Apell der II.Centurie der II. Cohorte

  • Aufgrund des Befehls des Kommandanten der Legion hatte Posca seine Centurie antreten lassen und schritt nun durch die Reihen, um jeden der einen Fehler gemacht hatte zurechtzuweisen. Immerhin sollte die Centurie beim Apell gut dastehen.

  • Palaemon stand dem erfahrenen Centurio zur Seite, während dieser die Soldaten der Centurie inspizierte. Bedenken, dass die Männer der zweiten Centurie ihre Aufgaben nicht zufriedenstellend würden lösen können, trug der Optio keine in sich. Er wusste doch, wie zuverlässig sie ihren Dienst erfüllten.
    In dem Blick des ein oder anderen jungen Legionärs war vielleicht ein wenig Unsicherheit zu erkennen, nachdem man sie ihre Ausrüstung auf Vordermann hatte bringen und antreten lassen, aber das war ihm persönlich lieber als übermäßige Heiterkeit.

  • Dragonum kam zusammen mit Decimus Serapio und Iulius Sparsus zum Apell der zweiten Kohorte. Da Serapio diese Kohorte während des Feldzugs unterstellt bekommen würde, war es Dragonum wichtig das die Männer wussten wer von nun an das Kommando führte, vorallem da hier auch die meisten Neulinge zu finden waren und da konnte es nur gut sein wenn ein fähiger Offizier die direkte Leitung übernahm, immerhin gab es nicht genügend Tribune für jede Kohorte und da wusste Dragonum diese spezielle Kohorte ganz gern in guten Händen ...


    Als sie den Campus erreichten und man die Kohorte zum ersten Mal in voller Größe sehen konnte wandte sich Dragonum an Serapio ...


    "Und Tribunus? Was denkst du?"


    Eine Kohorte zu sehen war sicherlich noch nicht so überwältigend, aber zu wissen das man sie in einen Kampfeinsatz führen würde war es dann wohl schon, also wollte Dragonum Serapio zumindest die Chance geben noch ein paar Anmerkungen zu machen, bevor sie vor die versammelten Männer treten würden. Dragonum hatte Serapio zwar bereits eingeweiht, aber er konnte sich auch gut vorstellen das der junge Tribun trotz seiner Parthien-Erfahrung etwas nervös war und das war während eines Apells wie Blut im Haifischbecken ...

  • In meine imposante neue Rüstung gekleidet, prachtvoll behelmt, auf der Brust meine Phalera, an den Armen meine Armillae, ging ich an der Seite meines Kommandanten, neben Sparsus, und mit gemischten Gefühlen sah ich die zweite Kohorte - meine Kohorte! - tadellos zum Apell aufgereiht, vor uns auftauchen. Was ich dachte? Ich war so überrascht über diese plötzliche Frage, und noch waren wir ja ausser Hörreichweite der Soldaten, so dass ich ganz ehrlich antwortete:
    "Ich denke gerade... eine Kohorte ist doch deutlich größer als eine Centurie."
    Sechsmal größer, um genau zu sein. Für so viele Soldaten war ich noch nie verantwortlich gewesen – wie würde es sein, wenn ich sie in die Gefahr schicken musste, selbst aber hinter der Kampfreihe blieb, wie würde es sein, wenn einer unter meinem Kommando fiel...? Andererseits war es berauschend, die Vorstellung eine solch schlagkräftige, mächtige Truppe ins Feld zu führen, und ich hatte durchaus Lust darauf, mit diesen Männern die frechen Barbaren das Fürchten zu lehren! Und wenn Sparsus eine der Centurien bekam, das wäre mir sicher eine große Unterstützung. Es war der alte Effekt, den ich jetzt wieder deutlich spürte: wenn Sparsus neben mir stand, dann fühlte ich mich viel kühner als sonst.

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  • Dragonum lächelte zufrieden, Respeckt war eine gute Reaktion auf Überraschung ganz anders als Überheblichkeit, aber deshalb hatte er ja auch Serapio dafür ausgewählt ...


    "Du wirst genug Zeit haben um dich an die Größe zu gewöhnen, außerdem verändert sich nicht viel von der Centurie zur Kohorte! Nun hast du die Centurionen als deine Untergebenen, so wie du zuvor die Optiones hattest! Deligiere was dich Zeit kostet und erledige selbst was dich sonst Männer kostet!
    Ich habe diese Kohorte für dich ausgewählt weil sie besonders viele Neulinge hat, sie werden von einem erfahrenen Offizier am meisten profitieren und bedürfen am ehesten der Aufsicht!"


    Wofür Dragonum seiner Ansicht nach natürlich die Zeit fehlte. Immerhin würde sich Dragonum um alle restlichen Kohorten kümmern müssen, auch wenn dort natürlich nicht annähernd soviele Neulinge vorhanden waren ...

  • Sparsus war als Serapio’s neues Anhängsel mitgekommen, um den Apell als eine Art Beobachter zu verfolgen. Nur halb so herausgeputzt wie seine beiden Vorgesetzten ging er mit ihnen auf den Campus um sich die Kohorte mal genauer anzusehen. Schön ordentlich in Parade stand Sie da und sah soweit gut aus, da gab es nichts zu rütteln. Aber viele junge Gesichter waren darin zu sehen, die nicht die Härte eines Kampferprobten Miles ausstrahlten.


    "Die müssen nochmal geschliffen werden. Das volle Programm."


    Murmelte Sparse trocken. Als Centurie mochten sie für das Gefecht brauchbar sein, aber für eigenständige Aufgaben (und wozu sonst hätten sie einen eigenen Tribun bekommen) waren die Jungs noch nicht bereit. Einige sahen für Sparse aus, als wären sie frisch aus der Grundausbildung. Aber die Entscheidung zum erweiterten Training lag niicht bei Sparsus. Damit konnte Serapio bei seinen neuen Männern Punkte sammeln.

  • Klang doch ganz einfach, so betrachtet. Ich machte ein entschlossenes Gesicht und nickte feierlich.
    "Jawohl Praefectus! Ich werde mein Bestes geben!"
    Und schon identifizierte ich mich mit meiner Kohorte, so dass mich Sparsus' Kommentar schon beinahe ein bisschen kränkte.
    "Bis zum Abmarsch werden wir die Zeit dafür nicht mehr haben. Wenn sich unterwegs die Möglichkeit bietet, dann legen wir noch ein paar Trainingseinheiten ein. Reiterabwehr und so... Und dann wird die Wüste sie schleifen."
    Ich wandte mich wieder zu Octavius und erkundigte mich, während wir weitergingen, hochinteressiert:
    "Welche Centurie ist denn für Centurio Iulius vorgesehen, Praefectus?"

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  • Dragonum nickte zum Kommentar des Centurios, aber Serapio hatte da auch nicht unrecht, nichts schleift wie der Einsatz selbst ...


    "Vorerst wird er keine Centurie bekommen, die Einheiten und das Vertrauen der Männer untereinander sollte so kurz von einem Feldzug nicht so stark belastet werden! Außerdem möchte ich ihn nach dem Feldzug zum Vorgesetzten aller Frumentarii machen! Am besten du verstehst ihn als Adjutant oder besonders gut ausgebildeten Leibwächter!


    Bei seinem letzten Satz widmete Dragonum auch Iulius Sparsus ein leichtes Grinsen, allerdings war er überzeugt das die beiden prima zurechtkommen würden ...

  • Keine Centurie für Sparse. Das war ihm soweit schon mal ganz recht. Dann musste er sich auch keine Verlustmeldungen antun, wenn die frischen Probati im Einsatz geschliffen wurden. Natürlich war ein richtiges Kampfmanöver gut für die Ausbildung, andererseits konnte man jetzt schon sagen, dass es zu höheren Ausfällen kommen wird, als es sonst üblich ist. Und mit Adjutant und/oder persönlichem Leibwächter konnte er auch sehr gut leben. Serapio würde sich ja hoffentlich nicht wieder unter einen Panzerreiter legen zumal es ja eh nur ein paar Banditen waren, die sie da jagten.


    "Reiterabwehr und Ausdauertraining sollte unser Hauptaugenmerk sein für die zusätzlichen Übungen. Das heißt viel laufen und viel trinken für die Soldaten. Deswegen wäre es am besten, wenn wir für die Zeit der Übungen die Zuweisungen für Trinkwasser und Essig erhöhen könnten. Ich weiß nicht ob das möglich ist …"


    … aber fragen kostet ja nichts.

  • Fragend wandte ich den Blick zu Sparsus, um zu sehen wie er diese Nachricht aufnahm, und ob ich mich vielleicht noch etwas ins Zeug für ihn legen sollte, doch er schien damit ganz zufrieden. Und mir war das natürlich auch sehr recht, um so mehr konnte ich auf seine Hilfe zurückgreifen.
    "Ja, und Verhalten bei Pfeil- und Speersalven. Ich rede später mit dem Praefectus Castrorum, damit er die erhöhten Zuweisungen in seine Kalkulationen aufnimmt."
    Der Mann war ein wenig eigen, das hatte ich schon gemerkt, aber ich sah da kein Problem wenn man es nur rechtzeitig einplante.
    Nach einer kurzen Pause, und während wir da über den Campus marschierten, nutzte ich die Gelegenheit um beiläufig einfließen zu lassen: "Bevor ich es vergesse... ich soll dich von meinem Vater grüßen, Praefectus. Er ist jetzt wieder in Germanien, hat dort das Kommando über die Secunda übernommen."
    (Von wegen tiefer Fall der Decimer!)
    Dann standen wir vor den Soldaten, und ich achtete auf meine entschlossen-aufrechte Haltung, als ich meinen Blick über die versammelte Mannschaft schweifen ließ. Man kann schon sagen: es war ein großer Tag für mich.

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  • Die Nachricht von Livianus nahm ich dankbar zur Kenntnis, nach dieser scheinbar ewigen Unterbrechung war es nun ganz gut zu wissen das der eigene Patron sich seine Gedanken um einen machte und vorallem das er nun auch endlich wieder mit dem Gladius an der Hüfte durch die Gegend lief statt sich in diese elendigen Stoffbahnen zu hüllen die die Senatoren so liebten, wahrscheinlich musste man soviel davon umhängen damit man bequemer auf den Steintreppen des Senats schlafen konnte ... so stellte sich Dragonum zumindest das Tagwerk eines Senators vor ...


    Als sie schließlich vor den Soldaten standen ließen die Centurionen die Männer Haltung annehmen und salutieren, wenn soviele Männer das aufeinmal machten war es stets ein ansehnlicher Effekt. Dragonum blickte einmal kurz durch die Reihen, manche dieser Männer waren erst seit ein paar Wochen bei der XXII. aber dennoch konnte der Kommandant keine Patzer erkennen, Probatii wie Legionarii und Optiones standen in Reih und Glied und glänzten wie besonders teures Besteck ...


    "Salve Milites! Wie ihr wisst steht uns ein Feldzug bevor und wie ihr wisst geht es in den Süden ... zuerst auf dem Schiff und später zu Fuß! Ein weiter Weg an dessen Ende Ruhm und Ehre auf euch warten! Aber ihr werdet Hilfe brauchen, um diesen Weg und die Aufgaben die an dessen Ende auf euch zukommen zu meistern. Deshalb unterstelle ich die II. Kohorte der XXII. Legion dem Befehl von Tribunus Angusticlavius Decimus Serapio, der Tribun ist Veteran aus dem Partherkrieg und einer meiner besten Stabsoffiziere also fühlt euch geehrt! Ich erwarte das sämtliche Befehle die von ihm kommen befolgt werden als wären es meine eigenen und ich erwarte das ihr mich stolz macht!"

  • (Eigentlich hatte Livianus ja bloß geschrieben, ich solle Dragonum an sein Patronatsverhältnis erinnern... Drei Säulen und so. Aber ich wusste, dass Livianus viel von Dragonum hielt, von daher fand ich das mit dem Gruß eine lässliche Ergänzung.)
    Der Praefectus übergab mir also den Befehl über die Cohorte und stellte mich mit viel Vorschußlorbeeren vor. Ich lächelte mit falscher Bescheidenheit und setzte zu einer Erwiderung an – doch warum war mein Mund auf einmal so trocken? Warum mein Kopf so leer? Dabei hatte ich mir doch am Vorabend eine ganz wunderbare, umfangreiche Ansprache überlegt, drei Seiten lang, eloquent und mitreissend, hatte sie in meinem Cubiculum einstudiert, aber jetzt waren all die Sätze waren wie weggeblasen, als ich wirklich und wahrhaftig vor all den Soldaten meiner Cohorte stand und das Wort an sie richten sollte. Mist.
    Es war ganz still. Ich sollte jetzt wirklich etwas sagen. Ich räusperte mich. Ein Windhauch strich über den Campus, spielte mit den Helmbüschen der Soldaten. Vom Meer her trieben streifige Wolken über den Himmel. Und dann nahm ich (seit langer Zeit mal wieder, es war schon länger nicht mehr nötig gewesen) Zuflucht zu meiner Strategie für den Notfall – stellte mir vor, es wäre alles nur ein Theaterstück, in einem großen Amphitheater, und ich, der Hauptdarsteller, würde den Artorius Avitus spielen, die Verkörperung des perfekten Soldaten. Da war auf einmal alles ganz einfach, als wäre tatsächlich sein Genius über mich gekommen, ich fühlte mich gelassen und würdevoll.


    "Praefectus..."
    sprach ich, und meine Stimme war ruhig und volltönend,
    "Du befiehlst und ich übernehme hier und heute das Kommando über die Zweite Cohorte."
    Ich wandte mich zu den versammelten Soldaten.
    "Ich könnte jetzt viele unnütze Worte machen. Doch nur soviel: ich verlange von euch stete Disziplin, ordentliche Formation und unbedingten Einsatz. Wenn wir diese Tugenden stets beherzigen, dann kann kein Feind gegen uns bestehen. Schon gar keine Barbaren.
    Aber alles zu seiner Zeit. Heute abend erhält ein jedes Contubernium guten Samoswein und frischen Zickleinbraten. Mein Adjutant, Centurio Iulius Sparsus, ebenfalls Parthien-Veteran"
    – ich machte eine vorstellende Geste zu ihm hin – "wird die Verteilung überwachen."
    So konnte er sich gleich mitbeliebt machen. Eigentlich war meine Haushälterin, die diesen Großeinkauf organisiert hatte. Sie meinte, es ginge ganz schön ins Geld (merke: in nächster Zeit keine teuren Spielzeuge kaufen). Natürlich war es nicht sonderlich originell mit solchen Gaben um Beliebtheit zu buhlen, es machten ja alle, aber ich dachte mir, dass die Soldaten es wahrscheinlich trotzdem zu schätzen wüssten.
    "Stärkt euch. Alsbald werden wir in den Süden ziehen, und den Feind mit eiserner Hand niederwerfen. Der Praefectus wird stolz auf uns sein. Roma Victrix!!"
    Na also.

  • Die Worte, noch viel mehr aber die Aussicht auf ein wenig Abwechslung im Speiseplan überzeugten die Mehrheit der Soldaten von den Qualitäten dieses neuen Tribunen.
    "Roma Victrix!" riefen sie somit folgerichtig als Antwort und bei so manchem war neben der Anspannung auch Stolz in den Gesichtern zu erkennen.


    Palaemon war sich zwar nicht so sicher, ob wirklich Ruhm und Ehre auf sie wartete, wie es der Praefect ausgedrückt hatte, aber auch er ließ sich ein wenig anstecken von der Euphorie. Die Gegner mochten gefährlicher sein als irgendwelche Piraten, doch er fühlte sich gerüstet für die bevorstehenden Aufgaben.

  • »ROMA VICTRIX!!!« Menas tat es unzähligen Kehlen gleich. Dieses Fieber hatte auch ihn gepackt. Sie würden gegen die Barbaren bestehen und sie bezwingen, das stand fest und Menas war zuversichtlich. Die Worte des Tribunen waren mitreißend, und nicht zum ersten Mal empfand Menas großen Respekt und Achtung vor dem Decimus. In gewisser Weise war er wie Avitus. Ob das daran lag, dass er früher gemeinsam mit ihm gedient hatte oder dass beide Parthien-Veteranen waren, konnte er nicht beurteilen. Aber er sah zu ihm auf, wie er zu Avitus aufgesehen hatte.

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