[Officium] Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus

  • Nun klopfte sein Herz doch mehr, als das für ihn wünschenswert war. Valerian betrat die Principia und ging direkt auf den Scriba zu, der im Vorraum die Tür zum Officium des Legaten bewachte*. "Salve. Ich bin Centurio Lucius Quintilius Valerian und ab sofort zur Legio II versetzt. Ich möchte mich beim Legaten melden."



    Sim-Off:

    *Ich nehme mal an, daß es einen solchen gibt? Falls nein, bitte kurz Bescheid sagen, dann editiere ich.

  • Von einem Centurio der zur Legio II versetzt werden sollte war den Scriba nichts bekannt, doch er wunderte sich nicht wirklich darüber, da der neue Legat seit seinem Eintreffen sehr oft Entscheidungen traf oder Schreiben verschickte, ohne seine Untergebenen zu informieren. Sollte er sich also auch selbst um diesen Centurio kümmern. Der Scriba ließ den Prätorianer daher ohne langes Aufsehen zum Legaten vor.

  • Valerian nickte dem Scriba dankend zu. Dann klopfte er an die Tür des Legaten, wartete auf ein "Herein" und trat dann ein. Mit einem zackigen militärischen Salut grüßte er seinen neuen Kommandanten, den er zwar vom Sehen her kannte, den er aber bisher noch nicht persönlich kennen gelernt hatte. "Salve, Legatus. Ich bin Centurio Lucius Quintilius Valerian und wurde von der Praetorianergarde zur Legio II versetzt." Er sprach emotionslos, wie er es während seiner Zeit bei der Garde gelernt hatte. Wie sehr ihn diese Maßnahme in seinem Innersten traf, brauchte hier niemand zu wissen.


    "Diesen Befehl erhielt ich vor einigen Tagen. Und melde mich hiermit pflichtgemäß zum Dienst." Die Urkunde hatte er dabei und legte sie nun Livianus vor.



    Centurio
    Lucius Quintilius Valerian

    Castra Praetoria
    Roma
    Provincia Italia



    Salve Centurio, ich schreibe dir um dir mitzuteilen das du auf direkten Befehl des Praefectus Urbi, Potitus Vescularius Salinator, zur Legio II nach Germanien versetzt wirst. Sieh dieses Schreiben als direkten Marschbefehl, und mach dich umgehend auf den Weg nach Mogontiacum um dort deinen Dienst anzutreten!



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Primicerius ab Epistulis der Admistratio Imperatoris~~


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]


  • "Salve."


    Etwas ungläubig nahm Livianus das Schreiben entgegen und überflog es kurz. Kein Zweifel. Dieser Mann war tatsächlich von den Prätorianern zur Legio II versetzt worden. So etwas geschah gewiss nicht ohne Grund und die erste Vermutung des Legaten war, dass dieser Centurio etwas ausgefressen hatte. Dem wollte er auf den Grund gehen. Ernst deutete er auf den Sessel vor seinem Schreibtisch und lag das Schreiben beiseite.


    "Nimm doch Platz Centurio und berichte mir was man sich zu Schulden kommen lassen muss, um von den Prätorianern zu einer Legio in Germanien versetzt zu werden?"

  • "Danke, Legatus", erwiderte Valerian und setzte sich. Natürlich war mit dieser Frage zu rechnen gewesen. Wäre er Legat, hätte er nicht anders gehandelt und ebenfalls als erstes diese Frage aufgebracht. "Nun, das ist heutzutage wesentlich leichter, als man denken sollte. Es genügt, eine - sagen wir mal - undiplomatische Antwort zu geben, wenn auf der eigenen Hochzeit die eigene Braut vom derzeit mächtigsten Mann Roms mit anzüglichen Bemerkungen bedacht und man selbst im gleichen Satz ganz nebenbei beleidigt wird. Dazu muß ich wohl erwähnen, daß ich eine Sondererlaubnis zur Heirat erhalten hatte und es sich um eine Doppelhochzeit mit dem Vormund meiner Frau, Germanicus Sedulus, handelte. Nur so konnte es geschehen, daß der Praefectus Urbi bei meiner Hochzeit überhaupt anwesend war. Dienstlich habe ich mir nichts zuschulden kommen lassen, was eine solche Versetzung rechtfertigt. Ich bin sicher, der Praefectus Praetorio Prudentius Balbus ist gerne bereit, dies zu bestätigen, wenn er nach Rom zurückkehrt."

  • Livianus lachte laut auf.


    "Natürlich! Ich erinnere mich. Die Doppelhochzeit bei den Germanicern. Ich war selbst mit meiner Nichte zu Gast, allerdings sind wir nicht sehr lange geblieben. Aber nun wo du es sagst. Dein Gesicht kam mir gleich irgendwie bekannt vor."


    Damit hatte der neue Centurio von vornherein bei seinem neuen Kommandanten einen Stein im Brett und jedes weitere Nachfragen betreffend dienstlicher Verfehlungen damit hinfällig geworden. Doch gleich darauf verfinsterte sich Livianus Mine wieder und seine Stimme wurde wieder ernster.


    "Du hattest also Meinungsverschiedenheiten mit dem Praefectus Urbi….. Es dürfte nun bei ihm zur Gewohnheit werden unliebsame Personen nach Germanien zu versetzen. Möglichst weit weg von Rom. Naja."


    Der Legat ließ dabei sein geteiltes Schicksal mit Valerian unerwähnt, jedoch könnte es sich früher oder später als Vorteil erweisen, wenn sich hier in Mogontiacum die Gegner des Vesculariers versammelten. Es wäre vermutlich klüger gewesen, er hätte den Prätorianer nach Aegyptus geschickt. Doch nun war er hier und Livianus war froh einen ehemaligen Prätorianer in seinen Reihen zu wissen.


    "Dann Willkommen in der Legio II. Wie lange hast du bei den Prätorianern als Centurio gedient?"

  • Zuerst wußte Valerian nicht so recht, wie er das herzhafte Lachen des Legaten einordnen sollte. Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich der Decimer war auch dort gewesen! Auf der Hochzeit! Dieser Tag war wahrhaftig wie im Rausch an ihm vorüber gegangen. Die Hälfte der Gäste hatte er gar nicht wahrgenommen. Doch er war sich ziemlich sicher, daß ihm das niemand übel nahm. Hatte er doch schließlich die - in seinen Augen - schönste und liebste Frau des gesamten römischen Imperiums geheiratet. Und als die Erklärung für das Lachen folgte, schmunzelte Valerian schon wieder amüsiert. Sein neuer Kommandant hatte zumindest Humor.


    "Ich bin nun gute acht Jahre bei den Cohortes Praetoriae gewesen und wurde vor knapp vier Jahren zum Centurio befördert*. Praefectus Prudentius hatte mir eine baldige Beförderung in Aussicht gestellt. Auf die besonderen Aufgaben, die dabei auf mich zugekommen wären, hatte ich mich auch schon intensiv vorbereitet. Das alles ist nun hinfällig - und das ist in vielerlei Hinsicht mehr als ärgerlich." Wenn Balbus zurückkehrte, würde er sicherlich aus allen Wolken fallen.


    "Hab Dank für Dein freundliches Willkommen, Legatus. So sehr mich die Schmach der Versetzung trifft, - irgendwie ist es auch ein Heimkommen, denn hier bei der Legio II hat meine militärische Laufbahn begonnen. Als ich vorhin durch das Tor hereinkam, traf ich als erstes einen Kameraden aus meinem alten Contubernium: Terentius Primus, der gerade erst zum Praefectus der Ala II ernannt wurde. Das empfinde ich als gutes Omen."



    Sim-Off:

    *Sim-On-Jahre. Sim-Off waren es gute zwei Jahre bei den Praetis und etwa eins als Centurio

  • Noch immer amüsiert über die Art des Scriba klopfte der Primus Pilus an die Türe des Legaten.
    Kopfschüttelnd hatte er sich daran gemacht den Brief selber auszuliefern.
    Nach den gedonnerten "Intrare" betrat er das Officius, machte Männchen und über gab den Brief.
    Salve Legatus Decimus,...ein Brief vom LAPP.

    An den
    Legatus Legionis
    M Decimus Livianus


    Salve Legatus,


    ich fürchte, ich kann deine Entrüstung nicht nachvollziehen, da der Legat selbstverständlich den Posten eines Centurios vergeben kann und dies vom Imperator "nur" zu bestätigen ist. Gewiss, eine gewisse Unpraktikabilität mag man dieser Sache nicht absprechen können, doch ist dies schon lange Usus und fand auch Eingang in den Codex Militaris.


    vale bene,
    M. Vinicius Hungaricus


  • Das der Mann ein Bekannter des Praefectus Alae war, nahm Livianus wohlwollend auf. Ein weiterer Pluspunkt, der für die anstehende Entscheidung sprach.


    "Nun Quintilius. Es soll nicht alles umsonst gewesen sein. Deine Versetzung zur Legio II kann ich leider nicht Rückgängig machen, allerdings werde ich mich dafür einsetzen, dir die von Balbus zugesagte Beförderung zu ermöglichen. Natürlich kann ich dir nichts versprechen, da es bei der Ernennung von Stabsoffizieren die Genehmigung Roms braucht, wie ich seit kurzem weiß, doch einen Versuch ist es wert. Bis dahin wirst du deinen Dienst als Centurio antreten und dich um die Ausbildung der Probati kümmern."


    Livianus machte sich eine kurze Notiz über seine Entscheidungen auf einer Tabulae. Er würde später einen Brief an Rom schicken und um die Ernennung ansuchen. Ansuchen! Wie er es hasste derart von diesen verdammten Bürohengsten abhängig zu sein.


    "Und deine Frau? Ist sie mit dir nach Mogontiacum gekommen?"

  • Für Valerian war es eine große Überraschung, daß der Legat ihm eine Beförderung in Aussicht stellte. Immerhin kannte Decimus Livianus ihn kaum. Andererseits wußte Valerian natürlich nicht, was Livianus wirklich alles über ihn wußte. Immerhin war er auf seiner Hochzeit gewesen. Und wenn sein Besuch auch eher Sedulus gegolten hatte, so konnte sich Valerian doch vorstellen, daß Livianus Erkundigungen über das zweite Paar eingezogen hatte. Er selbst jedenfalls hätte das getan.


    "Ich danke Dir sehr für Dein Vertrauen, Legatus. Und hoffe, daß die Kanzlei solch eine Nebensächlichkeit nicht dem Praefectus Urbi vorlegt. Der wird sich wohl leider noch an meinen Namen erinnern." Die Ausbildung der Probati sollte er übernehmen. Innerlich seufzte Valerian, ließ sich davon aber nichts anmerken. Er war es gewöhnt, Männer über den Platz zu scheuchen, doch war das Training der Probati etwas anderes, als einen Trupp Praetorianer zu Höchstleistungen anzutreiben. Er hoffte nur, daß er seine Erwartungen nicht zu hoch schraubte. Und selbst auch nicht zuviel verlernt hatte, was all die Dinge anging, die in Rom nicht benötigt wurden.


    "Ja, meine Frau ist mit mir hierher gekommen. Sie hat die Strapazen eines Ritts auf sich genommen, da ich ja hier erwartet wurde und schnell reisen mußte. Es ist schlimm genug, daß wir uns nur selten sehen können. Doch wenn sie hier ist, haben wir wenigstens hin und wieder die Gelegenheit, zusammen zu sein."

  • "Ich habe leider das Gefühl, dass all diese Informationen über den Tisch des Präfekten gehen und kann dabei einfach nicht nachvollziehen wie ein einzelner Mann neben dem Kommando der Cohortes Urbanae, der interimistischen Durchführung der zahlreichen kaiserlichen Amtsgeschäfte, seinen Aufgaben als Mitglied des Senats und der Ernennung von über 300 ritterlichen und senatorischen Stabsposten im Exercitus sowie weiterer unzähliger zivilen Ämter auch noch die Zeit finden kann, sich der persönlichen Beförderung oder zumindest Absegnung von über 2100 Centurionen und Lagerpräfekten in unseren 33 Legionen anzunehmen. Und dabei habe ich alle anderen Truppenverbände noch überhaupt nicht mitgezählt."


    Livianus schüttelte den Kopf.


    "Dieser Mann ist untragbar für Rom und das Reich. Wir müssen also abwarten, was bei der Beförderung heraus kommt."


    Das Valerian der richtige Mann für diesen Posten war bezweifelte Livianus nicht. Seine Ausbildung und seine lange Dienstzeit bei den Prätorianern prädestinierte ihn gerade dazu. Noch dazu wo ihn sogar bereits Balbus eine Beförderung in Aussicht gestellt hatte. Und das Wort des Prudentiers hatte für Livianus Gewicht. Immerhin verband die Decimer und Prudentier zwar keine sehr enge, aber dafür lange Beziehung. Bereits Livianus und Balbus Väter kannten sich und dienten gemeinsam der Provinzverwaltung in Tarraco.


    "Doch kommen wir wieder zu deiner Frau. Ich muss dir gewiss nicht sagen wie ungewöhnlich es ist, dass ein Centurio verheiratet ist. Ich nehme an dein Dienst bei den Prätorianern hat dir diesen Vorteil eingebracht, doch hier in der Legio sind wir nicht darauf eingerichtet. Ich fürchte also, dass deine Frau bis zu deiner Ernennung zum Praefectus Castrorum nicht bei dir wohnen kann."


    Der Decimer fuhr sich nachdenklich über das Kinn.


    "Wenn es dir Recht ist, dann biete ich ihr in der Zwischenzeit gerne ein Zimmer in meinem Paetorium an. So hast du zumindest den Vorteil sie in der Nähe und gut behütet zu wissen, sowie die Möglichkeit sie öfter zu sehen. Das Praetorium ist so groß wie eine römische Stadtvilla und ich wohne dort derzeit abgesehen von meinen Sklaven alleine. Platz und Freiraum wäre also genügend vorhanden und es wäre mir eine Freude."

  • Primus meldete sich bei der Wache an.
    Salve Milites,...
    Bevor er weitersprechen konnte erkannte er Optio Vipstanus Fistus und Legionarius Cilnius Venox von der Prima.
    Die beiden waren ein wenig unsicher wie sie mit ihm verfahren sollten, früher hatten sie ein zwangloses kameradschaftliches Verhältnis zueinander.
    Vistus und Venox,...na ihr seid ja immer noch hier,...bei den Göttern habt ihr verlängert?
    Vitsus grinste...Och weißt du,...doppelter Sold,...Venox ist beim nächsten Mal mit der Beförderung dran,...bißchen Wache schieben,...warum nicht?!
    Venox nickte zustimmend.
    Tja,...warum nicht,...hört zu,...der PP hat mir gesagt ich soll mich beim Legatus melden...
    Venox hob den Finger und meinte,
    Isch meld´dich mal aan,...waat ens...
    Primus grinste,...Venox hatte viele Jahre in CCAA gedient und den gutarlen Slang der lokalen Bevölerung angenommen.
    Venox ging zum Officium des Legatus, klopfte vernehmlich und betrat nach Aufforderung den Raum.
    Männchen bauen, 1A Salut...Salve Legatus,...d´r Alapraefect steht drusse en saat er hättene Termin bei dirr.

  • Valerian runzelte die Stirn. "Niemand könnte das schaffen. Ich denke, er kontrolliert nur die Einheiten selbst, an deren Spitze keiner seiner Vertrauten sitzt. Und er ist sehr schlau. Schon einige Male hatte man den Eindruck, er hätte eine für sich ungünstige oder unvorsichtige Entscheidung getroffen, vielleicht übereilt oder einfach aus dem Bauch heraus. Doch später stellte sich stets heraus, daß dem nicht so war. Er ist gewieft. Und wie man in meinem Fall sieht, ausgesprochen nachtragend." Er hatte immerhin einige Jahre in ein und derselben Castra gelebt und gearbeitet wie der "Glatzkopf", wie die Jungs ihn gerne nannten. Außerdem hatte jeder Praetorianer seine Lauscher gründlich aufgestellt bei allem, was um den PU herum geschah.


    Es erfüllte Valerian mit sehr viel Stolz, daß sein Legat so bald eine Beförderung für ihn vorsah. Und er würde schon dafür sorgen, daß Livianus diese Entscheidung nicht bereute. Es war nicht seine Art, die Hände bequem in seinen Schoß zu legen. Er konnte nicht bei den Praetorianern dienen? Dann konnte er wenigstens dafür sorgen, erstklassige Soldaten auf den Weg dorthin zu bringen.


    Dann machte der Legat ein Angebot, das Valerian geradezu den Atem stocken ließ. "Nun, uns war bewußt, daß sie nicht bei mir leben kann, solange ich Centurio bin. In Rom war es nicht anders, allerdings erlaubte mir mein Dienst, sie relativ oft zu sehen. Meine Familie hat hier in der Stadt ein Haus, meine Schwester lebt schon lange hier und Calvena ist nun zu ihr gezogen. Meine junge Cousine wird auch noch anreisen, zusammen mit unseren Sklaven und dem Gepäck, das nicht ganz so wichtig war. Zudem gibt es auch noch ein Haus der Germanicer, in dem sie auch leben könnte, wenn sie das wollte. Es ist ein unglaublich großzügiges Angebot von Dir, sie in Deinem Haus aufzunehmen und ich werde es auf jeden Fall mit ihr besprechen. Allerdings ahne ich, daß sie lieber in der Stadt bleiben wird, da sie dort mehr Freiheiten hat, als es hier möglich wäre. Trotzdem wäre es natürlich ausgesprochen verlockend, sie hier in meiner Nähe zu haben. Ich danke Dir vielmals für Deine Großzügigkeit." Livianus lebte also allein hier? War er denn nicht verheiratet?



  • ------------------
    Scriba
    ------------------



    Im Raum fand Legionarius Venux jedoch nur einen verdutzt dreinblickenden Scriba vor, der gerade dabei war die einige Berichte auf den Tisch des Legaten zu sortieren und die Post vorzubereiten, die vor einer guten Stunde mittels Meldereiter angekommen war. Er zog seine Augenbrauen hoch und sah den Legionär verwundert an.


    "Der Legat ist noch nicht hier, falls du ihn suchst. Er wollte sich nach dem Appell mit dem Preafectus Alae im Praetorium treffen."

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Dann machte der Legat ein Angebot, das Valerian geradezu den Atem stocken ließ. "Nun, uns war bewußt, daß sie nicht bei mir leben kann, solange ich Centurio bin. In Rom war es nicht anders, allerdings erlaubte mir mein Dienst, sie relativ oft zu sehen. Meine Familie hat hier in der Stadt ein Haus, meine Schwester lebt schon lange hier und Calvena ist nun zu ihr gezogen. Meine junge Cousine wird auch noch anreisen, zusammen mit unseren Sklaven und dem Gepäck, das nicht ganz so wichtig war. Zudem gibt es auch noch ein Haus der Germanicer, in dem sie auch leben könnte, wenn sie das wollte. Es ist ein unglaublich großzügiges Angebot von Dir, sie in Deinem Haus aufzunehmen und ich werde es auf jeden Fall mit ihr besprechen. Allerdings ahne ich, daß sie lieber in der Stadt bleiben wird, da sie dort mehr Freiheiten hat, als es hier möglich wäre. Trotzdem wäre es natürlich ausgesprochen verlockend, sie hier in meiner Nähe zu haben. Ich danke Dir vielmals für Deine Großzügigkeit." Livianus lebte also allein hier? War er denn nicht verheiratet?


    "Ach ja! Ich habe gerade nicht bedacht das sie ja eine Germanica ist. Die Familie hat hier in Mogontiacum und Umgebung einige Besitztümer soweit ich weiß. Und da du auch selbst Familie hier hast, ist es natürlich keine Frage, dass ihnen der Vorzug gebührt. Mein Angebot steht dennoch, solltet ihr es euch anders überlegen."


    Livianus nahm nun das zuvor beiseite gelegte Schreiben wieder zur Hand und legte es vor den neuen Centurio. Es war das Schreiben an ihn, also sollte er es auch behalten. Vielleicht kam ja doch noch eine Nachricht aus dem Palast an.


    "Hast du noch irgendwelche Fragen Centurio bevor dir mein Scriba eine Stube zuteilt und dir deine Unterkunft zeigt?"

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "Der Legat ist noch nicht hier, falls du ihn suchst. Er wollte sich nach dem Appell mit dem Preafectus Alae im Praetorium treffen."


    Venox nickte und entgegnete,
    Aach,...en Privaataudienz...isch sachem Bescheid! Vale!
    Kleiner Tippa na den Helm und Venox ging zurück zum Optio und dem Reiterhäuptling. Ziemlich respektlos blieb er vor ihm stehen und meinte,
    Tja,...da biste hier falsch Jung,...du solls dich in dat Praetorium mit dem Alten treffen...
    Primus nickte und dachte er habe sich wohl vertan.
    Gut, ...Männer...bis später und bewacht hier alles schön!
    Die beiden grinsten ihn an und als er weg war tauschten sie sich über alte Zeiten in denen alles irgendwie netter war aus.

  • "Das weiß ich sehr zu schätzen, Legatus." Und damit log er nicht einmal. Er wußte nicht so ganz genau, wie er zu der Ehre solcher Bevorzugung kam. Aber er war dankbar und würde es auch nicht vergessen. Er war auch sehr gespannt, was Calvena sagen würde, wenn sie davon hörte. "Nein, vorerst habe ich keine Fragen. Die Arbeit eines Centurios ist mir ja nicht fremd und eine Castra ist wie die andere. Vielleicht noch die Frage, welchem Tribun ich unterstellt sein werde." Hoffentlich einem, mit dem man reden konnte.

  • Livianus nahm eine Tabulae mit der aktuellen Diensteinteilung der Legio zur Hand und überflog sie kurz, bevor er dem neuen Centurio Antwort gab.


    "Du wirst Tribunus Quintus Octavius Augustinus Minor unterstellt. Melde dich am Besten in seinem Officium. Er wird dir dann alle weiteren Befehle erteilen."

  • Valerian nickte und erhob sich. "Hab Dank für alles, Legatus. Ich werde mich sogleich beim Tribun melden. Vale." Er grüßte zackig und wandte sich dann zum Gehen. Doch an der Tür fiel ihm dann doch noch etwas ein und er drehte sich zu Livianus um. "Verzeihung, ich habe doch noch eine Frage. In Rom hatte ich meine Ausbildung an der Academia begonnen und habe bereits den schriftlichen Teil des Examen Tertium absolviert. Für den mündlichen Teil aber gab es noch nicht genügend Kandidaten und ich habe mich auf die Warteliste schreiben lassen. Wäre es vielleicht möglich, wenn es zur nächsten mündlichen Prüfung kommt, daß ich Urlaub erhalte, um an dieser Prüfung teilzunehmen?"

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