[Horti Lolliani] That ocean is not silent...

  • Seiana ließ langsam das Stück Papyrus sinken, das sie in den Händen hielt. Ihre Augen waren geschlossen, aber nicht um den Schein der Frühlingssonne zu genießen, wie es für Vorübergehende den Anschein haben konnte. Wer genauer hinsah, mochte den harten Zug um ihre Mundwinkel entdecken. Umso mehr allerdings machte Decima Seiana von sich reden. Sie hatte gewusst, dass diese Aktion von Caius Gerede nach sich ziehen würde. Sie hatte es gewusst. Aber sie hatte nicht gedacht, dass es sogar in der Acta verewigt sein würde. Sie fragte sich, ob das der Grund war, warum sie diesen Artikel nicht vorab bekommen hatte zum Korrektur lesen. Nicht, dass es wirklich eine Rolle spielte – sie hätte daran kaum etwas geändert. Wie hätte das dann ausgesehen, allein schon in der Redaktion? Oder hätte sie? Ihre Finger schlossen sich unwillkürlich ein wenig. Wenn sie die Garantie gehabt hätte, dass es keiner erfahren würde, hätte sie es getan. Sie hätte den Artikel gänzlich verschwinden lassen, außer den Teil über Faustus. Aber irgendwer hatte diesen Artikel geschrieben, er war eingereicht worden, irgendwer in der Redaktion hatte ihn entgegen genommen und gelesen und weiter gereicht… Und wenn herausgekommen wäre, dass ein Artikel völlig unter den Tisch fiel, wenn herausgekommen wäre, dass sie dafür verantwortlich war, hätte das vermutlich für noch mehr negatives Aufsehen gesorgt. Für sie und ihre Familie. Und das einzige, was sie tun konnten gegen das negative Bild, das gerade die Runde machte über ihre Familie, war: das Gegenteil zu beweisen. Livianus war nun als Legat berufen. Faustus ging ohnehin seinen Weg, Mattiacus und Magnus genauso. Dennoch wünschte sich ein Teil von ihr, Meridius möge zurückkehren aus Spanien. Aber nach dem tragischen Verlust, den er nun erlitten hatte, schien es nur noch unwahrscheinlicher zu werden, dass sein Weg ihn wieder nach Rom führen würde.


    Der Zug um ihre Mundwinkel verhärtete sich noch etwas und gewann für einen Augenblick an Bitterkeit. Wenn sie selbst Auctrix war… wenn sich der Senat tatsächlich für sie entschied… würde sie auch nicht mehr tun können. Und es gab auch nichts, was sie tun konnte wegen dieser elendigen Brotgeschichte, die nun noch festgeschrieben war, sichtbar für alle, die es noch nicht mitbekommen hatten. Aber wenigstens schien Piso Erfolg gehabt zu haben. In jedem Fall war es ruhig, bisher. Das Eis in ihr knisterte, flüsterte beinahe zärtlich, als sich Splitter bewegten bei dem Gedanken an ihr Scheitern. Und an die Hilflosigkeit, die sie dabei empfunden hatte. Sie flüchtete sich regelrecht in die Kälte, die den Schmerz und die Scham betäubte und nur noch verletzten Stolz übrig ließ. Und mit diesem konnte sie umgehen. Dieser führte nicht dazu, dass sie sich noch kleiner fühlte… er brachte sie eher dazu, sich wieder aufzurichten. Eisklotz, hatte er sie genannt. Schneekönigin. Er hatte keine Ahnung von ihr gehabt. Er hatte sie nie gekannt, nie wirklich… Ihre Augen öffneten sich wieder, und ihr Blick fiel auf die letzten Worte des Artikels. Gerade wo sich mindestens eine heiratswillige Dame unter den Decimern befindet. Jetzt hoben sich ihre Mundwinkel in einem hauchfeinen, zynischen Lächeln. Es war schade. Um ihr Ansehen war es schade. Um die Jahre war es schade, die sie damit vergeudet hatte, die sie mit ihm vergeudet hatte. Sie konnte nicht leugnen, dass es auch sein Gutes gehabt hatte, die Zeit in Alexandria, aber die Verhältnisse in Rom waren nun einmal wie sie waren. Sie hätte schon längst verheiratet sein sollen. Vor allem aber war es, jedenfalls redete sie sich das in diesem Augenblick ein, um die Verbindung zum Kaiserhaus schade.


    Sim-Off:

    Wer mag?

  • Die Sonne schien, es war Frühling, eigentlich die Zeit der großen Gefühle. Doch bei Macer gab es keine Schmetterlinge, nur Verwirrung. Wieso hatte er dies verdient, wieso konnte er nicht einfach so glücklich sein, in Zweisamkeit oder Einsamkeit.
    Er kam zu einer Bank, auf der eine junge Dame saß. Zunächst erkannte er ihr Gesicht nicht, lediglich das Stückchen Papyrus. Es war die Acta, Macer hatte von dem Skandal in ihr bereits gelesen, welch eine Schande für solch eine zeitung.


    Vielleicht waren es jetzt doch die Gefühle, die überall in der Luft schwirrten, vielleicht war es Macer aber auch für einen Moment egal, was andere von ihm dachten, es platze einfach so aus ihm heraus. Was liest du denn diesen Mist?

  • Eisklotz. Hatte sie tatsächlich so auf ihn gewirkt, fragte Seiana sich. Und gleich darauf drängte sich ihr der Gedanke auf, dass das nun eigentlich völlig gleichgültig war. Der Kälte in ihrem Inneren nach zu schließen, traf diese Bezeichnung inzwischen doch zu. Sie fühlte sich kalt, innerlich wie äußerlich, trotz der wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Irgendwo in ihr brodelte es, aber darüber breitete sich die inzwischen wohlvertraute Eisschicht aus. Sie starrte auf den Papyrus, nun ohne wirklich die Worte wahrzunehmen, die dort geschrieben waren – aber das musste sie auch gar nicht. Sie wusste auch so, was dort stand.


    Sie hörte zwar, dass sich Schritte näherten, aber sie sah nicht auf. Es war Frühling, sie saß in einem Park, es waren mehrere Menschen unterwegs, und irgendwo hinter ihr waren zwei Sklaven der Decima, die sie begleitet hatten, sich aber auf ihren Wink hin ein Stück zurückgezogen hatten, als sie sich hierher gesetzt hatte. Erst als die Schritte plötzlich verstummten, anstatt an ihr vorbei zu gehen, stutzte Seiana – und noch bevor sie aufsah, erklang eine Stimme. Sie hob den Kopf und runzelte leicht die Stirn, als sie die Worte hörte, gesprochen von einem Mann, dessen Gesicht ihr zwar bekannt vorkam, das sie aber nicht sofort zuordnen konnte. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie den Magister, der den Kurs über die Stoa gehalten hatte. Ihre Lippen zuckten kurz in einem angedeuteten Lächeln, das aber so kühl blieb wie der Ausdruck in ihren Augen. „Octavius“, grüßte sie ihn. „Ich bin die Lectrix.“

  • Überraschung stand Macer im Gesicht. Hatte er doch keine Antwort auf seine eigentliche Frage bekommen, sondern seinen eigenen Namen. Jetzt musste er doch genauer hinschauen und sah tatsächlich eine wohl bekannte Dame. Es war eine seiner Kursteilnehmer, nur zu gut konnte er sich an die tollen Diskussionen mit ihr erinnern. Seiana?..Decima Seiana, wie schön dich zu sehen.


    Schon wollte er sich zu ihr gesellen, doch bemerkte er ihre Kälte in Gesicht und Geist. So blieb er zunächst stehen und versuchte sie nicht zu bedrängen. Konntest wohl den Mist der letzten Ausgabe nicht verhindern? Ich würde zu gerne wissen, wer solch etwas schreibt.

  • Seiana registrierte, wie überrascht der Octavier war, als er seinen Gensnamen hörte – aber es lag wohl in der Natur der Sache, dass sie ihn schneller erkannte als er. Immerhin war sie nur eine von mehreren gewesen, die seinen Kurs belegt hatten – auch wenn es wenige waren und sie die einzige Frau –, und sie hatte während des Kurses genügend Zeit gehabt, den Klang seiner Stimme zu verinnerlichen. Schließlich war es viel Stoff gewesen, denn der Octavier ihnen vermittelt hatte. Der schien in eben jenem Moment auch sie zu erkennen und grüßte sie ebenfalls mit Namen. Seiana war versucht, ihr Lächeln ein wenig breiter werden zu lassen, als plötzlich das Wort Mist fiel. Statt einem Lächeln trat nun ein leichtes Stirnrunzeln auf ihre Züge. „Den… Mist?“ Die winzige Pause war gewollt. Es spielte keine Rolle, dass sie diesen Artikel gar nicht vorab zu lesen bekommen hatte. Es spielte auch keine Rolle, dass sie als Lectrix die Artikel lediglich Korrektur las und sie redigieren konnte, aber nicht die Veröffentlichung verhindern – obwohl sie gerade in einem Fall wie diesem wohl weitgehend von ihren Redigierrechten Gebrauch gemacht hätte, sofern sicher gestellt gewesen wäre, dass es niemand mitbekam. Es spielte nur eine Rolle, dass sie Lectrix war – und als solche bei der Acta beschäftigt. Und selbst wenn sie der Meinung war, dass der ein oder andere Artikel nicht oder nicht in der Form hätte veröffentlicht werden sollen, war das doch nichts, was sie vor anderen zugeben würde. „Sofern es tatsächlich Artikel der Acta sind, die du als Mist bezeichnest“, sie hob leicht den Papyrus an, „das Ergebnis meiner Arbeit ist hier.“ Keine Lüge. Aber eben auch nicht die Wahrheit. Nebenbei fragte sie sich, ob der Octavier tatsächlich ihre Arbeit als Lectrix kritisierte. Sie musterte ihn. „Wenn du den Namen des Schreibers erfahren möchtest, würde ich vorschlagen, du fragst den Auctor.“

  • Hätte Vala in diesem Moment über die Acta nachgedacht, so hätte er sicherlich den Berichten über zufällige Zusammenstöße in der Stadt nachgesonnen. Die etwaigen Konsequenzen dieser Zusammenstöße schienen nun wirklich nicht wenigen Bürgern Sorgen zu machen, von der Obrigkeit ganz abgesehen, und Vala fragte sich, wieso um das ganze so ein Trubel gemacht wurde. Immerhin war diese Stadt verdammt groß, um nicht zu sagen: riesig.
    Hätte Vala sich Gedanken über die Acta gemacht, wäre es ihm auch seltsam vorgekommen, mitten im Nichts dieser seltsam zugeschnittenen Gärten den Kerl zu erblicken, der ihm vor einiger Zeit etwas über die Stoiker erzählt hatte. Der Octavier, nun, Vala hatte den Kurs verfolgt. Aber nicht wirklich teilgenommen. Eigentlich hatte er nur existiert, mitgeschrieben und sich später den ganzen Kram durchgelesen, während er im Kurs selbst Gedanken an andere Sachen verschwendete. Zum Beispiel darüber, wie er sich am besten für die kommende Wahl wappnen könne. Oder wie er seinen Namen bekannt machte, ohne dass er durch dünne Wände oder Hexerei gehört wurde. Und ob die Decima im Bett genauso kontrolliert und beherrscht war, wie sie sich normalerweise gab.


    Vaa war durchaus gewillt, gewisse Dinge als Wink der Nornen zu betrachten. Auch wenn Vala sich Kritik und Skepsis allem gegenüber auf die Fahnen geschrieben hatte: die Welt der Götter und Geister rührte er nicht an. Dafür hatte er zuviel gesehen, was er sich beim besten Willen nicht erklären konnte. Als er jetzt zum Beispiel, genau bei diesem Gedanken, das Antlitz der Decima erblickte, warf er einen fragenden Blick in den Himmel: wirklich die sollte es sein?
    Die Antwort kam allerdings nicht von oben, sondern mehreren Palmi weiter unten: Red nicht so einen Quatsch, los geht's, Attacke!!!


    Wenige Momente später hatte Vala sich schon sehr ungefragt zu den beiden gesellt: "Quaestor Octavius, sei mir gegrüßt. Lectrix Decima."
    Natürlich war ihm nicht entgangen, dass die Frau nicht unbedingt der besten Stimmung war, aber ihm war es eigentlich vollkommen egal, welche Mondphase sich gerade durch ihre Blutbahnen schob. Er nickte dem Octavier respektvoll-distanziert zu, und grinste die Decima, die er während des Cursus pfleglich in Ruhe gelassen hatte, verschmitzt an. Rollende Steine...

  • Der Octavier hatte auf ihre Worte noch nicht reagiert, da gesellte sich noch ein Mann zu ihnen – noch einer, den Seiana erkannte, nicht nur von dem Kurs, den auch er besucht hatte. Sie konnte sich noch gut – zu gut – an den Vorfall bei der aurelischen Hochzeit erinnern. Und daran, wie sie danach den Duccier aufgesucht hatte, um sich bei ihm zu entschuldigen, ebenso wie bei Aurelius Ursus und seiner Frau. Ob Caius den Anstand besessen hatte, das gleiche zu tun, wusste sie indes nicht. Ihn danach zu fragen, ihn gar zu bitten oder aufzufordern, hatte sie keine Gelegenheit mehr gehabt, keine, bevor sich das Blatt schließlich so gewendet hatte, dass es sie nichts mehr anging, was er tat oder nicht. Erinnern konnte sie sich allerdings auch noch daran, dass der Duccius sehr anständig reagiert hatte – ebenso wie der Aurelius und die Tiberia. Keiner von ihnen hatte ihr das Gespräch schwerer gemacht als es ohnehin schon gewesen war für sie.


    Unwillkürlich lenkten diese Gedanken sie wieder für einen Moment zu dem Artikel, den sie in den Händen hielt, aber sie überspielte diesen Augenblick gekonnt. Sie konnte ohnehin nichts an dem ändern, was geschrieben stand, und egal von wem sie hierzu gefragt wurde – eine andere Antwort zu geben als sie es bei dem Octavius getan hatte, stand für sie nicht zur Debatte. Sie erwiderte den Gruß des Ducciers mit einem leichten Nicken und einem ebensolchen Lächeln, wie es der Octavier zuvor bekommen hatte. Sie konnte das Lächeln des Duccius nicht wirklich einschätzen, hatte er beim Kurs doch kaum ein Wort verloren. Aber die Worte des Octavius, über sie, über ihre Arbeit, konnte sie noch weniger einschätzen, und das hinderte sie nicht daran, damit umgehen zu können. Und wenn sie zur Not ignorierte, wie so häufig, was sie nicht einzuschätzen wusste. „Salve, Duccius.“

  • Anscheinend fühlte sich Seiana ein wenig verletzt durch seine Worte über die Acta. Doch wurde sie nicht persönlich in ihr angegriffen? Etwas verwirrt brahcte er nur wenige Worte hervor. Ich wollte dich keineswegs angreifen, vielmehr finde ich es nicht sonderlich amüsant über die Gens Decima lesen zu müssen. Du weißt also auch nicht, wer euch das angetan hat? Macer selbst konnte sich da so einige Personen vorstellen, doch diese öffentlich zu nennen wäre mehr als riskant.


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    Nach kurzer Zeit kam nun auch ein weiterer Mann zu den beiden. Macer musste sich nur kurz darüber wundern, denn dann erkannte er einen weiteren Teilnehmer seines Cursus. Salve Duccius Vala. Schön dich zu sehen... Er wandte sich ein wenig von ihm ab, viel lieber wäre er jetzt alleine mit Seiana, was wollte der Duccier überhaupt?

  • Die Begrüßung war getan, und damit die erste Bresche geschlagen. Was folgen MUSSTE, war der nächste Schritt: Aufbau eines zugegebenermaßen vollkommen sinnlosen Gesprächs. Und da war er auch schon, der Anlass... die Dame hielt eine Ausgabe der sehr unzeitgemäßen aber deshalb wahrscheinlich umso beliebteren Acta Diurna.
    Mit Schwung ließ Vala sich neben der Decima nieder, gab sich sehr frei und vor allem: rücksichtslos. Dass römische Frauen die gewisse Distanz betonten war ihm natürlich aufgefallen, aber ebenso war es ihm nicht verborgen geblieben wie sehr sie es LIEBTEN wenn man genau darauf den Auswurf eines sterbenskranken Auerochsen gab. Und genau das tat Vala in sehr genau diesem Moment. Er lehnte sich zurück, stützte sich mit seinen Armen nach hinten ab, gerade genug, um ihr noch dezent an der Schulter vorbeiblicken zu können.
    "Oha... die Acta.", begann Vala, und tauchte fortan tief in die Materie des Subtexts ein, "Dieser kleine Leserbrief über die Zusammenstöße lässt mich fragen, ob die Leute nichts besseres zu tun haben, als ewig gewesenem hinter her zu trauern. Nach diesem Problem schreit doch kein Hahn mehr, jeden Tag ändert sich die Situation an den Ecken dieser Stadt. Aber mir scheint es, die Menschen interessieren sich mehr für das was gewesen ist, als für das, was sein wird...", und mit diesen Worten stieß er sich ab, um der Decima sehr direkt mit einem wölfischen Schmunzeln in die Augen zu sehen, "...und für das, was sein kann."

  • Sie könnte vermutlich herausfinden, wer den Artikel geschrieben hatte, hatte sie als Lectrix doch Zugang zu diesen Unterlagen. Allerdings hatte sie, und das durchaus bewusst, darauf verzichtet. Sie fand es ebenso wenig amüsant, so über ihre Familie lesen zu müssen, aber etwas daran ändern konnte sie nun nicht mehr, und sie hätte es wohl auch dann nicht getan, hätte sie den Artikel vorab gelesen. Und nichts davon war etwas, was sie dem Octavier verraten würde. So schüttelte sie nur sacht den Kopf, um seine Frage zu verneinen. Sie wusste tatsächlich nicht, wer den Artikel geschrieben hatte, konnte es höchstens mutmaßen.


    Auch der Octavier begrüßte den Duccius, als dieser sich nun zu ihnen gesellte – und prompt neben ihr Platz nahm, ohne auch nur zu fragen. Seiana wandte ihm ihren Kopf leicht zu, als er über ihre Schulter auf die Acta linste, und ihre Augenbrauen hoben sich, als er dann anfing zu sprechen. Immerhin, er fing nicht auch noch an, von diesem unseligen Artikel über ihre Familie zu sprechen, über den Seiana nicht bereit war, zu sprechen – schon gar nicht mit Fremden. Die Thematik der Zusammenstöße an Roms Ecken schien ihr allerdings auch nicht sonderlich als Gesprächsthema geeignet. Und als der Duccius schließlich zum Schluss kam, sich dabei wieder nach vorn neigte und ihr in die Augen sah, fragte sie sich unwillkürlich, worüber er tatsächlich sprach. „Vier Leserbriefe“, erwiderte sie. Sein Lächeln brachte sie etwas aus dem Konzept. „Was für deine Theorie spricht, dass sich zu viele auf das Gewesene konzentrieren. Allerdings, das Festhalten an Vergangenem entspringt häufig der Unsicherheit darüber, was die Zukunft bringen mag. Ich denke nicht, dass sich die Menschen mehr interessieren für das, was war. Es fällt vielen nur schwer, sich offensiv mit dem zu beschäftigen, was wird. Oder sein kann“, fügte sie nach einer winzigen Pause noch hinzu.

  • 'Prüde Schnepfe' hallte es irgendwo in Valas Kopf. Doch er verbannte den Gedanken in die Kiste für die Verwünschungen, wenn es mal nicht klappte und Vala nicht bekam was er wollte. Die wurde übrigens nicht allzu oft gebraucht. Eigentlich eher selten. Dementsprechend verständlich war die Empörung des Gedankens als er sich bei den ganzen anderen Antwortgedanken auf Sachen wie "Aber lass uns doch Freunde bleiben..", und "Ich hab dich ganz gerne, aber..." oder "Du, wir müssen reden..." verkriechen musste.
    Der verbliebene Rest, also all das, was aus Vala einen von sich absolut überzeugten Herzensbrecher und den Gott der verlorenen Jungfräulichkeit machte, versuchte sich derweil an einer Interpretation dessen, was die Decima gerade von sich gegeben hat.
    Natürlich hatte niemand (nicht einmal der "Scheisse, bin ich gut..."-Gedanke) mit einem Instant-Erfolg gerechnet, bei dem die Decima sich die Kleider vom Leib reißen würde um sich sofort an Valas Erbgut zu vergreifen.. aber mit etwas mehr als einer Weiterführung der Geschichte ohne jede Anwandlung von Subtext hatte man nun wirklich gerechnet. Deswegen herrschte für Gehirn-Maßstäbe erst einmal eine ganze Weile Schweigen, was in Nicht-Gehirn-Maßstäben einer halben Sekunde entsprach. Dann meldete sich der "Scheiss drauf, auch andere Weiber haben schöne Töchter... oder sind selber noch gut zu gebrauchen."-Gedanke, der normalerweise für den Optimismus nach einer weniger gelungenen Nummer (die natürlich immer an den fehlenden Fähigkeiten der Frau lag, und nicht an Valas) zuständig war sehr vernehmlich mit einer recht unorthodoxen Theorie:
    'Vielleicht kann man es ja so interpretieren, dass sie Schiss vor uns hat.'
    Man muss hierbei verstehen, dass Gedanken stets im Kollektiv von sich reden. Wenn es an die Initiierung von Fortpflanzung ging, endete das oft im quasi von jedem Gedanken zitierten Kalauer: "Wir sind Vala. Legen sie ihre Kleidung ab und ergeben sie sich. Wir werden unsere biologischen und menthalen Charakteristika der ihren hinzufügen. Ihr Körper wird sich anpassen und uns die gewisse Zeit lang dienen. Widerstand ist zwecklos."
    Nun, die Theorie stieß auf jeden Fall auf fruchtbaren Boden: natürlich hatte sie Angst! Schüchternes Ding! Wahrscheinlich noch nie einen Kerl gehabt. Und es dann gleich mit Vala zu tun bekommen. Har har har.


    "Nun...", kam es nach einer weiteren Sekunde von einem weiterhin sehr überzeugt schmunzelnden Vala, "...warum sich dann nicht einfach er der Ungewissheit hingeben, und sie mit beiden H.. Armen umfassen anstelle beides nur mit halben Herzen wahrzunehmen?"


    Atemloses Entsetzen in Valas Kopf. Hatte er tatsächlich Hände gesagt?
    Nein, nein, entwarnte der 'Bitte was hast du gesagt? Ich hab nur Bla Bla Bla verstanden...'-Gedanke, er hat rechtzeitig umgeschwenkt und die Arme ins Spiel gebracht. Am besten den Augen klarmachen, dass sie sich eine gewisse Zeit lang von den Brüsten der Frau fernhalten sollten. Füße still halten, folglich.
    Der 'Scheisse - bin ich gut!'-Gedanke war ohnehin der Auffassung, dass die Decima eh nicht kapieren würde, worum es hier ging, und teilte schon einmal fleissig Wetten aus...

  • Der Octavier blieb recht ruhig, während der Duccier nur kurz schwieg, um dann gleich zu antworten – und sie dabei weiterhin auf eine Art anlächelte, die Seiana zunehmend verwirrte. Sie war beherrscht, sie verstand es, sich klar und deutlich auszudrücken – nun, meistens jedenfalls –, sie war gut in allen organisatorischen Dingen, die ihre Betriebe betrafen. Aber sie hatte keine Erfahrung mit Männern, die in irgendeiner Hinsicht Interesse an ihr zeigten. Der erste, der einzige bisher, bei dem sie überhaupt begriffen hatte, dass er etwas von ihr wollte, war Caius gewesen, und bei dem hatte sie herzlich lange gebraucht dafür – was auch daran liegen mochte, dass sie sehr bald zu Beginn ihrer Bekanntschaft mit einem Briefwechsel hatten vorlieb nehmen müssen. In jedem Fall hatte sie nie darauf geachtet, hatte nie etwas darauf gegeben. Früher, wo sie noch mit ihren Brüdern viel Zeit verbracht hatte, wo alles so viel leichter gewesen zu sein schien, war sie… anders gewesen. Hatte ihrem Temperament freien Lauf gelassen. War burschikoser gewesen. Und hatte es genossen. Bis es irgendwann angefangen hatte zu bröckeln, irgendwie.


    So oder so war Seiana verwirrt, was ihr selten passierte. Und sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass der Duccier es schon einmal geschafft hatte, sie ein wenig zu irritieren, als sie bei ihm gewesen war und sich entschuldigt hatte, für diesen blamablen Vorfall auf der aurelischen Hochzeit. „Warum nicht…“, wiederholte sie nach einem Zögern. Sie wusste schlicht nicht so recht, was sie sagen sollte. Sie wusste nicht so recht, was der Duccier mit diesem Gesprächsthema bezwecken wollte, und sie wusste nicht, ob sie ihn nicht einfach fragen sollte. Sie setzte dazu an, etwas zu sagen, entschied sich dann doch anders und blieb stumm, nur um dann doch den Mund noch einmal zu öffnen. „Wenn man wenigstens wüsste, was man dabei gewinnen könnte…“ Sie sprachen hier doch über etwas rein Theoretisches, redete Seiana sich ein. Noch nicht einmal über einen konkreten Fall, in der Theorie, sondern völlig abstrakt. Sicher war sie sich nicht… aber fragen konnte sie nicht wirklich, würde sie dann doch herzlich dumm da stehen. „… wäre das Risiko wohl etwas kalkulierbarer. Welchen Gewinn stellst du denn in Aussicht dafür, sich der Ungewissheit zu ergeben?“

  • Vala genoss es. Er genoss ihre Reaktion. Die Verwirrung. Das betretene Schweigen. Die Unsicherheit. Das Kaninchen, angesichts des Wolfs mit schreckgeweiteten Augen.
    Aber hatte Vala es hier wirklich mit einem Kaninchen zu tun? Er wusste es nicht... dazu kannte er die Decima nicht gut genug. Und das stellte ein Problem dar. Und erforderte eine Lagebesprechung.


    "Sie will wissen, was sie dabei gewinnen kann.", wiederholte Valas Ich die gegenwärtige Lage.
    "Na, uns!", grunzte das Es mit lüsternem Blick auf die Oberweite der Decima, ohne, dass sich Valas Blick dabei von den Augen der Frau abwandte.
    "Ich glaube..", murmelte das Über-Ich, "..dass das Mädchen immernoch nicht kapiert, worum es eigentlich geht."
    "NATÜRLICH KAPIERT SIE DAS!", rief das Es empört in seiner tiefen Feindschaft mit dem Über-Ich verbunden, "Sie ist ja nicht blöd. Schau sie dir an! Sie will es auch! Sie tut nur doof wegen diesem Kerl da.."
    "Dieser Kerl da..", warf das Ich ein, "..wäre auch ein guter Grund nicht allzu sehr ranzugehen. Wenn ihr versteht, was ich meine."
    "Allerdings.", fügte das Über-Ich mit anerkennendem Blick hinzu, "Das ist es. Die Moral gebietet, dass..."
    "ICH. WILL. DIESE. FRAU!!!", brüllte das Es, "JETZT. HIER. GLEICH. Wenn euch der Typ stört, bringen wir ihn einfach um. Oder er kann mitmachen."
    "Auf garkeinen Fall!", verschlossen sich sowohl Ich als auch Über-Ich dieser Möglichkeit, "Du wirst bekommen was du willst, aber unter Auflagen. Nicht hier. Nicht jetzt. Und vor allem nicht mit diesem Typen da."
    "Aber ich bekomme, was ich will?", hakte das Es misstrauisch nach.
    "Natürlich.", seufzte das Über-Ich, "Wie du immer bekommst, was du willst. Aber eben unter Auflagen.. wir dürfen uns nicht gehen lassen, sonst geht alles den Bach runter!"
    "IN EINEM BACH VON BLUT!!! MUHARRRRRR!!!", grölte das Es bei dem Gedanken.
    "Ehm.. ja..", schloss das Ich die sehr ermüdende und immer wiederkehrende Diskussion ab, "..also, wie fahren wir fort?"
    "Ich schlage vor..", warf das Über-Ich ein, "..wir gehen noch auf Nummer sicher, dass die Frau wirklich versteht, wovon wir reden. Danach lancieren wir das Ende. Es bekommt, was es will, und wir haben uns ein überaus hübsches Ding zum Zuschauen organisiert, und bei dem Intellekt dieser Frau springen auch noch Momente des philosophischen Diskurses heraus. Was meinst du?"
    "Klingt nach einem Kompromiss!", murmelte das Ich nickend.
    "OH JA!!! KOMPROMISS!!! KOMPROMISSE KANN MAN NICHT F*****."
    "Bleib ruhig... du bekommst sie ja. Aber wir müssen auf Nummer sicher gehen. Außerdem hat das Über-Ich auch seine Ansprüche.", gebot das Ich mit gebieterisch fliegendem Finger, was das Es veranlasste, sich mürrisch in eine Ecke zurück zu ziehen und darauf zu warten, dass das Ich den Fisch an Land holte.


    "Sagen wir: man gewinnt meißt das, was man sich in diesen weltvergessenen Momenten wünscht, ohne dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren. Und genau dieser Boden ist es, der den Zaghaften immer sicher zurück in seine Welt der Bedenken und des Bekannten zurück befördert, wenn ihm die Ungewissheit doch zu ungewiss wird.", ein leicht wölfisches Schmunzeln schlich sich auf Valas Lippen, als er der Decima seeeeeehr subtil klarmachte, dass er nicht vorhatte sie als Europa auf seinem Rücken von allem zu entreißen was sie kannte und als wichtig erachtete.

  • Für Momente hatte Seiana das Gefühl, ihren Blick nicht abwenden zu können von dem des Ducciers. Und das trug nicht unbedingt dazu bei, dass sie das Gefühl hatte, die Situation gerade unter Kontrolle zu haben. Und sie fühlte sich einfach nicht wohl dabei, wenn sie nicht die Kontrolle hatte. An der Situation jetzt änderte das allerdings nicht das Geringstes, denn Seiana fiel nicht wirklich etwas ein, was sie sagen oder tun könnte, um wieder etwas mehr in Kontrolle zu sein. Und seine Antwort trug genauso wenig dazu bei. Im Gegenteil, seine Worte führten dazu, dass Seiana sich nur noch mehr fragte, was genau er eigentlich bezweckte – denn so viel immerhin war ihr klar, ein theoretischer Diskurs über die Ungewissheiten des Lebens und wie man mit ihnen umgehen sollte, war das nicht. Oder schien es nicht zu sein. Oder doch nicht? Es war leichter für sie zu glauben, dass es um Theorie ging, weil sie dann leichter damit umgehen konnte, und ganz nebenbei die Grübeleien darüber fort schieben könnte, worüber er denn sprach – wenn es nicht theoretisch war. Es war nicht so, dass sie gar nichts ahnte, dass sie überhaupt keine Idee hatte, was hier lief. Worauf er aus war. Sie war lange genug verlobt gewesen, um – im Grunde – zu wissen, worum es ging, auch wenn Caius stets deutlicher gewesen war. Weit deutlicher. Genauer gesagt hatte er in der Regel einfach ausgesprochen, was er wollte, und genau das hatte es Seiana so leicht gemacht, jeden seiner Versuche bereits im Keim zu ersticken. Dass hier war völlig anders. Ein Teil von ihr ahnte, spürte inzwischen durchaus, um was sich das Gespräch wirklich drehte, aber Seiana... hatte nun mal gern die Kontrolle, und Ahnungen oder Gefühle – oder ihnen Einfluss zuzugestehen – waren nichts, was ihr dabei half. Und dann war da noch die Tatsache, dass diese... Unsicherheit darüber, was er nun bezweckte, irgendwie... aufregend war. Ein wenig. Sie konnte es nicht genau benennen, schon allein weil sie sich darauf noch viel weniger einließ, aber neben der Verwirrung, die die Unsicherheit in ihr auslöste, war da auch... Spannung.


    Und wie so häufig: Seiana ignorierte, womit sie nicht umgehen konnte, und konzentrierte sich lieber auf das, was sie greifen konnte. Immerhin hatte sie sich genug gefangen inzwischen, um sein Lächeln zu erwidern, mit einer Spur von Unsicherheit vielleicht, aber doch souveräner als noch zuvor. „Du meinst also, es ist möglich sich auf die Ungewissheit einzulassen und zugleich dennoch ein Sicherheitsnetz zu haben? Dann spricht doch nichts dagegen, ein Risiko einzugehen.“

  • Unhörbar für alle, selbst für Vala, heulte ein gewisses Es triumphierend auf:
    "MUHARHAHAHRAAARRR!!!! WIR HABEN SIE! ACHWAS. ICH HABE SIE!! LOS JETZT! AUF SIE! SOFORT!!! ATTACKE!!!"
    "Hmh... das scheint schon wirklich eine überzeugende Zustimmung zu sein..", murmelte das Ich eine Spur zu wankelmütig, was das Über-Ich zur sofortigen Intervention antrieb: "Wir werden auf garkeinen Fall jetzt sofort über diese Frau herfallen! Denkt an all das, was wir noch erreichen wollen. Das wäre alles zunichte gemacht, wenn wir mitten in der Öffentlichkeit eine Frau von Stand begatten. Also reißt euch verdammt nochmal zusammen, und verlegt euch auf später!"
    "AUF GARKEINEN FALL! SIE HAT QUASI JA GESAGT! AB DAFÜR!", protestierte das Es, das sich zunehmend um seinen Sieg betrogen fühlte.
    "Nun...", schwenkte das Ich auf die Linie des Über-Ich ein, "..ich glaube, das macht Sinn. Es wäre sehr bedauerlich, wenn wir jetzt alles für einen warmen Moment mit einer Frau wegwerfen würden."
    "NEEEEEEIN!!! JEEEETZT!!! SOFORT!!!", jaulte das Es ein letztes Mal auf.
    "Das ist durchaus ein adäquater Kompromiss.", stellte das Über-Ich zufrieden fest.
    "Scheiss Kompromisse!", schloss dass murrende Es die Entscheidungsfindung ab.


    "Werte Decima.", lächelte Vala wieder sein spitzbübisches Lächeln, "Ich würde das ja sehr gerne mit dir weiter an diesem Flecken Erde ausdiskutieren, aber leider würde das wohl den Rahmen eines unverfänglichen Gesprächs mitten in Rom sprengen. Und meinen Terminplan, so sehr ich diesen Moment schätze."


    Vala erhob sich, und blickte ein letztes Mal sehr genüsslich an der Decima herab, bevor er sich zu einer leichten Verneigung spannte: "Ich würde mich sehr freuen, dies an anderer Stelle und anderem Orte weiter mit dir erörtern zu können. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet? Decima. Octavius."
    Mit einem leichten Nicken verabschiedete er sich von den beiden, und verschwand mit einem siegessicheren Lächeln im Stadtleben Roms...

  • Seiana war noch am Überlegen, was sie mit ihrer Antwort eigentlich nun genau gesagt hatte – für den Fall, dass das keine theoretische Diskussion war, nur für den Fall, rein hypothetisch, wie sie versuchte sich glaubhaft zu machen –, denn dann, mutmaßte sie, hatte sie wohl gerade etwas gesagt, was vermuten lassen könnte, sie würde sich möglicherweise auf Risiken einlassen. Was sie ja durchaus tat. Einen Betrieb zu gründen, ohne auf die Hilfe ihrer Familie zu bauen, war nicht ohne Risiken. Nach Ägypten zu reisen, ohne einen ganzen Tross von Begleitern, und dort dann zu leben, war nicht ohne Risiken. Sie war also noch am Überlegen, als der Duccius bereits reagierte – und den Abschied einleitete. Seiana erwiderte sein Lächeln erneut, ein wenig... ja, fast ein wenig enttäuscht, dass er ging, denn trotz aller Verunsicherung, die er in ihr auslöste – und die sie kaum gewohnt war –, hatte ihr das Gespräch doch gefallen. Es war eine Herausforderung gewesen, was einem nicht jeden Tag passierte.


    „Bedauerlich, dass du schon weiter musst, Duccius“, erwiderte sie – und fragte sich zugleich für einen winzigen Moment, was er mit unverfänglich gemeint hatte. Das Gespräch war doch... unverfänglich gewesen. Sie blieb sitzen, als er sich erhob, sah kurz zu dem Octavier und musterte dann wieder den Duccius, gerade rechtzeitig, um noch den Blick zu sehen, mit dem er sie betrachtete. Einen Blick, den sie nicht einordnen konnte, oder besser: den sie nicht einordnen wollte. Sie neigte ihren Kopf in Erwiderung auf seine Verneigung. „Mich würde es ebenfalls freuen, würden sich unsere Wege wieder kreuzen und könnten wir uns weiter unterhalten.“ Sie sah dem Duccius hinterher, wie er verschwand, bevor sie sich – ein wenig nachdenklich – wieder dem Octavier zuwandte, der schweigsam geblieben war während ihrer kurzen Unterhaltung.

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