte er und nahm die neue Angel, um sie mit einem Holzhammer an ihren Platz zu bringen. "Halt bitte die Tür fest." sagte er leise. "Ich verstehe nicht, warum du mich jetzt alleine lassen musst!"


    Er überspielte seine Traurigkeit mit Ärger und er wusste, dass er den Nubier damit nicht täuschen konnte. Vielmehr spielte der junge Gallier sich selbst etwas vor.

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  • Ruhig hörte er dem Gallier zu, während dieser wohl nicht sehr gut auf das Schanier zu sprechen war. Dabei beobachtete er den Anderen fragend. Cimon verstand in letzter Zeit kaum etwas von den eigenen Gefühlen. Weshalb er sich nun auch dazu entschied, sie nicht zu deutlich zu zeigen.
    Dann hielt er schließlich die Tür fest und sah in die Augen des Galliers.


    "Ich werde meinen Herren nach Mantua begleiten, Áedán. Ohne es zu hinterfragen, weil es meine Aufgabe ist. Wir...wir werden uns sehen. Und...wenn du lernen möchtest und jemanden findest, der dir helfen kann, kann ich dir schreiben."


    Sachte griff er nach dem Arm des Galliers, damit dieser sich ihm zuwenden mochte.


    "Áedán? Ich.... werde sicher wieder zurück kommen, zusammen mit meinem Herren."


    Unsicher sah er den anderen Sklaven an. Die vergangenen Tage hatten dem Nubier viele Dinge gezeigt aber auch viele Fragen offen gelassen.

  • Rotblonde Haarsträhnen rutschten aus dem Lederband, als er den Kopf senkte, um die die Festigkeit des Scharniers zu prüfen. Er tat einen Augenblick lang so, als wäre er vollkommen in seine Arbeit vertieft, aber denoch kam er nicht umhin, die Worte seines Freundes zu vernehmen.


    "Ist Mantua weit weg von Rom?" fragte er unwissend und seine doch sehr bläulichen Augen blickten traurig in Graue. "Mir ist klar, dass du mitmusst, Cimon, aber es macht mich einfach traurig. - Wen soll ich denn jetzt fragen, wegen dem Lesen lernen? Wenn du nicht mehr da bist, wer hilft mir dann?"


    Noch einmal wandte er sich ab, um am Scharnier zu rütteln. Es saß fest genug, aber er wollte nicht bald wieder die gleiche Tür reparieren und sich anhören müssen, er hätte seine Arbeit nicht anständig gemacht. Außerdem hatte er Tränen in den Augen und wollte nicht, dass der Nubier dies sah.


    Er zuckte zusammen, als der Nubier ihn am Arm ergriff und zu sich drehte. "Und dann? Wenn du wieder kommst? Wann wird das sein? Und wenn, dann für wie lange?" fragte er und wischte sich über das Gesicht, tat dabei so, als würde er sich Schweiß wegwischen, wobei es eine ganz andere Flüssigkeit war, die er loswerden wollte, bevor der dunkelhäutige Sklave es sah.


    Áedán fand es einfach unendlich traurig. Cimon war bislang sein einziger wirklicher Freund hier in der Villa und nun würde er fortgehen. Sie würden sich sicherlich eine ganze Weile nicht sehen und er kam sich so vor, als würde er hier alleine zurückgelassen werden. Dabei war es doch die Pflicht des Sklaven, seinem Herren zu folgen, wenn dieser wo anders hinzog. So viel hatte er inzwischen verstanden. In den letzten Tagen hatte er viele wichtige Dinge gelernt. Vor allem Cimon war ihm ein guter Lehrmeister gewesen. So manches hatte er damit vergolten, dass er dem anderen Mann dafür andere Dinge beibrachte. Verwirrt dachte er darüber nach, warum ihm der Abschied nach so kurzer Zeit des Beisammenseins so sehr weh tat, beschloss dann aber, dass es wohl daran lag, dass der Nubier bislang der einzige war, dem er in dieser riesigen Villa vertraute.

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  • Cimon beobachtete mit einem warmen Lächeln, wie die Strähnen sich aus der Befestigung befreiten. Aber er tat nichts dagegen. Lieber sah er dem guten Freund bei seiner Arbeit zu ...waren sie schon sowei?... auf jeden Fall waren sie keine Fremden mehr. Ruhig hörte der dunkle Sklave Áedán zu und ließ ihn geduldig aussprechen.


    "Nein, es ist nicht wirklich weit weg. Keine Entfernung, die man nicht mit einem Pferd und wenigen Übernachtungen überbrücken könnte. Je nachdem wie schnell man das Pferd vorantreibt.
    Du musst nicht traurig sein, bitte Áedán. Du wirst jemanden finden, der dir helfen kann...bitte versprich mir, das du jemandn suchen wirst. Schließ dich nicht in dir selbst ein."


    Bittend sah Cimon den Gallier mit grauen Augen an. Das Blau gefiel ihm nicht so, wie es einmal war. Denn er mochte es nicht, das Áedán nun zu leiden schien. Er half nun weiter bei der Arbeit und ließ dem Anderen den Abstand und die Ruhe die dieser brauchte.
    Das Zusammenzucken des Galliers erschreckte Cimon ein wenig, doch er ließ ersteinmal nicht los...nicht sofort. Er schüttelte hilflos den Kopf und drückte leicht den Arm des Anderen.


    "Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht wann, aber ich werde sicher wieder kommen, Áedán. Alle Entscheidungen liegen bei meinem Herren... wie in deinem Falle bei deiner Herrin."


    Er sah nicht die Tränen, wohl aber die Stimmung und die Befürchtungen in den Augen und den Regungen des Galliers. Der Nubier sah ihn durchdringend an und griff nach dem Gesicht des anderen, um es zu sich zu heben und ihm in die bläulichen Augen sehen zu können. Dabei versuchte er aufmunternd zu wirken und Stärke zu zeigen.
    Innerlich spannte er sich dabei etwas an. Leicht zitterte seine Lippe. Was sie erlebt hatten sorgte noch immer für Verwirrung in dem Nubier, doch er dankte dem Gallier von Herzen für diese Erfahrung. Es gab also Lehren die mehr als nur angenehm sein konnten...
    Gefühle konnte er dabei kaum untersuchen. Er sah zu oft Floras Gesicht und dachte zu oft an Phaeneas... alles war so seltsam verwirrend. Doch es fühlte sich lange nicht so grausam an, wie die Peitsche, die er so oft hatte spüren müssen in seinem Leben.


    "Áedán? Bitte bleib du selbst und gehe deinen Weg....deinen Weg hinter deiner Herrin. Wenn die Götter es wollen, werden wir uns wiedersehen...als Freunde...ja, Áedán?"


    Freunde...ja, das musste reichen. Es war sehr intensiev gewesen...doch wahre, tiefe Gefühle...nein, die hatte Cimon auch im Nachhinein nicht gefunden. Doch er mochte den Gallier und wollte ihm nur das beste wünschen. Langsam ließ r ihn wieder los um ihn fragend anzusehen.

  • Áedán beschloss, dass das Scharnier mehr als fest genug saß und blickte Cimon ernst an. "Das ist verdammt weit, wenn man die Strecke laufen müsste, um dich zu sehen, mein dunkler Freund." sagte er leise und klang dabei sehr ernst. "Es ist nicht gerade ein kurzer Gang die Straße entlang, um dich besuchen zu können. - Also werde ich dich nicht besuchen können." Sich nicht in sich selbst einschließen? Das war zum Teil schon gleich an seinem ersten Tag geschehen. Von den Geschehnissen dieses Tages hatte er noch nie jemanden erzählt. Charis wusste, was geschehen war, weil sie dabei gewesen war, aber ansonsten wusste es niemand. Zumindest nicht von ihm.


    "Ich hasse es, nichts selbst entscheiden zu dürfen." murrte er kaum hörbar und schob das Werkzeug zur Seite. Dann näherte er sich dem Türstock und prüfte dort das Gegenstück der Türangel, ob dieses auch ausgetauscht werden musste. Er kam allerdings nicht wirklich dazu, sich damit näher zu befassen, denn als er seinen Blick abwenden wollte, hatte er eine Hand am Kinn, die sein Gesicht hob, damit er Cimon in die Augen sah. Die feuchten, blauen Augen würde er dabei sicherlich nicht übersehen, auch wenn ihm inzwischen einige rotblonde Strähnen ins Gesicht hingen, die wie ein dünner Schleier wirkten.


    "Natürlich als Freunde..." murmelte er und sah Cimon ernst an. "Und du hältst dich von dieser Frau fern, Cimon! Es ist zu gefährlich! Wenn du erwischt wirst, sehen wir uns nicht wieder. Egal was wir wollen." meinte er dann weiter und lehnte sich an die Hand des anderen Mannes, genoss das warme Gefühl auf seiner Haut. Zu schnell jedoch war sie fort und stattdessen bekam er einen fragenden Blick. "Freunde geben sich Ratschläge, die keine Schläge sind, Cimon. Hast du einen Rat für mich, außer meinen Weg hinter meiner... Herrin zu gehen?" Seiner grausamen Herrin hätte er beinahe gesagt, dabei war sie nicht wirklich grausam. Nur merkwürdig, wie er fand. Ihre Launen und Beweggründe waren für ihn nur schwer zu verstehen. Eigentlich gar nicht. Bläulich grüne Augen blickten fragend in Graue. Ihm gingen die Worte aus.

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  • Noch immer strahlte der Nubier seine unzrbrechliche Ruhe aus. Er beobachtete den Gallier und zuckte nur leicht hilflos mit den Schultern. Dabei suchte er den Blickkontakt um Áedán so zu zeigen, das sie es schaffen würden. Gute Freundschaft ging doch durch Entfernung nicht infach so kaputt.


    "Dazu ist es zu weit, ja mein Bester. Aber es ist nah genug, das ich im Auftrag meines Herren einmal...vorbeischauen könnte.
    Niemand mag es, nicht selbst entscheiden zu können...naja, fast niemand... ich meine...manchmal ist es gut, weil mann dann nicht selber entscheiden MUSS."


    Ja, es war leise gewesen, doch Cimon hatte es gehört. Er sah Cimon unsicher in seinen Bewegungen nach und dachte über die Muskeln nach, die unter dieser Kleidung verborgen blieben. Ein leichtes Lächeln zeigte sich nun, bevor er verlegen den Blick kurz senkte. Zumindest sah der Gallier ihn nun an, als Cimon nach seinem Gesicht gegriffen hatte. Sie waren feucht und blau... Der Daumen des Nubiers strich kurz beruhigend über die Wange des Anderen. Dann strich er die Haare sachte mit einer fließenden Handbewegung hinter das Ohr des Galliers.
    Dann wurde es ernster und Cimon wusste genau wie Áedán es meinte... und er hatte ja auch recht. Aber dieses Gefühl .... erneut senkte sich sein Blick.


    "Ja, als Freunde....gute Freunde...
    Ich...ich sollte es wohl besser.... du hast recht...doch... ich..ich weiß noch nicht wie...ich werde es versuchen."


    Der Gallier lehnte sich gegen die Hand des Nubiers und Cimon strich erneut mit dem Daumen über die Wange. Unsicher sah er sich um. Wenigstens waren sie alleine...noch.... wenn dies jemand sehen würde...


    Seine Hand senkte sich nun rascher als zuvor und Cimon bis sich unsicher auf der Unterlippe herum. Dann bemerkte er, wie dumm seine Worte wohl gewesen sein mochten...


    "Entschuldige bitte....ich hatte nicht vor dich zu...verletzen. Ich meinte es auch anders als du es vieleicht verstanden hattest.... ich denke du wirst dich gut mit Baldemar verstehen...er...er ist manchmal sehr...seltsam... ich glaube er fühlt sich nicht als Sklave. Er verhält sich nicht so. Aber...er wird uns ja begleiten...
    Mach einfach keine Dummheiten, damit du noch hier bist, wenn ich zurück komme."


    Nun lächelte Cimon offen und begegnete dem Blick des Galliers mit festen Augen, die zeigten, das er stark war...ebenso stark wie er es von Áedán dachte und erwartete.

  • Áedán versuchte etwas von der Ruhe, die sein Freund ausstrahlte, aufzusaugen und selbst anzunehmen, aber es gelang ihm nicht wirklich. Er war im Augenblick eher nicht so gut gelaunt und das sah man ihm auch an. Als er nach Cimons Worten ernst aufsah, waren seine Augen immer noch sehr blau, aber an seiner Mimik erkannte er, dass er wieder etwas gefasster war.


    "Also, ich möchte schon noch gerne selbst entscheiden dürfen, mit wem ich mich vergnüge und wohin ich mich bewege, Cimon. Ich... würde dich gerne besuchen kommen und es wird sicherlich niemals gehen, weil Domina Celerina sicherlich nicht einfach so zu Dominus Ursus reisen und mich mitnehmen wird."


    Das Lächeln des Nubiers baute ihn nur sehr wenig auf. Der Daumen, der über seine Wange streichelte, verschwand leider schneller, als ihm lieb war. Nur zu gerne hätte er diese zärtliche Berührung noch länger gespürt, aber nun war sie weg.


    "Du kannst mich doch gar nicht verletzen, Cimon." sagte der junge Mann und legte ihm kameradschaftlich eine Hand auf die Schulter. "Wenn Baldemar auch mit geht... wer geht denn dann noch mit? Außer Charis und Lysandra, die wohl da bleiben, weil die ja Domina Celarina oder den Zwillingen gehören... Wer verschwindet denn noch, von denen, die ich bislang kenne?" wollte er nun von dem anderen Sklaven wissen. "Ich habe vor noch hier zu sein, wenn du wieder kommst. Ich will garantiert nicht irgendwelche Dummheiten machen, durch die ich auf irgendeiner Plantage im Nirgendwo lande. Lieber will ich dafür sorgen, dass man mich frei lässt und ich wieder nach Hause kann, aber das wird wohl noch eine ganze Weile dauern. - Und wer weiß, ob es da noch ein Zuhause gibt, wenn ich... in einigen Jahren... freigelassen werden sollte."


    Seine Worte wurden immer leiser und man hörte ihm an, dass er inzwischen etwas realistischer dachte. Man würde ihn sicherlich nicht in den nächsten Monate oder Jahre freilassen. Er ging inzwischen davon aus, dass wenn er jemals freigelassen werden würde, das wohl eher in zehn oder zwanzig Jahren der Fall sein würde. Wenn überhaupt jemals...


    Seine Augen wurden wieder ein wenig grüner, da er sich innerlich beruhigte, aber ein ziemlicher Blaustich war noch vorhanden, als er in die ruhigen, grauen Augen des anderen Mannes blickte. Ja, er war stark und er wollte auch weiterhin stark sein. Ein wenig von seinem Stolz hatte er noch und wenn er sich etwas vorgenommen hatte, dann dieses Sklavendasein zu überleben. Das ging nur, wenn er keine Dummheiten machte.

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  • Dem Nubier gefiel es, zu sehen, wie die Ruhe in Áedán wieder Fuß zu fassen schien. Dabei blieb er selber stark und bemühte sich weiterhin dem Freund Stärke zu geben. Die Blauen Augen waren ein Anzeichen, aber auch die Mimik zeigte etwas von den Gedanken des Galliers, die doch ruhiger zu sein schienen.


    Dann sah Cimon etwas verlegen nieder, als der Andere von Vergnügen sprach. Der Gallier hatte recht und Cimon nickte ergeben. Darin mochte man durchaus auch seine Trauer darüber erkennen, das Besuche sich eher als schwierig gestalten würden.


    "Also... was das Vergnügen angeht...das kannst du ja steuern. Aber... so ist das Leben als Sklave. Dafür sind wir aber auch sicher und beschützt von unseren Herren. Wir bekommen was wir brauchen...Nein, sicher wird es eher unwahrscheinlich sein, das du mich wirst besuchen können. Doch ... bitte mache nichts unüberlegtes, Áedán."


    Nun sah er den Anderen schon fast flehend an. Cimon konnte als, in die Sklaverei geborener, nicht verstehen, wie der Gallier dachte und fühlte. So machte er sich durchaus Sorgen um den Freund.
    Hätte er geahnt, wie sehr diese sachte Berührung des Daumens dem Gallier gut tat, hätte Cimon ihn sicher erneut an der Wange berührt. Doch er sah es zu diesem Zeitpunkt eher als nicht angemessen an.


    Die Hand die sich auf seine Schulter legte war freundschaftlich und sehr angenehm zu spüren. Dabei dachte der Nubier über die Worte des Galliers nach. Dabei senkte sich leicht sein Blick, bevor er langsam wieder aufsah und zu lächeln begann.


    "Danke...ich ... auch du wirst mich wohl kaum oder nur schwer verletzen können.
    Es werden wohl nicht viele bleiben. Aber gib nicht auf. Du wirst sicher nette Menschen kennenlernen. Es tut gut zu hören, das du hier sein wirst, wenn ich zurück komme. ...Gute Freunde sind selten. ... Ja, denk ruhig an deine weite Zukunft, an deien Freiheit. Auch wenn es weit weg ist...vergiss deine Träume nicht."


    Er selbst hatte keine Träume...keine, die realistisch waren oder die er würde erfüllen können. Doch er war sich absolut sicher, das sein Herr sie ihm ermöglichen würde, sollte es so weit sein... solange es keine Unmöglichkeiten waren.
    Die Realität vergass Cimon dabei lieber. Positieves Denken hatte er erst bei Ursus gelernt doch der Nubier lernte schnell und konnte nun nicht gnug davon bekommen.


    Da die Augen von Áedán nun etwas blauer wurden, war es zumindest ein Zeichen, das die Traurigkeit gegangen sein mochte. Auch wenn Cimon dieses Blau mochte, so wollte er doch auch den letzten Blaustich daraus verbannen. So lächelte er ihn offen an. Seine grauen Augen hielten dem direkten kontackt stand und erforschten den Blick des Anderen.
    Langsam nickte er verständniss voll und befeuchtete die trocken gewordenen Lippen. Seine Hände griffen nach der Tür und Cimon sah den Gallier fragend an.


    "Können wir sie also wieder einhengen?"


    Sein Blick war fragend und aufmunternd. Natürlich würde er dem Freund nun beim Einhengen der Tür behilflich sein. Dabei suchte er nur unterbewusste die direkte und körperliche Nähe des Anderen. Er selber dachte nicht weiter darüber nach. Dafür war sein Innerstes einfach zu aufgewühlt und erfüllt von Menschen, die er liebte, mochte... nein, besser er würde später über all dies nachdenken.

  • Der junge Gallier seufzte und sah Cimon sehr ernst an. "Das ist der einzige, wirkliche Vorteil, den ich meinem Dasein als Sklave abgewinnen kann: Ein Dach über dem Kopf und immer etwas zum Essen haben." meinte Áedán leise. "Verhungern und erfrieren werde ich hier sicherlich niemals. Außer, meine Herrin beschließt, mich verhungern zu lassen. - Das traue ich ihr allerdings nicht zu."


    Kurz legte er einen Arm um Cimons Schultern und lehnte sich kumpelhaft an den Nubier. "Wen von den Hierbleibenden könnte ich denn Fragen, ob er mich das Lesen lehrt?" fragte er den anderen Sklaven. "Brix wird wohl kaum Zeit dafür haben. Wer bleibt denn da noch? Wer geht denn mit?" Eine wirkliche Antwort war ihm der dunkelhäutige Mann noch schuldig geblieben. Die Aussage, dass nicht all zu viele verbleiben würden, brachte ihm nicht wirklich viel, um sich ein Bild davon zu machen. Entweder wusste Cimon es nicht wirklich genau oder er hatte nicht verstanden, was er nun genau hatte hören wollen.


    "Ich denke, wir können die Tür mal einhängen und schauen, ob sie sich nun wieder besser bewegt. Wenn nicht, muss ich das Gegenstück auch noch austauschen. Die obere Angel ist ja noch in Ordnung. Keine Ahnung, was da kaputt gegangen ist." äußerte er sich bezüglich der Tür und packte sie dann auch schon an, um sie hochzuheben.


    Dabei war das Spiel seiner Muskeln nur zu gut zu beobachten. Es mangelte ihm nicht wirklich an der Kraft, das Holz wieder an seinen angestammten Platz zu bringen, aber es war klar, dass sie sich zu zweit leichter tun würden. Immerhin waren vier Arme stärker als zwei und das Einhängen würde schneller gehen, wenn sie die Tür gemeinsam wieder auf den Zapfen der Angel hoben. Letztlich benötigte man hierfür nämlich einiges an Fingerspitzengefühl, um die beiden Gegenstücke aufeinander zu bringen.


    Seine blaugrünen Augen zeigten einiges an Konzentration, als er eben dieses gerade alleine versuchte. Der Nubier brauchte nur noch selbst zugreifen, um ihm bei diesem Unterfangen zu helfen.


    "Manchmal wünsche ich mir, die Legionäre wären auf mein Angebot eingegangen." presste er angestrengt hervor.

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  • Auch Cimon wurde nun zunehmend ernster. Er nickte leicht und wusste doch nichts gutes zu sagen. Denn die Vorteile schienen für jemanden wie den Gallier wirklich nicht zu überwiegen. Wie das wohl sein musste? Dieses freie Leben? Leicht schmunzelte er dann doch. Auch er vermutete kaum, das Celerina ihre Sklaven verhungern lies...nein, das würde er ihr nicht zutrauen...so grausam war sie nicht. Nicht in den Augen des Nubiers. An sich war sie für ihn eine gute Herrin, die genau wusste, was sie wollte.


    Der Arm um seine Schulter tat gut. Erst einen Moment später erkannte Cimon, das er die Frage des Galliers nicht korrekt beantwortet hatte. Verlegen sah er kurz zu Boden, bevor er unsicher lächelnd aufsah.


    "Es werden außer den beiden Herrschaften auf jeden Fall Frija, Baldemar und Marei mitkommen."


    Kurz zuckte er nun entschuldigend mit den Schultern. Das Brix nur wenig Zeit haben würde, glaubte er auch. So hatte er nun wirklich keinen vernünftigen Vorschlag für den Gallier parrat.
    Sie würden also die Tür einhängen können. Cimon nickte und ging Áedán umgehend zur Hand. Wobei er kurz inne hielt um die Muskeln des Galliers zu bewundern. Es sah gut aus, was er da sah. ... Aber natürlich sah er nur die Kraft in den Muskeln und verglich sich mit ihm. Rein freundschaftlich, versteht sich.


    "Wie gut, das du etwas davon verstehst."


    Er lächelte den Anderen offen an und half dabei das die Tür richtig sitzen mochte. Gemeinsam schaften sie es recht gut, die Tür wieder einzuhängen. Die Konzentration sah man Áedán durchaus an. Kaum war die Tür also eingehangen und geschlossen, da schlug er kurz freundschaftlich in die Seite des Galliers um ihn aus der Konzentration zu holen.
    Er wollte lachen, den Anderen aufziehen doch was er dann hörte, ließ ihn umgehend innehalten und Áedán fragend ansehen. Langsam kam er näher und stellte sich direkt vor den Anderen. Seine Hände legten sich freundschaftlich auf die Schultern des Galliers.


    "Was... was meinst du damit? Welches Angebot hast du ihnen denn gemacht? Für...für die Freiheit?"

  • Der junge Gallier hängte gemeinsam mit dem Nubier die Tür beim dritten Versuch in die Angel. Dann testete er auch schon ihre Beweglichkeit und stellte fest, dass ein wenig Schmiere dem Scharnier auch nicht schaden konnte, wenngleich die Tür wieder ihre Funktion erfüllen konnte.


    "Marei? Das Mädchen?" fragte er kurz nach und überlegte dann, wer noch einmal Frija war. Dann fiel ihm ein, dass es sich um Baldemars Frau handelte, von der er bereits gehört hatte. Bei beiden handelte es sich um Germanen. Die Herkunft von Marei war ihm nicht bekannt, aber eigentlich auch egal. Das Mädchen war ja an und für sich recht goldig, aber er konnte mit kleinen Kindern einfach nicht. Sie nervten ihn alle in ihrer Gesamtheit, egal wie alt sie waren oder wie sie hießen. Es fehlte ihm einfach das Talent für den Umgang mit diesen Bälgern.


    "Ich habe schon oft Dinge repariert. Mein Vater hatte ja eine Schmiede. Im Dorf war oft einmal etwas kaputt. - Solche Angeln habe ich schon oft genug selbst hergestellt. Immerhin hatten wir bei uns in der Siedlung auch schon solide Türen, die versorgt werden mussten." erzählte er dem anderen Sklaven freundlich. "Da Domina Celerina mich im Augenblick nicht so oft braucht, hält Brix es wohl für eine ausgezeichnete Idee, mich mit solchen Reparaturarbeiten zu beschäftigen. - Ich muss sagen, der gute Maior Domus hat damit nicht gerade unrecht. So habe ich wenigstens etwas zu tun."


    Auch wenn nach seiner Aussage die Hände des Nubiers freundschaftlich auf seinen Schultern lagen, vermied er es, seinem Freund nun in die grauen Augen zu sehen. Es war ihm unangenehm, darüber zu reden und an und für sich hielt er sich nun für wahnsinnig dämlich, das Thema auch nur angeschnitten zu haben. Eigentlich war es ihm nur herausgerutscht, weil er sich heute einmal mehr über seine nichtvorhandene Freiheit ärgerte. Wäre er frei, würde er Cimon ohne Probleme besuchen können. Als Sklave war ihm dies nicht möglich. Dieser Ärger hatte ihn so verstimmt, dass er sich zu dieser Aussage hatte hinreißen lassen. Es war nur natürlich, dass der dunkelhäutige Sklave nun eine Antwort von ihm wollte, aber diese war nicht all zu leicht zu geben.


    "Nun... ich... na ja..." druckste er herum. "Ähm... also... Ich... Nun... Ich habe mich... angeboten... Damit sie mich laufen lassen. Mir war meine Freiheit wichtiger ... als mein Stolz... glaube ich." stammelte er verlegen weiter. "Sie haben mich... ausgelacht... Einer hat mich Lupa genannt. Ein anderer hat gemeint, er würde, wenn es nicht Ärger gäbe... Na ja... Tranquillus haben sie es glaube ich erzählt... Weiß es nicht... War froh, dass er das auf dem Markt nicht gesagt hat."


    Seine Wangen verfärbten sich leicht rötlich. Es war ihm mehr als peinlich, darüber zu sprechen und er ahnte, dass Cimon überaus entsetzt sein würde, wenn er dies hörte.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Sie hatten die Tür eingehängt und Cimon grinste triumphierend. Dabei sah er Áedán zu, wie er die Gängigkeit testete. Bei der Frage ob Marei das Mädchen sei, grinste Cimon und nickte bestätigend. Die Kleine war ein wirklicher Sonnenschein und so überraschte es kaum, das der Gallier sie bereits kannte.


    Aufmerksam hörte er dann den Ausführungen des Anderen zu. Ja, es war wirklich besser etwas zu tun, als untätig den Tag an sich vorbeiziehen zu lassen, zumindest stellte er es sich vor. Denn untätig war Cimon in den seltesten Momenten.


    "Dann ist es wirklich gut, das du dich so einbringen kannst, Áedán. Ich werde wohl noch einiges von dir lernen können...später."


    Er schmunzelte bei seinen Worten und freute sich bereits darauf, dem Anderen etwas im gegenzug beizubringen... das würde sicher sehr gut laufen. Vieleicht würden sie einige Übungskämpfe abhalten können, wenn Cimon zurück kommen mochte.
    Cimon meinte nun zu erkennen, das etwas nicht gut war... gar nicht gut. Vor allem da der Gellier seinen Blick mied. So griff er sanft nach dessen Kinn und hob es leicht an.
    Dabei ließ er ihn ruhig aussprechen und sah ihn zuerst leicht verwirrt an. Dann weiteten sich leicht seine Augen.


    "Was hast du?...ich... du hast dich angeboten? ... Du musst sehr verzweifelt gewesen sein. Es ist gut, das sie es nicht angenommen haben...so ist es besser. Glaub mir, Freund. Die Götter waren gut zu dir, gleich wie sie dich beleidigt haben... sie ... sie haben dich nicht.... getroffen...nicht so. Also was ich damit sagen wollte... Tu soetwas nie wieder! Es wird dir gut hier gehen...da bin ich mir sicher."


    Hatte er wirklich etwas gutes gesagt? Oder war es zu viel? Der Nubier zuckte leicht entschuldigend mit den Schultern. Die Röte des Galliers zeigte, das es kein angenehmes Thema war... nur verständlich. Nun ergriff er wieder die Schultern und drückte sie fest. Er glaubte zu wissen, wie schrecklich das Leben als Lupa sein konnte... seine Mutter versuchte immer Cimon vor einem solchen Schicksal zu schützen. Und doch musste sie gewusst haben, das es irgendwann geschehen wäre... wie gut das der Nubier sich bei seinem Herren damals unbeliebt gemacht hatte.

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